Pressetermin

Grooveazubi

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Hi Leute!

Wir haben am kommenden Dienstag einen Pressetermin zu einem Bandportrait im Lokalteil einer überregionalen Tageszeitung.
Hat von euch schon jemand Erfahrungen in diesem Bereich sammeln können, bzw. gibts bestimmte Do´s und Dont´s auf die man achten muss?

Danke für eure Tipps!

MfG
Grooveazubi
 
Nett und freundlich sein, locker aber nicht flapsig. Plattitüden beim beschreiben eurer Musik vermeiden, am besten gut eure Musik beschreiben können - sonst setzt der Autor Plattitüden rein.
Einfach entspannt beschreiben was ihr macht und warum man zu euch kommen sollte. Eine coole Anekdote aus der Bandhistorie ist auch immer gut und wird immer gerne eingebaut.
 
Gebt den Leuten ein Presskit mit, mit allen Daten und Namen groß und deutlich geschrieben. Wenn Ihr wollt, daß die Namen unter Eurem Bandphoto richtig zugeordnet sind, macht Einzelphotos von Euch mit Namen und Instrument und tut das auch auf diesen einen (!) Zettel.
sonst setzt der Autor Plattitüden rein ... und wird immer gerne eingebaut.
Wichtig! Gebt den Leuten prägnante Formulierungen, die sie reinschreiben können - und überlegt Euch diese JETZT, nicht spontan vor Ort, wenn einer nervös ist und witzig sein will.
Wenn nicht grad ein Gastautor versucht, sich mit einem Feature über Euch beim Rolling Stone zu bewerben, freuen die sich, wenn man ihnen das Leben einfach macht. Wenn das keine Musikjournalisten sind, sondern Lokalreporter oder so Volos oder Studenten, haben die keinen Plan davon, welche Feinheiten Eure Musik von der Eurer Konkurrenz unterscheidet, es ist ihnen auch scheißegal. Der krasse Qualitätssprung Eurer Arrangementkünste im Vergleich zum Vorgängeralbum interessiert die nicht, wenn es hingegen ein Konzeptalbum über die Flüchtlingskrise oder ein Abschied für Deine verstorbene Katze ist - super!
Wisst Ihr, wer da kommt? Gibt es Sachen von den Leuten online? Etwa schon mehrere Bandportraits? Besorgen, lesen und versuchen zu verstehen, wie die wohl zustande gekommen sein könnten.

edit:
An denjenigen, der hauptsächlich das Interview gibt, muß leider auch privat angeknüpft werden, also passt auf, daß der kein Abdecker oder Polizist oder Finanzbeamter ist, "lacht der 44jährige Familienvater, der sich seine Leidenschaft hart als Leichenentsorger beim örtlichen Menschenhändler finanziert"
"der dauerbekiffte Milionärssohn", "der ehemalige Kommandosoldat, der seine Kosovotraumata mit der Partyband verarbeitet".

Wenn in Eurer Band 4 Bankberater und ein Springreiter spielen, wird Euch nach dem Artikel niemand nach Anlagemöglichkeiten fragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
"der ehemalige Kommandosoldat, der seine Kosovotraumata mit der Partyband verarbeitet".
:rofl:YMMD.
Vor allem ein bisschen witzig weil ein guter Freund von mir tatsächlich ein Kosovo-Trauma hat und damit mittlerweile ganz cool umgehen kann:
"Du spielst ernsthaft Ukulele?"
"Kosovo 99, ich brauch das!"
 
Ein Freund von mir war lange studentisch als Lokalreporter für die örtliche Kackzeitung unterwegs, ein paar Mal durfte ich auch mit, als "Fotograf", weil es "seriöser wirkt, wenn da ein Extratyp mitkommt" und kein richtiger Knipser da war. Bei sowas kannste Glück haben, wenn die sich Mühe geben, weil der Artikel in die Mappe soll.
Aber die werden halt nicht dafür bezahlt, daß sie sich Zeit nehmen, in Deine Lebensgeschichte einzutauchen, oder dich optimal in Deinem Sinne zu präsentieren. Die Leute kriegen Zeilengeld. Es sei denn, sie sind fest angestellt, aber dann müssen die in der Regel sauviel arbeiten und legen eher Wert darauf, daß die Artikel über die Anzeigenkunden stimmen.
Will sagen, schreibt den Artikel am besten selber vor, so wie Ihr ihn cool fändet UND er interessant und halbwegs objektiv kommt und erzählt denen am Anfang des Interviews unauffällig eben diese Punkte. Die schreiben die sich dann mit (oder nehmen es auf, dann wäre das am Anfang vom "Tape", auch cool) und wenn sie feststellen, daß das reicht, kommen sie auch nicht auf die Idee, aus dem späteren Gefasel oder Eigenformulierungen was zusammenzukloppen.
Klingt zynisch und abgefuckt, is aber so. Nennt man PR.
 
Zuletzt bearbeitet:
die meisten sind tatsächlich recht dankbar, wenn man ihnen nen aufhänger vorgibt. von daher solltet ihr euch gedanken machen was ihr promoten wollt: neue cd oder gigs z.b.

die meisten fragen auch vorher über was man gerne reden möchte... je mehr ihr vorgebt, desto weniger muss der zeitungsfritze machen und desto mehr von dem was ihr wollt kommt auch tatsächlich in die zeitung... win/win quasi... ansonsten kommt halt das standard zeugs (band name, wie man sich gegründet hat etc..) und unter umständen hat man dann aus unbedacht ein brand weg was man garnicht haben will, weils halt in dem ganzen lalala das einzige war was rausgestochen ist... ne headline wie "band gründete sich im schweinestall" ist für die zeitung meist intressanter als "band XY stellt sich vor"...
 
Wie kommt es denn zu dem Interview? Aktueller Anlass oder Regionalbandvorstellung des Monats? Kontakte, Erpressung, Eigeninitiative, Management, habter was gewonnen, seid Ihr auffällig geworden?
 
Wie kommt es denn zu dem Interview? Aktueller Anlass oder Regionalbandvorstellung des Monats? Kontakte, Erpressung, Eigeninitiative, Management, habter was gewonnen, seid Ihr auffällig geworden?

Wir hatten zur Fete de la Musica nen Gig, der wohl ganz gut angekommen ist. Der Kontakt kam dann über Facebook zustande. Der Drummer hat das in die Hand genommen, und hat dann einen Termin gemacht. Nur leider hab ich das Gefühl das er sich nicht wirklich darauf vorbereitet. Wenn ich das hier so höre, kann das ja nur nach hinten losgehen. :-)
 

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