Wert eines restaurationsbedürftigen Hoyer SG Basses

Onkel Bennat

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Hallo,
seit zwei Jahren schlummert bei mir ein Bass im Dornröschenschlaf, den ich mal in einem holländischen Kringeloop-Laden erstanden habe, ein Hoyer SG. Dürfte aus den Siebzigern stammen, ist ziemlich abgeschrappt und müsste wohl von Grund auf restauriert werden, incl. Entlacken, Schleifen, Neulackieren etc. Alle wesentlichen Teil sind dran und original, die Rahmen der PUs sind ziemlich lädiert.

Da ich wohl in nächster und auch übernächster Zeit nicht dazu komme, dieses Projekt durchzuziehen, würde ich den Bass gern einem interessierten Bastler (oder auch Profi) überlassen. Ich habe aber keine echte Vorstellung, was ich als Kaufpreis erwarten darf und möchte den Bass auch nicht diesbezüglich ahnungslos bei eBay einstellen. Hab Ihr eine Idee, was so ein Teil im jetzigen Zustand noch wert ist?

Bernd
 

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Schönes Teilchen!
So arg ramponiert sieht der auf den Fotos nicht aus, brauch es da wirklich eine neue Lackierung? Mir persönlich wäre das Original-Mojo wahrscheinlich lieber.
 
So arg ramponiert sieht der auf den Fotos nicht aus, brauch es da wirklich eine neue Lackierung?
Noch ein Foto von der Rückseite.

Ob lackieren oder nicht lackieren, darf/soll der künftige Besitzer gern selbst urteilen. Meine ursprüngliche Idee war es, den komplett zu entlacken, zu schleifen und mit Holzöl aufzubereiten.

Bernd
 

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Noch ein Foto von der Rückseite.

Bernd
Ich mag so Teile, wo man sieht, dass sie ein paar Jährchen Rock 'n' Roll mitgemacht haben. Das kann kein Aging der Welt ersetzen. Die meisten Liebhaber alter Klampfen (nicht die Sammler) dürften das ähnlich sehen, also bloß nicht abschleifen.
 
Die Hauptarbeit an dem Teil scheint mir die ziemlich mitgenommene Hardware zu sein, besonders der zerbröselte PU-Rahmen. Das Instrument muss ja wirklich komplett zerlegt und wieder zusammengesetzt werden. Jedes Schräubchen will entrostet werden... (der Korpus dürfte nach einer Reinigung und eine Behandlung mit Micromesh in feinen Körnungen den Bildern nach zu schließen recht annehmbar aussehen - aber auch das will erstmal gemacht werden.)

Zu den Preisen: bei Händlern und entsprechend aufgehübscht, also nach getaner Renovierung, sollte der so um die 500-750 bringen - bei diesen Preisen muss der Bass dann aber auch wirklich gut in Schuss sein. Der Preis beinhaltet natürlich dann auch die Märchensteuer.
Die Preise bzw. Vorstellungen schwanken aber sehr stark, 150 (für einen Framus J-375 aus der gleichen Zeit) bis zu 4000 für einen Hoyer hab ich bei einem kurzen Blick ins Netz gesehen.

Ein Problem besteht aber: der Bass hat ein Palisandergriffbrett. Ohne eine Vorerwerbsbescheinigung und entsprechende CITES-Papiere ist ein legaler Erwerb nicht möglich.

A propos CITES: Welche Mahagonisorte ist verbaut? Da sind doch auch ein paar (wichtige) Arten unter CITES-Schutz?
 
@Onkel Bennat

Bild "Hoyer01.jpg" > wird da gerade der 230V Akku des Basses aufgeladen ?
 
Ein Problem besteht aber: der Bass hat ein Palisandergriffbrett. Ohne eine Vorerwerbsbescheinigung und entsprechende CITES-Papiere ist ein legaler Erwerb nicht möglich.

Kleine Ergänzung: Sofern Du den Besitz vor dem 1.1.2017 irgendwie belegen kannst (Quittungen, Zeugen,...) sollte es kein Problem sein, die für den Verkauf notwendigen Papiere zu bekommen. Die technische Alternative wäre ein neues Griffbrett.
 
Kleine Ergänzung: Sofern Du den Besitz vor dem 1.1.2017 irgendwie belegen kannst (Quittungen, Zeugen,...) sollte es kein Problem sein, die für den Verkauf notwendigen Papiere zu bekommen. Die technische Alternative wäre ein neues Griffbrett.
Ich habe zwar mal am Rande aufgeschnappt, dass das ein Thema ist, mich aber nie ernsthaft damit befasst, da ich ja auch kein Händler bin oder weitergehende Handelsambitionen hege. Bedeutet Dein Hinweis, dass ich den so gar nicht anbieten darf?

Der Bass ist in meinem Besitz seit 2015, aber ich habe keinen Kaufbeleg. Er stammt - wie bereits oben erwähnt - aus einem Kringeloop, das steht für "Kreislauf" und ist in Holland eine Bezeichnung für second hand-Läden, in denen man noch brauchbare Dinge als Spende abgeben kann, meist sind die Läden gemeinnützig oder gehören zu einer Wohlfahrtsorganisation. Manche haben sogar zusätzlich eine Selbsthilfewerkstatt, in der wirtschaftlich nicht mehr reparable Sachen (Stichwort "geplante Obsoleszenz") mit Hilfe von Fachleuten wieder hergerichet werden. Aber das nur am Rande.

Wenn ich den nicht verkaufen darf, muss ich ihn wohl doch selbst wieder aufpeppen. Wie ist das denn, wenn ich damit auf einer öffentlichen Bühne stehe und werde außer von der Jazzpolizei auch noch von der Tropenholzpolizei beargwöhnt? Werde ich dann umgehend standrechtlich erschossen, wenn ich keinen Nachweis vorlegen kann?

Bernd
 

I... Bedeutet Dein Hinweis, dass ich den so gar nicht anbieten darf?...

Streng genommen ja. Such mal hier nach CITES...
Ach so: Du musst keinen Beweis für den Vorbesitz führen, sondern nur einen "Anscheinsbeweis". Dazu sollte ein schriftliches Zeugnis z.B. des Nachbarn ausreichen, dass er den Bass in den Jahren 2015 und 2016 bei Dir gesehen hat, um die notwendigen Papiere für die Veräußerung zu erlangen. Auch wenn Du Dich dazu entschließt, den Bass wiesder spielbar zu machen, tust Du Dir einen Gefallen, den Vorbesitz irgendwie abzusichern. Irgendwann will er ja auch mal vererbt werden, und dann schlägt das Thema erneut zu... (Und das alles nur, weil die Chinesen nicht davon ablassen, Unmengen an Kitschmöbeln aus illegal geschlagenem Palisander zu bauen...)

Also tu dem Bass einen Gefallen, mach ihn sauber und spielfertig, und freu Dich an ihm. Er soll wohl ganz gut sein. Und seid beruhigt: auch ich würde möglichst davon absehen, das Griffbrett zu tauschen.
 

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