Schnarren beim loslassen

[bass-dude]

Hallo zusammen,

da dies mein erster Thread hier ist, stelle ich mich erst einmal kurz vor:
Ich heisse Matthias, bin 43 Jahre alt und habe im Herbst mit dem Bassspielen angefangen.
Ich habe mir erst einmal einen ganz billigen Harley Benton und ein Buch von Tom Bornemann gekauft, um zu schauen, ob das überhaupt was für mich ist, und da ich ziemlich Feuer gefangen habe, habe ich zu Weihnachten von meiner Frau
einen Ibanez SR 300 geschenkt bekommen.

Jetzt habe ich ein Problem, bei dem ich mir nicht ganz sicher bin, ob es an meiner Spieltechnik oder am Instrument liegt, aber bei dem Harley Benton ist das nicht ganz so krass.

Wenn ich die E-Saite gegriffen anspiele und dann loslasse, dann kriege ich ein schnarrendes Geräusch und es fühlt sich so ein bisschen an, als würde die Saite "festkleben"
Da ich das nicht besser beschreiben kann, habe ich mal eine Soundprobe bei Dropbox hochgeladen

[URL]https://www.dropbox.com/s/srmu3v19mrhxn2j/schnarren.wav[/url]

Kann mir jemand einen Tipp geben, was ich machen kann (z.B. Unterricht nehmen oder den Bass zum Händler bringen oder selber schrauben?)

Vielen Dank und viele Grüße,
Matthias

 

[schtul]

Irgendwie habe ich dein Problem nicht so richtig verstanden. Habe mir das Soundfile angehört, kriege es irgendwie aber mit deiner Problembeschreiung nicht vereint...magst du es vielleicht nochmal etwas genauer erklären? Wo greifst du auf der E-Saite? Was meinst du mit loslassen, und was bezweckst du damit?

Grüße.

 

[Kong]

Zum besseren Verständnis: Du drückst die Saite im, sagen wir mal, 5. Bund, spielst den Ton und nimmst dann nur den Finger von der Saite? Ode machst Du unbewusst ein "Pull-Off", also ziehst die Saite zur Seite und lässt sie "schnalzen"? Im Moment klingt das für mich, als ob die Saite nach dem "loslassen" noch gegen ein Bundstäbchen schlägt. Hat der Bass einen Nullbund, also einen Bund direkt hinter dem Sattel?

Ääähmm, und wie meinstDu das mit dem Festkleben? kommt die Saite nicht sofort wieder zurück an ihren "Platz" über den Bundstäbchen?

Gruß

Uwe

 

[Lynx Krueger]

Ich check leider auch nicht ganz was genau du meinst, auf Soundprobe hört mans leider auch nicht so dolle raus...

Muss mich daher schtul anschließen.
Zu den Tipps sei mal vorweggenommen, dass ein bisschen Unterricht am Anfang sicher nicht schadet damit du mal die Haltung und Spieltechnik richtig lernst und weißt worauf du schauen musst damit du dir selbst nicht weh tust.

 

[W.A.S.P.chen]

Hi Matthias, willkommen!
Was meinst Du mit "loslassen"? Meinst Du den Moment, wo die Anschlagshand den Saitenkontakt verliert?
Woran "klebt" die Saite fest?
Da es sich nur um die E-Saite handelt, kann es mehrere Ursachen haben.
Entweder die Saite ist zu niedrig, sie schnarrt an den Bundstäbchen, dann schraubst Du sie an der Brücke etwas höher.
Oder Du schlägst die E-Saite anders an als die anderen, nämlich mehr senkrecht zum Bass als parallel dazu. Hast Du den Daumen die ganze Zeit auf dem Hals-Pickup? Dann achte beim spielen darauf und mache die Saite auch etwas höher.
Ansonsten hier mal alles nachlesen: www.justchords.de/reality/settingup.html

Check mal genau, wo das Schnarren herkommt, also spiele und wandere mit dem Ohr das ganze Instrument ab, es kann auch sein, daß irgendwo anders was vibriert, also am Kopf oder an der bridge oder innen drin.

 

[bass-dude]

Hi,
boah, so schnell so viele Antworten
Also, ich meine, wenn ich die E-Saite zum Beispiel im 3. Bund greife, anschlage und dann eben loslasse, so dass ein Finger der
Spielhand zum Abdämpfen locker auf der Saite liegt entsteht dieses Geräusch.
Mit "Kleben" meine ich, dass die Saite nach dem loslassen anscheinend nicht direkt nach oben kommt, jedenfalls nicht so schnell wie bei meinem anderen Bass, sondern den Bruchteil einer Sekunde in der gegriffenen Position schwingt und dabei eben (ich vermute an einem Bundstäbchen?) schnarrt.

Ich hoffe, das ist so etwas verständlicher?
Ach ja, mit der Schlaghand mache ich keinen Pull, sondern zupfe die Saite mehr oder weniger parallel zum Korpus nach oben.

LG, Matthias

 

[Kong]

Ein "Pull-Off" macht man mit der (linken) Greifhand. Man spannt die gedrückte Saite zur Seite und lässt sie schnalzen, so dass beim Abziehen des Fingers ein neuer Ton entsteht.

Ich schaffe es auf meinem Precision, den ich eben umhängen hab, auch, so ein Schnarren zu provozieren. Und zwar lasse ich die Saite nicht vollständig los, sonder hebe sie langsam vom Griffbrett ab, so dass die Saite dann auf den benachbarten Bundstäbchen schnarrt.

Also: Entweder lässt Du die Saite nicht vollständig los und drückst sie immer noch etwas, oder Dein Sattel st zu weit eingefeilt, so dass die Saite nicht hoch genug kommt, sprich, die Saitenlage in den oberen drei Bünden ist zu tief.

Reperatur mit Bordmitteln: Zuerst den Abstand Saite-Bundstäbchen messen, es sollte eine Kreditkarte zwischen E-Saite und 1. Bundstab zwischen kein und kaum Spiel haben, zwischen E-Saite und 2. Bundstab kann die Saite dann schon durchrutschen.

Wenn die Kreditkarten zwischen 1. Bundstab und E-Saite gar kein Spiel hat, sogar richtig fest geklemmt wird, dann ist sie zu tief.
Hebe also die Saite aus der Saitenkerbe am Sattel heraus und lege ein Stück stabiles, dickes Papier ein. Wenn es dann besser wird oder sogar gut ist, dann ist Dein Sattel zu tief gekerbt.

Wie man das repariert erkläre ich Dir, wenn der Fehler feststeht. []

 

[bass-dude]

Hm, okay, also der Steg scheint i.O. zu sein, auf dem Ständer bleibt eine EC Karte im ersten Bund so eben stecken, im 2. nicht mehr.
Ich habe jetzt mal auf meine Schlaghand geachtet und gemerkt, dass das Problem hier liegen könnte:
"...sondern zupfe die Saite mehr oder weniger parallel zum Korpus nach oben"
In Wirklichkeit drücke ich die Saite eher mit der Schlaghand nach unten, Richtung Korpus, und lasse sie dann nach oben flitschen.
Wenn ich wirklich darauf achte, parallel zum Korpus zu spielen, klingt das schon viel besser.

Komisch nur, dass der andere Bass da gutmütiger ist, vielleicht ist der Steg da nicht tief genug eingekerbt?
Muss ich gelegentlich mal drauf achten...
Jedenfalls werde ich dann wohl an meiner Schlagtechnik arbeiten müssen.

Vielen Dank noch mal, ich denke ich werde mich doch mal nach einem Lehrer umschauen.

LG, Matthias

 

[U-Bass]

Zitat:Original erstellt von: bass-dude
Jedenfalls werde ich dann wohl an meiner Schlagtechnik arbeiten müssen.

Genau dafür z.B. wäre ein Lehrer gut, der guckt nämlich auf die Greif und Schlag- bzw. Zupftechnik und kann dir noch ein paar andere Tipps geben.

Also für den Anfang - wenigstens ein paar Wochen oder auch länger empfiehlt sich ein Lehrer.

Ich habe auch mit ca. 40 angefangen Bass zu spielen und habe die ersten 2 Jahre einen Lehrer gehabt - ich habe es nie bereut. Und ich habe davor schon ca 25 Jahre (autodidaktisch) Gitarre gespielt - dafür habe ich auch noch was gelernt.
Heute bilde ich mir ein halbwegs Bass spielen zu können.[^]