Auf nach Berlin, aber welcher Stadtteil

[SplentaSploink]

Hi,

Ich trage mich mit dem Gedanken, über kurz oder lang nach Berlin zu ziehen, weil ich die Schnauze voll von der Provinz habe und alleine kulturell dort Einiges los ist.

Natürlich sehe ich dort auch bessere Chancen, als Bassist interessante Projekte zu finden.

Jetzt mal die Frage an die Berliner: In welchen Stadtteilen zentriert sich denn etwa die Künstlerszene?

 

[Herr K]

Bin kein Berliner, aber ich würde sagen Kreuzberg und Friedrichshain?

Ich kann dir auch Montmartre in Paris ans Herz legen, da stolperst du alle Nase über Künstler.
Wenns kein Künstler ist, ist es ein Cafe-Betreiber oder ein Tourist.

 

[SplentaSploink]

Mein Französisch ist leider furchtbar. []

 

[JimmyZee]

Prenzlberg (Prenzlauer Berg) oder Friedrichshain.

Mir wär's nix mehr. Zu groß, zu laut, zu hektisch, zu schnodderich. Habe zur Wende-Zeit zeitweise im Friedrichshain gewohnt (Bandhauptquartier), Ecke Mainzer Strasse - falls sich noch jemand an die brennenden Barrikaden von damals erinnert . . .

 

[SplentaSploink]

Ich habe mal mit meiner Band in der Rigaer von einem Balkon eines besetzten Hause aus gespielt. War eine lustige Erfahrung. Wir mussten das Equipment durch ein Loch in der Wand des Nebenhauses schleppen, hinter uns wurde dann der Natodraht gespannt und die Bewohner mussten den Balkon erstmal von vollgeschissenen Windeln und verschimmelten Töpfen befreien. Großes Kino, und das mit 'ner Ton-Steine-Scherben-Coverband. []

 

[JimmyZee]

Um Himmels Willen! Nein, ich hab in einem der bürgerlichen Häuser gegenüber der Mainzer (Scharnweberstr.) gewohnt. Nur unser VW Käfer ist leider mit in der Barrikade verbaut worden.
Aber das ist lange her. Die Mainzer - sowie auch das Gros des Viertels - ist einigermaßen saniert. Ob man da noch leben kann, kann ich dir nicht sagen, war lange nicht mehr da. Der Dönermann auf der Mainzer ist'n echt Netter!

 

[lukke]

ich war vor 2 wochen für ein paar tage in berlin in kreuzberg am schlesischen tor. dort hats mir sehr gut gefallen, es heißt die kreuzberger waren schon immer etwas alternativ und antikapitalistisch.
nur seltsam ist es, dass oft nur eine straße zwischen belebter gegend und ghetto ist.

 

[Achim_der_2te]

Für 'ne bezahlbare Wohnung guck Dir auch Neukölln nochmal an. War früher wenigstens so. Kreuzbergs SO36 grenzt an Friedrichshain, SO61 ist dann eher für Hartgesottene []

 

[Jimmy_neu_5745]

Grunewald soll doch so schön sein.

 

[Oli Wan]

in diesem zusammenhang auf jeden fall das letzte buch von sven regener lesen, "der kleine bruder"...extrem empfehlenswert und passt zum thema..[]
ich bin zwar kein berliner, bin aber sehr gerne da, ich finde prenzlauer berg in dem zusammenhang sehr passend.

 

[Herr K]

Zitat:Original erstellt von: _Sum_

Hi!
Kreuzberg hat meines Erachtens nicht viel mit Künstlern am Hut. Da ist man eher richtig, wenn man wo wohnen will, wo "was los ist": überdurchschnittlich hohe Kneipendichte eben.

Is aber komisch, dass da keine Künstler zu finden sind.
Das ist doch eigentlich so ne Art Künstlerköder. []

Aber diesen Trend mit "in die Ghettos ziehen" bzw in die Stadtteile die früher eher 2. oder 3. Wahl waren finde ich auch bedauernswert, da sie meines Erachtens dadurch genau das verlieren, was sie mal geboten haben. Eine wirklich alternative Szene und teilweise auch viel menschliches.

 

[BigNeisi]

Vergiß Berlin!!

Geh nach Hamburg!!

 

[Achim_der_2te]

Zitat:Original erstellt von: BigNeisi

Vergiß Berlin!!

Geh nach Hamburg!!

Jooh, liegt musikalisch traditionell vorne.

Und vor Allem gibt's da den FC ST. PAULI

Das war jetzt 'n Insider []

Zitat:Original erstellt von: _Sum_

Da ist man eher richtig, wenn man wo wohnen will, wo "was los ist": überdurchschnittlich hohe Kneipendichte eben.

Edith: Ach ja, ist weniger geworden, aber die höchste Kneipendichte gibt's immer noch [url="http://www.welt.de/print-welt/article708668/Lueneburger_Naechte_sind_lang.html"]hier[/url]

 

[motherofbasses]

Whaaa...da redet doch wirklich noch jemand vom SO 36 oder 61

Meine ehemalige Heimat! Dahinter verbergen sich die alten Postleitzahlen der Bezirke...

Billig wohnen kann man mit Sicherheit in weniger beliebten Bezirken (Moabit ist so einer), völlig fertig wohnen kann man auch...
Der Beliebtheitskreisel dreht sich in Großstädten immer schneller, mal war es Kreuzberg, dann Prenzelberg...dann Friedrichshain...

Ich würde dir eh raten, geh erst mal hin, such dir irgendwas und nach einer Weile wirst du merken, welche Szene und welcher Stadtteil dich am meisten anzieht. Ich hatte mit Friedenau (gut bürgerlich) begonnen durch Zufall und habe dann viele viele Jahre in alle Ecken von Kreuzberg gewohnt. War 'ne Klasse Zeit und 36 und 61 sind magische Zahlen auf die ich noch heute anspringe aus reiner Nostalgie!

 

[Achim_der_2te]

@ mother: [] Bin ich echt schon so alt ? Sch...se, JA [V]

Ansonsten ist es so, wie sie schreibt, und die Anderen vor ihr auch ...

Berlin ist nicht einfach 'ne grosse Stadt, das ist ein eigener kleiner Kosmos. Und da muss man erstmal rein, um dann zu Gucken, auf welchem Planeten man sich am Wohlsten fühlt ... []

Ich würd' zum Starten nach wie vor Neukölln ins Rennen schicken: Günstige Wohnungen, 'ne Menge erste Multikulti-Impressionen, relativ zentral, nahe der Hasenheide (schöner Park, im Sommer Sessions ohne Ende, möchte aber nicht wissen, wieviele Präsis da mittlerweile in den Büschen liegen ), und Flughafen Tempelhof wurde auch vor ein paar Tagen dicht gemacht (letze Maschinen waren ein "Rosinenbomber" DC-3 und eine Ju-52)

Also ich seh' da 'ne Menge Potential ...

P.s.: Alle Angaben von "Heute vor ... Jahren"

 

[Gast5650]

Habe nie in Berlin gewohnt, war aber sehr oft dort. Kreuzberg SO61 gefällt mir bis heute am besten. Allerdings ist das "wo" bei diesem dichten U-Bahn, Bus und S-Bahn Netz m. E. nicht ganz so wichtig. Ich war im September eine Woche in Schöneberg. Das fand ich auch sehr schön. Wenig Hektik, jede Menge Kneipen, unaufgeregt.

 

[FiFaFutzemann]

Ick wohne in Neukölln und Neukölln ist echt gut im Rennen... mit öffentlichen Verkehrsmitteln biste auch ratz fatz am anderen Ende der Stadt.