Rio-Palisander - Vorsicht!

Nymi

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Moin mitnanner,

einer meiner Gitarristen hat mit gerade folgendes geschrieben (es geht um Rio-Palisander):
Zitat:Seit 16.Juni 1992 ist es (das Rio-Palisander) verboten, es sei denn du hast eine sog. CITES Bescheinigung! Jetzt nach 20 Jahren fangen die Zollbehörden an, von der Bühne weg zu konfiszieren und den Usern saftige Strafen aufzubrummen!
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Auf meine Nachfrage wegen der Konfiszierei schrub er noch:
Zitat:Und mit dem Konfiszieren is korrekt! Dat machen die jetzt! In den letzten paar Monaten schon vorgekommen!
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Wenn das tatsächlich stimmt - und ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln, schließlich hat der Kollege beruflich häufig mit dem Zoll zu tun - dann solltet Ihr Eure Instrumente, die noch z.B. ein Griffbrett aus Rio-Palisander haben, un-be-dingt die nächste Zeit zu Hause lassen!

Den Unterschied zwischen [url="http://www.holzlexikon.modellskipper.de/Holzarten_Abschnitt_R/Rio_Palisander.htm"]Rio-Palisander[/url] (brazilian rosewood) und [url="http://www.holzlexikon.modellskipper.de/Holzarten_Abschnitt_O/ostindischer_Palisander.htm"]indischem Palisander[/url] (indian rosewood) könnt Ihr den verlinkten Seiten entnehmen.

 
Hossa, Nymi, in dieser Monatsschrift mit dem Titel Gitarre & ein klein wenig Bass köchelt das Thema schon zwei oder drei Monate.
Da gibts auch im aktuellen Heft was zu lesen und es wird empfohlen, sich ggf. an die Purschen vom No.1 in HH zu wenden.
Aber ich meine doch, dass es mehr die bedauernswerten Dünndrahtler betrifft.
Und überhaupt: opm necks rule!
 
Da geht's doch um Handel und zum Verkauf anbieten der Instrumente, der Besitz als unerlaubte Handlung ist in dem verlinkten Papier aber nicht genannt!
Da dürfen die sich dann gerne an den Instrumentenvertrieb wenden, der das Teil eingeführt hat. Den Endverbraucher darf das doch rechtlich gar nicht betreffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, und ab nächster Woche werden die ganzen Flügel in den schicken Salons enttastet.

Wichtig ist da eher die Frage was mit Leuten ist, die mit ihrem Instrument z.B. fliegen. Dafür brauchts dann eben die entsprechenden papiere, die man sich dann eben VORHER besorgen sollte.
 
Zitat:Original erstellt von: lowfreqMM5

Da geht's doch um Handel und zum Verkauf anbieten der Instrumente, der Besitz als unerlaubte Handlung ist in dem verlinkten Papier aber nicht genannt!
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Nein, es geht um die kommerzielle Nutzung, also auch um den Fall, wenn Du mit einem Instrument, das in Teilen aus Rio-Palisander besteht, auf der Bühne stehst und dafür eine Gage erhältst... [xx(]

 
@Nymi:

Na das ist ja mal genial geregelt.

Aber macht nix: Dann treten in Zukunft alle unentgeltlich auf, damit die GEMA uns nicht abzocken und der Zoll die Instrumente nicht konfiszieren kann! Brave new world! [xx(]
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

wie geschrieben, eigentlich ein alter Hut, der bereits vor 20 Jahren hätte starten können. Ich habe das auch letztens mit unseren Gitten beschnackt(kommen ja aus OL wo die Vintage Show ausfällt) und das Thema ist wohl tatsächlich gar nicht so ungefährlich, vor allem für die Leute, die ältere Fender/Gibson-Instrumente haben; da wurde bis Ende der 60er wirklich viel mit Rio-Palisander gearbeitet. Es gibt aber auch ältere Instrumente, wo man erst nicht mir Rio rechnet, wie ältere Tokai oder Navigator.
Und die Jungs vom Zoll haben sich auch mächtig aufgeschlaut, kennen mittlerweile die Baujahre und Unterschiede.
Gitarreros und Vintage-Freaks sind so richtig von der Geschichte betroffen, ohne Papiere sind ihre Gitarren nicht mehr legal in den Verkauf zu bringen oder damit auftreten.
Und so eine Vintage-Show wäre ja auch ein gefundenes Fressen.

 
Zitat:Original erstellt von: Mudskipper

Gitarreros und Vintage-Freaks sind so richtig von der Geschichte betroffen, ohne Papiere sind ihre Gitarren nicht mehr legal in den Verkauf zu bringen oder damit auftreten.
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Armer bauschi - der hatte seine Bässe ja auch als Geldanlage vorgesehen... [;-)]

 

Da muss ich doch ein Filmzitat etwas abändern:

"Rio ist toter als tot! Maple kommt zurück - und zwar im ganz großen Stil!"

[8D].
 
Zitat:Original erstellt von: lowfreqMM5
Den Endverbraucher darf das doch rechtlich gar nicht betreffen.
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Ich zitiere Heinz Rebellius im G&B 8/12, S.32 Es sind nicht nur Einzel- und Großhändler sowie private Anbieter davon betroffen, sondern auch Musiker, Veranstalter von Konzerten...
 
Zitat:Original erstellt von: lowfreqMM5
Dann treten in Zukunft alle unentgeltlich auf, damit die GEMA uns nicht abzocken und der Zoll die Instrumente nicht konfiszieren kann!
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Der Zoll interessiert sich nicht dafür, ob du fürn Gig Kohle kriegst oder nicht.
 
Zitat:Original erstellt von: lowfreqMM5

Da bei der Vorschrift auf die 'kommerzielle Nutzung' abgestellt wird, dürfte der Zoll in dem Augenblick widerrechtlich handeln. [;-)]
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ich hab jetzt mal die aktuelle G&B aufgeschlagen:

Bei Instrumenten, die vor 1992 hergestellt wurden, braucht man eine Expertise, dass das auch so ist.
Mit dieser Expertise bekommt man auch ein CITES Zertifikat. darunter steht aber direkt, das man eine Nachweispflicht benötigt, dass das Instrument vor 1992 importiert wurde - das könnte schon eine ganze Ecke schwieriger werden, wenn man keine alte Rechnung mehr hat.

Bei Instrumenten die post 1992 sind und keine Papiere haben wird es schon viel schwieriger - da sind aber auch die Hersteller und Importeure ganz klar die Leute, die sich nicht an bestehendes Gesetz gehalten haben. So gab es 2003 wohl eine Gibson Customshop Les Paul Reihe mit Rio-Brettern ohne Zertifikat - die sind de facto wertlos geworden.

Einer unserer Gitten hat eine Ruokangas mit Rio-Brett+Papiere vom Hersteller, der Holz-Altbestände aufgekauft hat - hat aber auch richtig Asche gekostet das Teil.
 
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