Verzerrer Bodentreter Schädlich für die Boxen ?

[Thrillhouse]

Hi,

ich habe schon die SuFu benutzt aber noch nichts richtiges gefunden.
In einem anderen Thread wurde gerade über eventuelle Probleme bei ner verzerrten Gitarre über BAssamp geschrieben, dass dies teilweise tödlich für die Speaker /Hochtöner sein kann...

Das clippende Transenendstufen für Boxen nicht günstig sind, ist mir klar. Aber wie ist das nun konkret beim EInsatz von Verzerrern.
Ich spiele seit kurzem nen Sansamp Bassdriver und gehe mit dem meist direkt in den Input von meinem Fafner. Die Gaineinstellung an selbigen lasse ich meist so auf 10 Uhr da leuchtet die Clip LED am Fafner auch bei hartem Anschlag und ziemlich hohem Pegel vom Sansamp nie auf.

Teilweise spiele ich aber auch mit recht harten Verzerrungen, die viel metallischen Klirr übertragen also ziemlich viel Presence am Sansamp,

kann das jetzt für die Boxen besonders Hochtöner und 8er schädlich sein? ANsonsten ist die Box eine Kombi aus 2x12 u. 2x 10.

Grooce Thrillhouse

 

[qolume]

Ich denke nicht, dass das schädlich ist für die Boxen, solange halt die maximale Belastung nicht ausgeschöpft ist. Solange die Endstufe nicht clippt kann eigentlich nichts schief gehen (sofern die Box genügend belastbar ist). Der Box sollte es ja auch nichts ausmachen wenn ich da Dreieck- oder Viereck-wellen draufloslasse.

 

[Thrillhouse]

@E-A-D-G

vielen Dank für deine ausführliche Antwort (auch wenn ich die ersten drei Zeilen nicht ganz wirklich verstanden habe )

Also ich gehe davon aus das meine Box durchaus belastbar genug ist, die beiden 12er haben pro Stück 500 Watt Belastbarkeit und die 10er glaube 150 oder 200 Watt je Speaker bei dem 8er - keine Ahnung.

Es überrascht mich aber das der Entstehungsort keinen Unterschied macht. Ich dachte bislang durch einen vorgeschalteten Verzerrer kommt einfach schon ein entsprechend bearbeitetes Signal im Verstärker an und dieser schickt das sozusagen "clean" weiter an die Boxen, da die Verzerrung ja schon vor dem Amp stattgefunden hat. Ich hoffe es ist klar was ich meine.

Liegt die Leistungsgrenze bei verzerrtem Spiel früher? Grundsätzlich gehe ich mit dem Master nie über 10 Uhr und gerade mit Verzerrung ist es dann bereits höllisch laut, eher bleibe ich so bei 9 Uhr und denke da müsste eigentlich noch ne Menge Headroom nach oben sein. Auch die Clip Led leuchtet ja nie auf.
Wenn ich nach einer längeren und intensiven Bandprobe, an die Stelle wo der Trafo sitzt an den AMP fasse, spüre ich höchstens eine "Handwärme" - das dürfte doch eingentlich kein Problem sein oder?

Mfg Thrillhouse

 

[Thrillhouse]

Nochmals vielen Dank für deine ausführliche Antwort,

dass ich die LEistungsabgabe des AMPs nicht an der Stellung der Regler ablesen kann, weiß ich bereits aus diverser Lektüre hier im Forum. Allerdings habe ich auch mal ausprobiert was bei entsprechender Stellung des MAstervolumes so passiert und ich habe den MAster, bei korrekter Gainauspegelung, durchaus mal bis 3 Uhr gedreht und er hat für mein Gefühl relativ gleichmäßig an Lautsärke zugenommen, wobei natürlich ich auch sagen muss, dass, wenn der AMP bei 9 UHr bandtaugliche Pegel abliefert, dies sich natürlich nicht linear bis 3 Uhr MAsterstellung steigert. Allerdings habe ich auch dort noch keine VErzerrung, wirklich wahrnehmen können (kann aber auch an dem vibrierenden Raum gelegen haben , jedoch habe ich dann aus Angst um die Speaker, die doch deutliche Hubewegungen machten, nicht weitergedreht.

Was ich sagen möchte, ist, dass ich mir ziemlich sicher bin dass der AMP noch eine MEnge Reserven hat.

Aber egal, zumindest brauche ich mir wohl keine Sorgen um die Box machen, danke dir.

 

[TomM]

Ist denn die angebliche Überlastung von Lautsprechern durch clippende Endstufen überhaupt eine realistische Gefahr ??

Nehmen wir eine Endstufe an, die ein bestimmtes Sinussignal grade unverzerrt liefert und einen Lautsprecher, der dazu passt. Er kann die maximale Amplitude auslenken und die Verlustleistung wuppen. Ohnehin wird über 90% der eingespeisten Leistung in Wärme umgesetzt. Der Wirkungsgrad eines Lautsprechers liegt im niedrigen einstelligen Bereich. Wird nun als Extremfall stattdessen ein Rechteck mit gleicher Amplitude geliefert, steigt die thermische Belastung. Der Leistungszuwachs passiert durch Oberwellen, die nur teilweise oder gar nicht zu Schalldruck beitragen (je nach Speaker natürlich) und die Belastung steigt im Verhältnis der RMS-Werte. War der Speaker nun grade an der thermischen Belastungsgrenze, kanns kritisch werden. Aber das Clipping schaffen wir ja nur zeitanteilig in den Pegelspitzen. Die resultierende thermische Mehrlast im Mittel dürfte sich nur bei ein paar Prozent bewegen. Unser Bass liefert nun mal extrem dynamische Signale. Im Extremfall schützt das Clipping sogar den Speaker. Nämlich dann, wenn dieser "harte Limiter" eine zu große Auslenkung verhindert.

Die alten Geschichten aus dem PA-Bereich, wo komprimierte Signale im Dauerpegel permanent geclippt zu schlappe Mittel- und Hochtöner geschafft haben, sind doch einfach nur Anekdoten. So schnell lassen sich moderne Bass-Speaker wohl nicht kaputt kriegen.