B-Saite unsauber

[sroge]

Hallo alle zusammen,

für mich ist das Thema 5-Saiter relativ neu und nachdem ich nun mehrere durchgetestet habe, bin ich jetzt bei einem Sandberg JM-5 gelandet, den ich auch behalten werde. Eine Sache ist mir jedoch bei allen 5-Saitern aufgefallen:

Die B-Saite klingt, vor allem mit Hals-Pickup, ab dem 4. (alle die ich bisher getestet habe) bis 7. (JM-5) echt übel. Hat dann ziemlich widerliche Obertöne, der Ton wird in den oberen Bünden immer schwerer definierbar. Wenn ich die Saite eher vertikal als horizontal spiele, kann ich das Problem etwas minimieren.

Wie mir nun scheint, ist das normal bei 5-Saitern mit tiefer B-Saite. Was sagt Ihr dazu?

 

[sroge]

Hmm,

also Saitenlage ist so, dass ich bequem slappen kann, aber dass die Saiten ansonsten nicht scheppern. Um eine Fehlerquelle auszuschliessen, bin ich schon aus dem Amp raus und einfach direkt ins Pult. Wie gesagt, es war bei allen Bässen das gleiche. Egal, welches Equipment ich dran hatte oder ob Lautsprecher oder Kopfhörer.

Aber mal so herum gesehen: spielt mal Euren Bass auf der B-Saite im letzten (also meinetwegen 22. oder 24. )Bund über den Halspickup (bei mir Singlecoil). Klingt er da super? Wenn ja, dann habe ich keine weiteren Fragen. Wenn nein, dann ist die Frage: ich gehe jetzt Bund für Bund in Richtung Sattel und bei mir ist der Ton erst ab dem 6. Bund wieder so sauber, dass es mich nicht stört. Ist das nun als normal anzusehen, oder habe ich vielleicht was mit den Ohren?

Wenn ich den Pickup an der Brücke verwende, ist alles in Butter. Was nicht bedeutet, dass der Pickup defekt ist. Bei meinem Fender 5-Saiter hatte ich den Hals-Pickup ausgelötet und an die Brücke gesetzt. Dann ist auch der ruhig. Muss also eher was damit zu tun haben, wo die Saite abgenommen wird.

Vielen Dank,

Stefan

 

[Mike`adelic]

Zitat:Original erstellt von: bassbeat

Das ist komisch.
Ich besitze mehrere 5-Saiter, und bei keinem habe ich das Problem.
Ich denke mal, am Bass selbst kann es bei dir nicht liegen, da Sandberg ja nicht gerade ein 08/15 Produkt ist.

Dann hast Du Dir Deine 5-Saiter wirklich gut ausgesucht!
Egal, ob da jetzt Sandberg, MusicMan, Warwick, Fender, Clover oder Lakland draufsteht: die Tendenz, dass ein 5-Saiter eine schwache H-Saite hat, ist sehr hoch.

Ein guter 5-Saiter gibt bis ca zum 7ten Bund gutes Tonmaterial ab, alles darüber ist in 99% der Fälle Utopie und auch gar nicht mehr wünschenswert. Die dicken Saiten lassen sich in den hohen Lagen nur schwer kontrollieren.

Viele Bassisten kompensieren ihre mittelmäßige H-Saite durch mehr Kraft beim Zupfen, der Ton kommt zwar laut im Attack (denkt man zumindest), flacht aber dann rasant ab. Durch die hohe Masse der Saite fällt das den meisten auch gar nicht auf...

Zitat:
Aber wie Cosmo schon sagt, ist die Frage, wie der Bass, der Amp eingestellt ist.

Das bezweifle ich stark. Du kannst nicht etwas optimieren, was als nacktes Signal schon madig ist.

Bei mir hat sich durch das Korrigieren der Saitenabstände, der Intonationsschrauben oder der Halsneigung noch nie ein Ton merklich sauberer darstellen lassen (in Bezug auf Sustain und Klarheit - Fretbuzz lässt sich sehr wohl vermindern, sowie auch Bundreinheit herstellen).

Einem schlechten Bass kannst du dadurch die Dead Spots nicht nehmen.

Bei meinem Jazz Bass konnte ich allerdings einen Dead Spot durch Erhöhung der Halsmasse fast ausmerzen - egal wie der Bass vorher eingestellt war: der Dead Spot war immer da.

Zitat:
Sind es alte oder neue Saiten?
Wie stark "drückst" du ab? Bei H-Saiten ist da oft etwas Vorsicht geboten.
Wie hoch ist die Saitenlage? Zu hohe Saitenlage = muffiger Sound, zu tief = Geschepper.

Alte Saiten können den Ton muffig und obertonlos erscheinen lassen, aber wo ein Dead Spot ist, hilft auch keine neue Saite (mal abgesehen von einer verdrehten oder "schlechten" Saite).
Du sprichst hier auch von Soundproblemen und nicht von generell schlechtem Signal.
Bespannst du deinen Bass mit hoher Saitenlage, so hast du mehr Bassanteile im Sound und weniger Mitten - logisch, dass es da schneller mumpft, als mit tiefer Saitenlage, die die Mitten pusht.

Mein 5-Saiter hat eine madige H-Saite. Da war ab dem 4. Bund Schluss (als Linkshänder muss man nehmen was kommt). Mit der Bespannung EADGC ist dieser Bass großer Sport - ich hatte ihn schon fast aufgegeben... gut, dass ich es nicht getan habe []


Die Suche nach einem guten 5-Saiter dauert lange und muss sorgfältig betrieben werden.
Wenn eine H-Saite schon früh schlapp macht und die Saiten untereinander unausgewogen laut sind: Finger weg!

 

[sroge]

Ok,

das deckt sich mit dem, was mir so zu dem Problem durch den Kopf ging. Der Fender machte im 4. Schicht, BTB555 klang ab dem 5. nicht mehr 1a. Da liegt der Sandberg noch ganz gut im Rennen.

Da waren zwei Sachen, die das Problem etwas abgemildert haben: 1. tapered Strings und 2. (wie schon zu Anfang geschrieben) habe ich die Saite weniger seitlich gezupft und dafür mehr von oben gedrückt und die Saite seitlich wegflutschen lassen. War beim 4-Saiter nie notwendig. Wenn man die Saite aus der Nähe betrachtet, kann man sehen, dass sie so gespielt eher vertikal schwingt als horizontal. Ich vermute, dass das dafür sorgt, dass weniger Mitten durchkommen. Ach ja, und weil ich im JM5 einen 3-Band-EQ habe, kann ich hier auch noch etwas tricksen

Vielen Dank erstmal! Nun weiss ich zumindest, das ich nicht der einzige bin, dem das aufgefallen ist.

Stefan

 

[musicman5]

Ja ja da gibt es doch immer wieder die glücklichen die wirklich nen Bass mit wundersam guter H Saite haben oder einfach nicht zugeben wollen das sie die gleichen Probs haben.
Ich hab nen Ritter Roya 5 nen Marleaux Consat Signatur und nen Spector NS 5 und bei all diesen billigbässen kannste die H Saite ab dem 5 oder 7 Bund vergessen. Leersaite und bis zum D Super , danach lässt es nach. Das ist halt so.

 

[sroge]

Wie weit kommst Du denn auf den B-Saiten Deiner 3 Bässe, ohne dass denen die Puste ausgeht?

 

[edel]

wieso zum geier soll ich denn jetzt auf der tiefen b-saite im 20. bund spielen? seid ihr denn alle bescheuert? []
der sinn der tiefen b-saite sind doch die tiefen töne, grade auch unterhalb vom e. und meine bässe klingen auf der tiefen b-saite übrigens loggäh bis zum 12. bund astrein und fätt, und das weiss ich, weil ich das bis dorthin auch spiele, nicht nur vom hörensagen oder weil ich irgendwas nicht zugeben will []
also ich geb meinen f-bass nimmer her, der bossa ist auch fein, und sogar der billig-silverstar 6er fretless macht das loggäh mit. weiss ja nicht, was ihr da für 5-saiter spielt...
greez
edel

 

[edel]

tschäh, für son dingwall sind meine foten dann wohl definitiv zu klein *schniff* ansonsten wären die tatsächlich äusserst interessant...
greez
edel

 

[sroge]

@edel:

ne, nich bescheuert. Ich glaube, Du hast Dir nur nicht die Mühe gemacht, das ich ich schreibe, wirklich durchzulesen.

 

[sroge]

@edel:

Was ich mit dem 22. bzw. 24 Bund meinte, ist folgendes:

Ich war mir nicht sicher, ob die beiden, die geantwortet hatten auch genau wissen, welchen Matschsound ich da meine. Also kam mir folgende Idee. Leer klingt meine H-Saite super, im 22. Bund scheisse. Physikalisch ist das durchaus zu erklären. Und ich habe nicht vor hier wirklich zu spielen. Interessant ist doch nur, wo da jetzt der Übergang ist. Und wenn man den sucht, so dachte ich mir, dass es vielleicht hilfreich wäre, sich den Störenfried ungefiltert anzuhören. Und das geht bei mir am besten im 22. Bund. Dieses Gemülle, das ich hier höre, laesst zum Sattel hin immer mehr nach und meinem subjektiven Empfinden nach kann ich mit Hals-Singlecoil erst ab dem 6.-7. Bund nen sauberen Ton aus meinem Bass bekommen.

Das ist alles.

 

[Mike`adelic]

Zitat:Original erstellt von: bassbeat

Das hat nichts mit wundersam zu tun.
Ich habe einen Ken Smith, einen Ibanez AFR, einen Custom-made-Bass (und da ist nur das Beste vom Besten drauf) und eben den 7ender 5-String.
Bei den ersten 3 setzt ich schon vom Preis voraus, dass die etwas zu bieten haben - was die auch tun - und mit dem 7ender hatte ich wohl einfach Glück.

Ich muss einfach immer wieder feststellen, dass hier im Forum ein permanenter "pah, das kann ja gar nicht sein", "der hat doch eh keine Ahnung" groove herrscht.

Ich habe die Bässe hier neben mir, ich bin sehr zufrieden mit ihnen, und doch - es gibt 5-Saiter, bei denen die H-Saite bis weit nach oben gut klingt.
Und meine Tipps waren auch nicht so aus der Luft gegriffen.
Da sroge ein Newbie ist, kann ich ja nicht erahnen, wie lange er schon Bass spielt.
Und falls er noch nicht so grosse Ahnung hat - was ich ihm hiermit nicht unterstellen will - ist die Möglichkeit eine Fehlerquelle nicht zu erkennen recht gross.
Ich spiele jetzt über 20 Jahre Bass und habe schon das eine oder andere Teil zerlegt und schon eine kleine Ahnung, wie man einen Bass optimal einstellt.

Ich verlange nicht, dass hier jeder einer Meinung ist, aber dass da dauernd die posts der vorschreiber verneint und lächerlich gemacht werden, halte ich für alles andere als konstruktiv.

So, das musste mal gesagt werden - und jetzt geh ich schlafen.

Das tut mir jetzt leid, ich wollte Dir mit meinem Beitrag nicht unterstellen, keine Ahnung zu haben.

Mit meinem Post wollte ich nur ein "Vorsicht!" setzen, damit - gerade Anfänger - nicht auf die Denke kommen: "teure Bässe sind alle toll und mit Einstellen lässt sich alles richten!".

Zudem gibt es viele Bassisten, die z.B. ihre Dead Spots nicht mal bemerken (auch hier keine Unterstellung) und dann ihren Bass als den besten 5-Saiter "für dieses Geld" weiterempfehlen.

Du hast natürlich recht, wenn du bei einem teuren Instrument davon ausgehst, dass die H-Saite toll und superfett kommt, allerdings gibt es genügend teure Gegenbeispiele, um dieser Empfehlung die Allgemeingültigkeit abzuerkennen.
Genau aus diesem Grund lasse ich mir keine Bässe anfertigen, da die Chance zu hoch ist, ein zwar toll verarbeitetes Instrument zu bekommen, das aber dann nicht das tonale Material liefert, das ich mir erwarten dürfte.

Ich hoffe du verstehst mein Anliegen []

 

[edel]

hey sroge
sorry, war wohl auch noch nicht ganz ausgenüchtert als ich den ersten beitrag geschrieben hab, und danke für die ausführliche "nacherklärung" [].
ich bin ja nicht so bewandert mit physik und solchen sachen, aber ich denke, die tiefe b-saite klingt in den oberen lagen auch scheisse, weil sie ja allgemein recht dick ist und dann einfach die länge, die dann schwingt und dadurch ja den ton erzeugt, schlichtweg zu kurz ist und gar nicht richtig schwingen kann, um einen schönen, klaren ton rauszubringen. je dünnere saiten du nimmst, desto klarer wird der sound sein, je fätter, desto mehr wumms, aber eben halt aufm low-b nur in den unteren lagen.
wenn du jetzt einen bass willst, der bis recht weit rauf geil klingt, musste wahrscheinlich wirklich n dingwall nehmen, weil bei dem ja die b-saite wesentlich länger ist als die anderen, die sind ja so gefächert und das b ist auch am unteren ende noch einiges länger als ne konventionelle b-saite.
und sorry nochma wenn ich da zuerst n büschen blöd rübergekommen bin *schäm* []
greez
edel

 

[sroge]

@edel: Guten Morgen! Das ist ja lustig - gestern hatte ich ne Flasche Imiglikos und jetzt dröhnt _mein_ Schädel etwas. War aber lecker und das ist halt nun der Preis.
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Also ich wollte das ganze Ding nochmal etwas zusammenfassen, weil ich inzwischen auch mit einem der Bastler von Sandberg telefoniert habe und nun durch Beiträgelesen und stundenlanges Rumschrauben und Spielen etwas besser im Bilde bin als vorher:

1. Die B-Saite ist problematisch. Meistens. Also eigentlich ist jede Saite kritisch, aber durch Mensur, Stimmung etc. fällt es bei der B-Saite im normalen Spielbetrieb so auf.

2. 35" hilft. Manchmal.

3. Taperwound hilft ein bisschen.

4. Dünnere Saite hilft ein bisschen. Zumindest bei diesem Problem. Dafür hat man dann vielleicht ein neues.

5. Was viel hilft, so scheint mir, ist sich von der Spieltechnik her auf das Problem einzustellen. Weiter hinten spielen, mehr Brückenpickup, "vertikaler" spielen.

6. Saite (nicht-taperwound) an der Brücke knicken. Der von Sandberg hat mir sogar nahegelegt, das konsequent bei jeder Saite zu machen. Ich hab den Auflagepunkt der Saite mit Edding markiert, die Saite runtergenommen und 'ne Flachzange benutzt. Durch die Drückerei mit aufgezogener Saite kam ich nicht so recht zum Erfolg.

7. Jede Saite streikt ab nem bestimmten Bund. Bei meinem JM5 ist die E-Saite in den obersten Lagen auch nicht ganz sauber. Ab dem 48. Bund klingt sicher auch die G-Saite nicht mehr so schön.