Bass in der Band - psychologisch

jam_bass

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Um mal ein Thema anzusprechen, das mir persönlich sehr viel wert ist:

Man kennt das - Musiker haben ausnahmslos alle eine eigene Ausdrucksweise, ein eigenes Herangehen an die Planung, die Umsetzung, die Entwicklung und die Befrachtung ihrer Musik.
Mir scheint, dass aus diesem Umstand so manche Konflikte entstehen, die letztendlich die gemeinsame Musik auf eine Schnittmenge, einen Kompromiss, eine minimale gemeinsame Basis zwingen.
Alleine zuhause muss man diese Zugeständnisse nicht machen.

Mir scheint ausserdem, dass nahezu jeder Musiker zwar diese Reibungspunkte bedauert, im Endeffekt aber seine eigene Herangehensweise als den Standard betrachtet.
Psychologisch noch weiter auf die Spitze getrieben kennt jeder von uns Bassisten die Rituale der Melodie- , Solo- , Rampen-stars, deren Habitus leicht an der Grenze zum Wichtigkeitswettbewerb angesiedelt ist.

Klar, jeder Mensch will in seinem Leben ein wenig Aufmerksamkeit, Anerkennung, Lob oder ähnliches. Das Kleingruppengefüge der Band tendiert zum Stanzen von Rollen für die gegenseitige Nützlichkeit, der Nutzen scheint mir aber nicht freiwillig paritätisch aufgeteilt zu werden, speziell in Bezug auf Ideen (klau), Ruhm und Gewicht wird gerne mal da aufgesammelt, wo niemand ihn für sich reklamiert.

Der Bassist als Hintergrundarbeiter, der zwar unersetzlichen Beitrag erbringt und eventuell auch beim Arrangieren und bezüglich des Musikgeschmacks wegweisend sein mag, scheitert da, wo die Bereitschaft zur Zurücknahme, zum dynamischen Platzlassen nicht Gruppenverständnis ist.

Wie geht ihr damit um? Konfrontativ, sensibel, überhaupt nicht, - oder habt ihr andere Tricks??
 
Klar, da gibt es viele Faktoren, die hineinspielen, die die eigene Rolle in der Band definieren. Der Punkt mit der minimalen Basis, dem Kompromiß, ist interessant. Wenn ich mir ein Musikstück ausdenke, ich zu Hause Gelegenheit habe, es nach meinen Wünschen zu arrangieren, stelle ich doch schnell fest, daß mir das am Ende immer zu fade vorkommt. Wenn ich hingegen meine Idee in die Band hineintrage, kann kann es sein, daß dabei das Musikstück eine ganz andere Richtung nimmt, als eigentlich intendiert. Ich sehe das zumeist als Bereicherung, weil dann Dinge entstehen, die ich mir nicht ausdenken konnte. Wenn es dann doch mal ganz gegen meinen Geschmack geht - ganz einfach, dann sag ich, daß mir darauf weder eine Gesangslinie, noch ein Text einfällt, bitte was anderes. Manchmal schreie ich auch rum, daß wir hier kein Pop machen oder solcherlei Nettigkeiten [:D]. Als Sänger ist man doch immer ein bißchen der Frontmann, egal ob Baß oder Nichtbaß, von Hintergrundarbeit keine Rede. Ich gebe es zu, nur im Schatten könnte ich nicht sein in einer Kapelle. Drum mag ich es auch, wenn der Baßsound sehr präsent ist, sägt, twängt und brüllt.

Wie handelst Du denn in Deiner spezifischen Situation (die ich im Eingangspost nicht so recht überschauen konnte)?
 

Ich (hauptsächlich Jazzer) staune gelegentlich wie schlecht einzelne talentierte Solisten auf den Bass hören und auch typische Überleitungen und Abschlüsse von Chorussen mit ihren Melodiebogen übergehen.
Das kann mich heute nicht mehr aus der Bahn werfen, ich spiele meine Basslinien zwischendurch mal verspielt und dann an den wichtigen Stellen wieder harmonisch und rythmisch einfach und deutlich - und die Band setzt dann schon wieder richtig ein...


 
Wenn man den rein psychologischen Aspekt betrachtet, so habe ich mich komplett zurückgezogen. Ich spiele auf dem Bass meine Rolle, Hand in Hand mit dem Drummer ( - und träume davon, irgendwann Leute für eine Band ohne schrille Gitarren zu finden).
Das Korrigieren von (in meinen Augen) unvorteilhaftem Fehlverhalten anderer habe ich mir praktisch abgewöhnt - es lohnt nicht die Anstrengung. Ausserdem kennen wir ja selbst die Folge von zu häufiger Kritik:
Es raubt die Kreativität - und das ist nunmal der Treibstoff einer Band.

Musikalisch handle ich so wie bassatuba: (möglichst) gute Arbeit abliefern, basta.

Klar, das Herumwerkeln an meinen musikalischen Ideen mag bereichernd sein. Das sehe ich auch so; und real betrachtet bin ich auch alles andere als ein Wunderknabe, sollte also dankbar für Mitarbeiter sein ....
Nur findet man (ich) selten Partner, die völlig unbeleckt sind vom Ehrgeiz zur musiktheoretischen Führerschaft. Scheint eine Musikerkrankheit mit pestartiger Verbreitung zu sein.
 
Zitat:Original erstellt von: jam_bass

Nur findet man (ich) selten Partner, die völlig unbeleckt sind vom Ehrgeiz zur musiktheoretischen Führerschaft. Scheint eine Musikerkrankheit mit pestartiger Verbreitung zu sein.
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Es gibt eine Hühner- und auch eine Schweinepest, warum nicht auch...
Verzeiht mir alle den groben Spass!
Das Virus könnte aus meiner Sicht die permanente Verströmung plattester Songs sein, die vielen anspruchsvollere und Interessantere Stücken kaum Raum lassen. Diese letzteren wieder mal intensiver zu hören und zu analisieren lässt uns sehr schnell bescheidener werden...
Es gibt allerdings Leute die's besser wissen (von denen möchte auch ich in der Band verschont werden) und da bin ich oft schon abgeschrieben, wenn ich mit meinem unspektakulären Besteck antrete.
Band = Team (für mich) und nur Teamarbeit kann's bringen (für mich). Und genau da können wir unsere Spezialitäten ausleben: einer von uns bringt meistens die Gigs (ein guter Verkäufer) einer die Noten (nicht immer ganz einfach) ich kümmere mich ums Material (baue gerade dem Akkordeonisten einen Tonabnehmer mit minimaler Rückkoppelung) usw.
und die neuen Stücke nehmen wir auf, hören sie gemeinsam und entscheiden.
Unser Platzvorteil: wir sind nicht mehr die Jüngsten...
...und der Ehrlichkeit halber: es sind auch schon Auseinandersetzungen losgebrochen.

Und hier ein Stück, das ich besonders liebe, ein "einfacher" Moll-Blues: http://www.youtube.com/watch?v=HClD5wy7K5s&feature=related

 
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Wenn ein Song in der Band aus der Feder von wem anders stammt (und oft kommt's halt von den Gitarristen) - dann halt ich mich so lang raus und spiel so rudimentär wie möglich, bis jeder seine Rolle gefunden hat. Also bis Soli und Gesangslines stehen und so. Bis dahin bin ich reiner supporter. Und an dem Punkt entscheid ich dann, ob ich am Bass ausbrechen darf und ein wenig mehr Melodie reinbringe - oder ob dem Song in der Forme in solider Groove besser tut.

Allerdings hab ich das riesen Glück, dass in allen meinen Bands die Gitarristen relativ offen sind (um nicht zu sagen "von mir überzeugt"), so dass sie mich eigentlich drängen ein wenig mehr in den Vordergrund zu treten, und sei's auch nur durch mehr Bass-Soli.
Aber das ist auch immer so zweischneidig - liefert man mal ein Bass-Solo ab, kommt oft die Reaktion: "Boah! Geil! Gefällt mir... dazu könnt ich mir noch gut so ne funky Gitarre vorstellen. Und die Sologitarre spielt so psychodelisch im Hintergrund!!!" ... tschüss Bass-Solo! ;D

Aber so rein psychologisch - nä, also ich merk da weder nen Unterschied, noch anderweitige Profilierungsversuche meinerseits. Ich hab mir den Bass schließlich selbst ausgesucht und mach das auch ganz bewusst. Wenn ich für mich selbst spiel, dann spiel ich auch keine 8tel Grooves sondern dudel Melodien und Akkorde vor mich hin - aber in der Band wirkt das oft zu verwaschen und überfüllt.
Da schließ ich mich an: In ner Band ist man einfach ein Team. In jedem Projekt in dem ich bisher war, hat man auch dem Sologitarristen gesagt, wenn er's übertrieben hat und zuviel Platz beansprucht hat oder der Drummer mit seinen irren Breaks den Groove versaut. Es ist schon irgendwie ein Kompromiss (bezogen auf die Fähigkeiten - keiner spielt so schnell wie er kann und so viel wie er kann), aber daraus entsteht in der Summe dann eben "mehr".
 
Zuletzt bearbeitet:

Die Rolle des unscheinbaren Groovedienstleisters im Hintergrund hat mir nie behagt und so hab ich immer danach getrachtet, dem Bandsound auch meinen Stempel aufzudrücken. Bei Poetrio klappt das auch sehr gut: Die Grundideen kommen vom Sänger / Pianisten, bei der Erarbeitung des fertigen Songs / Arrangements stecken der Drummer und ich unsere Rüssel so tief rein, dass ein Poetrio Song daraus wird, dem man die Beteiligung der drei Individuen klar anhört.



 
Sehr interessante Frage, jam bass!!! Ich mag zum Glueck die Rolle des songdienlichen Bassisten, denn das ist mein Ideal. Meine Bass Hleden wie Bernard Edwards, Natahan Watts, Verdine White habe auch immer so gespielt, dass sie nicht weiter gesteort haben. Und das ist meine Devise. Soll aber nicht heissen, dass der Bass unauffaellig ist, nur weil wenige Toene gespielt werden. Mit meiner aktuellen Band deFenders (Aucg irgendwo auf myspace zu hoeren) gibts keine Probleme, im Text ueber unsere Band haben die Jungs selbt den Bass und mich als Bassisteb als Fundament an erster Stelle genannt und auch im Mix unserer demosongs kommt der Bass deuliich und laut rueber. Was an der |Gattung Funkrock liegt.
Solieren war und ist fuer mich kein grosses Thema. Aber was ich nicht mag, ist, wenn mir so ein Gitarrist vorschlagen will, was ich spielen sollte. Solang das keiner macht, klappts gut. da hab ich auch kein Problem, nicht so im Rampenlicht zu stehen.
Aber wenn sich ein Saenger einfach zu bloede verhaelt, ists mir einfach peinlich, hinter oder neben dem rumhampenden Kerl auf der Buehne stehen und ich wuerde mir weniger Rumgemache wuenschen, zumal, wenns nicht authentisch rueberkommt, sondern wirkt, als wuerde er jemenden imitieren.
Aber deshalb bbin ich auch froh, "nur" Bassist zu sein. Selbst wenn ein Saenger sich bekloppt auffuehrt, kann man als Bassist, der nen guten Job macht, noch immer einen guten Eindruck machen. Und jeder ist schliesslich fuer sich verantwortlich!
 
Mir geht's so wie rabarvek, obwohl ich auch gerne Groovediener bin.
Die Vorstellungen über das Gesamtbild der Stücke, auch wenn sie zu großen Teilen von mir stammen, werden aber von den persönlichen Charakteristika aller Beteiligten geprägt, sofern sie sich beteiligen wollen.
Beim Drummer ist die Beteiligung diesbezüglich minimalst; der Gitarrist meint, weisungsbefugt zu sein; der Sänger/Bläser und Rhytmusgitarrist ist mit Abstand der jüngste in der Gruppe und greift viel zu selten lenkend ein (was ich bedaure).
Von meinem Geschmack her entstehen häufig Lösungen innerhalb der Arrangements, die mir zu sehr nach Standard-Hörgewohnheit klingen, so dass die Frage "Durchpauken meiner Vorstellung oder Zufriedenheit mit der Schnittmenge" mir öfter als angenehm einen schalen Beigeschmack verpasst. Angenehmer wäre stillschweigendes Gefühl für die "beste" Lösung.
Konfrontation (ein zu hartes Wort) würde vermutlich die Athmosphäre gefährlich belasten und Geschmäcker sind sowieso nicht so leicht veränderbar.
Nun kommt eine neue Sängerin dazu; das heisst, die Karten werden neu gemischt - eventuell die Gelegenheit, Verhaltensmuster zu modifizieren, oder bestehende Rituale weiterhin als Standard fortzuführen.
<Drüber reden> wäre die übliche Antwort.
Ich bin mir gerade bei der Musik da nicht so sicher, ob das immer der Königsweg ist.
 

Zitat:Original erstellt von: jam_bass

<Drüber reden> wäre die übliche Antwort.
Ich bin mir gerade bei der Musik da nicht so sicher, ob das immer der Königsweg ist.
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Da stimme ich voll zu.
Oft kann man sicher darüber reden, wenn aber dabei gruppendynamische Effekte die Musik in den Hintergrund drängen...

 
Gutes Thema jam[:-)], zu mal ja auch oft ein Anlass für Frust in der Band.

Ich selbst habe schon einige Band-Konstellationen hinter mir, vom "kleinen Rädchen" bis zum quasi Band-Leader, wobei ich mich in der Mitte am Wohlsten fühle.
Aktuell habe ich sogar das große Glück in einem sehr demokratischen Bandgefüge mitzuwirken. Es gibt keinen "Leader", nur gleichberechtigte Bandmitglieder; Jeder mit Veto-recht, wenn es z.B. um Stücke geht, die wem gar nicht gefallen.
Ich denke, dass das bei Uns gut funktioniert, da unsere eigene Kreativität sich auf das interpretieren von Songs beschränkt; sprich "Covern mit persönlichem Stempel aufdrücken". Dadurch sind die Rollen klar verteilt.


In Bands mit eigenem Songwriting kann sich das schon schwieriger gestalten, da ist das Konfliktpotential in der angesprochenen Schnittmenge. Ich hatte bisher das Glück noxch nicht in einer band gewesen zu sein, wo ein einzelner sich besonders schmücken wollte. Klar, ne "Rampensau" war mal dabei, aber keine überhöhte Gestalt.

Schwierig kann es werden, wenn einer dem Anderen vorschlägt, mal was anders zu spielen; da fühlt sich so mancher schnell in seiner Ehre gekränkt.
dabei kann das sehr bereichernd sein, einfach mal Dinge auszutesten, auf die man so nicht kommt. genau wie beim Songwriting; da verderben oft nicht vierle Köche den Brei, sondern machen ihn erst genießbar.

Sich einfach mal etwas locker machen hilft viel - und wenn einer die Ego-Schiene reitet klar darauf ansprechen:"Digger, komm mal runter!"
[:D]
 
Je nach Truppe habe ich nen ganz anderen Status.
- In meiner Hiphop Gruppe habe ich gänzliche Freiheiten und kann auch viel dreinreden, halte mich aber eher im Hintergrund - auch bei Auftritten.
- Im Songwritingprojekt spiel ich wirklich ganz simpel (böse Zungen sagen langweilig), aber da ist der Dialog zwischen den Leuten da.
- Mein Gettoprojekt - da bin ich eher Federführend, kann mich aber mit der Rolle nicht ganz anfreunden.

Mein Mindestanspruch ist, dass ich eigentlich spielen kann was ich will. Das heisst jetzt nicht, dass ich Walkingbass im Metal durchsetzen will, aber mein Part ist mein Part. Ansonsten macht es mir gar nichts aus im Hintergrund zu werkeln, eigentlich bevorzuge ich das.
Allerdings muss ich sagen, dass ich noch nie mit Leuten zusammengespielt habe, welche meine Arbeit nicht schätzten. Ich hoffe, dass das auch weiterhin so bleiben wird. Muss ich mich glücklich schätzen?
 
in meiner band sind die meisten songs von unserem leadgitarristen (der seine rolle jetzt freiwillig an unseren neuen abtritt) geschrieben. und er hat schon relativ klare vorstellungen, wie die sachen klingen sollen. meist kann ich zwar meine bassparts selbst bestimmen und mir meinen platz im arrangement suchen. aber ab und an gibts schon einen basspart, den ich weitestgehend so zu spielen habe, wie er sich das vorstellt. er nimmt dann eine grobe demoversion auf und spielt den "bass" mit seinem keyboard ein. das hat mir neue herangehensweisen eröffnet. außerdem sind so manche keyboardbassläufe echt harte nüsse.
es kränkt mich also in keiner weise, wenn ich nicht meine eigenen ideen durchsetzen kann (auch wenn ich das bei uns sehr oft kann...auch in bezug auf die gitarren).

 
Bei uns in der Band herrscht da eher Anarchie. Jeder macht was er will und irgendwie passt es am Ende doch halbwegs zusammen.
Wir sind zu Viert und unser Leadgitarrist sowie auch ich entwerfen die Stücke. Dabei berücksichtigt jeder in der Hauptsache sein Instrument. Das was für die anderen entworfen wird wird von den entsprechenden Leuten unter die Lupe genommen und gegebenenfalls überarbeitet.
Wenn es bei den Stücken die ich entwerfe mal keine Kompromissbereitschaft gibt und die genau so gespielt werden sollen wie ich das geplant habe, dann kommen die in die große Schublade für eventuelle Nebenprojekte oder werden auf spezielle Nachfrage der Bandmembers mal hervorgekramt - meist sind die metallastigeren Stücke den eher rockigen Kollegen zu hart. [:D]
 
Vielleicht kommt nur mir das so vor. Aber es klingt doch ein wenig nach Resignation.

Wenn ich in der Band Bass spiele, ordne ich mich gerne im Hintergrund ein. Da bin ich auch ganz froh, dass andere im Vordergrund stehen.

Mir geht das beispielsweise beim Jazz so. Hängt sicher auch damit zusammen, dass ich in dem Gebiet nicht wirklich sicher bin. Soll aber auch keine Entschuldigung sein.

Anders sieht es aus, wenn ich Klavier, Gitarre oder Gesang bediene. Da geht es ja darum, im Vordergrund zu stehen. Dafür empfinde ich auch einen höheren Druck.

Spaß macht mir beides, der Hinter- und der Vordergrund.

Bin froh und dankbar, dass ich beide Rollen hin und wieder ausüben darf.
 
Zitat:Original erstellt von: Matbas

Aber was ich nicht mag, ist, wenn mir so ein Gitarrist vorschlagen will, was ich spielen sollte.
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Hm, ich empfinde es schon als wichtig, sich gegenseitig Vorschläge zu unterbreiten. Gerade wenn Arrangements Bandsache sind. Natürlich ist jeder zunächst für sein Instrument verantwortlich. Aber nicht immer ist alles, was man so spielt, für den Song das Optimum. Und da ist doch das Input der anderen wichtig. Ich würde mich da nicht grundsätzlich gegen Vorschläge verschließen.

Zitat:Und jeder ist schliesslich fuer sich verantwortlich!
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Jain. Eine Band ist immer eine Gemeinschaft, die als Gruppe auftritt. Wenn man da nen Arsch oder jemanden dabei hat, der keine vernünftige Leistung liefert, färbt das doch meist auch auf die anderen ab. Da kann man dann meist nurnoch Schadensbegrenzung leisten.
 
mittelschlechte kofferband.
der eine gitarrist ist komisch, er hört nicht auf mich (der ich doch viel mehr ahnung habe) und ich nicht auf ihn (warum sollte ich auch). meine aufgabe in der band ist, im den kopf wegzublasen. das gelingt mir und macht zumindest mir spaß. ob ihm das gefällt, ist egal.
der andere gitarrist ist gut, auf den hör ich auch. meine aufgabe ist, ihm den kopf wezublasen...
der drummer... meine aufgabe ist, ihm die 1 anzugeben und ihm den kopf wegzublasen, das macht er bei mir ja auch...
die sänger... na ja, die treffen den ton genauso wenig wie ich. meine aufgabe ist, so laut zu spielen, daß deren schiefe töne unsere ohren nicht beleidigen...

ich achtel natürlich gerne den grundton und halte mich im hintergrund. aber ich reagiere allergisch, wenn ich darauf reduziert werde. die erkenntnis, daß bass gut und wichtig ist, hat sich in meiner band schon langsam als erkenntnis durchgesetzt. ebenso, daß ich nicht nur dazu gut bin, heiße luft zu bewegen, sondern auch mal ahnung habe und meine vorstellungen und einwände nicht irgendwelche windeier sind. das hat einen moment gebraucht und in dieser zeit sind auch mal die fetzen geflogen. aber meine erkenntnis ist, daß unterordnen oder zurückstecken der falsche weg ist. ich habe meinen kopf, ich habe meine vorstellungen. darüber kann man diskutieren, aber man kann nicht erwarten, daß ich ein "is halt so" als argument akzeptiere. und wenn der bub nicht hören will, muß ich eben die lautstärke auf fühlbare bereiche anheben...
 
Ja, interessantes Thema. In meiner ersten Band hab ich meistens nichts gegen diese Arroganz des Lead Gitarristen gesagt ala "Du spielst ja ah nur Bass" sondern eher mit Taten geantwortet. Die anderen 3 Bandmitglieder sind eh oft genug aneinandergerauscht, also habe ich lieber zurückgehalten.
In meinen aktuellen 2 Bands bin ich am Songwriting grundsätzlich nicht beteiligt bring aber meine Ideen ein und habe dabei aber richtig viel Freiraum mich zu entfalten und
das gefällt mir auch richtig gut.
Auch wenn unser Gitarrist und Songwriter meistens schon alles in der Tasche hat, ergibt es durch die anderen nochmal was ganz neues. Basssolo wird auch ab und an gewünscht, passt aer denk ich nicht immer. Ich bin also richtig zufrieden.
Bei der Singer/Songwriter Frau, bei der ich mitspiele habe ich alleine durch die Bestzung Akustikgitarre und Cajon schon genug Freiheit und Durchsetzungsvermögen.
Man muss aber auch nicht immer ein Bass Intro/Solo/Megaslapgroove oder sonstwas haben, weils dann im Lied überhaupt nicht passt. Zurückhaltung ist halt manchmal angebracht. Ich halte mich immer schön an Tim Commerford, fette Grooves raushauen und trotzdem den zwei extrovertierten Rumhopsern ihren Raum geben.
 
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