AXON Midi- Bass

herrpetermann

herrpetermann

Well-Known Member
Beiträge
435
Ort
DE
Bassix
ß3.172
Hallo Kollegen,
seit ein paar Tagen bin ich Midifiziert.
Mein Magnus Krempel hat einen Roland GK 3B Midi Pickup bekommen (provisorisch) der ein Axon AX 100Mk2 ansteuert.
Über die vielfachen Möglichkeiten des Gerätes kann man sich ja überall im Netz informieren. Leider habe ich aber kaum Praxisberichte von Bassisten gefunden und konnte das auch in keinem Laden testen.
Hier ist eine kleine Zwischenbilanz:
Das Ding anzuschließen und ein Instrument so zu präparieren, dass man einigermaßen spielen kann dauert mindestens ein paar Stunden, in meinem Fall ein paar Tage. Die installierte Firmware war nicht kompatibel zu meiner Motu- Karte. Glücklicherweise hat die Mail- Hotline schnell und gut gearbeitet.

Die schlechte Nachricht zuerst:
-Wer glaubt man könnte mit so einem Ding auf Knopfdruck nach Kontrabaß, Fretless, Tuba oder Cello zu klingen sollte die Finger davon lassen.
Das Tracking ist zwar wesentlich besser als bei der Konkurenz, reicht aber in tiefen Lagen zum Musikmachen nicht aus.
-Darüber hinaus ist es schwierig beispielsweise bei gestrichenen Celli die Notenlängen exakt hinzubekommen.
Im Grunde genommen muß man sich für das Gerät eine völlig andere Spieltechnik angewöhnen. Trotz unzähligen Einstellmöglichkeiten ist es schwer Slides, oder Ghostnotes venünftig hinzubekommen. Hammer- ons, Pull offs, Muting, Slapping funktionieren nur bedingt und erst nach langem ausprobieren/üben.(wer will sich, um so ein Gerät zu bezwingen seine Technik versauen).
-Dynamisches Spiel ist ebenso schwer umzusetzen. Wenn die Empfindlichkeit des Pickups zu hoch ist erkennt er Töne, die gar nicht gespielt werden. Wenn sie zu niedrig ist verschwinden die leisen Noten.

Was geht:
-Die Anbindung an Sequenzer und Notenprogramme ist die, für mich wichtigste Anwendung. Das funktioniert bei gut eingestelltem Equipment sogar mit relativ wenig nachbearbeitung. Beim komponieren und arrangieren ist das für mich eine echte Erleichterung und eine große Inspiration.
-Wer, wie ich gerne mehrstimmige Sachen, vor allem in höheren Lagen spielt findet auch für die Bühne eine Menge neuer Möglichkeiten im Axon. Man kann beispielsweise seinem Basssound eine weiche Fläche unterlegen oder mittels des Hold- Pedals sein Solo mit Akkorden unterlegen.
-In diesem Beispiel habe ich dem Bass einen E-Piano-Sound mit Streichern hinzugefügt, den ich an einigen Stellen mit dem Pedal gehalten habe um Melodien darüber zu legen.
http://www.youtube.com/watch?v=5Su3GGs_Y18

Der Drumloop kommt vom eingebauten Sequenzer. Der klingt gut und ist sehr leicht zu bedienen.
-Wer seinem Sound gelegentlich etwas Farbe verleihen will wird im Axon Soundmodul fündig. Das macht ausserdem einen Riesenspaß. Ob das Ergebnis dann in einem Bandkontext sinnvoll ist, werden euch dann die Bandkollegen sagen. Gerade diese Bassoli mit oktaviertem Synthie- Unisono können auch gewaltig nerven.
Wer mit Midi- Gedanken spielt und mehr wissen will kann mich gerne fragen, oder bei mir ausprobieren.
Schönen Gruß
Peter
 
Peter, ich glaub Du hast mich angesteckt mit der Midi-Geschichte. Das ist ein direkter Anschlag auf meinen Geldbeutel ;-) Na egal - ich guck mal ob ich mir das Teil günstig aus der Bucht fischen kann.
Danke für die Inspiration.

Groovige Grüße
Werner
 
Ein befreundeter Gitarrist hat die gleiche Konstellation für Gitarre an seine Paula und hat mir die Möglichkeiten mal teilweise demonstriert. Das war schon imposant, allerdings, wie du auch sagst, anspruchsvoll bezüglich der Spielweise.

Sehr schöner Bass, dein Magnus Krempel!!
 
Hi Werner,
mit Gebrauchten solltest du aber etwas vorsichtig sein. Ältere Versionen sind gar nicht, oder nur bedingt für Bässe geeignet. Bei dem Axon AX 100 (ohne MK2) bin ich mir nicht sicher.
 
Hallo Herr Petermann,

ich habe mir damals bei meinem E-Bass einen Midi-pickup von Ghost einbauen lassen. Ich habe allerdings nur einen Viersaiter und kann dadurch nicht beurteilen, wie gut der Pickup mit der tiefen H-Saite zurechtkommen würde (vermutlich nicht zufriedenstellend). Jedenfalls habe ich bei mir keine Trackingprobleme bis zur tiefen E-Saite. Allerdings funktioniert es nur bei Verwendung von Saiten die den Kern direkt auf dem Piezo liegen haben (Pianostring). Falls es Dich interessiert findest Du in meinem Blog Bilder und Soundfiles davon.

Da Du ja noch in der Testphase bist, soweit ich das herausgelesen hast, könntest Du vielleicht noch den Ghost-Pickup in Erwägung ziehen. Ich denke damit hast sicher defenitiv bessere Ergebnisse.

Der Axxon interessiert mich auch sehr, habe mich dann allerdings damals für den V-Bass (Roland) entschieden. wo Du auch recht verrückte Sachen damit anstellen kannst. Allerdings im Bandkontext eher nicht ein "must have". Was ganz geschickt ist, den Bass umstimmen auf Knopfdruck, z.B. die E-Saite auf D oder E A D G runter auf H E A D.
 
Danke für den Tipp Scriptura.
Meinen Bass hat der Magnus schon als Midi Bass konzipiert. Er hat bereits Piezzos in den Reitern, Bohrungen für die Anschlüsse, und sogar eingebaute Up- und Down Schalter. Ich werde ihn in den nächsten Tagen in die Krempel Werkstatt bringen und umrüsten lassen. Dein Bericht macht mir Hoffnung.
Gruß
Peter
 
Gern geschehen und wie gesagt versuche mal einen anderen Saitentyp, ich habe mit La Bella Supersteps ganz gute Erfahrungen gemacht.

Gruß
 
ich hatte einmal einen peavey cyberbass (verwendete das von ich glaube WAL entwickelte system)und leider nicht genügend zeit, diesen ausgiebigst zu programmieren. alles in allem hat das travcking in allen lagen hervorragend funktioniert; der natursound des basses hatte unter dem riesigen (platine) hohlraum gelitten. spieltechniken wie slides, hammer-ons, deadnotes und flageoletts wurden nicht erkannt: pro anschlag gabs genau einen ton. und der musste gegriffen werden; ansonsten wurde das signal als leersaite erkannt.

aber wie gesagt: das tracking war erste klasse ... ist das ghost system ähnlich?

 
Zuletzt bearbeitet:

Zitat:Original erstellt von: schafhalter

ich hatte einmal einen peavey cyberbass (verwendete das von ich glaube WAL entwickelte system)und leider nicht genügend zeit, diesen ausgiebigst zu programmieren. alles in allem hat das travcking in allen lagen hervorragend funktioniert; der natursound des basses hatte unter dem riesigen (platine) hohlraum gelitten. spieltechniken wie slides, hammer-ons, deadnotes und flageoletts wurden nicht erkannt: pro anschlag gabs genau einen ton. und der musste gegriffen werden; ansonsten wurde das signal als leersaite erkannt.

aber wie gesagt: das tracking war erste klasse ... ist das ghost system ähnlich?

Das Tracking ist wirflich sehr gut. Spieltechniken sind alle möglich, auch Akkordspiel, Tapping, etc. Bei Flagoletts hat das System abundzu Probleme. Hier muß man sehr sauber greifen.
 

Zurück
Oben Unten