Halsstab Funktionsweise

[Matador]

Hi,

mal eine generelle Frage zum Halsspannstab, die mir die Sufu nicht
beantworten konnte...

Ich habe den Spannstab bei meinen J-Bass fest angezogen damit der Hals fast ganz gerade ist, fester hätte ich die Schraube auch nicht (ohne Gewalt) anziehen können. Angenommen in einem halben Jahr hat der Hals durch Temperatureinflüsse, etc. wieder mehr bow und ich möchte ihn wieder gerader haben - läßt sich die Schraube dann wieder leichter anziehen?? Was passiert da eigentlich genau in dem Hals? Läßt die Schwergängigkeit der Halsschraube mit zunehmender Entspannung des Halses wieder nach?

Wäre super wenn mir das einer kurz erklären könnte. Es handelt sich
um einen Halsstab der in beide Richtungen eingestellt werden kann (Klassischer Fender Vintage Spannstab, der mit der Kreuzschraube).

Tausend Dank vorab!!!

 

[Bassman95]

Das mit der Schwergängigkeit hängt soweit ich weiß damit zusammen, dass sich das Holz ja nicht sofort nach dem Spannstab richtet, sondern eine Zeit braucht, bis es sich sozusagen an den Spannstab angepasst hat, danach sollte der auch wieder leichter fester anzuziehen sein. Also einfach ein bisschen warten, dann sollte es besser werden.
mfg, Paul

 

[Lynx Krueger]

Und beim Anziehen nicht übertreiben, immer nur ein Stückchen! Das Holz muss sich erst an die neue Spannung anpassen.

 

[Matador]

Das wollt ich hören, danke Euch! Ich hatte auch nur eine viertel Umdrehung angezogen, mehr wäre nicht gegangen.
Ich laß ihn jetzt erstmal so und in zwei Monaten beim nächsten Saitenwechsel guck ich wie es aussieht. Mit 0,25 mm
space zwischen 8. Bund und E-Saite bei Kapo im ersten und letzter Bund gedrückt ist die Krümmung ja schon ziemlich
gering, die Werksspezifikation sagt 0,3-0,35 mm. Die Bundierung ist nur so geil, das er noch gerader ohne Schnarren
ginge...

Gute N8!

 

[Shim]

Das …

Zitat:Original erstellt von: Matador

… Es handelt sich um einen Halsstab der in beide Richtungen eingestellt werden kann (Klassischer Fender Vintage Spannstab, der mit der Kreuzschraube). …

… wäre mir neu.

Shim

 

[Matador]

Zitat:Original erstellt von: Shim

Das …

Zitat:Original erstellt von: Matador

… Es handelt sich um einen Halsstab der in beide Richtungen eingestellt werden kann (Klassischer Fender Vintage Spannstab, der mit der Kreuzschraube). …

… wäre mir neu.

Shim

Warum? Ist dem nicht so? Ich kann die Schraube sowohl nach rechts drehen zum anziehen, als auch nach links, um die Spannung zu lösen.
Demnach doch bidirektional, oder? Es ist ein neuer JB (Mex Classic 60's), kein alter Bass.

 

[Shim]

Nein, nein. Wobei Deine Logik schon wieder verblüffend ist .

Bei Dir geht es nur in eine Richtung: keine bis wenig Spannung –> mehr bis maximale Spannung
Bidirektional heißt: Spannung in die eine Richtung <– Mittelstellung (quasi keine Spannung) –> Spannung in die andere Richtung

Lesenswert vielleicht auch das: http://www.rockinger.com/index.php?page=ROC_Workshop_Hals

 

[Lynx Krueger]

naja bidirektional würde bedeuten, dass er den hals auch noch weiter krümmen kann - das erledigen aber die Saiten ohnehin
würde das der Spannstab zusätzlich machen, würde die Mensur kürzer bzw. die Saitenspannung geringer und die Saitenlage höher

 

[jam_bass]

... und der hat wirklich 'ne Kreuzschlitzschraube???

 

[Willi960]

na ja es gibt schon Halsstäbe, die in beide Richtungen wirken:
[URL]http://www.rockinger.com/index.php?cat=WG171&product=09027/09028[/url]

Die normalen Fender Halsstäbe wirken aber (nach meinem Wissen) nur in eine Richtung. Lösen der Mutter bewirkt weniger Kraft entgegen dem Saitenzug = mehr Krümmung...

Um ehrlich zu sein, weiß ich jetzt nicht, wozu man die entgegengesetzte Richtung am Hals benötigt....[]

 

[Willi960]

Zitat:Original erstellt von: jam_bass

... und der hat wirklich 'ne Kreuzschlitzschraube???

ich geh mal davon aus, dass es die Gewindehülse ist, die einen Kreuzschlitz hat, oder????

Also es ist ja so, wenn Du den Hals anziehst, dann braucht er etwas Zeit, bis er seine endgültige Postion erreicht hat (wurde ja schon geschrieben).
Kontrollier nach ein paar Tagen, ob es Du evtl mit dem Spannen etwas übertrieben hast... falls ja Schraube (genauer Gewindehülse) wieder etwas lösen...

Has Du den jetzt so fest angezogen, dass nicx mehr geht, dann vermute ich mal, das das Gewinde des Stabes, das Ende der Gewindhülse erreicht hat. Wenn Du nun weiterdrehst wirds teuer, denn nach "fest" kommt "ab" wie man so schön sagt....

Was kannst Du tun, wenn Du trotzdem mehr Spannung benötigst???
> dünnere Saiten (oder Saiten mit weniger Zug aufziehen)
> die Gewindehülse ganz rausschrauben und Dir eine Hüsle anfertigen / lassen, die als Zwischenring fungiert...

Nach meiner Erfahrung sollte der Hals nicht ganz gerade sein, sondern noch etwas einen Bauch haben.

 

[Matador]

Ah ok ok, denkfehler meinerseits, ich hab Murks geschrieben. Natürlich läßt die Kreuzschraube sich in beide Richtungen drehen, nach links dann wird der Stab entspannt und nach rechts, dann wird der Stab steifer und der Hals somit auch. Wenn ich nach links
drehe wird dann natürlich NICHT Spannung in die entgegengesetzte Richtung (also quasi konkav) erzeugt.

Mir war garnicht klar daß es auch Halsstäbe gibt die sowas können und eine Mittelrastung mit 0-Stellung haben (wofür überhaupt,
wo werden solche Stäbe verbaut? In modernen Edelbässen oder Karbonhälsen oder so??)

Jetzt ist alles klar, wieder wat gelernt.

 

[Matador]

Zitat:Original erstellt von: Willi960

Zitat:Original erstellt von: jam_bass

... und der hat wirklich 'ne Kreuzschlitzschraube???

ich geh mal davon aus, dass es die Gewindehülse ist, die einen Kreuzschlitz hat, oder????

Also es ist ja so, wenn Du den Hals anziehst, dann braucht er etwas Zeit, bis er seine endgültige Postion erreicht hat (wurde ja schon geschrieben).
Kontrollier nach ein paar Tagen, ob es Du evtl mit dem Spannen etwas übertrieben hast... falls ja Schraube (genauer Gewindehülse) wieder etwas lösen...

Has Du den jetzt so fest angezogen, dass nicx mehr geht, dann vermute ich mal, das das Gewinde des Stabes, das Ende der Gewindhülse erreicht hat. Wenn Du nun weiterdrehst wirds teuer, denn nach "fest" kommt "ab" wie man so schön sagt....

Was kannst Du tun, wenn Du trotzdem mehr Spannung benötigst???
> dünnere Saiten (oder Saiten mit weniger Zug aufziehen)
> die Gewindehülse ganz rausschrauben und Dir eine Hüsle anfertigen / lassen, die als Zwischenring fungiert...

Nach meiner Erfahrung sollte der Hals nicht ganz gerade sein, sondern noch etwas einen Bauch haben.

Ja, ich benötige einen Kreuzschlitzschraubenzieher um den Hals einzustellen. Wie gesagt hat er momentan 0,25 mm Luft zwischen 8. Bund Oberkante und E-Saite Unterkannte. Saiten sind z.Zt. die Fender
NPS 45-105 drauf.

D.h. Du stimmst Bassmann95 nicht zu, weil er schrieb das sich das Holz erst auf die neue Spannung einstellen muß und nach einer Zeit könnte ich den Halsstab dann nochmehr anziehen. Vor allem, was wäre denn wenn ich 50-110er drauf mache, dann muß ich doch zwangsläufig den Halsstab noch mehr anziehen um auf gleiche Halskrümmung wie jetzt zu kommen.

Das man das nicht täglich machen soll ist mir bewußt, ich werde das Ding erst beim nächsten Saitenwechsel in ca. 2 Monaten anpacken.

 

[Shim]

Es kann durchaus vorkommen, dass ein Hals mit einfachem, total entspanntem Spannstab und dickeren Saiten immer noch zu wenig Krümmung hat. Ich habe schon nagelneue, preiswertere Replacement-Hälse gesehen, bei denen das so war. Der Hals wäre in dem Zustand unbrauchbar. Wenn sich das nach einiger Zeit nicht bessert, kann man so einen Hals nur entsorgen. Eine Reparatur wäre meistens unwirtschaftlich. Mit einem bidirektionalen Spannstab können solche Probleme von vornherein umgangen werden.

Z.B. Warwick verbaut meines Wissens seit Ende der 90er Jahre ausschließlich 2-Wege-Halsstäbe.

Shim

 

[Matador]

Zitat:Original erstellt von: Shim

Es kann durchaus vorkommen, dass ein Hals mit einfachem, total entspanntem Spannstab und dickeren Saiten immer noch zu wenig Krümmung hat. Ich habe schon nagelneue, preiswertere Replacement-Hälse gesehen, bei denen das so war. Der Hals wäre in dem Zustand unbrauchbar. Wenn sich das nach einiger Zeit nicht bessert, kann man so einen Hals nur entsorgen. Eine Reparatur wäre meistens unwirtschaftlich. Mit einem bidirektionalen Spannstab können solche Probleme von vornherein umgangen werden.

Z.B. Warwick verbaut meines Wissens seit Ende der 90er Jahre ausschließlich 2-Wege-Halsstäbe.

Shim

Ja, dann würde ich den Bass auch direkt ans große T zurück schicken.
Allerdings ist es in meinem Fall ja genau andersrum wie von Dir beschrieben: Ich habe schon dicke Saiten drauf und hätte gern weniger
Krümmung, geht aber ja nicht, da die Schraube momentan nicht weiter nach rechts anzuziehen ist.

 

[Shim]

Von wieviel Krümmung reden wir hier? Wie groß ist der Abstand ca. am 7. Bund bei an beiden Enden des Halses heruntergedrückter Saite? Ohne Krümmung geht es nicht, weil in Natura eine perfekt ebenmäßige Bundierung oder ein perfekt gerader Hals unmöglich sind. Also entscheidet man sich für eine geringe aber kontrollierbare Krümmung. Manche plädieren wegen der "Schwingungsbäuche" der Saiten sogar für eine großzügig bemessene Krümmung. Was meiner Meinung nach beim Bass aufgrund der Größenordnungen der sonstigen Parameter im Zeifel kein Nachteil ist.

Shim

 

[Matador]

Zitat:Original erstellt von: Shim

Von wieviel Krümmung reden wir hier? Wie groß ist der Abstand ca. am 7. Bund bei an beiden Enden des Halses heruntergedrückter Saite? Ohne Krümmung geht es nicht, weil in Natura eine perfekt ebenmäßige Bundierung oder ein perfekt gerader Hals unmöglich sind. Also entscheidet man sich für eine geringe aber kontrollierbare Krümmung. Manche plädieren wegen der "Schwingungsbäuche" der Saiten sogar für eine großzügig bemessene Krümmung. Was meiner Meinung nach beim Bass aufgrund der Größenordnungen der sonstigen Parameter im Zeifel kein Nachteil ist.

Shim

Wir sprechen zwischen 0,25-0,30 mm, gemessen mit einer Fühlerlehre wie von Dir beschrieben. Das schreibt auch Fender im Manual (0,3-0,35 mm).
Wenn ich jetzt stärkere Saiten draufziehe als die Fender (und die haben ja nicht viel Zug) muß ich den Hals nachziehen. Sind also keine Extreme und wenn der Spannstab wirklich am Ende wäre, ist das doch ein Rückgabegrund wenn ein Bass mit gewöhnlichen Saiten noch nicht mal gemäß Handbuch einzustellen ist! Werd es bald wissen...

 

[Shim]

Die Angaben von Fender finde ich schon ziemlich gering. Das darf meiner Meinung nach ruhig mehr sein. Ich glaube keiner meiner Bässe hat weniger als 1 mm. Auch wenn sich das durch veränderten Saitenzug und äußere Einflüsse in einem geringen Maße übers Jahr hinweg verändert, muss man nicht sofort nachjustieren.

Dass der Spannstab am Ende ist, habe ich nur bei jahrzehntealten Instrumenten erlebt. Bist Du sicher, dass das bei Dir so ist, oder geht es vielleicht nur schwer? Es könnte vielleicht helfen, den Stab ganz zu entspannen und den Hals vorsichtig hin und her zu biegen (z.B. am ersten Bund und in Höhe der Verschraubung festhalten und in der Mitte mit dem Knie dagegendrücken). So lösen sich eventuelle Verkantungen und Verspannungen und der Stab kann sich in seinem Kanal wieder frei bewegen. Wie gesagt, für den Anfang vorsichtig! Mit mehr Erfahrung kann man da m.M.n. ruhig etwas beherzter zu Wege gehen. Danach mit den Einstellarbeiten von vorne beginnen.

Wenn das Instrument aber noch neu (mit Garantie) und der Stab tatsächlich am Ende sein sollte, dann wäre das nicht normal und ein Grund zur Reklamation.

Gruß
Shim

 

[Matador]

Die Sache hat mir ja keine Ruhe gelassen und ich habe eben die Saiten runter gemacht und mir nochmal die Schraube
angeguckt und siehe da - sie ließ sich diesmal ohne großen Widerstand anziehen, mehr als ich eigentlich brauchte. Ist
also alles in Ordnung und ich nur mal wieder zu ungeduldig...

Merci an alle für die Hilfe!!!

 

[Matador]

Wenn ich den Halsstab anziehe, entspanne ich vorher logischerweise die Saiten... Stimmt Ihr den Bass direkt wieder
nach dem Anziehen des Halsstabs, oder sollte man den Hals erstmal ruhen lassen bevor man die Saiten wieder spannt?
Was ist besser??