Uprade Ampeg Micro VR - 1000 Watt

Bassbernd99

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Hallo Zusammen,

ich möchte euch über die Idee/Planung/ Umsetzung eines Upgrade für den kleinen Ampeg Micro VR berichten:

Die Idee:
Ich habe meinen kleinen Micro VR in den letzten 3 Jahren echt zu schätzen gelernt. Klein, toller Sound für Zuhause und kleine Gigs mit der 200 Watt Mosfet-Endstufe. Der einfache 3-Band EQ ist super abgestimmt und reicht mir völlig. Bässe rein. Mitten etwas raus und Höhen nach Geschmack... voila, klingt echt in Richtung großer VR.
Zusätzlich mißbrauche ich ihn manchmal als DI-Box oder als inEar Amp (Mix in den Aux-in, Headset angeschlossen. Da Aux in nicht auf die Box geht sondern nur auf das Headset, kann man trotzdem die Box angeschlossen lassen; Ist echt ein guter Kopfhörersound) Das klappt auch hervorragend. Oft hatte ich den Gedanke "Wäre toll, wenn es diesen Amp mit mehr Leistung gäbe". Deshalb habe ich ihn manhcmal an eine meiner größeren Endstufen angeschlossen, was auch gut funzt. Wäre aber schick, wenn ich kein zusätzliches Gerät bräuchte...

Hmmh... Platz für ein Digi-Endstufenmodul wäre ja. Denn unter dem Verstärker ist noch Platz im Gehäuse. Dort wp das Ampeg Logo ist und die Frontabdeckung:

ampeg-micro-vr-head_1_BAS0003269-000.jpg ampeg-classic-micro-vr-stack_04xxl.jpg


Die Umsetzung:
Ich habe dann Member Willie angesprochen, ob so etwas umsetzbar ist. Er ist Elektrotechniker und hat mir vor Jahren schon mal einen A/B Schalter gebaut. Wir haben dann durchgesprochen welche Endstufe da reinpassen würde. Sein Tipp war u.a. einen gebrauchten Ashdown Little Giant zu besorgen und das Endstufenmodul (2x 500 Watt) zu nehmen. Das habe ich letztendlich auch so gemacht. Also gesucht, gefunden und dann das Ganze an Willie geschickt.
Die Umsetzung und die Baustufen hat er ausführlich in seinem Blog dazu beschrieben:
https://www.bassic.de/threads/customshop-mal-anders.14864762/

Das Ergebnis:
Micro VR.jpg

Von vorne sieht man nichts. Da ist weiterhin die Blende dran.

Saubere Arbeit von Willie!

Und so funktioniert das Ganze:
Es stehen beide Endstufen zur Verfügung. Die originale Mosfet und die neue Digi. Je nachdem wo ich die Box einstöpsel, entscheide ich welche ich nutze. Brauche ich die Digi nicht (z.B. Zuhause) ist diese auch aus , dank des extra Power-Schalters.
Gehe ich in die Digi, läuft die Mosfet ungenutzt mit. Das macht aber nichts, denn der Micro VR ist dafür ausgelegt auch ohne Box zu laufen.

Wie klingt es?
Bei leisen Lautstärken (zuhause oder kleiner Gig) hat die Mosfet die Nase vorne. Klingt auch leise schön offen. Wird es laut (Probe, großer Gig) gerät die Mosfet an die Grenze und beginnt zu komprimieren. Ab da spielt die Digi ihre Stärke aus. Diese klingt leise eher verhangen und ein bißchen mumpfig. Aber stark angefahren und mit gewisser Lautstärke lebt sie auf! Sie klingt dann etwas neutraler als die Mosfet und bringt mehr Bässe.
Die Digi liefert jeweils 500 Watt an 4 Ohm pro Boxenausgang. D.h. schließt man nur eine Box an, stehen einem auch "nur" 500 Watt zur Verfügung. Schließt man eine weitere Box an, bekommt auch diese volle 500 Watt (also 1000 in Summe). Das reicht mir Dicke!
Zusätzlich könnte man auch die Mosfet noch mit einer extra Box ansteuern.
Die Digi hat einen extra Input und einen extra Lautsärkeregler. Hängt nichts am Input, geht das Signal der VR-Vorstufe (abgegriffen nach dem Return) in die Digi. Wird der Input genutzt (z.B. externer Preamp) hat das Vorrang. Die Mosfet steht parallel weiter zur Verfügung! = unendlich Einsatzszenarien!

z.B. Mosfet an Box + Pleasureboard über Digi
oder
A/B/Y Schaltung um 2 Preamps zu nutzen
oder
externer Preamp an Digi + VR-Vorstufe als DI nutzen
oder
Digi für mich als Bühnensound und Mosfet mit extra Box auf den Drummer gerichtet
oder
Mosfet für mich und Digi für Moog oder keyboard nutzen
oder
Mosfet für mich und Digi als Mini-PA für kleine Gigs (z.b. Akustik) => Mono Signal vom Mischer an die DIgi + parallel Bass über Mosfet

und und und... wer weiß was mir noch alles einfällt.

Fazit:

Das was ich wollte hat geklappt: Ein kleines universelles Monster!
Das hat es mich gekostet:
220,- für den Ashdown little Giant zum Ausschlachten
115,- Einbau und Teile

Klar, dafür hätte ich mir auch einen kleinen Digiamp dazukaufen können. Wollte ich aber nicht. Ich will den Micro VR nutzen.

Ich freue mich schon auf die erstaunten Gesichter, wenn ich große Gigs mit dem kleinen Monster befeuere 8D:D

Vielen Dank an Willie!

Vielleicht kommt ja der eine oder andere dadurch inspiriert auch auf ähnliche Bastelexperimente!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das gefällt. Würd ich gern mal erleben: Alles lacht ob des eingelaufenen SV und dann brüllt der alles weg!

Die Idee ist echt gut, pass auf, dass das keienr nachmacht ;-)
 
Na das ist doch mal was feines. Sieht echt gut gelöst aus. Jetzt noch 4 Stück 210 AV quer gestapelt drunter und endlos Spaß haben. Ich habe meinen Micro jetzt nach langer Pause auch mal wieder in den Proberaum geschleppt und liebe das Ding über alles. Wird Zeit für eine 2. Box.
 
Na das ist doch mal was feines. Sieht echt gut gelöst aus. Jetzt noch 4 Stück 210 AV quer gestapelt drunter und endlos Spaß haben. Ich habe meinen Micro jetzt nach langer Pause auch mal wieder in den Proberaum geschleppt und liebe das Ding über alles. Wird Zeit für eine 2. Box.

Ja, der Micro VR hat was. Der Micro VR ist eine der wenigen Neuerungen (ausser dem V4B und der beiden neuen kleinen Röhren-PF) die was taugen, seit dem Abstieg im Schlepptau von Loud.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber mal ganz ehrlich: Die MosFET hat 200 W RMS, die Digi zusammen 1kW peak....
Da vergleichst Du mal eben Tomaten mit Ananas!
Reell dürfte die Digiversion dann vielleicht mit 400W RMS dabei sein ;-)

MosFET hatten meine alten Peaveys Mk III/IV auch und waren fett und laut genug. Mir scheint, dass die Ampeg-Implementation nicht gerade gelungen ist...
 
Jein.
Die Digitale hat 500W an 4Ohm, die VR 200W
An 8Ohm sind das 250W für die Digitale und etwa 100W für die VR. Beide haben nämlich ein Schaltnetzteil. Der Vorteil der Digi liegt in den 2 Kanälen und insgesamt dann 3 Endstufen in einem Gehäuse.
 
Wie schon im anderen Thread geschrieben - Sehr schön!

Ich habe schon länger nach einem Micro VR (für kleine Sachen) gesucht. Heute habe ich einen gefunden und gekauft. ;-) Die Ashdown Endstufe mit Pleasure Board klingt nach einer sehr coolen Ideen. Vielleicht mache ich das dann auch. :-)

Witzig ist, wie sich die Little Giants preislich halten. Ich weiß noch das ich mir damals einem für 222€ neu bestellt hatte, ich aber dann wegen des faden Sounds das Rückgaberecht genutzt habe.
 

Aber mal ganz ehrlich: Die MosFET hat 200 W RMS, die Digi zusammen 1kW peak....
Da vergleichst Du mal eben Tomaten mit Ananas!
Reell dürfte die Digiversion dann vielleicht mit 400W RMS dabei sein ;-)

MosFET hatten meine alten Peaveys Mk III/IV auch und waren fett und laut genug. Mir scheint, dass die Ampeg-Implementation nicht gerade gelungen ist...

Sicherlich hast du recht, dass man Mosfet und Digi nicht 1:1 vergleichen kann. Ob die Digi 300 oder 400 "vergleichbare" Watt hat ist mir nicht so wichtig. Was ich jedenfalls beim Vergleich festgestellt habe ist, dass die Digi wesentlich mehr Reserven hat als die Mosfet. Ich kann die Digi spürbar lauter drehen als die Mosfet, welcher dann ab einem gewissen Level die Puste ausgeht und sie komprimiert (übrigens auch ein cooler Sound, es geht halt nur nicht mehr).

Wichtig ist auch zu vestehen, dass der Micro VR nicht mein großes Rack mit SVP pro und Red Rock bzw Engl Endstufe komplett ersetzen soll.
Er ist mein Amp für kleinere Gigs und nun hat er Reserven, mit denen ich auch große Gigs spielen kann, wenn ich will bzw. habe ich nun die Gewissheit, dass ihm (auf den kleinen bis mittleren Bühnen auf denen ich meist untewegs bin) nie die Puste ausgehen wird.
Und das Ganze mit einem Gewicht von ca 4 KG, super handlich im Handtaschenformat.

Dafür nehme ich auch die digitale Endstufentechnik in Kauf, deren Schwächen mir schon bewusst sind.
Und, es hat einfach Spaß gemacht, die Idee umzusetzen. Und der Willie hat das gerne aufgenommen und noch gute Vorschläge für kleine Details dazugefügt, wie z.B. Extra Input, Extra Volume-Poti.
 
...
Witzig ist, wie sich die Little Giants preislich halten. Ich weiß noch das ich mir damals einem für 222€ neu bestellt hatte, ich aber dann wegen des faden Sounds das Rückgaberecht genutzt habe.
Ja, da waren die nackten Endstufenmodule schon im Einkauf teurer als der LG1000. Naja fade fand ich den Sound nicht, aber sehr clean, ohne Voicing, wie rein so raus.
Man kann den LG auch tatsächlich als Monoendstufe für normale Musik benutzen und muss wirklich nur ganz wenig am EQ schrauben. Mit einer entsprechenden Vorstufe (und 'nem kleinen zus. eingebauten Buffer) war der aber schon recht ordentlich.
 
Ich hätte bei dem Teil vielleicht sogar das Input-Signal für die Digi-Endstufe vom Ausgang der MOSFET abgegriffen und mittels Spannungsteiler so abgeschwächt, dass der Digi-Amp niemals selbst übersteuern kann . Da würde sogar eine Gesamtverstärkung von 1 reichen. Der Ampeg macht 200W an 8 Ohm, der Digi würde dann 2x 400W 4 Ohm drausmachen und man hat trotzdem immer noch das Clipping bzw. Overdrive-Verhalten der Ampeg Endstufe. Falls die Ampeg-Endstufe interaktiv mit dem Speaker reagiert (ist z.B beim SVT-6 so), kann es sogar Sinn machen eine kleine Box an der MOSFET anzuschliessen, damit sich der Charakter auch so ein bisschen dann auf die "Zusatz-Endstufen" überträgt. Mit einem Oszilloskop lässt sich das sicher und genau einjustieren.
Vermutlich hatt Willie das aber auch genau so gemacht :-)
 
Nein, habe ich zwar in Betracht gezogen, aber dann hat man das Problem, dass der Sound und der Pegel extrem abhängig wird von der angeschlossenen Box.
Und die Endstufe ist abhängig vom Master des VR.
Ich hatte mal was ähnliches versucht mit meinem LG 350. (der hat eine A/B Endstufe mit Schaltnetzteil, also sehr ähnlich dem VR) Ich hatte dahinter dann einfach nur als 2'te Endstufe eine Hypex 700. Die Ansteuerung war etwas schwierig. Denn es gab schon große Lautstärkesprünge zwischen 4 und 8 Ohm. Auch der Sound war anders, wenn man eine Box angeschlossen hatte oder nicht. Deswegen mache ich das ungerne, gerade bei Transistoramps.
 

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