Lautsprechergrößen mischen?

[101eastbound]

Hi,

ich habe jetzt schon des öfteren in letzter Zeit gelesen, dass die Kombination von mehreren Boxen mit verschiedenen Lautsprechern nicht so günstig sein soll (also z.B. zwei Boxen, eine mit 12ern/15ern und eine 10ern), obwohl es doch früher durchaus nicht unüblich war bzw. ist.

Auf den ersten Blick erscheint mir das Hauptargument gegen eine Mischung die Klangregelung zu sein. Günstig erscheinen mir zwei gleiche Boxen auch, wenn man vielleicht eine für sich selbst nutzen möchte und die andere zum Drummer gedreht wird.

Gibt es noch andere Argumente pro/contra? Wie sind da eure Meinungen?

Grüße
Enyalios

 

[RockinCharly]

Ein optimaler Sound mit unterschiedlichen Speaker Größen ist eigentlich nur gegeben, wenn über eine Frequenzweiche den Boxen unterschiedliche Klanganteile zugeordnet werden.
Dass aber auch eine Box mit unterschiedlichen Speakern phantastisch klingen kann, lässt sich mit meiner von HoS gefertigten Box beweisen.
1 x 15" (reversed), 1 x 12", 2 x 10" + 1 x 6" geben im Fullrange Betrieb ein ordentliches Brett ab, bei dem der Bass in fast jedem Bandgefüge wirklich super durchkommt. Allerdings ist die Box so speziell konstruiert, dass ich die Speaker auch einzeln oder in unterschiedlichen Kombinationen betreiben kann. Einziger Nachteil: die Box hat die Baugröße einer Ampeg 8 x 10", ist aber zum Glück nicht ganz so schwer.

 

[alex_de_luxe]

Ich begreife nicht, warum man verschiedene fullrange Boxen miteinander mischt. Wenn du mit einer Frequenzweiche arbeiten würdest, dann nur mit speziell für diesen Frequenzgang angefertigte Boxen (Subwoofer).

Der Irrglaube/Irrweg der des klassischen Stacks 410+115 kommt wohl daher, dass man kleine Speaker immernoch mit Höhen und grosse Speaker mit Bässen gleichsetzt. Die Kombination sollte dann die Vorteile des einen mit den Vorteilen des anderen kombinieren. Sollte.

 

[101eastbound]

Das ist die Frage: Handelt es sich tatsächlich um einen Irrglauben oder ist es nur eine (Sound-)Geschmackssache. Ich hatte irgendwie immer den Eindruck, dass man zumindest beides oft genug sieht.

 

[RockinCharly]

Zitat:Enyálios

...oder ist es nur eine (Sound-)Geschmackssache...

Also, ICH persönlich sehe das so. Wie hätte sonst die Kombination aus 4 x 10" & 1 x 15" jemals erfolgreich sein können?

 

[Mike`adelic]

Zitat:Original erstellt von: RockinCharly

Zitat:Enyálios

...oder ist es nur eine (Sound-)Geschmackssache...

Also, ICH persönlich sehe das so. Wie hätte sonst die Kombination aus 4 x 10" & 1 x 15" jemals erfolgreich sein können?

Die VHS war auch ein Riesenerfolg, obwohl Betamax die weit überlegene Technik war!

Ob man jetzt 10er, 12er oder 15er spielt ist völlig bumms. Der Soundcharakter ist ein anderer, ungefähr vergleichbar mit der Saitenwahl: leicht anderes Ansprechverhalten und anderes Frequenzspektrum.

Ich habe beim Mischen von Speakergrößen keine so guten Erfahrungen gemacht. Die Gefahr, dass mal was brummt, matscht oder verschluckt wird ist einfach größer. *Dass* es geht, ist ja wohl klar.

Das Ansprechverhalten ist hier der Faktor, der problematisch ist. Eine große Membran braucht einfach einen Tick länger um zum Schwingen gebracht zu werden als eine kleine. Diese kleine Zeiteinheit reicht aus, dass es matschen *kann* (nicht muss).

Das Phänomen kann man nachstellen, indem man mal seinen Bass aufnimmt und das Signal auf ne zweite Spur kopiert und dann leicht verschiebt.

Da brauchts nicht viel, dass das nicht gut klingt []

Dass es aber trotzdem geht, da widerspreche ich gar nicht. Ich mags nur nicht.

 

[RockinCharly]

Zitat:Mike`adelic

...Dass es aber trotzdem geht, da widerspreche ich gar nicht. Ich mags nur nicht.

Genau dieser Teil deines Postes beantwortet Enyálios letzte Frage in Richtung:

Zitat:...oder ist es nur eine (Sound-)Geschmackssache?

 

[alex_de_luxe]

Warum die Kombi so berühmt ist?
- Weils eben logisch tönt: Für Schub untenrum noch die 15er
- Weil die 410er höher ist und man automatisch mehr von ihr mitbekommt
- Weil die Membranfläche vergrössert ist
- Weil die volle Verstärkerleistung abgerufen werden kann

Die Kombi hat definitiv auch ihre Vorteile, aber schöpft eben die Möglichkeiten bei weitem nicht aus und beinhaltet eben leicht eliminierbare Nachteile.

 

[Shazam]

Ich finde auch, es sollte mehr 4x15" Boxen geben!!!!

 

[SL K@ne]

Man kann alles kombinieren, solange es einem persönlich gefällt. Da gibt es keine Regel, auch wenn manche behaupten, das eine sei besser als das andere.
Habe schon fast alle Kombi-Möglichkeiten gespielt und jede Kombi hat ihren Reiz. Es kommt natürlich auf die Qualität der Boxen an. 2 schlechte Boxen machen keine einzelne gute, egal ob 12+15 oder 4x10+2x12 etc....^^

Aber alleine du selbst entscheidest, was dir gefällt. Kombinieren kann man alles, es kommt halt je nach Materialgüte und Speakerkombi ein individueller Sound heraus.
Achten muss man lediglich auf jedenfall auf die Mindestimpedanz des jeweiligen Tops oder Endstufe.

 

[101eastbound]

Mir kommt es auch gar nicht so sehr auf eine definitive Antwort an, wollte hier nur mal eure Meinungen hören. Mich hat es gewundert, dass ich zuletzt so eindeutige Meinungen gelesen habe, dass das Kombinieren nicht (oder nicht mehr) so sinnvoll ist.

Ich habe auch schon beide Varianten ausgetestet und beide hatten etwas für sich. Zuletzt habe ich meinen Markbass Combo (1x12) nochmal vergleichsweise mit einer 2x10 und den beiden 1x12er-Boxen von Markbass getestet. Das Ergebnis war (jetzt mal unabhängig davon ob man MB mag oder nicht): Für mich haben alle drei Varianten ordentlich geklungen, die Mischung 1x12 und 2x10 war aber die beste, weil einerseits schön bassig durch die 12er und differenziert durch die 10er. Eben genau das, was der Theorie nach dann nicht gut klingen "dürfte". []

 

[Gast5650]

Ich denke auch, dass es nicht schadet zu experimentieren. Werde mir zu meiner 4x10" eine 2x12" anschaffen. Man kann sie ja auch einzeln betreiben. Aber auch aktiv getrennte Konstrukte bieten jede Menge Spielraum. Ob man so was live braucht sei mal dahingestellt.

 

[Sinclair]

Zitat:Original erstellt von: Mike`adelic

Das Ansprechverhalten ist hier der Faktor, der problematisch ist. Eine große Membran braucht einfach einen Tick länger um zum Schwingen gebracht zu werden als eine kleine. Diese kleine Zeiteinheit reicht aus, dass es matschen *kann* (nicht muss).

Das ist ein bissel stark verallgemeinert.. hier kommt es auf die bewegte Masse, die Dämpfung und den verwendeten Antrieb an. Ein 15er kann da durchaus besser abschneiden, als ein 10er..

 

[precision78]

Natürlich kann man kombinieren, allerdings sollten die Boxen aufeinander abgestimmt sein. Wie das funktioniert, keine Ahnung, unsere Boxenbauer werden es wissen.
Ich habe mir zu meinem Trace Elliot / SAD - Combo mit 2/10 noch eine Zusatzbox mit einem 12er bauen lassen. Vorher hatte ich eine Standard-1/12 von SAD ausgeliehen und mit meinem Combo ausprobiert. Der Sound wurde deutlich fülliger und voluminöser, hat prima harmoniert. Also Zusatzbox in Auftrag gegeben, jetzt habe ich ein klasse Mini-Stack...

 

[soulazzer]

Zitat:Tomtom Erstellt am: 07.10.2010 : 20:16:39 Uhr
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Ich denke auch, dass es nicht schadet zu experimentieren. Werde mir zu meiner 4x10" eine 2x12" anschaffen. Man kann sie ja auch einzeln betreiben. Aber auch aktiv getrennte Konstrukte bieten jede Menge Spielraum. Ob man so was live braucht sei mal dahingestellt.

Hi,

ich habe lange Zeit eine Glockenklang Quattro 4ohm und Double 8ohm gleichzeitig betrieben, alles klasse als die Double dazukam, weil mehr Membranfläche Druck etc, aber wenn man genau hinhörte passte da etwas nicht und ich kam zu dem Schluß, das müsste an der 10" 12" Mischung liegen. Habe jetzt die Quattro verkauft und sie durch eine Double 8ohm ersetzt, dann sind es 4 x 12" und alles ist jetzt symetrisch, und klanglich transparenter, harmonischer, gefälliger für mich.

Gruß aus HH

 

[SL K@ne]

Eben!
Entscheidend sind der subjektive Höregeschmack und Bass-Soundvorstellungen und danach noch der "band-dienliche" Sound. Das sind m.E. die wichtigsten Kriterien.

Natürlich gibt es noch sekundäre wie. z.b. 2wie groß ist mein Auto (z.b. bei ner 8x10er)^^, welche Optik bevorzuge ich usw. Aber diese Argumente sollten eigentlich erst NACH dem entscheidenden Soundargument kommen (aber bei manchen ist es eher umgekehrt, posing yeehaaa baby^^ hahaha - jeder wie er Bock hat...)

 

[moonraker]

Ein paar dinge werden immer wider gemischt.
Das Einschwingverhalten ist nicht nur vom Speakerdurchmesser abhängig, sondern vom membranenmaterial, von den Einspannungen (diverse Aufhängungen...)
und der Gehäuseabstimmung.
und ein Geschlossenes Gehäuse impulsgetreu abgestimmt und von bässen befreit die er nicht wiedergeben kann hat schon was....

 

[lordbasstard]

physikalisch mag es einiges geben, was gegen das kombinieren spricht, aber in der praxis ist das glaub ich zu vernachlässigen, ich denke mal, die boxen sollten auf dem gleichen qualitätslevel sein, eine schlechte und eine gute box zusammen klingen wahrscheinlich nicht so gut wie die gute alleine, allerdings wird mit zwei boxen der wiederstand geringer (parallelbetrieb) und damit die lautstärke höher bei gleicher ampeinstellung und mensch neigt dazu: lauter=besser, also muss mann das auch mit einbeziehen.spiele selber 4x10 + 2x12 und ich mag es seeehr! auch leiser

 

[alex-bass]

hab jahrelang die standard-kombi 4x10 + 1x15 gespielt.
wo die 15er untenrum etwas zu mumpfig war, hat die 10er das obenrum schön aufgewertet.
andersrum bei der 10er. wo die obenrum etwas zu "quäkig" war, wurde sie untenrum von der 15er schön abgerundet.
das passt schon.
da sich meine hörgewohnheiten aber seit einiger zeit geändet haben, bin ich von diese kombination weg und habe derzeit nur 12er im einsatz. das wäre für mich vor jahren noch undenkbar gewesen.
demnach entscheidet immer der pers. höreindruck. wenns gefällt spielt es keine rolle welche boxengrößen miteinander gemischt werden, oder ob man nur einer größe den vorzug gibt.
das, was man allgemeinhin so liest, sollte man nie zur (ungeprüften) grundlage seiner entscheidungen machen []

 

[chrisie]

Ich denke, dass sich sowohl bei den Speakern selbst, als auch bei der Konstruktion von Bassboxen einiges weiterentwickelt hat. Ich hab selbst vor vielen Jahren ein Trace Elliot Stack, bestehend aus einer 410er und einer 115er, wie das in den 80ern halt so usus war, gespielt - zur Ausleuchtung des gesamten Frequenzspektrums war diese Kombination zum damaligen Zeitpunkt auch notwendig, wobei es da noch nicht mal HF-Hörner oder Piezos gab. Heute würde eine eine Glock Take 5 im Solobetrieb diese Kombi glatt an die Wand drücken. Ich meine damit, dass es früher für eher eine Notwendigkeit war unterschiedliche Speakergrößen zu kombinieren, heute kann man das zwar tun, muss es aber keinesfalls... da entscheidet einzig der Geschmack.