Höfner HCT - FIT AS A FIDDLE...

Moulin

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War gestern mit meinem Gitarristen bei MP in Ibbenbüren, und weil ich dort nix in die Hand bekam, was mich annähernd gereizt hätte sind wir dann noch spontan zum MS in Köln gefahren - und siehe da, dort stand ein Höfner HCT.
Was soll ich sagen, angetestet, gekauft und gefreut.

Mit den Saiten bin ich mir nicht so ganz sicher. Ich spiele zwar die Thomastik Flats aber in der kurzen Version für den Höfner ist die E Saite deutlich dicker. Keine Ahnung warum.
Ich will natürlich auch nicht, dass der typische Sound, den der Bass trotz Sustainblock bringt verloren geht.
Weiß jemand, wie die Höfner Flats im Vergleich zu den Thomastik Flats klingen?
Und weiß jemand, ob der Höfner in den billigen Koffer von Thomann passt?


.
 
hi moulin!
zum koffer kann ich nichts sagen, aber die höfner-flats sind umgelabelte pyramid flats, nur teurer..
die klingen eher wie klassische flats, also kurzer ton, wenig sustain, eher ein dumpfes "ffummp" wenn du verstehst..
ich hab die noch hier, aber nur kurz auf dem höfner gehabt, letztlich sind die thomastiks doch die besten für diesen bass, so holzig klingt keine andere saite. vielleicht kommt dir das mit der dickeren saite nur so vor, wegen kürzer und kleiner bass? ich würd das auf jeden fall mit den tis machen.
 
Zitat:Original erstellt von: Oli Wan

hi moulin!
letztlich sind die thomastiks doch die besten für diesen bass, so holzig klingt keine andere saite. vielleicht kommt dir das mit der dickeren saite nur so vor, wegen kürzer und kleiner bass? ich würd das auf jeden fall mit den tis machen.

Die E - Saitendicke ist auf den Webseiten mit 106 angegeben.
Aber wie auch immer werden wahrscheinlich die Thomastiks, wie auf den anderen Bässen auch den besten Job machen, wenn die Pyramid keine tatsächlich sinnvolle Alternative bilden.

 
wenn du den klassischen fump-ton willst, sind sie ok.
aber da du ja die thomastiks kennst und schätzt, wirst du damit sicher eher glücklich. alternativ haben manche auch die la bella beatles-bass-strings, sind allerdings recht teuer.
 
stimmt, mir wärs bei flats auch egal, hab ja auch genug la bellas im einsatz. bei mehr holz-ton bleibts aber bei meiner stimme für thomastiks, da geht nichts anderes drüber.
 
maL ganz nebenbei: mich würde interessieren, ob der hct, wie der standard 500/1 klingt. hat die mal wer verglichen?

 
irgendjemand hat, weiss aber nicht mehr..
kann ja auch nicht gleich klingen, der chinese hat den sustainblock mittig, der originale nicht, ist halt hohl..[:D] das macht schon mal auf alle fälle was aus.
 
Ich habe mal 3 "echte Höfners", also einen 63 Violin Bass für ca. 1500 €, einen 500/VINTAGE 65 für ca. 1300) und einen Club Bass (ca. 1300) sowie den HCT im Musikladen in Dresden verglichen, da vorrätig.

Besonderheiten abseits vom Sustainblock: nur den HTC kann man sich im Laden umhängen, weil die Originale natürlich nicht mit Beatles-Gurt dahängen und keinen oberen/vorderen Gurtpin haben. Der HTC hat einen. Nur der HCT und der Club Bass haben an der oberen Halsseite (also da, wo der Spieler hinguckt) Dots zur Orientierung, beide hatten dazu auch ein Griffbrettbinding. Der HTC steht, wie gesagt, mit merkwürdigen, vom Greifgefühl eher unangenehmen Rounds da.

Fazit 1:
Das machte alles Lust auf mehr. Ich war völlig überrascht und von den Socken, welchen Druck die Dinger erzeugen, abseits aller "Holzigkeit"(die natürlich immer da ist und eben das Klangbild erzeugen, das wir alle so lieben). Das geht ordentlich in die Magengrube. Am überzeugensten war der teuerste, der hatte solchen Wumms dahinter, daß ich aus dem Staunen gar nicht wieder raus gekommen bin. Die kleine Geige...

Die beiden anderen Originale waren aber auch nicht direkt schlechter, vielleicht habe ich spontan auch nicht die richtige Einstellung bei den merkwürdigen Reglern gefunden.

Fazit 2:
HTC: Eher "Mexico" als "Squier":

Die eigentliche Überraschung des Tages: Natürlich fällt der HTC gegen die anderen irgendwie ab. Aber: Nicht so viel, wie ich wegen des Preisunterschiedes und Made in China erwartet hätte. Ganz und gar nicht. Wenn man sich beim Test die aufgezogenen Saiten wegdenkt, die den Ton irgendwie agressiv und (zu) drahtig machten, dann weiß man instinktiv: Das Ding steht nun nicht völlig abseits (oder besser jenseits) vom Original, wie etwa ein Harley Benton (ich gestehe es ;-) ).

Ich würde sagen, es reiht sich durchaus ein und hat mit den Originalen eher mehr als weniger zu tun. Vor allem die Tonabnehmer, die ja original Höfner sein sollen, wirken von der Gesamtleistung nahezu ebenbürtig. Natürlich nimmt man den Unterschied zur Akustik-Note der "Echten" irgendwie zur Kenntnis, der Ton ist nicht so voluminös in allen Facetten.

Aber mit dieser kleinen Einschränkung auch wieder völlig "korrekt". Auch sonst spielt er sich wunderbar und hängt zudem noch ausgewogen am Gurt, d.h. er hat zwar auch einen leichten Zug in die Waagerechte, stabilisiert sich (losgelassen) spätestens da aber dann gut, anders als die diversen Kopien, wo der Hals i.d.R. ohne Festhalten ganz zu Boden geht. Also Kopflastigkeit zwar in Maßen vorhanden, aber bei entsprechender Anpassung der Spielposition (Brett eher waagerecht als 45 Grad) kein Problem mehr. Wer den Baß ohnehin höher hängt, so daß irgendein Kontakt des rechten Arms mit dem Body zustande kommt, sollte überhaupt keine Probleme kriegen.

Wie ihr dem Vorstehenden vielleicht entnehmen konntet: Der Test liegt schon ein paar Wochen zurück, und das Ergebnis war irgendwie im Hirn abgespeichert. Letzte Woche wurde mir bei einer öffentlichen Probe schlagartig klar, daß ich für unseren ersten Auftrit, der demnächst droht, einen (für mich) leichter beherrschbaren Bass brauche, weil ich den Precie in der Aufregung relativ schlecht unter Kontrolle hatte.
Dann noch die Erinnerung an den HTC, eine Fahrt zum Bankomat und danach zum Musikladen, und gestern abend erste Probe mit dem HTC (natürlich mit Flats, in meinem Falle von Pyramid).

Und: Alles i.O., Bespielbarkeit (mit Original-Gurt) kinderleicht, Sound prima (bei so CCR-Covern u.ä. Mugge kann man das ja durchaus bringen), Zufriedenheit da, da weniger verspielt wegen besserer und schmerzärmerer Erreichbarkeit der für mich "heiklen" Töne bei einigen Stücken. Spielt sich ja fast wie ne Gitarre. Am Verstärker sind natürlich noch Anpassungen nötig.

Ansonsten: Gestern, als ich ihn holte, testete ich gleich noch folgende Bässe mit:

https://www.thomann.de/de/ibanez_agb200tbr.htm

https://www.thomann.de/de/ibanez_artb100_bk.htm

Also der ARTB100 hat mir irgendwie nichts gesagt. Der Ton war nicht irgendwie speziell, da es wohl ein Massivholzbass ist. Zwar ganz gut bespielbar, aber kopflastigkeit klar ein Thema.

Hingegen hat mich der AGB völlig überzeugt und fast in meiner Entscheidung zum HTC schwankend gemacht. Hängt gut am Gurt. Kopflastigkeit nein. Der Voluminöse (für den schönen vollen Ton wohl nicht unverantwortliche) Hals spielt sich wunderbar, der Ton geht schön ins Retro-Holzige, allerdings in einer sahnig-weichen Art, ohne jede Agressivität.

Das machte dann wieder den Unterschied zum HTC augenfällig: Der bringt zwar auch Holz ins Spiel, aber auch und vor allem ordentlichen Punch für schnellere, druckvollere Sachen.

So jetzt noch einen schönen Sonnabend an Euch alle!
 

Ich hatte mal das Elite Modell getestet, siehe [URL="http://www.musiker-board.de/vb/e-b-sse/87950-violin-bass-thread-60.html#post3517268"]diesen Link[/URL].
Ich will das auch gar nicht vergleichen, alleine die Komponenten des teuren Höfner und der Geigenbauer - Charakter machen das Ding schon elitär.

Ich muß aber auch sagen, dass der 555 Euro Höfner die anderen günstigen Violinbässe ziemlich deklassiert. Für den Preis macht er einen ziemlich guten Job!
Die teile des HCT werden in China vorgefertigt und dann in Deutschland endmontiert.
Die Pickups sind identisch. Die hardware ansich wohl auch. Ich glaube aber auch nicht, dass diese teile beim Original Höfner in Deustschland gebaut werden. Insofern kann man da nun alles mischen.
Der Sustainblock ist da und leicht präsent.
Ich denke, dass der Teil der Menschen, die auf der anderen Seite der Monitorbox sitzen keinen Unterschied bemerken.
 
Zuletzt bearbeitet:
schöner bericht! [:-)]
im übrigen bestätigt auch das wieder meine erkenntnis, dass die höfner -violinen entgegen ihrem zierlichen äusseren einen überaschend grossen ton bringen..
 
das ist mal interessant...naja. abwarten und kaffee trinken! ist ja noch immer nicht raus, ob ich evtl. den ollen höfner von meinem amigo bekommen kann.
aber auf jeden fall DANKE für den tollen bericht.

 

Ich habe die Thomastik Flats auf den Höfner aufgezogen.
Habe mich für diese Saiten entschieden, weil ich sie schon auf anderen Bässen spiele und weil sie mir da am Liebsten sind.
ich mußm allerdings sagen, dass die E Saite mit 106 sehr dick für den kleinen Bass ist. Die legt sich ein bischen wie eine dicke Wurst um die Mechanik, obwohl ich sie schon auf's Minimum gekürzt habe.
Die Saiten sind ja sehr bassig, holzig aber durch die Vielseitigkeit im Klangspektrum des Höfner Basses ist das eher weniger ein Problem als auf Bässen mit nur einem Tonabnehmer.
Die Saitenenden sind etwas größer als die bei den Höfner Saiten, passen jedoch trotzdem noch so gerade eben in den Saitenhalter.
Einstellarbeiten am Hals waren wegen der geringen Zugspannung der Thomastik Flats nicht notwendig, und die Intonation hat sich noch mal deutlich verbessert.
 
ich denke auch, richtige entscheidung. interessant wären wohl noch die la bella beatles-bass-saiten, ich glaube jalisco hatte die auf seinen höfner gezogen, sollen auch sehr gut sein. da ich aber auch mit den thomastiks so zufrieden bin denke ich darüber vielleicht in ein paar jahren nach..[;-)]
 
ago-e hat die la bellas - soweit ich mich erinnere - auch auf seinem shortscale eko. klingt sehr "beatlesk".

 

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