Orange Bj 74. Genial, aber....

subsoniq

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Hallo Kollegen,
ich besitze einen alten Orange Overdrive aus den 70ern mit dem ich soundmäßig überglücklich bin. Nur ist sein Nebengeräuschverhalten unberechenbar. Natürlich ist das Grundrauschen etwas höher als bei neuen Hightech-Transenamps. Aber komischerweise scheint er seine "Tage" zu haben wo er mehr knistert und rauscht. Hatte ihn vor einem halben Jahr zur Überholung zu einem Röhrentechniker gegeben der einige Wiederstände und Kondensatoren ausgetauscht hat. Als ich ihn abgeholt habe hat er mehr gerauscht als vorher. Dann hat sich das Rauschen wieder gelegt, und jetzt fängt er wieder an. Wenigstens das Knacken der Potis ist weg, aber der Rauschpegel ist für die Abnahme bei Livegigs zu hoch.

Hat jemand Erfahrung mit solchen alten Geräten (Herr Weber)? Ist das normal? Hilft vieleicht ein Röhrenwechsel?
Bzgl. Röhrenwechsel gibt es ja die unterschiedlichsten Meinungen. Die einen meinen gemachte Sätze bringen überhaupt nichts, Biaseinstellung hin und her, also ich weiß gar nichts mehr. Wenn ich Gewissheit hätte das alles gut wird würde ich ja auch ein paar Eus investieren. Aber selbst der Techniker der an sich bisher einen guten Ruf hat, konnte mir nicht erklären woher die verstärkten Nebengeräusche herkommen.

Ich wäre dankbar für einen Rat zum Thema, oder einen Tipp für einen guten Röhrentechniker im Raum Hessen. Ich habs schon so oft mit anderen unkomplizierten Spitzenamps versucht, aber dieses Teil hat einen dermaßen knalligen Ton das ich nix anderes will. Er könnte nur etwas ruhiger sein.

 

... da habe ich ja noch mal Glück gehabt. Für meinen 35 Jahre alten Hiwatt habe ich nur das Einbauen und Einmessen von neuen Röhren bezahlt und das für einen sehr fairen Preis. Ich habe sonst alles so gelassen, wie ich Ihn erworben habe - "never Change a winning team". Selbst die Elco´s sind noch die alten! [:II] Nerviges Rauschen habe ich nicht feststellen können. Leider hat nun ein Poti angefangen zu rascheln ... [B)]
Ich liebe den Sound! Gibt es Teile, die unbedingt gewechselt werden sollten, um keine größeren Schäden zu provozieren?

 
Jaja,
immer dasselbe, Vintageton aber kein Geld.
Zurück zum Thema
Da der Amp ja sonst tadellos läuft, würde ich folgendes machen.
Ersteinmal feststellen, wo das Rauschen her kommt. Vorstufe oder Endstufe.
Röhren können rauschen, vor allem in der Vorstufe, die erste Röhre ist da sehr empfindlich. In der Endstufe werdens wohl eher nicht die Röhren sein.
Metallfilm vs. Kohleschicht. Da gehen die Meinungen auseinander, - ob man's hört und was mehr rauscht. Bevor nicht eindeutig der schuldige feststeht würde ich da nix machen.
Manchmal kann es aber auch das Netzteil sein. Elkos eher weniger, bei dem Alter werden die aber sicher bald fällig. Aber evt. die Widerstände in den Anodenleitungen könnten auch noch Schuld sein. Aber am besten zum Doc damit.
 
Hey Kollegen,
ich danke euch für eure fachgerechten und gut gemeinten aufschlussreichen Empfehlungen. Ich habe jetzt mal einen Nachmittag damit verbracht mein Bass ME-5 (den Vintage Freaks wird jetzt der Kragen platzen) richtig mit dem Gain des Orange einzulevelen. Und siehe da, das macht seeeehr viel aus. Vorher hatte ich am Effektgerät einen zu niedrigen Pegel eingestellt, und den Kompressor nicht richtig eingestellt. In der Annahme ein höherer Pegel verzerrt und ergibt weniger Reserven. Aber die Vorstufe des Orange verträgt einiges und jetzt ist das Ergebniss zufriedenstellend bis gut. Das ist wirklich Milimeterarbeit. Der Sound ist jetzt sogar etwas durchsichtiger. Etwas Mühe und Fingerspitzengefühl hat sich ausgezahlt. Ein Restrisiko bleibt, aber dann soll der Mischer lieber mal den Regler runterziehen als das ich auf den Sound verzichte. Bin sowiso nur Amateur und Hobbymusiker.

Ich bin übrigens absolut kein Vintage Freak. Ich spiele den Amp schon seit über 10 Jahren. Das man ihn pflegen muss steht außer Frage. Versifft ist er auch nicht. Hat halt nur ein paar Jährchen auf dem Buckel. In der Zeit als ich ihn gekauft habe (500 DM) hat sich niemand für Röhrenamps interessiert. Für mich war und ist der Klang überzeugend.
Dafür habe ich damals neuestes state of the art Equipment verkauft und noch viel Geld übrig gehabt. OK, meine Ausführungen sind sicherlich einseitig schwärmerisch, aber selbst ein Glockenfang hat nicht den Schmalz, wie ich ( ! ) vor kurzem festgestellt habe. Alleine klingen die tollen Technikwunder toll. Aber im Gesamtsound einer Band ist das etwas anderes. Natürlich ist es kein Amp für leisen Jazz, aber wenn Power gefragt ist hat er seine Daseinsberechtigung. Wenn er mal nicht mehr will würde ich sicher ein Nachbau der englischen Schule bevorzugen.

Trotzdem wäre ich dankbar wenn ihr mir eure Röhrenvorlieben erzählen würdet. Das macht ja schon einiges aus. Momentan benutze ich die JJ EL 34L. Die haben einen klaren Sound und der Amp hat Power. Gibt es da vieleicht noch eine Steigerung?


 
Zitat:Gebrochener Widerstand aufgrund thermisch mechanischer Langzeitbeanspruchung. Ursache: die Jahre, einfach die Jahrzehnte!
...deiner ist ja mittleweile knapp 40 Jahre alt, würde mich nicht wundern wenn der bei deinem Amp auch bald mal kommt!
Zum Vergrößern anklicken....

Was kann das für Folgeschäden verursachen?

Also, Du meinst ein Fachgerechter Komplettcheck ist dringend fällig?

OK, dann würde ich natürlich gleich alle Elko´s wechseln lassen.

Was würde mich das beim Fachmann kosten?


Schönen Gruß
 
Genau, und hätt ich keine Ahnung von Röhrentechnik, hätte ich mir nie einen alten Fender Bassman zugelegt. Der hatt erstmal, bevor ich den eingesetzt habe, eine Runderneuerung bekommen.
 
Das ist doch eine Frage des Preises. Wenn ich mir einen alten Kollegen kaufe, habe ich entweder auch das Geld für die Wartung und anfallende Reparaturen oder ich's mach eben selber. Wie schon von E-A-D-G erwähnt, wie beim Auto.
 
Zitat:Original erstellt von: E-A-D-G

Edit zum Orange:
wenn der Orange bei einer bestimmten Einstellung funktioniert ist das genauso als würde man mit dem Mustang maximal Tempo 100 km/h fahren weil bei 120 km/h das Lenkrad flattert!
Zum Vergrößern anklicken....


Also, ich sehe das alles nicht so tragisch. Manchmal zickt er halt ein wenig. Aber wie mich die Erfahrung gelehrt hat ist es nichts gravierendes und im Rahmen des akzeptablen. Außerdem habe ich mit dem Amp schon mehr Geld gespart als ich investiert habe. Solange alles funktioniert werde ich nichts mehr außer einem Röhrenwechsel an dem Amp machen lassen. Ich habe mal wieder unbegründet Panik bekommen. Es geht ja nur um den Rauschpegel, wenn der bei richtigem Vorstufenpegel erträglich ist habe ich kein Problem damit. Ich werde den Amp jedenfalls nicht nochmals von einem selbsternannten "Röhrentechniker" verschlimmbessern lassen. Ich jedenfalls kann den Hype um die speziellen Wiederstände und Kondensatoren o.ä., die den Klang angeblich verbessern nicht nachvollziehen. Er tut seine Arbeit wieder und immer noch zuverlässig, basta.
 
@E-A-D-G: So langsam hast du dir einen Pokal verdient.
Wiedermal volle Zustimmung. Übrigens ich gehöre auch in die Kategorie
Code: 
selbsternannten "Röhrentechniker"
. Aber ich würde niemals Änderungen an einem Amp durchführen, die 1. nicht wieder rückgängig gemacht werden können und 2. diese dann auch noch drin lassen, auch wenn sich nichts an dem Problem geändert hat.
Aber Kopf in den Sand finde ich gut. Wenn's dann bum macht, einfach 'ne Transe her und gut ist. Den Schrott kauf ich dir gerne ab.[:D]
 

Das Rauschproblem ist besser geworden, wie ich schon schrieb. Ein Röhrenwechsel hat sich insofern erledigt. Was den Verschleiß von Röhren angeht habe ich so meine Erfahrungen. Wenn der Amp bei höheren lautsärken mikrofonisch wird und die Bässe unsauber werden, dann weiß ich das es mal wieder höchste Zeit wird. Darauf achte ich aber eigendlich schon genau. Nur wollte der Techniker neben dem auswechseln von Kondensatoren und Wiederständen auch unbedingt Röhren wechseln. Und das zu Apothekenpreisen. Hinterher entschuldigte er sich damit, als der Amp nach der Reperatur mehr als vorher rauschte ( was sich jetzt wieder gelegt hat). Der Mensch hat in Fachkreisen und unter Bekannten von mir schon ein relativ guten Ruf. Nur ein Fachmann ist er meines Erachtens nicht. Jedenfalls nicht wenn er mir nicht erklären kann warum es nach der Reperatur schlimmer als vorher ist.

Sovtek Endstufenröhren hatte ich schon mal drin. Die klangen relativ kratzig und der Amp hatte weniger Leistung. Mit Svetlana habe ich gute Erfahrungen gemacht. Die boten aucg die "speziellen" EL34L! an. Der Klang war identisch mit den jetzigen JJ34L. Ist JJ nicht die Nachfolgefirma von Svetlana? Jedenfalls bringen diese Röhren in meinem Ampwirklich mehr Cleanleistungsreserven, mehr Bässe und angenehmere Höhen. Interessant wäre der Vergleich mit Elektroharmonix. Eigentlich bin ich aber voll zufrieden mit den jetzigen.

Mit Transen und Hybridamps habe ich es schon öfters mal wieder probiert. Bisher ohne Erfolg. Alleine klingt das manchmal ganz gut. Aber in der Band gehen sie dann unter, und das Freqenzspektrum ist zu eng. Ich habe schon viel ausprobiert. Der Verkäufer hat immer teurere Amps angeschlossen. Und der Zuwachs an Klang stand nicht im Verhältniss zum Preis. Da habe ich interessante Erfahrungen gemacht. Vor allem die, das konventionelle Transistortechnik dann noch mal besser klingt als all die neuen zwar praktischen und leichten Amps. Einige werden mich jetzt wohl am liebste steinigen für diese Aussage. Aber die Werbung kann mir nix mehr vorgauckeln. Nur weil es jeder kauft muß es nicht besser sein.
 
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