Bremshebel
Member
Hallo Miteinander,
hier ein kleiner Bericht über meine neuste Errungenschaft aus der Bucht. Hatte während der Auktion keine Infos gefunden, so möchte ich meine Eindrücke für die Nachwelt hinterlassen.
Vorgeschichte:
Grund für den Kauf war, dass ich einen Ersatzbass für alle Fälle haben wollte. Und mir diese Precikopie besonders ins Auge gefallen ist [
]
Bezahlt habe ich inklusive Versand 217 € und nach in Augenscheinnahme finde ich den Preis auch absolut in Ordnung!
Bilder:
http://img6.imageshack.us/my.php?image=bild1yc3.jpg
http://img4.imageshack.us/my.php?image=bild2jv5.jpg
http://img3.imageshack.us/my.php?image=bild3qs0.jpg
Verarbeitung:
Nach Talkbass scheint es eine japanische Firma zu sein, die mittlerweile nur noch Westerngitarren produziert: http://www.morrisguitars.com
Laut Verkäufer wurde der Bass zwischen Ende der 70er und Anfang der 80er gebaut. Besonders schick finde ich das leicht varrierte Design der Kopfplatte samt Lackierung im Weiß des Bodys. Holztechnisch ist der Bass wirklich sauber verarbeitet, keine Mängel. Einzig der PU hat auf den Polspitzen Rost eingefangen. Die Stellschrauben an der Brücke sind etwas scharfkantig, was bei Berührung im Plekspiel schonmal kratzen kann. Auf der Kopfplatte wurde zusätzlich ein zweiter Saitenniederhalter für die A-Saite installiert, was ich als sinnvolles Feature halte. Bei meinem Ami-Preci muss ich beim Aufziehen der A-Saite aufpassen, dass sie genügend Druck auf den Sattel bringt, damit es nicht schnarrt.
Einzig der Kopf der Spannschraube für den Hals, fängt leicht durch Berührung des Holzes an zu schnarren, wenn zu heftig in die Saiten gehauen wird. Beim Spiel über den Amp hört man aber nichts davon.
Elektronik:
Zu meiner Verwunderung gibt es keinen Tone-Poti sondern zwei (!) Volume-Regler. Etwas eigentümliche Verschaltung: Sind beide offen ist die eine Hälfte des Splitcoils ausgeschaltet und die andere an. Ist einer zu und einer offen sind beide an (oder aus), usw.. Ob das vom Werk aus so eingestellt war, oder im nachhinein installiert wurde, kann ich nicht beantworten. Zumindest steht auf beiden Potiköpfen "Volume".
Bespielbarkeit:
Optimal! Im Vergleich zu meinem 1,2k € schweren Preci nur minimale Abstriche. Etwas schwerer vom Gewicht, aber keine Kopflastigkeit. Am Gürtel verhält er sich sehr ausgewogen. Das Griffbrett liegt auch gut in der Hand und Finger flitzen gut über das Griffbrett. Bei der Intonation kann ich auch keine Probleme feststellen. Also alles prima!
Klang:
Ist immer schwer zu beschreiben und ich belasse mich einfach mal darauf, dass er wie ein Preci eben klingt und klingen soll! Soundunterschiede sind mir hier viel zu sehr abhängig von verschiedensten Parametern. Auf jedenfall klingt er nicht harsch oder zu basslastig, sondern sehr harmonisch und angenehm. Meinen Ohren tut er keine Gewalt an []
Zukunft:
Was steht denn noch an, was hab ich noch vor?
Ja mal sehen, ich stehe ja sehr auf die hier im Forum als "Aschenbecher" verschrieenen Kappen und an meinem teuren Preci "von Fender nicht autorisierte Bohrungen" hinzufügen, kommt für mich nicht in Frage. Aber bei der "Patty" kann ich es ohne Bedenken anstellen. Ansonsten natürlich noch neue Saiten und die PUs eventuell vom Rost befreien. Wenn keine Kappen, muss ich mal überlegen was ich mit der spitzen/scharfen Brücke anstelle.. weichschleifen, oder neue?
Live/Proberaum:
Heute konnte ich ihn im Proberaum mit Band testen und auch hier konnte er punkten! Einzig Manko das Gewicht schlägt mir etwas auf den Rücken, zwar nicht so stark wie bei der Corvette von Warwick, doch ein Fliegengewicht ist er nicht.
Dies unterstützt aber wohl nochmal den schönen warmen bassigen Ton, welcher von den PUs produziert wird. Nicht penetrant wummernd sondern genau richtig. Ich denk, dass durch das höhere Alter die PUs etwas an ihrer Induktivität verloren haben, wodurch sie nicht mehr so spritzig in den Höhen sind und auch das Output-Level ist niedriger als beim Fender. Wahrscheinlich wird das in Kennerkreisen wohl dann auch als "Vintage-Sound" beschrieben. Der Sound gefällt mir auf alle Fälle sehr gut und würde sogar sagen, besser als beim Fender-PU! Der geringere Output birkt zudem den Vorteil, dass ich sonst beim Instrumentenwechsel immer wesentlich lauter war als mein Mitbasser/Drummer. Jetzt nicht mehr!
Fazit:
Kein Fehlkauf! Das Geld hat sich für mich gelohnt. Bin ja selbst sehr skeptisch beim Kauf von Instrumenten über das Internet. Aber hier hatte mich das Design defintiv verführt und bin zum Glück auch in den anderen Bereichen nicht enttäuscht worden. Es ist klar, dass es nur eine Kopie von einem recht unbekannten hersteller ist und über die Zeit auch Verschleiß zu erwarten ist. Aber das Instrument macht Spass und sieht schick aus, von daher: Ich bin glücklich und kann von meinem Standpunkt aus die Marke durchaus empfehlen!
hier ein kleiner Bericht über meine neuste Errungenschaft aus der Bucht. Hatte während der Auktion keine Infos gefunden, so möchte ich meine Eindrücke für die Nachwelt hinterlassen.
Vorgeschichte:
Grund für den Kauf war, dass ich einen Ersatzbass für alle Fälle haben wollte. Und mir diese Precikopie besonders ins Auge gefallen ist [
]Bezahlt habe ich inklusive Versand 217 € und nach in Augenscheinnahme finde ich den Preis auch absolut in Ordnung!
Bilder:
http://img6.imageshack.us/my.php?image=bild1yc3.jpg
http://img4.imageshack.us/my.php?image=bild2jv5.jpg
http://img3.imageshack.us/my.php?image=bild3qs0.jpg
Verarbeitung:
Nach Talkbass scheint es eine japanische Firma zu sein, die mittlerweile nur noch Westerngitarren produziert: http://www.morrisguitars.com
Laut Verkäufer wurde der Bass zwischen Ende der 70er und Anfang der 80er gebaut. Besonders schick finde ich das leicht varrierte Design der Kopfplatte samt Lackierung im Weiß des Bodys. Holztechnisch ist der Bass wirklich sauber verarbeitet, keine Mängel. Einzig der PU hat auf den Polspitzen Rost eingefangen. Die Stellschrauben an der Brücke sind etwas scharfkantig, was bei Berührung im Plekspiel schonmal kratzen kann. Auf der Kopfplatte wurde zusätzlich ein zweiter Saitenniederhalter für die A-Saite installiert, was ich als sinnvolles Feature halte. Bei meinem Ami-Preci muss ich beim Aufziehen der A-Saite aufpassen, dass sie genügend Druck auf den Sattel bringt, damit es nicht schnarrt.
Einzig der Kopf der Spannschraube für den Hals, fängt leicht durch Berührung des Holzes an zu schnarren, wenn zu heftig in die Saiten gehauen wird. Beim Spiel über den Amp hört man aber nichts davon.
Elektronik:
Zu meiner Verwunderung gibt es keinen Tone-Poti sondern zwei (!) Volume-Regler. Etwas eigentümliche Verschaltung: Sind beide offen ist die eine Hälfte des Splitcoils ausgeschaltet und die andere an. Ist einer zu und einer offen sind beide an (oder aus), usw.. Ob das vom Werk aus so eingestellt war, oder im nachhinein installiert wurde, kann ich nicht beantworten. Zumindest steht auf beiden Potiköpfen "Volume".
Bespielbarkeit:
Optimal! Im Vergleich zu meinem 1,2k € schweren Preci nur minimale Abstriche. Etwas schwerer vom Gewicht, aber keine Kopflastigkeit. Am Gürtel verhält er sich sehr ausgewogen. Das Griffbrett liegt auch gut in der Hand und Finger flitzen gut über das Griffbrett. Bei der Intonation kann ich auch keine Probleme feststellen. Also alles prima!
Klang:
Ist immer schwer zu beschreiben und ich belasse mich einfach mal darauf, dass er wie ein Preci eben klingt und klingen soll! Soundunterschiede sind mir hier viel zu sehr abhängig von verschiedensten Parametern. Auf jedenfall klingt er nicht harsch oder zu basslastig, sondern sehr harmonisch und angenehm. Meinen Ohren tut er keine Gewalt an [
]Zukunft:
Was steht denn noch an, was hab ich noch vor?
Ja mal sehen, ich stehe ja sehr auf die hier im Forum als "Aschenbecher" verschrieenen Kappen und an meinem teuren Preci "von Fender nicht autorisierte Bohrungen" hinzufügen, kommt für mich nicht in Frage. Aber bei der "Patty" kann ich es ohne Bedenken anstellen. Ansonsten natürlich noch neue Saiten und die PUs eventuell vom Rost befreien. Wenn keine Kappen, muss ich mal überlegen was ich mit der spitzen/scharfen Brücke anstelle.. weichschleifen, oder neue?
Live/Proberaum:
Heute konnte ich ihn im Proberaum mit Band testen und auch hier konnte er punkten! Einzig Manko das Gewicht schlägt mir etwas auf den Rücken, zwar nicht so stark wie bei der Corvette von Warwick, doch ein Fliegengewicht ist er nicht.
Dies unterstützt aber wohl nochmal den schönen warmen bassigen Ton, welcher von den PUs produziert wird. Nicht penetrant wummernd sondern genau richtig. Ich denk, dass durch das höhere Alter die PUs etwas an ihrer Induktivität verloren haben, wodurch sie nicht mehr so spritzig in den Höhen sind und auch das Output-Level ist niedriger als beim Fender. Wahrscheinlich wird das in Kennerkreisen wohl dann auch als "Vintage-Sound" beschrieben. Der Sound gefällt mir auf alle Fälle sehr gut und würde sogar sagen, besser als beim Fender-PU! Der geringere Output birkt zudem den Vorteil, dass ich sonst beim Instrumentenwechsel immer wesentlich lauter war als mein Mitbasser/Drummer. Jetzt nicht mehr!
Fazit:
Kein Fehlkauf! Das Geld hat sich für mich gelohnt. Bin ja selbst sehr skeptisch beim Kauf von Instrumenten über das Internet. Aber hier hatte mich das Design defintiv verführt und bin zum Glück auch in den anderen Bereichen nicht enttäuscht worden. Es ist klar, dass es nur eine Kopie von einem recht unbekannten hersteller ist und über die Zeit auch Verschleiß zu erwarten ist. Aber das Instrument macht Spass und sieht schick aus, von daher: Ich bin glücklich und kann von meinem Standpunkt aus die Marke durchaus empfehlen!
