Shortscale: Madjazz so herrlich radikal!

Nichts böses ahnend schaut Host Hen in die Kleinanzeigen unseres Forums und muss erschreckend feststellen: Der @Mad Jazz Morales veräußert sein Tafelsilber, was ist da los? Einen Anruf und 24 Stunden später muss dieser vor dem Micro Rede und Antwort stehen, heraus gekommen ist ein kurzweiliges Gespräch über die emotionale Seite von Equipment und warum es so schön ist, herrlich radikal zu sein. Viel Spaß!

Das aktuelle Setup:

Das Tafelsilber:

Und hier das Bild aus Duisburg:

Grüße und viel Spaß!
Hen

 

[Mr.Mingus]

Heul doch

neeee steht mir nicht so....

 

[EADG]

Heul doch.

Der Umgang mit solchen Aussagen ist auch ne gute Übung zur Bullshit-Resilienz.

 

[whitewater]

Der Umgang mit solchen Aussagen ist auch ne gute Übung zur Bullshit-Resilienz.

Der Unterschied zwischen Resilienz und Resistenz ist bekannt?

 

[EADG]

Ich denke ja

 

[whitewater]

Zum Thema Gendern und zur Versachlichung der Debatte empfehle ich diese Vorlesung des ganz famosen Philip Hübl:



Das tangiert aber nicht, wer wann was in welcher Reihenfolge gesagt hat.

Finde ich, obwohl (zumindest mal die ersten 75 Minuten) hochinteressant sind, als Argumentationshilfe im Kontext eines fachfremden Interforums, problematisch, weil wertvoll aufgrund seiner Umfänglichkeit.
Damit lassen sich aber, mit ausreichend gedankenloser Klinge, für jedwede Intention passende Zitate daraus schneiden. In einem Umfeld, in dem Details eher hinderlich sind....

 

[whitewater]

Mal zurück zum eigentlichen Thema...isses echt wahr @Mad Jazz Morales , daß keiner Deine radikalen Schätzchen will???
Ist das schon die der viel prophezeite Niedergang des deutschen Musikaliengebrauchtmarktes? Die Rezession womöglich?
Was fehlt, Leute, braucht Ihr mehr Gigs, um das passende Gear zu brauchen? Weniger, um Zeit für G.A.S. zu haben?

 

[rootbert]

Ist halt alles super spezielles Zeug… n Akustikbass in der Preisklasse kauft nicht jeder jede Woche, der Thunderbird hat ne seltsame Farbe und der Bogart… naja.

Ich bin davon nicht soooo überrascht

 

[whitewater]

Ist halt alles super spezielles Zeug… n Akustikbass in der Preisklasse kauft nicht jeder jede Woche, der Thunderbird hat ne seltsame Farbe und der Bogart… naja.

Ich bin davon nicht soooo überrascht

Jo, der Jetglo Ricky, der da letzte Woche für unter 2 ankam, war weg, bevor ich meinem Impuls nachgeben konnte. Sonne Standardsachen laufen offensichtlich immer.

 

[LaFaro]

Philip Hübl

Hübl ist nicht so übel.. vor allem seine Interpretation von "Fake News" und "Lügenpresse" als 2 Seiten derselben Medaille sind durchaus nachvollziehbar und ein interessanter Ansatz... der Hinweis, dass vor allem Menschen mit einem "intuitiven Denkstil" zu diesen Vorwürfen greifen würden, hat schon was....
nun aber genug off-topic..

 

[Gallier]

Ist halt alles super spezielles Zeug… n Akustikbass in der Preisklasse kauft nicht jeder jede Woche, der Thunderbird hat ne seltsame Farbe und der Bogart… naja.

Ich bin davon nicht soooo überrascht

Ja, finde ich auch. Ich finde Custom Teile, sollten bei ihren Bestellern bleiben. Ich kaufe so etwas grundsätzlich nicht gebraucht. Es ist hinterher quasi unverkäuflich und wenn ja, dann mit horrenden Abschlägen.
Der Thunderbird ist farblich ok, aber vom Sound nicht meins.
Der Bogart ist sehr speziell.
Ich brauche eine Jazz Bass, einen Stingray und einen Preci.....

 

[anbra]

Ich finde Custom Teile, sollten bei ihren Bestellern bleiben.

Naja, es gibt Custom Teile und Custom Teile.

 

[Gallier]

Naja, es gibt Custom Teile und Custom Teile.

Ja gibt es genauso wie meine Präferenzen dazu.....

 

[Mudskipper]

Ich bin davon nicht soooo überrascht

Dito.
Sind halt hart personalisierte Instrumente und schon eh sehr Nische die Teile. 6 Saiter Fretless auf 32 Zoll und dann noch ne gnadenlose Soundentfaltung a La Bogart? Nach zwei Wochen Demütigung auf dem Teil würde ich mir danach alles verticken und nen Linde Preci mit Flats kaufen damit ich gar nix mehr spüre .

 

[orgeloli]

Ich rede von echten Fachleuten und genau nicht von vermeintlichen Fachleuten!

Wenn mir ein unabhängiger, neutraler FACHMANN bestätigen kann, dass da wirklich was ganz besonderes an dem Rheingoldkram dran ist, was den Preis und das Marketing rechtfertigt, nehme ich jede je formulierte Kritik zurück und spare auf n Aurum.

Marketing.....also...ich sach mal so.
In dem Preis fur nen Gibson RD is mehr Marketing eingepreist als bei jedem Rheingold Produkt......die geben fur Marketing nämlich gar nicht viel Geld aus.
Die machen das einfach selber.
Was du meinst is ein Image.
Nur, das haben die sich erarbeitet ohne ihre produkte zu verschenken, doppelseitige Anzeigen zu schalten oder werbebanner im Internet.
Die bezahlen mit ihren Produkten auch keine uberbezahkten CEO usw.
Ob man bei denen kauft oder diese Menschen mag oder die Produkte oder das Image.....also es gibt genugend Grundlage das Produkt oder die Marke abzulehnen....aber bestimmt nicht, weil in dem Preis zuviel Geld fur Marketing steckt.

Und bevor du behauotest, du wirst verarscht......schau dir einfach mal an, wer viel Geld fur werbung ausgibt und frag dich woher das kommt.

Und zweitens kann man kleinserienhersteller nicht mit industriepreisen vergleichen.

Da läßt du irgendwo 100 Gehäuse anfertigen, das kostet eben...sagen wir mal 120 € pro Stück...und dafur gehst du dann in Vorkasse.

Ein industrieller Hersteller hat da ganz andere Stückpreise.

Was gkaubst du, warum die Sandbergbrücke so ziemlich die gunstigste ist die du bei rockinger finden kannst, bestimmt nicht, weil es die schlechteste ist.

Wenn ich mir bei ETS das Logo af die Brucke machen lasse kostet das mehr als sandberg fur seine ganze brücke bezahkt incl. Logo.
Sowas geht aber halt erst ab ner gewissen Stückzahl.
Genau wie teures Marketing

 

[rootbert]

Du hast ganz eindeutig nicht verstanden, was ich in diesem Kontext mit Marketing gemeint habe.

Es geht dabei nicht ein Stück um Geld im Marketing. Es geht dabei einzig und allein um den Inhalt desselben, der mir weißmachen will, dass mein Sound gleich viel besser wird, wenn ich ein Stromkabel für 80 Tacken kaufe.

Um mal noch kurz weiter auszuführen, warum dein Vergleich hinkt: das Marketing von Gibson zielt auf den großen Namen und die legendäre Tradition des Unternehmens ab. Da wird dem Kunden nicht suggeriert (zumindest nicht in einem derart übertriebenen Maße), dass die Instrumente der Firma eine unvergleichliche Qualität haben, die sonst keiner bietet. Da werden auch keine höchstnuancierten Highend-Klangeigenschaften für die audiophile Kundschaft an den Haaren herbeigezogen und dem verbauten Allerweltsmaterial zugeschrieben.

Gibson verkauft dir ne Les Paul 4x so teuer wie bspw. ne Epiphone mit den gleichen Specs und sagt "Hier hast du n sehr gutes Instrument mit unserem teuren Namen drauf, gebaut im Land der Freiheit und dafür bezahlst du."

Rheingold verkauft dir ein Kaltgerätekabel 18x teurer als ein handelsübliches Kaltgerätekabel und sagt "Straffere Impulsansprache, weniger Rauschen, transparenterer Sound. All dies und mehr ist was unsere Stromkabel analogen Verstärkern, Preamps, Outboard-Geräten und aktiven Monitorlautsprechern entlocken können. Mit überdimensionierten, hochreinen Kupferleitern und widerstandsfähigen Steckern ist die SHC-Serie ideal für Geräte mit sehr hoher bis niedriger Leistungsaufnahme und sorgt für sauberen, definierten Sound."

Wenn ich meine Kaffeemaschine mit dem Ding an den Stromkreis klemme, schmeckt mir mein Kaffee morgens bestimmt gleich viel besser und ausgewogener.

Und sie verkaufen dir n f*ing XLR Eingang für den Preis eines professionellen Bassverstärkers irgendeines anderen Herstellers! wer weiß, was die Marketingabteilung dem für Wundertaten zuschreibt.

Das ist es, was ich an Preisgestaltung und Marketing bei Rheingold affig finde. Es ist nicht die Kohle, die drinsteckt!

Jetzt aber zurück zum Equipment von MJM wenn er den Bogart folieren lässt, wird er ihn vielleicht los.

 

[orgeloli]

Du hast ganz eindeutig nicht verstanden, was ich in diesem Kontext mit Marketing gemeint habe.

Es geht dabei nicht ein Stück um Geld im Marketing. Es geht dabei einzig und allein um den Inhalt desselben, der mir weißmachen will, dass mein Sound gleich viel besser wird, wenn ich ein Stromkabel für 80 Tacken kaufe.

Also...vom stromkabel kann ich nix erzählen, das Instrumentenkabel von denen hat definitiv Auswirkung auf den Klang.
Den höre ich sehr positiv zu Hause uber meine Glockenklang Box...im Proberaum brauch ich das gar nicht testen, da hab ich aber auch nen Yamaha B100 und ne selbstgebastelte 4*10 aus den 80 ern.
Dafür das das Kabel aber zu Hause nen guten sound macht isses nicht teuer.
Da verlangen andere deutlich mehr.
(bzw. War das damals so...ich hab das Kabel mal gekauft, nachdem ich den Unterschied gehört hatte ,2014 vielleicht, und seitdem hab ich das....macht also 8 € pro jahr ca.)
Und Marketing hat sehr wohl was mit Geld tu tun, besonders, wenn man über Preise spricht, denn man spricht auch davon wieviel von dem Geld wohin fließt.

 

[beate]

das Instrumentenkabel von denen hat definitiv Auswirkung auf den Klang.

Das ist aber doch normal, zumindest in Verbindung mit passiven Bässen.

Jetzt kann man die Unterschiede ja ggf beschreiben (und theoretisch sogar messen). Beschreiben z.B. indem man mit gleich langen anderen Strippen vergleicht. Und dann hört man schon ganz gut, wie die Kabelkapazität die Höhenresonanz des Basses beeinflusst, und ob das jetzt zu viel oder zu wenig des Guten ist. Und das hat dann eher was mit "Kabel XYZ in optimaler Länge für Bass ABC" zu tun als mit Kupfer ohne freie Sauerstoffradikale.

 

[Noble]

Rheingold verkauft dir ein Kaltgerätekabel 18x teurer als ein handelsübliches Kaltgerätekabel und sagt "Straffere Impulsansprache, weniger Rauschen, transparenterer Sound. All dies und mehr ist was unsere Stromkabel analogen Verstärkern, Preamps, Outboard-Geräten und aktiven Monitorlautsprechern entlocken können. Mit überdimensionierten, hochreinen Kupferleitern und widerstandsfähigen Steckern ist die SHC-Serie ideal für Geräte mit sehr hoher bis niedriger Leistungsaufnahme und sorgt für sauberen, definierten Sound."

Wenn ich meine Kaffeemaschine mit dem Ding an den Stromkreis klemme, schmeckt mir mein Kaffee morgens bestimmt gleich viel besser und ausgewogener.

Und sie verkaufen dir n f*ing XLR Eingang für den Preis eines professionellen Bassverstärkers irgendeines anderen Herstellers! w

Finde ich persölich auch drüber, aber ich differenziere da trotzdem, ob sich eine kleine Indie-Firma sowas leistet oder Firmen mit fast Monopol-Legacy Stellung im Bereich "Rock n Roll". Ich vermute Rheingold würde seine Preise anders gestalten, wären sie größer und würden mehr verkaufen. So finde ich es durchaus persönlich bewertet zwar drüber, aber legitim...scheiß egal womit da geworben wird. Schau dir mal die Werbung eines Schwedischen Automobilgerstellers an...das Gelaber, was da den Preis rechtfertigen soll ist auch Stoff für eine Satire, aber man muss den Kram ja nicht kaufen bzw. leasen

Über Rheingold bilde ich mir ne Meinung, wenn ich sonnen Amp mal gespielt habe. Was "Experten" oder die, die es werden wollen dazu sagen, juckt mich im Minusbereich. Ich finde wir sitzen da irgendwo zusammen in einem Boot, grade bei Kram, der mehr oder weniger hier um die Ecke (ich wohne in NRW) hergestellt wird. Da lasse ich mich eher über andere Dinge aus.

Habt alle nen schönes Wochenende, ich gehe gleich ins Bräustüberl!

 

[feierabendbass]

Bei uns in der Werkstatt für angepasste Arbeit nimmt die Pandemie gerade wieder Anlauf...

Pssss..tttttteee...weck keine schlafenden Para-Hunde (in unserer Einrichtung auch - aber mit milden Krankheitssymptomen)
ich schlage als Nihilist vor, einen Ibanez Blazer und ein Rheingoldkabel als Opfer an die Götter zu verbrennen.
& Hen: bisschen mehr künstlerische Arroganz wünsch ich dir.
Sehr spannender Pod und ganz große Unterhaltung anschließend

 

[Mad Jazz Morales]

Wisst Ihr, was so etwas ähnliches wie witzig ist?!
Am Montag, so Dingens will, bekomme ich einen Marshall JCM 800 SuperBass. Ich werde zumindest die beiden E-Bässe nochmal auf Zusy-Jones-Tauglichkeit checken…
Ende September werde ich dann ggf. die Verkäuflichkeit neu feststellen…