Abstrahlverhalten (m)einer 215

Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung! Ich gestehe, nicht alles verstanden zu haben... :I
Einfach nachhaken
Nur so viel: "Umlegen bringt nix".:D
Kommt halt immer auf die Zielsetzung an was man erreichen will. Der Hattler hat in den 90ern mit Tab Two eine 115 links auf der Bühne und die zweite 115 rechts auf der Bühne platziert. Vor allem der Chorus Effekt hat ihm so besser gefallen. So mancher "Phasen"-Esoteriker mag über das Konzept die Nase rümpfen, aber Delay Artefakte im kompletten Frequenzband aufgrund von Raumreflexionen gibt's in geschlossenen Räumen allemal mehr als genug.
 
Das Konzept der "zielgerichteten" Schallübertragung mit Line Array Prinzipien wird manchmal zu wenig verstanden.
Ziel ist es möglichst viel Direktschall am Ohr des Zuhörers zu platzieren und damit die Artefakte von Delays aufgrund Reflexionen (Diffusschall) zu minimieren. In Festzelten die für gewöhnlich eine miserable Akustik haben können Line Array Systeme gegenüber Old School Pa Systemen wahre Wunder bewirken was die Soundqualität anbelangt.
Bei Open Air Veranstaltungen lässt sich immens Verstärkerleistung einsparen weil der Schall zielgerichtet in's Publikum geht anstatt unnötig zusätzlich Leistung nutzlos in den Himmel zu blasen.
Und damit hat man Vor- und Nachteile gleichzeitig nebeneinander. Bei Open Airs reichen mittelstarke Windböen aus um Löcher in den Schalldruck zu reißen. Auf der Insel geht man deshalb zumindest teilweise wieder dazu über bei Open Air "Old School" Boxensysteme einzusetzen.
Je mehr Leistung in elektrischen Schaltkreisen oder generell einem Übertragungskanal übetragen wird desto stabiler ist das System gegenüber Störgrössen. Zwischen Boxen und den Ohren ist das Übetragungmedium eben die Luft, je mehr Audio Schall Leistung unterwegs ist desto robuster ist der gesamte Übetragungskanal "Luft" gegenüber Störgrössen wie Windböen.
 
Versuch' macht kluch'!
Probiers doch einfach aus mit verschiedenen Positionen der Box, 90 Grad gedreht, angeschrägt etc.
Einmal solo und dann im Bandmix.
Was solos gefällt, muss ja im Mix noch lange nicht taugen.
 
Ich hatte eine Fender 2x15 lange quer benützt, vorne hatte ich ein Holzbrett unterlegt, so war die Box leicht angeschrägt.

Der Amp wollte sich dann frecherweise hinten runter vibrieren, also hab ich seine vorderen Füsse über die vordere, höhere Kante der Box gezogen und er war wieder brav.

Sound war so optimal für mich in der damaligen Situation!
 
Da sind sie ja auch hübsch weit auseinander, der Phasenkram in den so wichtigen Mitten passiert, wenn die Chassis nahe beieinander sind.
Phasenkram existiert generell keiner weil Phasenkram jede diskrete Frequenz im Spektrum in gleicher Weise betreffen müsste um das komplette Signal bezogen auf Phase zu "verzerren". Und genau das ist zu keiner Zeit weder noch an irgend einem beliebigen Abhörort der Fall.

Nur mal als Beispiel, bei einem Signal das "komplett" um 180 Grad in der Phase gedreht ist sind alle Frequenzen des Spektrums in der Phase um 180 Grad gedreht. Bei einem Signal dass dagegen um ungerade ganze Vielfache der halben Grundwellenlänge verzögert ist ist zwar die Grundwelle immer um quasi 180 Grad gedreht aber für die Oberwellen ergeben sich ganz andere Winkelwerte der diskreten Drehung. Und genau das ist eben typisch für Delay Artefakte und hat mit der Phase des Signals nicht direkt was zu tun. Man spricht in dem Zusammenhang besser von Laufzeitunterschieden denn von Phase.

Bei sehr nahe nebeneinander liegenden 15er Lautsprechern beginnen die Laufzeitunterschiede oder Delays ab ca. 1400Hz vollständig zu wirken (allerdings nur Off-Axis). Die Folge sind Kammfilter Effekte (Off-Axis) die in der Realität aber deutlich weniger ausgeprägt ausfallen als man das in der Fachliteratur nachlesen kann. Ein Grund dafür sind Raumreflexionen bzw. der Diffusschall in geschlossenen Räumen, der andere Grund ist dass der Kopf mit den beiden Ohren links und rechts (zum Glück) nicht so funktioniert wie ein Messmikrofon. Selbst wenn man ein Ohr in Richtung der Box dreht dann nimmt das zweite Ohr immer noch Schalldruck auf welcher, Tra rah, mit einer Laufzeitverzögerung daher kommt.

Zumindest habe ich persönlich noch nicht erkennen können dass sich die Klangfarbe im Mitten und Höhen Bereich drastisch ändern würde wenn ich den Kopf um 90 Grad seitlich drehe.
Theoretisch müssten sich dann ja bei jeder beliebigen Box deutlich hörbare Kamm- Filter Artefakte ab vielleicht 1500Hz aufwärts einstellen nur weil man den Kopf seitlich dreht.

edit, einen kleinen feinen Unterschied in der Klangfärbung hört man ja tatsächlich wenn man den Kopf seitlich dreht.
Selbst wenn kein Diffusschall vorhanden ist dann hört das zweite Ohr immer noch genug Pegel weil der Schall um den Kopf weitgehend "laminar" herumgeführt wird und das zweit Ohr damit genug Information bekommt um in Verbindung mit dem anderen Ohr den Ort der Schallquelle besser zu orten. Ohne Delay bzw. Phasenkram wäre das so nicht möglich. Das funktioniert allerdings nur für dynamische Signale. Bei gleichmässigen Rauschen wie Wind sind die Ohren nahezu chancenlos über Lauzeit und Intensitätsunterschiede die Schallquelle zu orten

Dennoch, der Evolution sei gedankt für das Detektieren von Delay bzw "Phasemkram" der rund um den Kopf herum grassiert
 
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