Ok, hat sich ja hier laenger niemand gemeldet. Dann will ich dich mal nicht im Regen stehenlassen - waere auch nicht gut fuer dein Instrument [
]
Da du von Bunstaebchen schreibst, gehe ich mal davon aus, dass du dich auf einen E-Bass beziehst. Dazu gleich erstmal was grundlegendes: Was das Greifen angeht, gibt es zwei Schulen. Naemlich die Anhaenger des Kontrabassfingersatzes und die der Vierfinger- bzw. Einbundprofingertechnik. Man sollte mit diesen Worten vorsichtig umgehen, da man damit leicht einen mittleren Bandenkrieg ausloesen kann.
Du schreibst nun, dass du den KB-Fingersatz ueber *musst*. Wer zwingt dich dazu? Ich kann dir aus eigener Erfahrung raten, es mit dem Vierfingersatz zu probieren (ausser du hast vor in naechster Zeit tatsaechlich KB zu lernen). Es ist einfach oekonomischer und enspannter. Warum sollte man bewusst auf einen Finger verzichten, wenn man ihn doch gebrauchen kann?
Nun zu deiner Frage: Wenn du mit dem kleinen Finger greifst und es gut kling, also nicht schnarrt oder irgendwas, dann ist doch alles in bester Ordnung. Ob der Ringfinder dann etwas weiter links oder rechts sitzt ist doch vollkommen wurscht, solange du bequem greifen kannst und der Ton sauber klingt.
Jetzt noch was Allgemeines. Wenn du noch ganz am Anfang stehst ist es normal, dass dir mal die Pfoten wehtun. Du musst halt erst noch deine Muskel trainieren und deine Haende muessen erst lernen sich oekonomisch auf dem Instrument zu bewegen. Gerade das zweite ist essentiell und passiert zum Glueck (fast) von alleine. Und der Vierfindersatz hilft dir dabei! Schau dir mal (z.B. auf Youtube) Videos von guten Bassisten an. HIer einer meiner Lieblingsbassisten:
http://www.youtube.com/watch?v=_WrYwjbNUuU (nicht von der Frisur irritieren lassen [
]). Ob dir die Musik gefaellt weiss ich nicht, aber *so* sieht oekonomisches Spiel aus imho.
Was ist also die Konsequenz fuer dich? Also:
i) Wenn's weh tut - Pause machen! Nicht ueberstrapazieren!
ii) Uebe so wie du auf der Buehen spielst - also im stehen (zumindest nicht nur im sitzen ueben). Und moeglichst auch mit Gurt. Noten gehoeren auf einen Notenstaender, der in der richtigen Hoehe vor die steht.
iii) Bring den Bass in die richtige Position. Was das genau ist haengt von deiner bevorzugten Spieltechnik ab. Anfaenger sollten imho den universellsten Weg gehen und den Bass vor den Hefespoiler haengen. So kann man alle Techniken einigermassen bequem spielen und hat die gleiche Position im Stehen wie im Sitzen.
iv) Im Idealfall haelt man den Daumen so wie in dem oben genannten Video zu sehen (da ist es aber auch ein Extremfall, weils auf einem 6-Saiter gar nicht anders geht). Wenn man nur Grundtoene schrubbt, dann man auf zum entspannen den Daumen mal ganz rum nehmen.
v) Wenn du uebst: Mach Musik! Stupide Technikuebungen die dich langweilen verlangsamen deinen Fortschritt. Dein Hirn merkt sich viel lieber Dinge, die dir Spass machen. Suche dir Stuecke oder Jam-Tracks oder weiss der Geier was, so dass du automatisch Technik "mituebst".
vi) Benutze ein Metronom! Bu spielst Bass und dass heisst, du bist der Timekeeper! Der Schlagzeuger gibt das Tempo und teilt der Band mit wie der Rythmus zu interpretieren ist, aber der Rest der Band hoert auf dich (so zumindst sollte es im Idealfall aussehen, den man an einer Musikhochschule lernt. Realitaet is wat anneres [
])
vii) Last but not least: Such dir einen gescheiten Bass Lehrer. Ich weiss, dass ist auch eine finanzielle Frage. Aber wenn es sich irgendwie machen laesst, dann lass dir wenigsten am Anfang mal Unterricht geben. Selbst in nur fuenf bis zehn Stunden kann man gerade als Anfaenger wahnsinnig viel lernen. Besonders Haltungsfragen und andere technische Geschichten kann man kaum aus einem Buch lernen. Es gibt einfach Dinge, die muss man mit HIlfe am eigenen Leib erfahren.
Gruss, Philipp
