Lautsprecherkabel

[OutOfBodyBass]

Hallo zusammen!

Ich bin etwas unsicher ob dieser Thread nicht eigentlich ins Verstärkerforum gehört, aber es geht nunmal um ein Kabel und nicht um den Verstärker, daher meine Frage hier ; )


Ich brauche zur Verbindung von Top und Verstärker ein neues Kabel, da mein altes leider hinüber ist. Ich war überrascht wie unüberschaubar groß die Auswahl ist!

Nun habe ich zwei Fragen:

- Ist die dicke des Kabels für den Sound wirklich entscheidend, also ob ich ein 1,5mm² oder ein 2,5mm² dickes Kabel benutze?

- Sind die preislichen Unterschiede berechtigt? Vovox und Monstercable haben schon nen ordentlichen Preis, Snake und Cordial sind da schon humaner. Mache ich mit den günstigen Kabeln was falsch oder sollte es idealerweise wirklich ein teureres sein?

Herzlichen Dank im vorraus für eure Hilfe : )

OOBB

 

[onkel kasten]

1,5mm reichen - ein normales stromkabel zum amp hat normalerweise auch nur 0,75.

mmg sind teuere kabel unsinn, ist auch nur kupfer, manchmal auch silber aber macht im wirklichen leben keinen unterschied

 

[Herr K]

Die günstigsten würde ich immer gleich weglassen. Ob es Vovox oder Glockenklang sein muss, dazu gibts schon nen extra Thread.
Aber tu dir selbst den gefallen und gibt wenigstens ein paar Euro mehr als das billigste aus.
Denn dann hast du eine vernünftige Verarbeitung.

 

[Willie]

Herr K: +1

Also meiner Meinung nach sollten es min 2,5mm² sein. Nicht dem Klang sondern der Robustheit wegen. Gut ist auch ein Kabel (Litze), das aus möglichst vielen Adern (Einzeldrähten) besteht. Auch das ist robuster. Je dicker ein einzelner Einzeldraht , um so eher kann dieser brechen. Neben den Steckern ist das auch der Hauptunterschied zwischen billigen und guten Kabeln. Ich mach allerdings die Kabel immer selber (auch für andere) da weiß ich was ich hab. Gutes Klotz oder Cordialkabel, dazu Neutrikstecker. Gute Qualität zum erstaunlichen Preis...

 

[OutOfBodyBass]

Danke für die (wie immer) hilfreichen Ratschläge! Dann weiss ich jetzt ja woran ich bin : )

 

[alex_de_luxe]

Ist der Stecker, angenommen bei beiden sind Jacks in Gebrauch, beim Lautsprecherkabel derselbe wie bei einem Instrumentenkabel? Im PA Bereich derselbe wie bei der Bassverstärkung?

 

[Herr K]

Die Stecker sind alle einheitlich. Bei verstärkten Signalen nimmt man aber dickere Kabel, bei Unverstärkten (vor der Endstufe) dünnere.

 

[Willie]

Naja,
nicht so ganz. Es gibt Stecker, da passen dünnere Kabel rein:
https://www.thomann.de/de/amphenol_acpm_gn.htm

und was auch für dickere Kabel (- 7mm)
https://www.thomann.de/de/neutrik_np_2_x.htm

Kabel bei Instrumentenkabel sollte möglichst flexibel, belastbar, feinadrig und abgeschirmt sein.
Ich nehm da dieses:
https://www.thomann.de/de/cordial_cmk_222_sw.htm

ist zwar ein Mikrokabel aber ich löte die beiden inneren Kabel immer an. (Ich kauf immer komplette Rollen, ist billiger...)

Kabel für Boxen sollte etwas dicker sein, 2x2,5mm² wäre schon nicht schlecht, flexibel, belastbar und feinadrig sollten die auch sein.
Ich nehm da dieses für:
https://www.thomann.de/de/cordial_cls_225.htm

Allerdings muss man da schon ein bisschen pressen, um die Schutztülle des Klinkensteckers über das Kabel zu kriegen.
Deshalb nehm ich für Lautsprecher immer diese Stecker. Nach Daten können die auch nur 7mm aber das LS-Kabel geht mit etwas pressen schon rein. In den anderen nicht...
https://www.thomann.de/de/neutrik_np2c.htm

 

[JimmyZee]

Von Snake würde ich mittlerweile abraten, das ist ziemlich schnell zusammengeschusterte Chinasch***e! Aber Cordial bietet wirklich ausreichend gute Qualität. Die besseren Cordials benutze ich sogar im Studio. Ob es für den Bassamp mit seinen "paar 100 Watt" wirklich ein 2x2,5qmm-Kabel sein muß, darüber kann man streiten. Schließlich hat ein 16A-Schukokabel auch nur 3x1,5qmm - und da kann man dann rund 3600 Watt drüberjagen, ohne daß das Kabel besonders warm wird . . .
Was aber die Robustheit angeht, gehe ich den Gedanken durchaus mit.

 

[Willie]

Bei 100V Technik kannste auch Telefonkabel verwenden.
Klar gehen auch 1,5mm². Ich nehm deswegen immer 2x2,5mm² weil es
1. mechanisch stabiler ist als 1,5mm². Es sind einfach mehr Adern und
2. ich hab immer nur einer Sorte da. Und das muss dann sowohl für 50W Minicombo bis 1KW reichen...
Und selbst bei 250W gehen da manchmal im Peak locker 1KW über die Leitung. Und wir reden hier von einem komplexen Signal und nicht von 50Hz Sinus.
Sonst könnten wir ja alle über Schukokabel spielen...[]

 

[victor9000]

Alles über 1,5mm² ist m.E. unnötig, wenn das Kabel nicht gerade 10m lang ist. Ich habe selbst zwar auch ein paar mit 2x2,5mm², aber nur für die langen >10m PA-Kabel.
Die Anschlußkabel der Lautsprecher (vom Terminal zur Schwingspule) sind z.B. wesentlich dünner (z.B. bei meinen Eminence Gamma vom Ansehen her max. 0,5mm²), genauso ist es in der Regel im Amp, wo ich bisher noch nichts dickeres als 1,5 gesehen habe.
Ein Grund für ein dickeres LS-Kabel auch wenn es kurz ist, könnte die größere Flexibilität einiger dicker Kupferlitzen und die evtl. etwas höhere Stabilität sein. Nachteil ist, daß sie fast nicht in normale Stecker reinpassen.

Das wichtigste an einem LS-Kabel ist m.E. der Stecker, da sollte man immer das Beste nehmen (meistens steht Neutrik drauf).

 

[coloradoklaus]

In unserer Werkstattecke im Proberaum hängt ne Rolle Lautsprecherkabel 2x2,5 mm² und ne Rolle Mikrofonkabel, ein kleiner Vorrat an Klinken- XLR- und Speakonsteckern ist auch immer da. Da fällt mir die Wahl leicht..

 

[alex_de_luxe]

Was ist jetzt zum Beispiel mit einem Monitorkabel der PA (2x 115)? Ist da 1,5mm2 auch genug oder brauchts mehr? Kabel wäre schon etwa 10m...

 

[coloradoklaus]

Zitat:Original erstellt von: victor9000


Ein Grund für ein dickeres LS-Kabel auch wenn es kurz ist, könnte die größere Flexibilität einiger dicker Kupferlitzen und die evtl. etwas höhere Stabilität sein. Nachteil ist, daß sie fast nicht in normale Stecker reinpassen.

Was man locker umgehen kann, wenn man LS-Kabel in Koax-Bauweise benutzt. Das ist dann nicht dicker oder unflexibler als ein gewöhnliches Mikrofonkabel. Bei nem Kabel, in dem die Adern nebeneinander liegen, kanns da schon mal knapp werden, wenn man den Knickschutz drüberwursteln muss..

Zitat:
Das wichtigste an einem LS-Kabel ist m.E. der Stecker, da sollte man immer das Beste nehmen (meistens steht Neutrik drauf).

Dem ist nix hinzuzufügen. Vom Handling (auch beim Löten) und der Stabilität gibts nix Besseres.
Wir haben Neutrik-Stecker und -Kupplungen, die gute 20 Jahre auf dem Buckel haben und zwischen denen sich mittlerweile das zweite oder dritte Kabel befindet.

@alex: meiner Meinung nach sollte jedes LS-Kabel, das länger als 3 m ist, 2,25 mm² haben.

 

[coloradoklaus]

Ich hab da garnix gerechnet, sondern nur einen Erfahrungswert wiedergegeben. Uns ist vor Jahren mal aufgefallen, dass nach nem Konzert beim Abbau die LS-Kabel zu den PA-Boxen (Bässe UND Tops) deutlich mehr als fühlbar warm waren. Diese Kabel (2x1,5mm²) haben dann nur noch an den Monitoren Verwendung gefunden, da wir annahmen, dass, wenn der Mantel schon so warm wird, wir nicht wissen wollten, wie heiß die Innenleiter geworden sind.
Und bevor da was weich wird, aneinandergerät und einen massiven Kurzschluss verursacht, der uns vielleicht noch die Amps abschießt, haben wir die Kabel durch welche mit 2x2,5 mm² ersetzt. Die paar Pfennige, die uns das mehr gekostet hat, wars uns im Sinne der Betriebssicherheit wert.
Wobei du mit deinen Berechnungen durchaus recht hast, so oder so ähnlich hatten wir die Kabel ja auch konzipiert. Wir haben nur bemerkt, dass manchmal die Theorie von der Praxis leicht bis mittelschwer abweicht..

 

[Sinclair]

Ich weiß ja nicht, was ihr für Endstufen habt.. aber meine 700W @ 4Ohm (RMS) Endstufe ist bei Vollast Netzseitig z.B. mit ~990W angegeben.

Von angegebenen PMPO Leistungen kann man nicht wirklich auf die RMS Leistung schließen... gute Hersteller geben immer RMS an.
Ein Blick auf das Netzteil, bzw. die angegebene Leistungsaufnahme sagt meist schon viel über einen Amp und die zu erwartende Leistung aus. Class AB Verstärker erreichen z.B. eine Effektivität von etwa 70%

"Schließlich hat ein 16A-Schukokabel auch nur 3x1,5qmm - und da kann man dann rund 3600 Watt drüberjagen, ohne daß das Kabel besonders warm wird . . . "
-> das bei 230V! Nimmt man etwa eff. 50V als Grundlage, wird das Kabel sehr wohl gegrillt.. also Vorsicht mit solchen Rechnungen...

Kritisch sind meiner Erfahrung nach besonders die Verbindungen.. ich würde Speakons empfehlen. An meinem alten Amp sind die Klinkenstecker bei relativ kleinen Leistungen teilweise ganz schön warm geworden.. seitdem benutze ich nur noch Speakons.

PS: Wir wissen ja gar nicht welchen Amp OutOfBodyBass hat?! Wie soll man da etwas empfehlen
[...]

 

[coloradoklaus]

Zitatch frag' mich langsam was ihr für seltsame Kabel un Klinken verwendet wenn ihr Probleme habt mit deutlichen Erwärmungen.

Wenn ich mich noch richtig erinnere, ne EVoice P3000 für 4 18er Bässe und ne P2000 für unsere Peavey Sp4-Tops.

Anlage natürlich locker zu klein für die Venue, obwohl der Veranstalter gesagt hat, die reicht dicke. Von wegen.
Ab nachmittags, als die erste Band auf die Bühne ist, haben die Limiter in den Aktivweichen fröhlich vor sich hin gefunzelt.
Und das hat nicht aufgehört, bis meine Band nachts um eins von der Bühne runter ist.
LS-Kabel waren Zeck und die Stecker (XLR, hatte man damals so, niggese Klinke) waren Neutrik..

 

[4waldi]

Zitat:Original erstellt von: Calo

verdammte scheiße schon wieder so ein Kabelthread[][]

Ach wie schön war das Musikmachen früher.
Vollkommen unbelastet einstöpseln mit den Kabeln die grad so rumlagen und funktionierten.

Keine Sorgen ob den der Sound leidet weil der Kabeldurchschnitt zu klein sein könnte oder das Material nicht von der Nasa bei einem buddhistischem Ritual im Weltraum hergestellt wurde.

Und selbst wenn so ein Kabel wirklich ein Quentchen besseren Sound rausholt.

Es ist durchaus möglich auch mit völlig normalen Kabeln zu musizieren.
Dieses wohlbehütete Geheimniss sei hier mal verkündet.

Und in welcher Welt leben wir wo Bassisten aus Angst die Frage stellen:
Mache ich etwas falsch wenn ich das billige Kabel verwende ?

NEIN DU MACHST NICHTS FALSCH DU VERWENDEST EINFACH NUR EIN BILLIGES KABEL.

Du machst nichts falsch.Du kannst gar nichts falsch machen.
Du triffst nur eine Entscheidung deinen Prioritäten entsprechend.
Wenn dich die Angst begleitet ein Kabel könnte dir 0.5 % Sound klauen und du kannst deswegen nicht mehr schlafen hast du meiner Meinung nach ein Problem.

Wie konnten all die genialen Bassisten der letzten Jahrzehnte nur spielen und dabei noch geil klingen mit Ihren minderwertigen Kabeln ??
Das ist eines der größten Rätsel der Menscheit.

+1

 

[TheBass]

Zitat:Original erstellt von: Calo

verdammte scheiße schon wieder so ein Kabelthread[][]

Das bringt es auf den Punkt [] Ist schon seltsam, was für einen Blödsinn man den Leuten über Kabel erzählen kann und mit wie wenig Halbwissen man den Leuten die sauer verdiente Kohle aus der Tasche ziehen kann. Den Aspekt haben sie damals bei meinem E-Technik Studium irgendwie völlig übersprungen ...

 

[HenrySalayne]

Solange ihr kein unsymmetrisches Klinke-Klinke-Kabel mit 0,20 mm² Querschnitt nehmt, solltet ihr keine Angst haben, dass da etwas durchschmort.