Nur noch eine Gitte...

[Mudskipper]

...ist über in der Band. Einer der Gittareros hat uns verlassen, zum Glück nicht im Bösen sondern einfach nur um "seinen" Sound mehr verwirklichen zu können. Solle er machen, er ist gut und dazu noch ein super Freund[].

Jetzt sind wir noch zu viert und haben gestern zum ersten mal so geprobt bzw geschaut, welche Stücke so noch gut funktionieren bzw ausgemistet wo Keiner mehr so richtig Bock drauf hatte.
Ich bin ja Trio Rock gewohnt und auch dichte Arrangements; das Umgehen mit einem Instrument weniger in gleicher Konstellation ist nach 20 Jahren Musik machen neu und spannend. Ein paar Sachen klingen besser, anders oder einfach gar nicht mehr. Was ich ganz gut finde ist, das wir Alle jetzt ein wenig mehr zu tun haben[].
Wir denken erst mal nicht daran eine zweite Gitte wieder dazu zu nehmen, aber vielleicht gibt es bei Euch ja ähnliche Erfahrungen.

 

[pitsieben]

Bei mir ist es gerade eher umgekehrt.

Ich bin seit drei Jahren in einem Trio unterwegs, in dem nach meinem Einstieg der Bassist - der eigentlich ein guter Gitarrist ist - wieder zurück an die Gitarre gewechselt ist.
Der ursprüngliche Gitarrist hatte die Band aufgrund eines Umzugs verlassen.

Jetzt taucht der Typ aber ab und zu wieder auf, probt und spielt Gigs mit uns, wenn er in der Nähe ist....also haben wir quasi zwei Versionen von jedem Song am Start.
Kommt auch geil...zumal der Kerl einen unfassbaren Ton in den Fingern hat.

 

[Mudskipper]

Zitat:Original erstellt von: pitsieben
Kommt auch geil...zumal der Kerl einen unfassbaren Ton in den Fingern hat.

Ist doch auch cool[].
Unseren Ex-Gitarrero werden wir auch mal wenns passt als "Gaststar" für 1-2 Song auf die Bühne nehmen.
Die Beiden haben sich schon Klasse ergänzt da beide richtig gut und vom Stil grundverschieden, der Gebliebene einerseits british aber auch jazzig/soulig geprägt, der Andere sehr dem amerikanischem Blues/Rock zugewandt.

Interessant ist jetzt die Balance zu finden, welche vermeintlichen Lücken müssen wir Instrumentalisten füllen - oder kann man auch einfach offen lassen. das wird ein interessanter Lernprozess.

Sorry, damit man eine Vorstellung hat: Coverrock, aber gerne mal mit Eigeninterpretation von 60s bis heute(von Cream, Freddie King usw zu Triggerfinger, the Heavy u.Ä.)

 

[pitsieben]

Zitatnteressant ist jetzt die Balance zu finden, welche vermeintlichen Lücken müssen wir Instrumentalisten füllen - oder kann man auch einfach offen lassen. das wird ein interessanter Lernprozess.

Das glaube ich auch.

Vor allem aber glaube ich, dass viel weniger Lücken gefüllt werden müssen, als man zunächst meint...jetzt mal global gesehen...euch kenne ich ja nicht.
Aber ich bin eh großer Freund der Kunst des Weglassens.

 

[Chuck]

Wir haben uns damals vom zweiten Gitarristen und ersten Sänger getrennt. Manche Songs hatten wir dann aus dem Repertoire genommen, weil fürn Gitarristen in der Doppelrolle als Sänger nicht machbar. Zwei drei Jahre später gings dann doch[]
Parallel dazu hatte ich mehr und mehr und letztlich ausschließlich Rays gespielt.

 

[Basspekoe]

Zitat:Original erstellt von: Chuck

Wir haben uns damals vom zweiten Gitarristen und ersten Sänger getrennt. Manche Songs hatten wir dann aus dem Repertoire genommen, weil fürn Gitarristen in der Doppelrolle als Sänger nicht machbar. Zwei drei Jahre später gings dann doch[]
Parallel dazu hatte ich mehr und mehr und letztlich ausschließlich Rays gespielt.

..gleiche Geschichte bei mir!
Hauptband: Ein Gitarrist weg & Sänger weg. Dann weiter im Trio (Gitarrist singt) und ich bin seit dem zu meinen MusicMännern gekommen, die ich seit ca 15 Jahren zu 90% als Hauptinstrumente in dem Trio spiele.
Sonst (andere Bands) und Zuhause greife ich eigentlich meistens zum JazzBass.

...hmmm? Soll das etwas bedeuten, ein Stingray ersetzt einen Gitarristen? Uiuiui, wenn das mal die Runde tut... []

Ich bin mittlerweile ein großer Fan kleiner Besetzungen (Trio, Duo), alles andere macht mir eigentlich weniger spaß... []

 

[Chuck]

Ich hätte ein Problem damit, wenn die Band in der ich spiele für einen Mitspieler eine "Nebenband" bzw. "andere Band" ist.

 

[pitsieben]

Haben die Leute in meinen beiden Bands glücklicherweise nicht.

 

[cellkirk74]

In solchen Situationen ist man doch aber gar nicht so selten. Als wir alle noch mehr ZEit hatten hatten wir immer 2 bis 3 bands gleichzeitig. Dann kamen Arbeit, Kinder und das Alter...

aber 2 Bands hab ich immer noch. Eine ist schon mehr Hauptband als die andere...

 

[alice d.]

Zitat:Original erstellt von: Chuck

Ich hätte ein Problem damit, wenn die Band in der ich spiele für einen Mitspieler eine "Nebenband" bzw. "andere Band" ist.

das war für meinen drummer auch ein problem. wobei sich die band den platz als "ZWEITband" hart erkämpft hat. nach einem januar voller frust haben wir uns aufgelöst.
jetzt bin ich glücklich in einer zwei-mann band. sehr glücklich sogar.

 

[Mudskipper]

Zitat:Original erstellt von: cellkirk74

In solchen Situationen ist man doch aber gar nicht so selten. Als wir alle noch mehr ZEit hatten hatten wir immer 2 bis 3 bands gleichzeitig. Dann kamen Arbeit, Kinder und das Alter...

aber 2 Bands hab ich immer noch. Eine ist schon mehr Hauptband als die andere...

Oh ja, das kenne ich auch noch, immer schön auf mehreren Hochzeiten tanzen[].
Crossover, Soulfunk und Indie gleichzeitig - da war man nicht unterbeschäftigt[].
Zweitband überlege ich auch akut, die Dame das Hauses argumentiert - noch sind keine Kinder da...hat se nicht unrecht.

 

[Chuck]

Zitat:Original erstellt von: cellkirk74
aber 2 Bands hab ich immer noch.

Ich wär im Moment schon mit einer zufrieden...[ooo]

 

[Basspekoe]

Zitat:Original erstellt von: Chuck

Ich hätte ein Problem damit, wenn die Band in der ich spiele für einen Mitspieler eine "Nebenband" bzw. "andere Band" ist.

Meine "Hauptband" gibt es jetzt seit 24 Jahren. Und außerdem spielen wir nur eigenes Material. Mittlerweile wohnen wir auch ca 300km voneinander entfernt und es klappt immer noch. Für diese Band begehe ich auch Morde, wenn's sein muß... [] ...die Jungs sind auch außerhalb der Band meine besten Freunde...

Die "anderen Bands" sind meist Sessionbands, kleine Projekte,usw. Ich probiere halt gern mal was Neues...
Die "Zweitband" ist eine Coverband, mit denen ich gerne spiele und solange ich immer pünktlich bin und die Songs besser kann als der Rest der Truppe, haben die wohl auch nix zu meckern... []

Ich möchte selbst spaß am musikmachen haben und wenn ich nicht den nötigen Ernst und Disziplin für eine Band aufbringen kann, weil's mir nicht wirklich was gibt und ich nicht voll dahinter stehe, dann muß ich aussteigen. Das hab ich bisher immer so gehalten. "Zweitband" ist für mich also nix schlechtes, sonst wäre es nicht die "Zweitband"... []

 

[pitsieben]

Na ja...letzten Endes ist es ja auch so, dass ich - abgesehen mal von echten Freundschaften - mit möglichst guten Leuten möglichst gute Musik machen will.
Da geht's ja schon los.
Ich habe hier in Dortmund kaum richtig gute Musiker erlebt, die nur ein Eisen im Feuer hatten...insbesondere die, die sich von ihrem Gedudel Brötchen kaufen müssen.

Wenn am Ende des Jahres irgendwie 20.000,- Netto über das Konto gewandert sein sollen, wäre es schon ziemlich komfortabel, das nur mit einer Formation zu schaffen.
Und dann handelt es sich zu 99% um gut gebuchte Gala, Show, Cover, Tribute, Whatever-Bands, die garantiert nicht ihr eigenes Zeug spielen.

Ich nehme gerne in Kauf, dass z.B. der Sänger und Gitarrist einer meiner Bands Prioritäten setzen muss, wenn ich dafür in den Genuss komme, bei jeder Probe einen Gesang zu hören, den es in der Qualität sonst nur in der Glotze gibt. Das macht schon Bock.
Der Kerl verdient sein Geld glatt in vier Projekten, um auch mal Urlaub machen zu können.

 

[Chuck]

Oki, pit7, ich geh halt immer von Amateuren aus wie ich einer bin...

 

[Mudskipper]

Zitat:Original erstellt von: pitsieben

Ich habe hier in Dortmund kaum richtig gute Musiker erlebt, die nur ein Eisen im Feuer hatten...insbesondere die, die sich von ihrem Gedudel Brötchen kaufen müssen.

Na, dann ist das ja ein anderer Schnack, Profis haben wohl nie nur eine Band.

Ich bin da reiner Hobbyist und finde es auch gut so.Selbst als ich in drei Bands gespielt habe hätte ich nicht mal ansatzweise davon leben können.In meinen besten Zeiten bin ich auf einen Gig pro Monat gekommen.

 

[pitsieben]

Oh...ich wollte mich hier nicht als Profi verkaufen, falls das so angekommen sein sollte...der ist einer...ich bin auch "nur" Hobbymucker.
Und wenn ich die Regelmäßigkeit der Einkünfte vergleiche, muss ich wohl froh sein, dass das so ist...[]

 

[Chuck]

Um drauf zurückzukommen - über des Bass-Tees Gedanken, dass ein Ray einen zweiten Gitarrer ersetzt hab ich eine ganze Weile nachgedacht. Wenn ich bei der Bang Gang den Jazz Bass mitgenommen hatte klang das durchaus gut. Lasst mich das mal - durchaus angreifbar - formulieren: Mit dem Jazz (60er Jahre Kopie von Tokai mit Fender 60ies Pups) tönten wir wie eine BluesBand, mit dem Ray wie eine Rockband.

 

[Basspekoe]

...da ist was wahres dran.
Spiele ich in meinem Trio die MuMa's, darf's gerne etwas mehr rocken.
Die Jazzy's bevorzuge ich, wenn's etwas gesitteter zur Sache geht.

Ich hab manchmal das Gefühl, das der MusicMan gerne viel Platz im Mix einnimmt. Vor allem in den Mitten. Dafür gibt's dann auch ein sehr gutes Fundament und man vermisst nich gleich was, wenn die Gitarre (Trio) aussetzt, ein Solo spielt oder man selbst solisisch tätig wird.
Bei Bands, die in den Mitten schon relativ "dicht" waren, kam dann ein JazzBass oft besser durch, ohne den Amp sehr laut aufzudrehen. Der Jazzy hat allerdings nicht so einen "hoppla-jetzt-komm-ich"-Sound, wie ein Ray und ist etwas zurückhaltender.
In letzter Zeit spiele ich, wenn ein JazzBass gebraucht wird, lieber meine 70's-Modelle. Die liegen so ein bißchen zwischen Ray und 60's-Jazz.

 

[pitsieben]

Das is' ja geil...das ist in meiner Denke vollkommen umgekehrt.
Wenn ich clean zum Punkt kommen möchte, nur eine kleine Niesche im Arrangement benötige und eher weglasse als dazugebe, nehme ich den Ray. Für mich ein eher chirurgisches Instrument.

Will ich Breitbandunterhaltung liefern, ein Arrangement zusammenleimen, mit dem Drummer ein Sofa basteln oder die Rocksau geben, komme ich am Preci nicht vorbei.
Wäre - möglichst noch mit Zerre - also meine erste Wahl, wenn plötzlich in der Band was fehlt. Da ist mir der Ray zu nüchtern, zu klar und zu pointiert.