Nach einigen Versuchen mit diversen Bodentretern / Preamps bin ich schlussendlich beim Ruppert Basswitch gelandet. Dat Dingens ist zwar nicht ganz billig, aber man hat tatsächlich ein Schweizer Messer für Live- wie Studiosituationen. Ich beschreibe einfach mal alle Setups und Möglichkeiten, die der Basswitch bei mir leisten muss.
Der Kontrabass wird über einen "The Realist" Copperhead Piezo-Abnehmer und ein Audio Technika ATM Pro 35X Kondensator-Mikrophon abgenommen, die beide über den Basswitch laufen. Dabei geht der Realist über Eingang A, der für den Piezo-PU auf 10 MOhm geschaltet wird und das Signal über den EQ schickt. Der als True Bypass ausgelegte Eingang A bekommt das Kondesator-Mikro, das keine Soundformung benötigt, da es nur dafür da ist, den "Slap" sowie Saitengeräusche bei Bedarf zu übertragen. Wird das nicht gebraucht, ist der Copperhead auch alleine gut.
Analog verfahre ich bei EUB - Akustikbass - Setups, der EUB geht über den Eingang A, der Akustikbass mit seiner aktiven Klangregelung über Eingang B. Wenn der EUB und ein E-Bass gemeinsam benutzt werden soll, wird genau so verfahren, EUB = A, E-Bass = B. Dabei benutze ich einen aktiven Bass, entweder den Haeussel Jazz 5 oder den MuMa SR 5, da ich damit auch effektive Soundformung betreiben kann.
Bei E-Bass und Akustikbass - Settings, was wohl am häufigsten und am unproblematischsten ist, wird der E-Bass an A und der Akustikbass an B verkabelt. Mit einem neutral eingestellten Amp forme ich den Sound für den EBass mit dem Basswitch, der Akustikbass darf seinen eigenen EQ bemühen. Es geht auch anders herum, jedoch hat sich dieses Setup als optimal erwiesen.
Sollten alle vier Bässe, also E-Bass, Akustik-Bass, EUB und Kontrabass genutzt werden, bin ich im Studio und habe die Zeit, den jeweiligen Bass an die Aufnahmesituation anzupassen. [
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Ampseitig bin ich früher mit den Bässen, die keine E-Bassgitarren sind, in den GallienKrueger 200 MB, die E-Bässe durften in den Half- oder Fullstack. Heutzutage brauche ich dank des Basswitch nur noch einen Amp, der demenstsprechend flat eingestellt wird. Dazu eignet sich sogar der GenzBenz GBE 1200 besonders gut, aber wenn man mit den langen Dingern reist, ist er doch etwas schwer. Darum durfte er zwar schon mal mit ins Studio, wo er den Soundingenieur regelrecht zum Staunen gebracht hat. Live benutze ich, je nach Platz und benötigter Lautstärke, entweder den Ibanez Promethean 5110 oder den Markbass LM II mit der SWR Workingman 212''.
Als das eigentliche Problem beim Benutzen von Piezo-abgenommenen Insrumenten zusammen mit einem E-Bass hat sich die "neutrale" Einstellung der Amps erwiesen. Was der Eine bei einem Markbass LM III oder III für neutral hält, ist für den Anderen schon "deutlich im Bass und den Höhen geboostet". OK, man lässt sich am besten einfach nicht reinreden und passt den Sound dann einfach den Gegebenheiten an, was aber oft nicht ganz einfach ist. Dabei ist der Basswitch eine große Hilfe. Mit anderen Preamps wurde das oft ein endloses Gedrehe an den Ton-Potis, um dann bei einen Kompromiss zu landen, der mich dann aber selten befriedigt hat.
Ich empfehle ausdrücklich den Basswitch, der anders als so manch andere Stompbox bestimmt keinen Staub ansetzt. Die anderen Features, wie der mächtige EQ und die zwei Effect-Loops, wobei einer passiv und seriell ausgelegt ist, während der andere aktiv, parallel, zumischbar und mit der Möglichkeit, die Phase zu drehen ausgestattet ist. Das kann einem Effekt das Leben retten, es hat bei diversen Bodentretern schon die Bässe wieder ins Spiel gebracht. Für Leute, die gerne öfter mal Effekte benutzen, ist der Basswitch eine erstklassige "Kommandozentrale", auch durch die vollkommene Mute-Funktion und den Tuner-Out. Ausserdem ist der Basswitch, neben der legendären Ampeg-Röhren-DI-Box und dem Reddi, eine der besten DI-Boxen, die ich je benutzt habe.
Ich glaube, so langsam muss ich mal bemerken, dass ich von Lehle kein Geld bekomme, auch kein Endorsement, ich bin einfach von der Kiste restlos begeistert. Mein sich in viele Richtungen bewegendes Bassistenleben hat sich durch das Gerät wirklich komplett vereinfacht. Wobei ich bei "normalen" Rock-Settings, also zu bestimmt 70% meiner Tätigkeiten, ganz einfach mit Bass-Kabel-Amp auskomme.
Ciao
Uwe
