Welcher Verzerrer taugt?

d0cFunkenStein

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Hallo,

das Thema gab es hier ja schon häufiger und ich habe mich durch die Einträge gewühlt, aber leider nichts passendes gefunden.
Bei den meisten Beiträgen ging es um Röhrenverzerrer, die das Signal "anfetten" in der Verzerrung aber dezent bleiben.
Ich suche ein Pedal, mit dem man fette, rockige, deutlich hörbar angezerrtem, dreckige Sounds erzeugen kann, die aber relativ natürlich (röhrig) und nicht "sägig" klingen. Wichtig ist, dass es der Sound nicht matschig wird und direkt bleibt.
Eine Verzerrung solcher Art schwebt mir vor (Audioslave - Yesterday to tomorrow):
http://youtube.com/watch?v=lMgpJGQspSU

Natürlich ist es nicht einfach die richtige Verzerrung zu finden und man muss viel probieren und einstellen. Aber vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben, mit welchen Pedalen ich in eine ähnliche Richtung kommen kann?
Ich kenne mich mit Verzerrungen noch nicht so gut aus. Bin auch erst vor kurzem auf den Geschmack gekommen.
 
Also Tim Commerford selbst verzerrt glaube ich nach wie vor mit einem Ampeg SVT, genau diesen Sound wirst du also nur schwer erreichen können...

Ich habe den EBS MultiDrive, der geht durchaus in diese Richtung, dieser tiefmittige Knurr in der Verzerrung ist jedoch einem SVT zuzuschreiben, das kann der EBS nicht. Vielleicht könntest du mit Sansamp plus MultiDrive eher in diese Richtung kommen. Der EBS hält den Bassbereich clean, kann darüber aber bei einem Instrument mit entsprechendem Pegel für wüste Zerrorgien sorgen und verfälscht den Sound des Instruments dabei kaum.

Ich kann dir auf jeden Fallsagen das du mit dem EHX BigMuff wirst du auf jeden Fall NICHT an dein Ziel kommen, den hab ich, kenne ich und DAS kann er nicht...
Der TC Vintage Bass Distortion bringt ein bisschen mehr diese knurrige Mittenverzerrung, aber eher so in Fuzz-manier, damit könntest du mal rumexperimentieren aber ich denke auch da wirst du nicht umbedingt fündig...
 
Auch wenn das viele nicht gerne lesen muss ich sagen, dass ich mit dem Digitech Bass Driver gute Erfahrungen gemacht hab. Der Grundcharakter deines genannten Beispiels aus dem Audioslave Lied ist da durchaus mit drin.
Ich hab zwar inzwischen auf Line 6 gewechselt, aber war - wie gesagt - mit dem Digitech immer sehr zufrieden.
Grüße
 
Danke schon mal für eure Antworten!
Dachte mir schon, dass da irgendwo ein Ampeg im Spiel ist.
Auf den Geschmack eines verzerrten Sounds bin auch gekommen, weil ich einer Band über einen uralten Ampeg spiele (der Verstärker gehört dem Gitarristen und steht im Proberaum).
Der Ampeg verzerrt immer, was ich anfangs extrem nervig fand. Mittlerweile habe ich daran herumgefummelt (eigentlich total seltsam das Teil, der hat so merwürdige Plastikkippschalter) und bekomme einen halbwegs guten Sound heraus. Muss aber sagen, dass ich keinen Nerv hätte da immer drüber zu spielen. Ist das normal, dass diese Teile immer total verzerren und man sehr viel Arbeit braucht, bis der Sound annehmbar ist, oder ist das Gerät vielleicht nicht mehr ganz in Ordnung?

Hat jemand dieses Pedal auf der Musikmesse geteste (tech21 vt bass)t?
https://www.thomann.de/de/tech_21_vt_bass_character_series.htm

Hört sich auf jeden Fall nicht uninteressant an.
Freue mich natürlich noch über weitere Tipps!
 
Moin,

es gibt schon einige taugliche Minen für den Bass, aber ich was ich zumindest wichtig finde:
Teste den Verzerrer unbedingt mit dem gleichen Set wie Du es spielst. Nach meiner Erfahrung klingen sämtliche Tretminen vor anderen Amps/Boxen/Combos einfach anders+die Serienstreuung die es bei den Overdrivepedalen selbst noch geben kann.
Gute Erfahrungen habe ich mit dem Ding gemacht:
http://www.guitartest.de/Ibanez Tube King.htm
 
hey
ich hab schon einige pedalen ausprobiert und würde dir das auch raten,denn wie mudskipper schon gesagt hat, anderes equipment anderer sound.
ich hab für mich zwei minen gefunden die ich sehr gut nach meinem geschmack einstellen kann. zum einen die EXAR BASS DISTORTION, http://www.public-peace.de/mainexar.htm , die ich meist für die extremeren zerrparts gebrauche und mein lieblingsstück den MXR BLOW TORCH, http://www.jimdunlop.com/index.php?page=products/pip&id=263&pmh=products/p_and_e_detail , der bei mir recht oft zum einsatz kommt um dem sound einfach mehr biss zu verleihen.
 
Falls noch jemand auf der Suche ist, hier gibt es einen Überblick über verschiedenste Zerrer, mit Soundfile bei dem immer das selbe Sample gespielt wird:
http://www.bassplayer.com/story.aspx?content_id=24670

Finde ich recht hilfreich um zu hören, in welcher Richtung es ungefähr geht.
Der EBS Valvedrive klingt in dem Vergleich recht gut, aber könnte noch etwas mehr Biss haben. Keine Ahnung in wiefern sich das regeln lässt.
Für eine Zerre ist das Teil aber auch wirklich sau teuer!

Der Rust Ride klingt auch nicht übel, wobei dieser wiederum etwas zu aggressiv und mit zu wenig wärme zu Werke geht.

Hat hier jemand den Rust Ride oder den EBS Valve Drive?
 
@d0cFunkenStein:
Jepp, Valve Drive! Und ich kann dir sagen, dass der im Modern-Modus die Bässe unangetastet lässt. So kann man dann die "weniger matschigen" Sounds erzeugen. Er klingt bei der richtigen Einstellung dann ähnlich einer Kreissäge. Mit meinem Bass verzerrt der Valve schon ab einem Gain-Setting unter 10 Uhr. Andere - vor allem passive Bässe - sollten aber erst "mit 12 Uhr" damit anfangen.

Gruß,
Martin
 
@basscopalypse:

Blöd ist, dass man das Teil nirgendwo in meiner Umgebung antesten kann.
Solche Sounds, wie im Link des ersten Post sind aber mit dem Valvedrive wohl nicht so ohne weitere möglich, oder?
Was mich im Moment abschreckt ist der recht hohe Preis.
Ich denke ich werde noch warten bis der VT Bass auf den Markt kommt und dann zwischen Valve Drive/VT Bass/Rust Ride entscheiden.
Bei dem Valve Drive habe ich gehört, soll der EQ, insbesondere der Mittenregler nicht so toll sein. Auf Anschlag bleiben die neutral, ansonsten werden sie hier beschnitten. Stimmt das? Gerade die Mitten brauche ich ja für eine rockige Verzerrung...

Ciao,
Benni
 
War selber lange auf der Suche nach einem röhrenhaften und weniger agressiven Overdrive, auch der Sansamp BDDI ist mir im Grunde zu sägig gewesen.Nachdem mir Alfred und EBS preislich doch sehr selbstbewußt waren - es gibt eine sehr gute Alternative: Exar TabassCo. Da gibts auf der Anbieterseite auch Soundfiles, die den smoothen Charakter gut herausstellen.
 

Zitat:
Solche Sounds, wie im Link des ersten Post sind aber mit dem Valvedrive wohl nicht so ohne weitere möglich, oder?
Zum Vergrößern anklicken....

Im Moment nicht.
Meine Aufnahemöglichkeiten beschränken sich zurzeit leider auf "so gut wie garn nichts".

Zitat:
Bei dem Valve Drive habe ich gehört, soll der EQ, insbesondere der Mittenregler nicht so toll sein. Auf Anschlag bleiben die neutral, ansonsten werden sie hier beschnitten. Stimmt das? Gerade die Mitten brauche ich ja für eine rockige Verzerrung...
Zum Vergrößern anklicken....

Eine lineare Resonanzkurve erhälst du beim Valve, wenn der Mittenregeler voll auf, Höhen und Bässe zugedreht sind. Bei Vollröhrenboliden müssen letztere meines Erachtens leicht aufgedreht werden.
Der Mittenregler bringt tatsächlich nur Nuancen. Aber das reicht hier auch. Probier das Gerät wirklich mal aus!
Zu deiner PN: Ob das Ganze nur passiv - also "absenkend" - funktioniert, kann ich nicht genau sagen. Ich hatte immer den Eindruck, dass der Bassregler auch anhebt. Aber ich probier nochmal rum und sag dann bescheid. die passive Auslegung der Klangregelung spricht dann aber natürlich dagegen...[?][?][?]

Gruß,
Martin
 
Nach meinem Wissen, kann eine passive Elektronik nur etwas wegnehmen, also wie z.B. die Tonblende beim Preci/Jazz Bass.

Aber um so länger ich drüber nachdenke, ist das sogar gar nicht so verkehrt. Das Teil soll ja einen Overdrive liefern und zum Verbiegen der Frequenzen kann man ja den Verstärker, die Elektronik am Bass (falls aktiv), oder einen weiteren EQ bemühen, der das besser kann.

Meine Frage mit den Sounds im Link war, ob man damit ein Sound in Richtung ähnlich dem Link im ersten Post (Audioslave) möglich ist [:-)]
 
Zitat:
Meine Frage mit den Sounds im Link war, ob man damit ein Sound in Richtung ähnlich dem Link im ersten Post (Audioslave) möglich ist [:-)]
Zum Vergrößern anklicken....

Aaah, ok...

Das kann ich dir erst sagen, wenn ich wieder daheim und irgedwann im Laufe des Tages am PC bin. Das ist momentan nämlich so eine Haßliebe mit uns beiden. [:D][):][:D]
Im Moment befinde ich mich in meinem Nachtdienst und kann das Soundfile leider nicht hören, da ich das mit dem I-Netz nicht zu sehr ausreizen will.

Gruß,
Martin
 
Habe mir gerade die EBS Valvedrive Samples angehört, - sehr gut! Habe auch länger nach einem röhrigen Sound gesucht, da mir der sägende Sound meines Sansamp und anderer Distortions einfach zu scharf war. Bin dabei auch den Exar TabassCo gestossen (80 EUR neuwertig) und muss sagen, dass dieses Teil für sein Geld wirklich super ist. Bietet ein relativ weiches Overdrive, welches man sehr gut dosieren hat und fettet den Sound schön an. Bringt zwar die Höhen nicht ganz so fein differenziert wie das EBS, aber die Wärme und der Druck sind ganz eindeutig da und von clean bis in den Overdrivebereich hinein kann man mit dem Drive und dem Mix-Regler genau das gewünschte Maß an warmer harmonscher und durchaus röhriger Zerre herstellen. Vorteil ist auch, dass nach meiner Wahrnehmung das Pedal im ausgeschaltteten Zustand nichts wegnimmt, ähnlich wie ein tru bypass, gut gemacht.
Antesten kann nicht schaden, wenn jemand den stolzen Preis für das EBS scheut und auf der Suche nach einer sanfteren harmonschen Verzerrung ist, wie ihn die meisten Pedale kaum bieten können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde die Samples vom Valve Drive auch sehr gut!
Hat jemand herausbekommen, was es mit dem passiven EQ nun auf sich hat? Kann man also nur Frequenzen absenken?

Wenn das Exar ähnliches für um die 100 Euro kann, wäre das natürlich ne geile Alternative!
 
Was ich bei den Verzerrern immer mühsam finde ist die Dynamik. Je mehr man anschlägt, desto mehr verzerrt es. Aber das ist imho beim Bass gerade falsch. Wenn ich lauter spielen will und es dann mehr verzerrt, hört man es trotzdem kaum mehr, weil stärkerer verzerrter Basssound im Bandkontext untergeht. Ich möchte ein Gerät das nicht so krass auf die Dynamik reagiert. Manche tun ja weniger, manche mehr. Oder muss ich einfach einen Kompressor davorschalten?
 
@alex:

Ein Gerät das nicht so stark auf die Dynamik reagiert wäre eines das eine nahezu gleichbleibende Verzerrung aber auch eine nahezu Gleichbleibende Lautstärke liefert. Wenn du vor dem Verzerrer komprimierst wirst du durch das "lauter spielen" auch kein Stück lauter.

Was du brauchst ist ein Verzerrer bei dem du unverzerrtes und verzerrtes Signal mischen kannst, für den verzerrten Teil gilt noch immer deine Feststellung, beim unverzerrten Teil bleibt dir jedoch der gesamte Dynamikspielraum erhalten. Da könntest du Mal den TC Vintage Bass Distortion ausprobieren, den finde ich richtig gut und sehr vielseitig (der klingt aber nur mit wenig Gain und im richtigen Mischungsverhältnis wirklich röhrig).
 
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