Hochfrequentes Surren in Elektronik

[Rootdown]

Hallo zusammen!

Ich habe folgendes Problem. Letzte Woche hab ich mir einen Yamaha TRB 5P II zugelegt. An sich ein wahnsinns Bass, nur hab ich ich an meinem Am zu Hause ein störendes Surren/Pfeifen aus dem Hochtöner. Es is komplett weg, wenn ich den Vol - Poti runde dreh, daher glaub ich es kommt aus der Elektronik. Das ganze passiert in einer Altbauwohnung (an einem anderen Amp in einem Neubau auch, aber nicht in dem Ausmaß), daher könnte man meinen es liegt an den Leitungen, tut es meiner Meinung nach aber nicht, da ich noch zwei weitere Bässe besitze, bei denen das Problem gar nicht Auftritt. Jetzt meine Frage: kann man da irgendwas machen? Mein erster Gedanke war, eine neue Elektronik und im Zweifel neue PUs einzubauen, allerdings weiß ich nicht genau wie ich das angehen sollte, da der Bass noch Piezo-PUs in der Bridge hat, die über einen Blend - Regler dem Signal zugemischt werden können und gleichzeitig in der EQ - Sektion der PUs mit drinhängen. Bei Yamaha is da alles auf einer Platine. Wie ich das mit einer neues Elektronik machen soll, dass das wieder genauso funktioniert, hab ich leider keine Ahnung.
Bin für alle Anregungen und Ratschläge dankbar.

LG

 

[Metalfist]

Hochfrequentes Surren?
Ist es weg wenn du den Piezo komplett zudrehst?

 

[schubi_neu_38615]

Ist es weg, wenn du die Masse vom Bass (Saiten, Bridge, Metallpoti, Mechanik) berührst?

 

[Rootdown]

Hallo! Nein, weder noch. Piezo auf oder zu macht keinen Unterschied, genau wie das berühren von Saiten, Elektronik, etc... :/

 

[Lynx Krueger]

Batterie schon ausgetauscht?

 

[Stratitis]

Ist der Bass unverbastelt?
Eventuell irgendeine Schirmung im E-Fach nicht angeschlossen?

Batterie wäre jetzt auch meine nächste Frage gewesen.
Eine schlappe Batterie kann nicht nur Verzerrungen beim beim Spielen erzeugen, sondern die ganze Elektronik kann instabil werden und anfangen zu schwingen (im übelsten Fall "Motorboating") weil der Innenwiderstand der Batterie ja auch immer hochohmiger wird.
Der TRB hat eine sehr komplexe Elektronik mit einem sehr rabiaten und aufwändigen 3-Band-Equalizer + Piezo-Preamp. Der EQ arbeitet mit Filtern 2. Ordnung, also doppelt so steil wie Glockenklang, Noll und Co.
So ein Teil wird sich sich schon ordentlich Saft wegziehen und die Batterie dementsprechend schnell leer sein.
Bei so einem Bass würde ich glatt über einen Umbau auf Phantomspeisung nachdenken.

 

[Rootdown]

Danke schönen für die Antworten.

Der Bass kommt direkt aus dem Laden, ist also mit Sicherheit unverbastelt. Inwieweit der 9V Block Strom hat, muss ich nochmal checken.

Aber nochmal wegen Umbau der Elektronik, gibt's da Alternativen, die uU weniger Strom brauchen und mit denen man die aktuelle Schaltung "1:1" ersetzen kann?

Und wie Phantomspeisung? ^^

 

[schubi_neu_38615]

Phantomspeisung gibts in Mischpulten und Audio-Interfaces, um Kondensatormikrofone zu versorgen. Diese beträgt in der Regel 48 V und wenige mA. Wie man das genau nutzt, um die Elektronik des Basses zu speisen, müssen echte Elektrotechniker erkären ... will hier nichts falsches sagen

Von EBS gibts auch eine Art Phantomspeisung (9 V) in deren Amps (außer am Reidmar), die lässt sich ebenso nutzen, um die Elektronik zu speisen (hier reicht ein TRS Kabel ... Stereoklinke).

 

[Stratitis]

Zum Thema Phantomspeisung... Wenn über ein Stereoklinkenkabel auf "R" 9V-15V vom Amp eingespeist werden, dann reicht es in vielen Fällen aus, statt der Batterie im Bass eine Kurzschlußbrücke von Batt+ nach Batt- zu verwenden. Am besten kann man sich sowas aus der Anschlußplatte einer alten 9V-Batterie bauen.
Dann braucht am Instrument selber gar nix weiter verändert werden.

Das funktioniert bei allen Schaltungen, wo der (-)Pol der 9V-Batterie am Ring-Kontakt der Stereoklinkenbuchse angebracht ist. Würde der Batterieclip wie oben beschrieben gebrückt, würde die Versorgung von dem "Ring"-Kontakt direkt auf die Versorgungsspannung geleitet.
Bevor man den Amp umbaut, könnte man auch ein kleines Bodentreter-Leergehäuse nehmen, Stereoklinkenbuchse zum Bass, normale Klinke zum Amp und ein Steckernetzteil oder 9V-Kabel mit dran.
That's it.

 

[Stratitis]

...Nachtrag zur Elektronik..

Die Elektronik des TRB trägt enorm viel zum Sound dieses Instrumentes bei. Ein Tausch gegen was anderes bringt es nicht oder ist sehr aufwändig. Wenn das Teil trotz Batteriewechsel noch stört, dann ab damit zum Händler. Garantie! Nix dran selber herumfuhrwerken.

 

[Rootdown]

Also das ist mir jetzt fast schon peinlich - es lag tatsächlich an der Batterie.
Ich kannte das bisher aber nur in der Form, dass wenn die Batterie drauf und dran war den Geist aufzugeben, die tiefen Lagen angefangen haben zu zerren.^^

Again what learned.

Danke.

Ich hätte da aber noch eine anderes Anliegen: bei einer anderen Elektronik fängt's in der Box an zu knistern, wenn ich den Stack-Poti für Bässe/Höhen (unterer Ring Bässe, Kopf Höhen) - und da nur den Kopf - berühre. Der Kopf ist nochmal Push/Pull für nen Höhenboost. Die Elektronik is eine East MM Retro Deluxe. Hatte den Bass vor kurzem bei nem Repair-Shop in Muc, die konnten aber nix finden. Irgendwelche Ideen

 

[schubi_neu_38615]

Also das ist mir jetzt fast schon peinlich - es lag tatsächlich an der Batterie.
Ich kannte das bisher aber nur in der Form, dass wenn die Batterie drauf und dran war den Geist aufzugeben, die tiefen Lagen angefangen haben zu zerren.^^

Again what learned.

Danke.
...

Hehe, dieses Gefühl kenne ich

 

[Lynx Krueger]

Ich hätte da aber noch eine anderes Anliegen: bei einer anderen Elektronik fängt's in der Box an zu knistern, wenn ich den Stack-Poti für Bässe/Höhen (unterer Ring Bässe, Kopf Höhen) - und da nur den Kopf - berühre. Der Kopf ist nochmal Push/Pull für nen Höhenboost. Die Elektronik is eine East MM Retro Deluxe. Hatte den Bass vor kurzem bei nem Repair-Shop in Muc, die konnten aber nix finden. Irgendwelche Ideen

Wenns bei Berührung knistert, aber sonst alles funktioniert, würd ich da erstmal auf ein Masseproblem tippen. Vielleicht eine schlechte Lötstelle. Mach mal ein Bild vom Elektronikfach, damit man sieht was genau Sache ist.
Ist das Knistern nur kurz da oder bleibt es, solang man den Poti berührt?

 

[Willi960]

...tippe auch mal auf ein Masseproblem (Erdung).
Wenn Du ein dünnes Kabel hast kannst Du das einfach testen.
Halte ein Ende an den Metallknopf und das andere Ende an die Masse (z.B.: die außenseite vom Metall Klinkenstecker, Metallplatte wo die Potis drauf sind o.ä.).
Auf guten Kontakt achten.
Ist das Knistern weg liegts an der Erdung.... Kabel an geeigneter Stelle anlöten und mit auf Erdung legen....fertig...

Viel Erfolg

 

[Stratitis]

Dieses Problem mt dem Knistern bei Berührung des Potiknopfes kommt mir bekannt vor....
Mir passiertes das immer mal wieder bei Potis mit eingebautem Push/Pull-Schalter.
Offenbar ist dort die Verbindung der Potiachse zur Abschirmung nicht gerade optimal.
Das war mal bei einer Gitarre, die ich hatte, recht nervig. Irgendwann habe ich dann ganz dünne Litze ähnlich wie eine Uhrfeder zwischen Unterlegscheibe und Achse angebracht und dann war es vorbei.
Ist aber ein bisschen fummelig, das so hinzubekommen, daß da nix scheuert oder sonstwie im Wege ist. #

Fazit... Ich mag keine Push-Pull-Potis mehr , zumindest nicht für Volume....

 

[Flobert]

+1
Gute Idee!

Vielleicht kann man auch die Masse an eine Lötöse anlöten und diese dann mit ner zusätzlichen Zahnscheibe "mitverschrauben".
Alternativ: Ringkabelschuh mit passendem Durchmesser.

 

[Metalfist]

Eine schlappe Batterie kann nicht nur Verzerrungen beim beim Spielen erzeugen, sondern die ganze Elektronik kann instabil werden und anfangen zu schwingen (im übelsten Fall "Motorboating") weil der Innenwiderstand der Batterie ja auch immer hochohmiger wird.

Was meinst du mit Motorboarding? Wie klingt das?

Mein Stagg Upright verhält sich auch ein bissl eigenartig, wenn die Batterie leer wird.
Da spricht der Ton zwar klar an, aber mit deutlicher Verzögerung. Meinst du so einen Effekt?

 

[Rootdown]

Hallo zusammen!

Danke für alle Antworten! Ich hab die letzten Tage ein bisschen rumprobiert, ob ich das ganze vielleicht auch ohne Lötkolben in den Griff bekomme, da ich damit bei Onboard-Preamps null Erfahrung hab.^^ Das knistern war immer da, auch wenn ich die Hand auf dem Poti gelassen hab, hat aber stark nachgelassen, wenn ich mit der gleichen Hand auch noch die Brücke berührt hab. Daraufhin hab ich einfach mal unter jede Potikappe eine Kupferfeder gelegt. Die hab ich jeweils aus dem Innenleben eines alten Hifi-Lautsprecherkabels gebastelt. Also ein paar Drähte raus, die verdreht und dann das ganzen zur Feder gedreht. Und siehe da, knistern zu 99,99% weg, Elektronik totenstill (bezogen auf Nebengeräusche^^) und alles funktioniert. Kann man diese doch sehr provisorische Lösung auf Dauer lassen oder lauf ich da Gefahr irgendwo Strom hinzuleiten, wo der absolut nicht hingehört?

 

[Flobert]

Mach´s lieber nochmal ordentlich.

 

[Stratitis]

Tja.. zu der Frage, wie erklärt ma "Motorboating"... Es erinnert ein bisschen an einen nöligen Aussenborder eines Sportbootes. Genaugenommen sind das wilde Schwingungen im tieffrequenten Bereich. Wenn die Spannungsversorgung nicht mehr stabil genug ist, kann es sein, daß es eine Rückwirkung der Ausgangsverstärkers auf Eingangsstufen gibt. Mancher kennt das, wenn z.B: bei einem Bodentreter der Netzteilstecker rausrutscht. Je nachdem, wie groß die Ladeelkos in dem Gerär sind, macht es entweder laut "Blummmpf" oder es kann sogar ein richtig knarzendes Geräusch entstehen, was auch schon mal richtig "unflätig" klingen kann.