Kontabassaiten sind mit Sicherheit wesentlich länger als E-Bass-Saiten und was am wichtigsten ist: der Zug! KB-Saiten müssen einen enormen Zug aushalten. Und wie bereits erwähnt: E-Bass-Saiten werden in viel größeren Stückzahlen produziert.
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum immer alle am E-Bass wie KB klingen wollen. Jeder Bass hat so seine Vor- aber auch Nachteile. Ein Fretless singt wie kein anderer, dafür ist der bundierte schön knackig und rockig...und der Kb klingt halt nachdem was er nun mal ist: eine große Kiste, die auch noch gestrichen werden kann.
Und welche Saiten wie klingen hängt nicht nur von der Firma und Machart ab, sondern auch, vor allem am Kb vom Bass selber. Kontrabässe klingen alle unterschiedlich, auch wenn sie dieselben Saiten aufgezogen haben. Es ist am KB eine richtig lange (und teuere) Sucherei, bis man die Saiten gefunden hat, die den Sound produzieren, den man sich wünscht, bzw. bei welchen der Bass am optimalsten klingt. Das dürfte bei E-Bässen nicht ganz so durchschlagend sein, aber mit Sicherheit auch ein bischen.
KBs muss man insgesamt als schwingendes System betrachten, da muss jedes Teil zum anderen passen. Ich hatte mal D'Addario drauf, die gelten allgemein als gute Streichsaiten. Plötzlich hatte ich ein ganzes Rudel Wölfe an den unmöglichsten Stellen und die D-Saite war regelrecht unbespielbar. Ich habe dann für die D-Saite eine Evah-Pirazzi genommen - dann war es besser, aber noch lange nicht gut. Das war bei den Thomastik vorher nicht so. Dafür waren sie zum Streichen nicht gut geeignet. Heute spiele ich ausnahmslos Corelli-Saiten. Die passen optimal zu meinem Bass. Fragst du aber andere Kontrabassisten, dann geht das Geschrei los: Corelli? Nie und nimmer mehr, die sind dumpf, ohne Sound.... Das liegt am Bass und nicht an den Saiten. Und so müsste jeder Kontrabassist die passenden Saiten erst mal suchen. Zunächst hängt das von der Musikrichtung ab, ob gezupft, gestrichen oder beides. Dann vom Bass und vom gewünschten Sound. Eine Wissenschaft für sich.
