Aria IGB68.. oder.. wie (schlechte) Aktivelektronik den Sound kaputtmacht...

Stratitis

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Falls jemand von Euch noch so ein Schätzchen besitzt oder gar vielleicht schon mal den Pickup gegen eine Musicman- Replacement etc. getauscht hat, so sollte er auf jeden Fall das ganze Original-Aktivgelumpe samt Potis mit hinauswerfen. Im Gegensatz zu Noll, Glokla und Co. hat dieses Aktivmodul keinen gepufferten Eingang. Selbst im Passiv-Betrieb klaut das Modul Höhen oder verursacht Störgeräusche, wenn die Batterie zuende geht.

Als ich den Bass damals auf einen Delano Xtender umgebaut hatte, war ich ein bisschen enttäuscht, dass der Pickup nur gar nicht soo brilliant klang, wie allgemein angepriesen. Keine ausgeprägte Resonanz, immer irgendwie belegt, trotz 500K-Potis. Passiv war es schon ein wenig besser als aktiv, aber ich hätte nihct gedacht, dass diese Werkselektronik auch im Passiv-Mode den Pickup sehr stark belastet. Als ich das ganze Gelumpe totgelegt habe, ging plötzlich die Sonne auf. Jetzt klingt auf einmal auch die Serienschaltung bes Pickups, nicht nur Bassmumpf, sondern fett und schmatzend! Sahne!
Parallelbetrieb sehr brilliant und auch die Einzelspulen zeichnen sich besser ab.
Wenn ich diesen Delano XTender 5HE so im Nachhinein mit meinen EMG DC35 im Esh vergleiche, kommt da etwa die gleiche Power und das gleiche Spektrum an Höhen und Bässen raus. Völlig brummfrei und nichtmikrofonisch sind beide, der Delano dagegen auch noch völlig rauschfrei! Er benötigt ja keine aktive Verstärkung. Der 5-fach Switch und Passive Vol Tone... Mehr brauchts nihct mehr! Allerdings sind 500K-Potis und ein ordentlicher Amp mit mind. 1 MegOhm Eingangsimpedanz dann schon Pflicht.

Fazit: Wer seinen Aria-Aktivbass mit einem besseren Pickup pimpen will, sollte die ELektronik auf jeden Fall mit entsorgen. Das ist sonst wie mit nem teuren Neumann-Studiomikro in 'nen Monacor-Partykellermischpult rein...

Ach.. hätte ich das damals schon probiert, hätte ich das Teil wohl immer noch. Jetzt ist er in den Händen einens talentierten jungen Musikers und da wird er wohl öfters mal ne Bühne sehen als bei mir...
 
Das eine Elektronik den schönen Sound einen Basses versauen kann, kommt ja leider öfters vor. Und auch in allen Preisklassen. Ich hab das ja schon mit Behn-Elektroniken gehabt (Schack/Marleaux), das die mir den Sound nachteilig verbogen haben. Ebenso musste ich den EQ meines Van der End JB5 tauschen, weil der originale EQ den Sound negativ beeinflusst hat. Das gleiche bei meinem Fender USA Marcus Miller 5 (auch getauscht).
Viele Ami-Elektroniken versauen oft auch mehr, als sie nützen, weil hoffnungslos überzogener "Aktiv-Sound". Deshalb schwören ja viele mittlerweile auf passiv.

Ich bin halt ein "Aktiv-Fan", aber es muss schon eine vernünftige Elektronik sein (Noll, Glockenklang , Delano, ...usw), die den passiven Klang aufwertet/unterstützt.

Bei günstigeren Bässen sind zudem auch noch billige Bauteile mit großen Toleranzen eingebaut, die ggf, wenn es schlecht läuft, überhaupt nicht zusammen harmonieren. Vertuscht wird das ganze dann noch damit, das es kein "true-bypass"- passiv gibt.

Das ganze klappt auch deshalb so gut, weil viele es einfach nicht mitbekommen.
"Ich hab doch jetzt so'n teuren XY-Bass gekauft, das muss doch alles spitze sein...."
....und wenn nicht mehr (kommt nach einiger Zeit des spielens), dann muss ein neuer Amp oder ein neues Pedal her... (usw).
Hab ich selbst schon erlebt. Und wenn man dann vielleicht endlich auf den Trichter gekommen ist, dass der teure XY-Bass doch mal "operiert" werden muss und ein (hochwertigeres) Ersatzteile eingepflanzt bekommt, fällt man aus allen Wolken. Anschließend kann man die ganzen neuen "Zaubersound"-Pedale wieder verkloppen, weil der Bass nun direkt in den Amp gespielt einfach nur geil klingt.
...hätte er schon immer getan, wenn man gewollt hätte und/oder es gemerkt hätte...

...hab alles schon am eigenen Leib erfahren müssen und ich bin hier sicher nicht der einzige :rolleyes:
Deshalb fackel ich auch nicht mehr lange. "Skalpell und Tupfer" liegen jederzeit griffbereit da...8D
Die meisten Bässe können mehr, als ihre Erbauer und ihre Besitzer es zulassen, da bin ich mir ganz sicher...;-)

In diesem Sinne...:bier:
 
Aria IGB 68 ? :gruebel: Ich hatte auch mal einen , bin mir aber nicht sicher ob es der 68 war, meiner hatte P J Bestückung. Baujahr 94. Der Bass war an sich gut, bis auf die Elektronik, die liegt hier immer noch rum:confused:. Ich hab sie ausgebaut und den Bass passiv betrieben. Ein deutlicher Schritt nach vorn.
 
Ja!
Gedanken machen schadet ja nicht!:D
Aber hier geht es um die wirklich billige Aria aktiv-Komponente.
Meines Wissens nach gehört doch Sadowsky nicht zu Aria? Oder doch?
Also mach dir mal Gedanken, aber sei beruhigt. :stolz: Wenn die Elektronik sch... ist, dann wirst du es bereits beim spielen gehört haben. ;-)
 
Der IGB68 war vom Body her an den Musicman angelehnt. Ein dicker MM-Humbucker. Den gab es als 4 und 5-Saiter afaik. Baujahr war so grob 2007.

Zum Sadowsky.. Die Elektronik ist schon ein bisschen besonders, wenn sie weitgehend mit dem Outboard-Preamp übereinstimmt.
Aber ich glaube nicht, dass sie den Sound zu sehr kaputtmacht, eher so, dass sie ihn nach Sadwosky-Style formt.

Ein Bekannter von mir hat nen USA Sadowsky 5-String und hat sich da ne Aguilar- Elektronik reinbauen lassen. Ich meine aber auch in Verbingung mit EMGs.
Die Sado dürfte keine allzugroßen Eingangspegel verarbeiten, da es sich um einen diskret aufgebauten JFET-Preamp handelt.
 
Soweit ich weiss verkauft sadowsky seine Elektronik auch für andere Bässe. Oder auch als externe Komponente für passivbässe- sollte als eigentlich gute Ware sein
 
Sage ich ja auch.. Es ist nur kein neutrales EQchen, es liefert Sadowsky-Sound. Glockla bzw. Noll sind ja in Mittelstellung total flat. Eine Spector Tone Pump mit sicherheit nicht. Gut sind sie aber alle.
Manche Super-Billigvergussteile versauen allerdings mehr als sie nützen. Im Aria hatte ich das Gefühl, als wenn der Ton da wie mit einer Speaker-Sim verbogen wurde. Irgendwo bei 5-6 KHz war Schluß. Treble war da nur aggressives Geklacker so von 2-4 KHz. Ohne die Elektronik kommt der Delano Pickup viel höher . Ich war erstaunt, dass dieser 4-Spul-Humbucker so perlige Höhen liefern kann, wenn man ihn hochohmig genug anschliesst.
 
Die Erfahrung mit der Elektronik habe ich beim IGB68 auch gemacht. Ich habe die Elektronik gegen eine Noll 3-Band getauscht, das ist kein Vergleich zur originalen.
@Stratitis hast du auch die Pickups getauscht? Ist da der Unterschied ähnlich groß? Ich bin ja mit dem Sound von meine zufrieden, allerdings klingt er im Vergleich zum echten Ray deutlich indirekter. Ich glaube aber nicht, dass das am Pickup liegt, aber vielleicht täusche ich mich ja?!
 
Ich habe den Pickup damals getauscht, weil der Aria-PU eine Macke hatte. Wenn eine Saite zufällig mit einem Polepiece unter der B-Saite in Berührung kanm, knallte es heftig. Das Polepiece hatte einen Kurzschluss zur Wicklung. Es war brummempfindlich. Drückte man z.B. die B-Saite auf das Polepiece, war das Tonsignal kurzgeschlossen und es kam gar kein Ton mehr raus. Zudem hat mich bei dem Bass immer die sehr nasale G-Saite gestört. Akustisch klang alles ausgewogen, aber elektrisch passte es irgendwie gar nicht so richtig.

Damals hatte ich den Mut zur Oberfräse und mit das Delano-Ei da reingebaut. Da musste allerdings noch ein passgenauer Rahmen drumrum, damit man die Ecken des alten PU nicht mehr sieht. Mit dem Pickup ist es jetz um einiges besser. Über alle Saiten total ausgewogen. Wesentlich sattere Mitten und ein seidiges Top End mehr sehr viel Höhen aber trotzdem angenehmer wie früher... und völlig nebengeräuschfrei. Nicht der Hauch von Brummen oder irgendwelcher Einstreuung in die Pickups.
Wenn ich bedenke, dass da genau so viel rauskommt, wie aus meinen EMG 35DC meines Esh-Basses, frage ich mich da nach dem Sinn aktiver Pickups. Im Vergleich haben die EMG nämlcih ein deutlich vernehmbares Grundrauschen, wenn man ordentlich Gain am Amp fährt. Das "Ei" ist totenstill. Da das "Ei" genaugenommen aus zwei internen Humbuckern besteht, kann ich aus dem einen Pickup problemlos 4 verschiedene Grundsounds abrufen, von denen jeder zu gefallen weiss. Und alle EInstellungen sind brummfrei. Ich weiss nicht, ob Delano auch sowas im original MM-Format anbietet. Bei den Soapbars sind es die Typen mit der Endung HE und dem Verweis auf "Quadcoil" .

Tip zu deinem Bass: Aria hatte damals nur die Umschaltung Humbucker seriell oder Single Coil. Beim Musicman sind beide Spulen parallel geschaltet. Da kommen noch deutlich mehr Höhen ins Spiel. Da der Aria-Pickup ja auch 4 Drähte hat, ist das auch möglich. Mit einem 2x UM-Switch könntest Du dann zwischen Seriell / Parallel wählen.
 
Hier mal ein Bild von dem IGB68/5....
ARIA_IGB68_Delano.jpg


Den Rahmen habe ich mir mal fräsen lassen. Ist eine Ellipse mit den Innenmaßen 55 x 110 mm und 12mm Rahmenbreite.
Der 5-Wege-Schalter (Schaller Megaswitch 4x5) ermöglich die Anwahl der EInzel-Pickups + Serie und Parallelschaltung.
Bass/ Treble sind funktionslos. Ansonsten Volume und Tone, alles passiv!
 

Streu nur Salz in die Wunde :-) .. ich hatte ihn 2011 an einen Freund verkauft und für ihn jetzt gerade auf passiv umgebaut. Wenn ihm mal der Drang nach was aktivem kommt, passt da ja noch ne Noll 2-Band mit rein. Passive Tone bleibt!
 
Bei günstigeren Bässen sind zudem auch noch billige Bauteile mit großen Toleranzen eingebaut, die ggf, wenn es schlecht läuft, überhaupt nicht zusammen harmonieren.

Aber hier geht es um die wirklich billige Aria aktiv-Komponente.
Moment, moment! Als ich noch relativ neu auf bassic war hab ich mal die Auffassung vertreten, lieber einen passiven Baß als einen gleich billigen aktiven... Da hab ich aber auf die Mütze bekommen von diesen Auskennern, dass diese aktiven Elektroniken nun wirklich den Preis nicht ausmachen weil sie für ein paar cts zu haben sind.
 
Moment, moment! Als ich noch relativ neu auf bassic war hab ich mal die Auffassung vertreten, lieber einen passiven Baß als einen gleich billigen aktiven... Da hab ich aber auf die Mütze bekommen von diesen Auskennern, dass diese aktiven Elektroniken nun wirklich den Preis nicht ausmachen weil sie für ein paar cts zu haben sind.

Falls ich das überhaupt so gesagt haben sollte, dann sicher nicht in Bezug auf billige Instrumente (obwohl die nicht immer schlecht sein müssen).
Wohl eher in die Richtung, das z.B. ein aktiver Maruszczyk nicht unbedingt schlechter ist, als ein passiver Fender. Und auch ein aktiver US-Fender ist oft gebraucht nicht wirklich teurer, als ein gebrauchter passiver US-Fender (ältere US-Standard zu ältere US-Deluxe). Da stimmt dann die Rechnung passiv = besser als gleichteuer aktiv auch nicht.
Recht geb ich dir, das ein passiver Bass wie ein Squier Matt Freeman deutlich einem aktiven "Ebay-HK/Santander-Angebot" vorzuziehen ist. Verallgemeinern kann man das aber sicher nicht...

Hier reden wir ja von guten und schlechten Elektroniken. Oft sind die schlechten auch sehr billig. Aber teure Elektroniken könnten auch kacke sein...

Und ob eine 2-Band-Noll für ca. 60-70€ bei einem 2000€-Bass wirklich ins Gewicht fällt, glaub ich auch nicht unbedingt....
 
Tip zu deinem Bass: Aria hatte damals nur die Umschaltung Humbucker seriell oder Single Coil. Beim Musicman sind beide Spulen parallel geschaltet. Da kommen noch deutlich mehr Höhen ins Spiel. Da der Aria-Pickup ja auch 4 Drähte hat, ist das auch möglich. Mit einem 2x UM-Switch könntest Du dann zwischen Seriell / Parallel wählen.

Danke dir! Parallel geschaltet ist der Humbucker schon. Ich kann zwischen parallel und singlecoil wählen. Seriell hat mich nie wirklich angemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
In der Parallelschaltung klang der Aria-Pickup zwar recht hell, aber irgendwie körperlos. Da musste der EQ schon ordentlich ran. Der Delano hat irgendwie mehr von allem. Durchsatz in den Mitten, kräftige aber dezente Höhen, gute ausgewogenheit über alle Saiten. Dieses "Ei" hat irgendwie eine sonderbare Anordnung der Balkenmagnete. Ich habe aber noch nie Eisenpulver draufgestreut, um zu sehen, wie sie angeordnet sind. Irgendwie schräg auf jeden Fall. Fazit ist, dass die G-Saite in allen Lagen prima durchkommt, ohne dünn zu klingen. Die geilsten Strings waren für mein Empfinden damals die RCocco 045, egal oder Nickel oder Stainless Steel. Der neue Besitzer hat Ernie Ball Super Slinkies als 040-Satz drauf und auch der liefert sich zusammen mit dem Delano keine Schwächen. Ich finde es schade, dass Herr Jedamczik von Delano solche Blendrahmen für die Pickups nicht selber anbietet. Das würde den Umbau vorhandener Instrumete attraktiver machen.
Meinen Rahmen habe ich mit einem CAD-Programm gezeichnet und aus FR4- Leiterplattenmaterial auf der Platinenfräsmachine machen lassen. Das verkupferte FR4 wurde anschliessen mit mattschwarzer Ofenfarbe lackiert und im Backofen eingebrannt... Sieht auch nach 5 Jahren immer noch wie neu aus.
 
Wenn nix gefräst werden soll, dann kommt der Delano MC4 HE/M2 der Sache am nächsten. Das ist auch ein Quadcoil. Im gegensatz zu einem normalen Humbucker ist hier jede mögliche Spulenkombination oder Einzelspule brummfrei. EIn kleiner Geheimtipp (das ist die 5. Soundvariation an dem Aria oben) ist die Serienschaltung, wobei einer der Pickups mit einem 100nF Folienkondensator überbrückt wird. Dadurch bekommt man den Bassdruck eines Humbuckers mit der Höhendefinition eines Single Coil. Die stegnahe und die halsnahe Spule klingen recht unterschiedlich, so daß es sich lohnt, beide Kombinationen auszutesten. Im Gegensatz zum Aria-Pickup klingt auch hier die reine Serieschaltung richtig gut.
Und wie gesagt.. die Delano sind was Mikrofonie, Brummempfindlichkeit etc. angeht mindestens so gut wie die EMG, nur auch bei High Gain völlg rauschfrei! Die Dinger interessieren sich nicht einmal für eine Saitenabschirmung. Auch Schirmgeraffel um den Pickup herum ist völlig überflüssig.
 

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