Vorsicht, sehr technisch - DIY Recording Preamp

[Dimashek_neu_13436]

Hallo Leute.
Habe ein kleines Projekt beendet und wollte es mal vorstellen.
Es handelt sich um einen diskreten Preamp, mit FET Eingangsstufe
(1Meg Eingangswiderstand) + Gegentakt ClassA Treiberstufe + Ausgangsübertrager. Verstärkung 0 bis 20dB
Diskreter Gain-Schalter mit ca 2,5dB Schritten
Grund-Shematics hier:
http://img713.imageshack.us/img713/8595/1recbufferamp.jpg
Wollte mal ohne OPVs auskommen. Ausgangsstufe aus den alten Telefunken/Neumann Modulen "gecovert", dabei leicht modifiziert.

Gespeist wird es von 24V
der Trafo ist im extra Gehäuse, Gleichrichter + Stabilisierung im Preamp Das ganze findet Platz in einer Beh...er DI Box: [][]
http://img716.imageshack.us/img716/2183/2komplettpsu.jpg

Innen siehts so aus:
http://img695.imageshack.us/img695/3852/3innen.jpg
http://img204.imageshack.us/img204/9963/4innen2.jpg
Man sieht, dass es grade so reinpasst. Der Übertrager hätte keine 2mm größer sein dürfen.

Technische Daten:
Frequenzbereich 20Hz (-0,1d – 20kHz (0d [180kHz (-3d]
THD 0,012% (Input 1,5V Peak) 0,0025% ( Input 0,3V Peak)
Noise level -110,5 dB
Spectrum : (Grün - nur Soundkarte (looped), Weiß - über Preamp)
http://img4.imageshack.us/img4/4071/5spectrum.png
Das Ding ist nicht komplett clean, Der FET gibt schon sein Senf dazu (siehe besonders 2. Harmonic).
300Hz -Lüfter oder so. Hab keine Ahnung, was das sein kann.

Habe einen hochwertigen Haufe Übertrager verbaut (geht linear bis 180kHz) und mit 22dBu bei 40Hz belastbar - das geht kaum besser.

Der muß aber korrekt belastet werden.
Hier 20kHz Rechteck - als Last dient der Eingang der Soundkarte
http://img137.imageshack.us/img137/308/6ohneanpassung.jpg
(Ordentliche Überschwinger) und hier korrekt angepasst bei gleichem Signal:
http://img7.imageshack.us/img7/8455/8fertig20khzrectangle.jpg

Dass es noch schlimmer geht kann man hier sehen.
Übertrager ohne Anpassung mit 10m langem Kabel (kapazitive Last)
http://img821.imageshack.us/img821/9792/9ohneanpassungkaplast6m.jpg

Wie es klingt? Sehr schön!!![]
Minimale Bauteilanzahl und so puristisch, wie möglich, aber mit Charakter.
Bin voll zufrieden

Ja,.... das wars schon.
Gruß
Dimashek

 

[lazarus_04]

Hi
sehr sehr Interressant... ich bin auch gerade auf der Suche nach soetwas, da ich eigentlich nur noch komplett über meine Yamaha-Monitore Bass spiele und meinen Warwick BlueCab30 nur als Preamp nutze.

Wieviel hat dich dann der Preamp gekostet? Wärst du so nett einen Bauteiliste zu machen? Dann würde ich mal wieder den Lötkolben anwerfen.

 

[Dimashek_neu_13436]

Die Fehlanpassung kann man mit Bass kaum hören.
Ich bilde mir ein, dass ich was höre, aber bestimmt nur, weil ich was hören will.
Es hängt auch stark vom verwendeten Übertrager ab.

Bei meinem handelt es sich um einen niederohmigen, der mag 1-1.2kOhm als Last. (hab einfach nen Poti angeschlossen und geschaut, wann der Rechteck am schönsten aussieht.) Damit sah es schon nicht schlecht aus, aber nicht perfekt
Dann habe ich einen kleinen Trick vom V472(Neumann Amp) angewandt. Und zwar mit (R1) in Serie mit ( R2-parallel-C) als Last.
Sprich: Für tiefe Frequenzen ist die Last R1+R2, für hohe nur R1, je nach Kapazität des C.
Den Wert des C habe ich so gewält, dass es ab ca. 25kHz kurzgeschlossen ist. Am Ende habe ich also 680Ohm + (1K || 1nF) als Last ..... und parallel die 10k der Karte natürlich.
Mag sein, dass es andere (bessere) Einstellungen gibt. Vor allem werden die Werte bei anderen Übertragern bestimmt ganz anders aussehen,

Welches Modul hast du eigentlich? Da gibt es schon einiges.
Kleines Beispiel für Neumann- Module:
Die V472 Module sind (auch) als Ausgangsverstärker gedacht. Die kommunizieren mit der Aussenwelt, treiben irgendwas - höchstwahrscheinlich in Bereich 10-50kHz
Deswegen haben diese Last R+R||C schon eigebaut.
V476 (Mic Preamp) hat das nicht. Aber in 99% aller Fälle sitzt im Pult ein Fader dahinter und der hat bei Neumann 2K Eingangsimpedanz. Es wurde also ein Übertrager verwendet, der 2k als Last mag.
Wenn ich also einen V476 mit der Soundkarte (10-20K) abschliessen würde - würde der Übertrager mit großer Sicherheit "überschwingen".

Wenn du also weisst, welches Modul du hast, kann man rausfinden, was dahinter geschaltet werden sollte und somit die erforderliche Last, ohne groß zu messen.

 

[Dimashek_neu_13436]

@ Lazarus
Was hat es gekostet - nicht viel, aber nur, weil ich die wichtigsten und die teuersten Teile schon da hatte.

Für die Komponenten habe ich vielleicht 30Euro gezahlt (Transistoren, Kondensatoren, Widerstände), weil ich viele Transistoren mehrfach gekauft habe und dann die besseren-passenden ausgesucht habe. Alleine der nFET ist um 3,- Wert.
kondensatoren sind auch teuer (hab natürlich MKPs genomen)

Die Buchsen, Schalter und das Gehäuse hatte ich schon, den Netztrafo auch.
Das mit Abstand teuerste ist der Ausgangsübertrager, den hatte ich aber auch da.

Bauteilliste : siehe Schematics.
Es gibt aber bestimmte sachen, die man bei der Platzierung (layout) beachten muss. Es ist halt nicht so einfach, das Ding zu bauen. Ich würde sagen, unmöglich, wenn man sich mit der Materie nicht auskennt. (Stichwort termische Kopplung)
sonst schmorren dir die Ausgangstransistoren weg.

Falls du dich etwas auskennst, ist es durchaus machbar.
Gruß
Dimashek

 

[Dimashek_neu_13436]

Du hast recht, viele sind mit 5532, es gibt auch diskrete Neumanns.
Der V472 hat einen diskreten OPAmp drin.
Die V476 sind diskret mit Transistoren aufgebaut und sind den v676, v276 typen ebenbürdig. Und rauschen eindeutig weniger. Sind halt etwas moderner, aus der Zeit, wo schon aktive Fader, Pan-Regler benutzt wurden. Dadurch konnte man Fader mit höherer Eingangsimpedanz einsetzen und die Ausgangsimpedanz mit Aufhol-Amps verringern.
Dadurch mussten die vorgeschalteten Module nicht so viel Strom liefern, um niedrige Lasten zu treiben. Dadurch konnte man schwächere, aber schnellere Ausgangstransistoren nehmen.
So ein V676 ist ein anderes Tier. (bin übrigens total neidisch, hätte auch gerne einen) Der Arme musste noch passive Fader anschieben und die konnte man nicht so hochohmig bauen, sonst wäre der Ausgangswiderstand zu hoch.
Habe grade nachgeschaut - so ein Telefunken Fader hatte je nach Model 200 bis 300 Ohm. Dadurch kommt auch von dir genannte Nennabschluss.
Wenn ich das Ding hätte, würde ich definitiv einen Widerstand parallel zum Ausgang anlöten, falls noch nicht drin. So 360 bis 620 Ohm, nach Geschmack.
Nicht nur wegen besserer Anpassung für den Übertrager (das fette Ding will halt seine 300 Ohm), sodern auch, weil dann der Arbeitspunkt für die Ausgangstransistoren stimmt und ordentlich Strom fliesst. Die Schaltung wurde designt, um mit 300 Ohm die besten Ergebnisse zu liefern.
Es klingt dann bestimmt besser, voller und rauscht auch weniger. Versuchs doch einfach,du wirst es merken. (oder ist der schon drin?)

Der TAB V357 ist genau das, was ich versucht habe nachzubauen - voll cool, wusste nicht, dass es mal so was gab.
Muss ich mal drüber schauen, vielleich finde ich etwas zum "covern"