John Myung

[Headbanger92]

Hi,

Wolltet mal hören, was ihr so von dem haltet, bzw. wisst was mit ihm los ist?
Mir kommt es immer mehr so vor, als habe er keinen Bock mehr richtig was im Musikbereich zu machen, wenn man mal seine alten Zeiten mit der heutigen vergleicht. Das neue Album ist meiner Meinung nach vom Bass her ziemlich ne Enttäuschung (was aber eigentlich auch so zu erwarten war). Mir kommt es so vor, als würde er nicht mal mehr seine Bassriffs selbst schreiben.

Was meint ihr?

 

[Routa]

?!

Das Problem ist nicht John Myung, der einer der fanatischten Musiker (den sieht man praktisch nie ohne Bass) ist in der grossen Musikwelt, sondern eher die Produktion an und für sich, wo er erneut wieder ziemlich in den Hintergrund gedrückt wird.

Seit Train of Thought, evt. Octavarium wird er meiner Meinung nach bei der Abmischung enorm nach hinten gedrückt.

Schau dir mal an, was der gute Herr Myung live für ein Feuerwerk bietet. Ich bin mir sicher, dass das auch bei den neuen Songs (die ich noch nicht so intus habe) der Fall ist, aber wenn Gitarre und Keyboard frickeln wollen wie die Sau, kann halt der Bass nicht mehr die grosse "Grooverolle" spielen (sofern man das Wort "Groove" abhängig vom Portnoys Spiel "noch" benutzen darf").

Da Myung allgemein ein ziemlich stiller und sehr zurückhaltender Mensch ist, Portnoy dagegen das pure Gegenteil verkörpert, kann ich mir sehr gut vorstellen, wer hier bei der Produktion in welchem Masse den Ton angibt.

Und zu "nicht mal mehr seine Bassriffs selbst schreiben":

pardon, aber wir sprechen hier von DREAM THEATER, welche am Berklee Musik studiert haben (wenn auch ohne Abschluss). Natürlich sagt das alleine nichts aus, aber sie sind Profimusiker!!
Hier wird noch nicht ein Popsternchen zu den Sternen hinaufgehypt, hier arbeiten noch Musiker, die ihr Instrument ohne 20 andere Push-Maschinen beherrschen (okay, der LaBrie macht vielleicht ne Ausnahme... [])!!

Die machen seit bald 20 selbst! Und kein Typ, besonders nicht auf dem Bass, schreibt deren Songs!

(zudem zum handfesten Beweis: Als Komponisten werden jeweils alle fünf angegeben)

 

[Headbanger92]

Ich finde Octavarium ist vom Bass her noch schöner, als die darauf folgenden Alben (sind teilweise noch schöne Bassrhythmen und -melodien dabei). Aber ich meinte das eher noch allgemein, dass der Komerz da eine große Rolle spielt, ist mir bewusst, nur vergleich doch einmal auch die Zeit, als er noch zu Images & Words Liedern live abgegangen ist und auch noch richtig geile Sachen gespielt hat mit der Situation von heute, klar gibt er live noch viel usw, aber es hat sich schon irgendwas verändert. Die neuen Sachen sind meiner Meinung nach auch nicht einfach für den Bass, jedoch nur noch (zum Großteil) technisch anspruchsvoll und dadurch folglich nicht herausstechend.
Das mit Portnoy würde ich so direkt auch nicht sagen, er hat nämlich auf dem Bonus der "When Dream and Day Reunite" DVD meines Wissens nach in dem Interview John Myung direkt angesprochen, warum er nicht mehr so coole Basslines schreibt wie noch zu diesen alten Zeiten und Myung hat lediglich so etwas wie "mhh...ich weiß nicht" geantwortet.
Ich meinte mit dem "nicht mehr selbstschreiben", dass ich annehme, dass Portnoy/Petrucci ihm irgendwas vorsetzen und er entweder keinen Bock hat oder es verboten bekommt, etwas zu ändern.
Ich denke, dass JM noch viel viel mehr machen könnte, ihm aber Familie usw (was ja auch in Ordnun ist) wichtiger sind.

 

[Mike`adelic]

Kreativität lässt sich nicht erzwingen.

 

[MToTheB]

Also keine Lust mehr auf Musik(-business) oder sowas kann ich mir bei John Myung gar nicht vorstellen.
Hab ihn am Dienstag in München live gesehen (einer von euch vielleicht auch!?) und muss sagen er schien für mich doch richtig Spaß an der Sache zu haben.

Dass er inzwischen nicht mehr so abgefahrene Sachen spielt/schreibt ist vielleicht für uns Bassisten schade, aber ich würds jetz einfach mal auf seine persönliche Entwicklung als Musiker beziehen und meinen, wenn er BOck hätte die verrücktesten Dinge zu machen, dann würde er das auch tun, aber wahrscheinlich ist das im Moment nicht der Fall.
Grüße

 

[Routa]

Zitat:Original erstellt von: Headbanger92

Die neuen Sachen sind meiner Meinung nach auch nicht einfach für den Bass, jedoch nur noch (zum Großteil) technisch anspruchsvoll und dadurch folglich nicht herausstechend.

Das mit Portnoy würde ich so direkt auch nicht sagen, er hat nämlich auf dem Bonus der "When Dream and Day Reunite" DVD meines Wissens nach in dem Interview John Myung direkt angesprochen, warum er nicht mehr so coole Basslines schreibt wie noch zu diesen alten Zeiten und Myung hat lediglich so etwas wie "mhh...ich weiß nicht" geantwortet.

Ich meinte mit dem "nicht mehr selbstschreiben", dass ich annehme, dass Portnoy/Petrucci ihm irgendwas vorsetzen und er entweder keinen Bock hat oder es verboten bekommt, etwas zu ändern.
Ich denke, dass JM noch viel viel mehr machen könnte, ihm aber Familie usw (was ja auch in Ordnung ist) wichtiger sind.

Das spiegelt im Endeffekt auch das momentane Bild von Dream Theater - der Groove ist immens zurückgegangen, dafür nimmt die Frickelei immer mehr zu - was will Myung da machen? Natürlich könnte er versuchen, sich anders einzubringen, doch da stellt sich die Frage des Status' von Portnoy/Petrucci... Und wie sich Myungs eigener musikalischer Horizont verändert hat! Das würde dann schon eher von der, von mir vorangegangenen "Myung = Unschuld; Portnoy&Petrucci = Böse" abdrehen.

Ich gebe dir vollkommen recht, dass besonders Images&Words-Sachen, man höre nur schon "Take the Time" einen immensen Unterschied zu den neueren Werken darstellen!

Naja und zu diesem "Interview" (ich kenne es, soweit mir bekannt, nicht) kann ich nur so viel fragen, dass sich Portnoy, auch wenn von Preisen überhäuft, sich selbst einmal seines Spiels, das für mich (und auch viele andere Leute aus meinem Bekanntenkreis) einen Grossteil seines Glanzes verloren hat. Natürlich, technisch (wie ganz DT) cool, aber mehr ist da nicht dahinter.
Ich würde zudem frei interpretieren, dass Portnoy das Ganze wohl eher als Spass gemeint hat (er, der Extrovertierte versucht meiner Meinung nach immer ein wenig, den introvertierten Myung auf die Schippe zu nehmen - ohne das negativ zu beurteilen!).

Zu der letzten These stellt sich wieder die Frage, wie "mächtig" Portnoy/Petrucci sind. Ich glaube, sie stellen die Richtlinien, indem sie als Hauptsongwriter agieren und Myung passt sich dort an. In welchem Rahmen er das macht, ist ihm überlassen. Wie gross ihn das ganze angurkt, das zeigt sich. Er hat DT jedenfalls noch nicht verlassen.
Oder er braucht das Geld für seine Familie, welche für ihn das Wichtigste ist und kann sich deshalb einen Ausstieg nicht erlauben.

Es ist halt im Endeffekt auch ein Job.

 

[Mike`adelic]

Lasst doch die alten Alben, die euch gut gefallen, da wo sie sind: sie gefallen euch (punkt).

Wenn euch das neue nicht mehr so gefällt... is schade, aber mei... kommt sicher wieder was, was euch besser gefällt.

Ich hab auch ein paar Bands, bei denen mir das neue Zeug nicht mehr so taugt, aber mei. das is halt dann so.

 

[Routa]

Zitat:Original erstellt von: Mike`adelic

Lasst doch die alten Alben, die euch gut gefallen, da wo sie sind: sie gefallen euch (punkt).

Wenn euch das neue nicht mehr so gefällt... is schade, aber mei... kommt sicher wieder was, was euch besser gefällt.

Ich hab auch ein paar Bands, bei denen mir das neue Zeug nicht mehr so taugt, aber mei. das is halt dann so.

Ja mei! Es geht ja nicht nur um die Alben, welche lediglich einen Part in der Basswelt des John Myung spielen, sondern es geht um gerade genannten Bassspieler an und für sich! Da kann uns das neue Zeuch nicht gefallen, das ist egal, es geht ja um ihn...

 

[Headbanger92]

Jap, sehe ich auch so. Das neue Zeug (v.a. von Black Clouds) ist meiner Meinung nach auch nicht schlecht (bis auf den letzten Teil der AA-Saga), mir gefällt A Nightmare To Remember z.B. sehr gut, nur gefällts mir halt vom Bass nicht mehr soo sehr, weil es nichts Besonderes mehr ist.

Zitat:Zu der letzten These stellt sich wieder die Frage, wie "mächtig" Portnoy/Petrucci sind. Ich glaube, sie stellen die Richtlinien, indem sie als Hauptsongwriter agieren und Myung passt sich dort an. In welchem Rahmen er das macht, ist ihm überlassen. Wie gross ihn das ganze angurkt, das zeigt sich. Er hat DT jedenfalls noch nicht verlassen.
Oder er braucht das Geld für seine Familie, welche für ihn das Wichtigste ist und kann sich deshalb einen Ausstieg nicht erlauben.

Wobei er dann auch bei seinen Sideprojects sich eigentlich hätte mehr austoben können, wenn er denn vom Bass her noch etwas zeigen möchte. Ich finde seine Jelly Jam Alben und auch das Platypus Ice-Cycles (das erste dieser Besetzung habe ich noch nicht gehört) sind ebenfalls vom Bass eher songdienlich gespielt und es kommen auch keine "brutale", umwerfende Basslines vor...

Wie auch immer, mich würde es freuen, wenn er nochmal zum Schluss richtig was zeigen würde, nochmal ein paar Tapping Sachen und Soli oder Ähnliches. Meiner Meinung bleibt er auch, trotz seiner Entwicklung in den letzten Jahren, für mich einer der besten Bassisten, welche momentan am Musizieren sind.

 

[Routa]

Zitat:Original erstellt von: Headbanger92



Wobei er dann auch bei seinen Sideprojects sich eigentlich hätte mehr austoben können, wenn er denn vom Bass her noch etwas zeigen möchte. Ich finde seine Jelly Jam Alben und auch das Platypus Ice-Cycles (das erste dieser Besetzung habe ich noch nicht gehört) sind ebenfalls vom Bass eher songdienlich gespielt und es kommen auch keine "brutale", umwerfende Basslines vor...

Wie auch immer, mich würde es freuen, wenn er nochmal zum Schluss richtig was zeigen würde, nochmal ein paar Tapping Sachen und Soli oder Ähnliches. Meiner Meinung bleibt er auch, trotz seiner Entwicklung in den letzten Jahren, für mich einer der besten Bassisten, welche momentan am Musizieren sind.

Naja, das ist dann Geschmackssache: In einer Band wie DT ist es inzwischen wichtig, dass nebst dem Gefrickel ein Boden da ist. Ich erwarte eigentlich nicht riesige Hüpfereien, weil das für mich nicht die Quintessenz eines Bandbassisten ist (höchstens bei einem Solo a la Metropolis). Das soll er von mir aus Solo machen.

ich wünsche mir eher, dass er nicht immer so verdammt stark zurückgemischt wird. Bei Liveauftritten sieht man dann aber eh immer, wie er sich austobt, was ich Wahnsinn finde. Heftige Lines, aber trotzdem bandtauglich. Und genau das macht ihn für mich zu einem so starken Bassisten.

 

[Dr.Bass]

Naja live austoben. In gelsenkirchen hat der mich fast umgepustet^^. Aber er spielt weiterhin die gleichen Sachen wie auch auffm Album. Ich persönlich finde seinen wechsel auf die Bongos schade weil meiner meinung nach der alte yamaha seinen zur damaligen zeit noch sehr abgedrehten spielstil sehr herrausgebracht hat. Heute spielt der nie so komplexes zeug sind meistens nur die gitarrenriffs gedopplet. Auf black clouds and silver linings spielt der nich ein eigenständiges riff. Da waren die sachen bis octavarium noch deutlich abgefahrener. Wobei ich seinen sound da auch am geilsten fand. Diesen brutalen knurr des Rbx jm2 krigt halt auch kein bongo hin. Wenn man sich da z.b. mal these walls sehr genau anhört hört man erst was der da wirklich spielt das ist mehr als abgefahren. Nach octavarium hat sich sein spiel irgendwie komplett verändert. Ich hatte das glück mich nach dem konzert noch mit seinem basstech zu unterhalten war sehr interessant ein bisschen über johns equipment zu erfahren. Is schon sehr abgefahren was der für seinen sound da so alles auffer bühne stehen hat.

 

[Routa]

Oh... kannst du darüber ein wenig mehr erzählen?

Ich habe mich mal auf einer Internetseite erkundigt, aber nicht wirklich viel gefunden... teuer war auf jeden Fall []

Besonders auf der Neuen ist er abartig weit zurückgemischt, wie ich schon öfters geschrieben hab. Hör ihn eigentlich nur bei drei, vier Riffs gut raus, zudem einmal bei einem schnellen Gitarrenlauf, wo er das ganze einfach aufm Bass spielt, so à la Symphony X.

 

[Dr.Bass]

Jo kann ich morgen mal was drüber schreiben. Hoffe das ich die gelegenheit in berlin nochmal kriege.