Schnelle "Gitarrenläufe/Riffs" begleiten?

[Dr.Gore]

Hi,
hat jemand von euch Tips wie mann sehr schnelle Gitarrenläufe sinnvoll begleiten kann? Ich frage mich in letzter Zeit vermehrt ob es überhaupt Sinn macht, sehr schnelle Gitarrenläufe überhaupt mitzuspielen. Oft habe ich instinktiv das Gefühl, dass ich soche Geschichten lieber nur mit Pregnanten Tönen aus den Lauf begleiten würde. Ich zwinge mich dann aber oft bis zum erbrechen die Sachen zu üben bis ich sie auf dem Bass mitspielen kann. Aber wirklich artikuliert hört es sich dann meist nicht an. Es wird irgendwie mehr zu einem Soundbrei und geklacker. Ich habe dann das Gefühl dem Bandsound nicht dienlich zu sein. Gibt es da irgendwelche Grundregeln oder Patentrezepte?

Ein aktuelles Beispiel ist ein neuer Gitarrenlauf den sich einer der Gitarristen ausgedacht hat.

(Tab auf B Saite) 000145000145000145457578 (4*in Schleife

Habe grade kein Metronom zur hand. Ich meine, dass er das straight bei 160bpm durchsechzehntelt. Da kommt für mein Gehör sogar bei einer Gitarre fast nur Matsch raus. Beim Bass kommt man imho schon nahe an physikalische Grenzen (oder etwa nicht...). Ich hoffe mal das liegt jetzt nicht nur an meinen mangelnden Fähigkeiten []

 

[Masl]

Zitat:Original erstellt von: Dr.Gore



(...) Ich hoffe mal das liegt jetzt nicht nur an meinen mangelnden Fähigkeiten []

Natürlich, woran sonst? Das hier dürfte dir helfen: [URL]http://www.youtube.com/watch?v=bD7ZnJdi2rY[/url]

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Zurück zur gewohnten Seriosität.

Ich würde da auch nur die prägnanten Noten mitspielen und auf half-time gehen. Das dürfte dann so richtig schön drücken. Allerdings ist das bei so einem Gitarrenlauf eher schwierig. Vielleicht die Leersaiten halb so langsam bzw. bei einer Dreiergruppe nur die erste und die gegriffenen Töne doppeln.

Alternativ könntest du dir ein cooles half-time-Riff ausdenken, was sich um das B im 7. Bund der E-Saite dreht, d.h. einfach eine Oktave höher und welches nicht genau wie die Gitarre klingt.

Am einfachsten wäre es, das tiefe B durchzuachteln, aber das ist ja langweilig []

 

[pesche]

Zitat:Original erstellt von: Masl

Am einfachsten wäre es, das tiefe B durchzuachteln, aber das ist ja langweilig

Falsch! Einmal mehr oute ich mich als grossen Fan des Durchachtelns. Gerade zu einer schnellen Gitarrenlinie können Achtel auf dem Bass den entscheidenen Schub liefern!

 

[Dr.Gore]

@Marsel: Das Vid. muss bis heute Abend warten.
Pregnante Töne... Hm auf jeden Fall das B... vll auch das E hm?
Hast du mal ein Beispiel wie du das Halftimeriff um das B auf der E Saite meinst?

@ Pesche
Ja klar achteln is voll gut! Aber wenn ich z.B. diese Linie achtel wüßte ich nich welche Töne ich anspielen müsste. Nur das B wäre irgendwie auch zu stumpf.

Ich bin grade auf der Arbeit und ohne Bass in der Hand furchtbar unkreativ

 

[alice d.]

ich würd dem gittarero erst mal vor den koffer scheißen, was das eigentlich soll, auf die zählzeiten solche noten zu spielen. dann würd ich auch durchachteln und mit einer oder zwei lustigen anderen noten ein wenig struktur da reinbringen.

solche gechwindigkeiten haben aber immer probleme. erstens muß man schon alleine ziemlich tight sein, damit das nicht im brei endet. das bekommt euer gitarrist ja schon nicht hin, sonst wäre es kein brei. 16tel bei 160... wirre idee. aber wir sind ja metal und vor allem krasser als diese ganzen anderen pussies. wer dazu nicht headbängen kann, hat einfach nur ein orthopädisches problem mit seinem hals. egal. wenn zwei leute so etwas spielen und die beiden nicht absolut tight sind, ist das ende vom lied dieses berühmte rosa rauschen, das viele metallbands produzieren. da ist dann auch die tonart egal.

und was die physik angeht: 160 / 4 * 16 = 640 sind fast elf anschläge pro sekunde. den sport würde ich nicht mal ansatzweise in erwägung ziehen. das low b schwingt bei 7,72 hz, das heißt, du mußt schon schneller anschlagen, als die saite ein mal schwingen kann. tonal kann das angeblich noch klappen. allerdings ist es bei so einer tiefen saite ja auch so, daß die relativ weit ausschwingt und dann bei jedem anschlag die saite an einem anderen punkt ist, sprich: wenn du gleichmäßig anschlägst, eiert dein timing, weil das, was deine finger treffen sollen, sich jedesmal woanders befindet. wenn du die 16tel bei 231,6 bpm spielen könntest, wäre das kein problem mehr. die saite hat dann pro anschlag nur noch eine halbe schwingung...
die physik hier im letzten absatz ist völlig blödsinnige spitzfindigkeit. aber es ist immer nett, sich mal auszurechnen, was man da eigentlich leisten soll. ich bin froh, wenn ich 16tel auf 120 bpm halbwegs durchhalte...

 

[W.A.S.P.chen]

Zitat:Original erstellt von: Dr.Gore

Gibt es da irgendwelche Grundregeln oder Patentrezepte?

Grundregel 1: Es kommt drauf an.
Grundregel 2: Manchmal mehr als sonst.

Es kommt drauf an, ob der Sound der Instrumente das hergibt. Auf ner Strat mit ner runtergestimmten 50er wohl nicht. Auf ner Bariton mit straffer 60+ und EMGs schon eher. Dann braucht man noch nen Comp und nen Amp der das kann und vor allem muß man das richtig einstellen. Beim Bass halt entsprechend.
Wie soll der Sound sein? Bassig-mulmig, prägnant-knurrig, klacker-düdelig?
Was veranstaltet der Rest der Band so? Spielen da drei Saiter unisono und darunter kommt Doublekick wie bei Far Beyond Driven oder mehr norwegischer Rumpelpumpel?
Und letztendlich müssen alle Beteiligten bei dem Geballer auch noch tight sein und mit dem selben Feeling spielen.

"Sinnvoll" und "Bandsound" sind arg Geschmacksache. Der Bandsound ergibt sich ja gerade aus dem, was Du spielst.

Zu Deinem Beispiel, die Linie als 16tel bei 160 könnte ich nicht mitspielen, allerdings macht das Ding für mich so auch keinen Sinn.
Sollte es sich um 2 Takte 8el-Triolen handeln, würde ich die schon doppeln. Bzw. je nach Songpart die Bs auch mal stehen lassen.

Ich darf nach 2 Wochen Übezeit (und möglicherweise 2 Proben in komplett) diesen Samstag bei denen hier aushelfen: www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=LVUHHcBwbk8
Da sind einige schnelle Schrabbelparts, die ich nicht hinkriege, da muß ich schummeln. Halftime nimmt da allerdings dann total den Druck raus bzw. verändert den Charakter des Songs zu sehr, daher werde ich dann halt ein paar Töne weglassen müssen.
Das Ganze übrigens auf A# auf einem sagenhaft schlecht klingenden Epi-T-Bird (Steg-PU), den ich mit DDTs, MXR-Comp und SansAmp allerdings ganz gut knattern lassen kann.

 

[Masl]

Zitat:Original erstellt von: W.A.S.P.chen

Zitat:Original erstellt von: Dr.Gore

Gibt es da irgendwelche Grundregeln oder Patentrezepte?

Grundregel 1: Es kommt drauf an.
Grundregel 2: Manchmal mehr als sonst.

(...)

Absolutes +1! WASPchen hat alles wichtige gesagt.

Ich habe dir hier mal ein paar Möglichkeiten notiert, wie sie mir spontan und ohne Bass in den Sinn kamen. Die Variante mit den hohen und langsamen Vierteltriolen gefällt mir z.B. sehr gut. Wenn natürlich alle Saitenspieler das Riff bei der Geschwindigkeit tight spielen können, dann kommt es unisono richtig fett. Aber dann muss es wirklich tight sein. Ich meine nicht "Kindervergewaltiger-nach-3-Jahren-im-Knast-tight", sondern eher "Analjungfrau-tight". Wenn es nicht tight kommt, dann lieber langsamer spielen.

Wenn es darum geht, das Riff in der gleichen Geschwindigkeit, wie die Gitarren zu spielen, aber bestimmte Töne wegzulassen, dann ist das letzte Beispiel vielleicht das richtige. So, wie es WASPchen auch gesagt hat.

Hier ist die PDF: [URL]http://www.file-upload.net/download-7991470/Bsp.pdf.html
[/url]

 

[Dr.Gore]

So metronom zur Hand. Entwarnung! Es sind 8tel Triolen bei 160 bpm Also durchaus noch etwas im Logisch messbaren Bereich []

@ W.A.S.P.chen
Naja... Schummeln ist ein hartes Wort []
Edit:
Halftime ist halt so eine Sache... Welche Töne würd mann denn dann bei triolen raussuchen?

 

[Masl]

Zitat:Original erstellt von: Dr.Gore

So metronom zur Hand. Entwarnung! Es sind 8tel Triolen bei 160 bpm Also durchaus noch etwas im Logisch messbaren Bereich []

@ W.A.S.P.chen
Naja... Schummeln ist ein hartes Wort []
Edit:
Halftime ist halt so eine Sache... Welche Töne würd mann denn dann bei triolen raussuchen?

Die Vierteltriolen und dann am besten die Töne spielen, die die Gitarre im Moment auch spielt. Das wäre meine Herangehensweise.

Ich kann dir btw. auch gerne die GuitarPro-Datei schicken, die ich oben als pdf hochgeladen habe. Meld dich einfach bei mir.

 

[Dr.Gore]

Danke Marsel. So Hatte ich mir das auch schon gedacht. Da bekomm ich aber stress es Tight zu kriegen weil ich zwischen für den Schritt vom C über D# zum E einen Lagenwechsel brauche Leider kann ich nich vom 1sten in den 5ten Bund greifen. Mit E als Leersaite hörts sicha auch nich wirklich an.

 

[Mudskipper]

Zitat:Original erstellt von: Masl


Die Vierteltriolen und dann am besten die Töne spielen, die die Gitarre im Moment auch spielt. Das wäre meine Herangehensweise.

Klingt sinnvoll.
Son Gedengel kann ja nur von nem Gitarristen kommen[ooo][].
Klingt auch oft nur auf Platte geil, im Club isses entweder Matsche oder zu dünn(Hummel in Zigarrenschachtel).

 

[Masl]

Zitat:Original erstellt von: Dr.Gore

Danke Marsel. So Hatte ich mir das auch schon gedacht. Da bekomm ich aber stress es Tight zu kriegen weil ich zwischen für den Schritt vom C über D# zum E einen Lagenwechsel brauche Leider kann ich nich vom 1sten in den 5ten Bund greifen. Mit E als Leersaite hörts sicha auch nich wirklich an.

Mh... Vielleicht einen Slide vom C zum D# einbauen? Und dann sogar das C und D# als eine reingerutsche Viertel innerhalb der Triole spielen? Quasi leicht "angeshuffelt". Klingt in meinem Kopf gerade toll, aber dann muss man hören, wie es zum Charakter des Songs passt. Möglichkeiten gibt es viele und ein Lagenwechsel darf kein Hindernis sein [] Also doch, er darf ein Hindernis sein, solange du einen Weg drum herum findest! Du darfst dem Hindernis nur nicht aus dem Weg gehen...

 

[Basscopalypse]

Bei 16tel auf 160 hätte ich vorgeschlagen, dem Gitarristen die Fingerkuppen abzuhacken, damit er sich Ersatz besorgen und ergo songdienlicher spielen lernen muss. []

Kann mir die vorgeschlagenen Ideen grade nicht visualisieren, dazu sitze ich nicht am Instrument. Hörren sich aber plausibel an.

Trotzdem möchte ich mal eine ganz andere eher akustische Herangehensweise ins Spiel bringen. Zum einen ist im Metal ein schnell und tief gespieltes TaKeTiNa immer toll - dazu wäre aber absolute Tightness aller Beteiligten unabdingbar, da es sein kann, dass man bei Triolen auch mal 4 gegen 3 und Schlimmeres spielen muss. Zum anderen gibt es die Möglichkeit, mit prägnanten Ovtaksprüngen (4 - 3 - 2 in allen Kombinationen, also auch 3 - 3 - 2, 2 - 4 - 3 - 3 usw.) und eingebauten Läufen einfache und tolle Figuren zu kreiren.

Gruß

 

[tiefesB]

Zitat:Original erstellt von: tiefesB

Zitat:Original erstellt von: Dr.Gore
Ein aktuelles Beispiel ist ein neuer Gitarrenlauf den sich einer der Gitarristen ausgedacht hat.

(Tab auf B Saite) 000145000145000145457578 (4*in Schleife
... (Achtel-)Triolen bei 160bpm...

Zitat:Original erstellt von: Masl
Die Vierteltriolen und dann am besten die Töne spielen, die die Gitarre im Moment auch spielt. Das wäre meine Herangehensweise.

Original erstellt von: Dr.Gore
Danke Marsel. So Hatte ich mir das auch schon gedacht. Da bekomm ich aber stress es Tight zu kriegen weil ich zwischen für den Schritt vom C über D# zum E einen Lagenwechsel brauche Leider kann ich nich vom 1sten in den 5ten Bund greifen. Mit E als Leersaite hörts sicha auch nich wirklich an.

Wie ist das gemeint?
Die Vierteltriolen des triolischen Laufes

000145000145000145457578

wären:

0 0 4 0 0 4 0 0 4 4 7 7

.. übrigens eine tolle Idee []
aber wo ist da ein E zu spielen?

Oder spricht Masl von Vierteln? Also
0 1 0 1 0 1 4 5
Warum sagt er dann Vierteltriolen?
Nur die Viertel zu spielen ist m.M. auch etwas langweiliger

 

[alice d.]

Zitat:Original erstellt von: Basscopalypse

Trotzdem möchte ich mal eine ganz andere eher akustische Herangehensweise ins Spiel bringen. Zum einen ist im Metal ein schnell und tief gespieltes TaKeTiNa immer toll - dazu wäre aber absolute Tightness aller Beteiligten unabdingbar, da es sein kann, dass man bei Triolen auch mal 4 gegen 3 und Schlimmeres spielen muss. Zum anderen gibt es die Möglichkeit, mit prägnanten Ovtaksprüngen (4 - 3 - 2 in allen Kombinationen, also auch 3 - 3 - 2, 2 - 4 - 3 - 3 usw.) und eingebauten Läufen einfache und tolle Figuren zu kreiren.

falsch, ganz falsch. du mußt die 3 auf die 5 spielen über die 2 von der gitarre. also ne 47-11-kombi. TaKaTuKaLaNd.

kann mir jemand mal übersetzen, was da oben steht? ich fühl mich hier gerade wie wenn herr öl mir den triolisch angeshuffelten septimakkord in seiner anwendung auf der 3. stufe der ionischen p-moll-pentatonik erklärt.

 

[schubi_neu_38615]

Zum Thema Speed und üben: https://www.youtube.com/watch?v=4RAV3zNe1v4

@Dr. Gore: Klingt das Riff ohne Lagenwechsel wirklich so viel schlechter? Und vor allem: Hört man den Unterschied im Bandmix bei vollem Tempo?

 

[bassic_matthias]

Meine Meinung:

So viel es geht mitschieben...so wie der Kollege hier:

http://www.youtube.com/watch?v=HCp8vE1ZT0g

<3 <3 <3

 

[Basscopalypse]

Zitat:Original erstellt von: alice303]

falsch, ganz falsch. du mußt die 3 auf die 5 spielen über die 2 von der gitarre. also ne 47-11-kombi. TaKaTuKaLaNd.

kann mir jemand mal übersetzen, was da oben steht? ich fühl mich hier gerade wie wenn herr öl mir den triolisch angeshuffelten septimakkord in seiner anwendung auf der 3. stufe der ionischen p-moll-pentatonik erklärt.

Sorry Alter, Übersetzung in deinem Fall unmöglich!

Falls jemand anderes mal in der Nähe sein und Interesse an ner Einführung haben sollte, einfach mal anschreiben! Wie gesagt, vielleicht passts in diesem speziellen Fall so gar nicht, ausprobieren könnte man es aber mal!

Und was hast du gegen eine wechselseitig triolisch-quintolische Anshuffelung eines (Dominant-)Sept-(Non-)Akkordes? []

Gruß

 

[Ramsay Bolton]

War mal bei nem Vorspiel die wollten 180bpm und mehr. Waren sehr verwundert warum ich da leichte Schwierigkeiten mit hatte...
Meine Band spielt auch gerne mal schnell, aber bei zwei Gitarren muss da Bass nicht auch noch mitmachen. Spiele daher den Bass gerne so, so wie ich den Bass als Zuschauer fürn Pogo haben wollte.
So gesehen mache ich Tanzmusik...

 

[lordbasstard]

ich überlege bei schwierigen passagen immer: wie würde es cliff williams es spielen und wie würde es billy sheehan es spielen...ich entscheide mich dann immer für die williamsversion...

okay, vielleicht nicht wirlich hilfreich...aber simpel halten find ich da schon einen guten ansatz.