Erfahrungen mit dem ToneX System incl. Pedal?

Bass-65

Bass-65

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Moin werte 4, 5 und noch mehr Saiten-Quäler,
ich habe viele Berichte über das ToneX Pedal von IK Multimedia gelesen, einige YouTube Videos angesehen, Bewertungen gelesen usw. Das klingt alles vielversprechend, und scheint weitaus günstiger als ein Kemper zu sein. Theoretisch kann man doch dann seinen Amp und Box dann zu Hause lassen. Mein Amp geht ohnehin direkt auf´s Pult,
die Box fungiert als "Zusatz-Wumms" fürs Hosenbein, um dem InEar Leben einzuhauchen. So ein Gerät würde die Schlepperei und das Platzproblem gewaltig schmälern!
Meine Idee wäre: Bass - Effekte - ToneX - alles auf einem Floorboard - Fertig!!

Hat denn schon jemand Erfahrungen mit dem ToneX Pedal, der Software oder gar dem capturen von Amps im Bassbereich gesammelt?

Grüße aus dem stürmischen Bergischen Land
Stefan
 
Meinen Bericht hast du wahrscheinlich schon gelesen (Gitarre&Bass), seit dem Test ist ja doch aber noch einiges an Zeit ins Land gegangen.

Ich nutze das Plugin (nicht das Pedal) nach wie vor gern. Wenn ich coole Drive Pedal bei mir habe zum Testen, "archiviere" ich mir die gern mit Tonex. Die Ergebnisse sind in der Regel wirklich gut. Im direkten A/B Vergleich hört man noch Unterschiede, allerdings sind die spätestens mit einer Cabsim auf dem Signal für meine Zwecke verschwindend gering und egal. Grundsätzlich gilt bei digital, dass die Sounds nie 100% wie das Original sind. Beim Profiling (Also Tonex, Kemper, Quad Cortex) können nicht alle Parameter des Klangs eingefangen werden (Kompression z.B. wird komplett ignoriert/falsch interpretiert) und beim klassischen Modeling (Line6, Axe FX, etc) entstehen einfach Unterschiede dadurch, dass auch zwei analoge Amps nie exakt gleich sind. Bei Amps, wo jedes Bauteil handverlesen und durchgemessen ist geht das vielleicht, aber für den Preis solcher Geräte bekommt man schon einen kleinen Fuhrpark an Amps aus Serienfertigung.

Selbst mit 1% Bauteilen kann die Streuung erheblich sein. Da ist dann der Gain Error oder die Gleichtaktunterdrückung bei einem Exemplar mal sehr schlecht und das Exemplar brummt deutlich mehr als ein anderes aus der gleichen Serie und fängt sich deutlich mehr Intermodulationsverzerrung ein... Nur um mal ein technisches Beispiel zu nennen.


Zur Ausgangsfrage zurück: wenn man sich nicht auf Biegen und Brechen drauf versteift, dass das Ergebnis 1:1 dem Original entsprechen muss, kann man mit dem Tonex sehr viel Spaß haben und sein Setup deutlich kompakter gestalten. Meinem Gitarristen, der eigentlich ungern auf seine Vollröhrenstacks verzichtet habe ich neulich für einen Gig auch eine Spur mit Tonex eingerichtet und alle inklusive ihm waren sehr zufrieden mit dem Sound sowie auch mit dem Spielgefühl(!).
 
Ich bin nach wie vor begeistert von der Kiste. Das Preis / Leistungsverhältnis ist für das Gebotene einfach unschlagbar und Soundtechnisch ist das Ganze absolut auf dem Niveau der Konkurrenz. Ein paar Abzüge bei der Ausstattung und etwas mehr Einarbeitungszeit (z.B. beim Capturen) muss man dafür zwar in Kauf nehmen, aber es Lohnt sich dennoch allemal.

Das Capturen klappt meist gut bis sehr gut. In der Praxis hat man hier viele Möglichkeiten und ist auch nicht unbedingt auf die Capture Box angewiesen. Eine einfache Reampbox tuts auch. Ich gehe z.B. vom Output des Interfaces in den Input einer Aktiven DI und da vom DI-Out mittels Adapter "in" den DI-Out einer Passiven DI Box und vom Input in den Input des Amps :D. Viele Wege führen nach Rom. Selbst Plugins aus der DAW lassen sich Capturen - auch wenn es hier stellenweise etwas Trial and Error ist.

Überhaupt nicht zufrieden bin ich mit der Art und Weise wie Boxen gecaptured werden. Da bestimmt die Software nämlich selbstständig was Box und was Amp ist. Was zur Folge hat, dass, wenn man eine andere Box nutzen will, der Ampsound nicht mehr wirklich Original ist. Deshalb Capture ich eigentlich nur Preamps und Amps und nutze dann IRs.

Man muss sich auch im Klaren darüber sein, dass man (wie beim Kemper oder Quad Cortex auch) immer nur einen bestimmten Snapshot eines Amps / Preamps / Pedal hat. Man hat zwar einen EQ, der funktioniert aber nicht wie der am jeweiligen Gerät. Bei Downloads aus dem Tone.net juckt einen das eher weniger. Wenn es aber um den eigenen Kram und gerade um Sachen geht die man sehr lange und sehr gut kennt, kann das Live schonmal etwas frustrierend sein, wenn man weiß man müsste jetzt eigentlich nur hier und da drehen und es würde passen. Der EQ macht aber was ganz anderes.
 
Ich habe das ToneX-Pedal samt Software ausgiebig getestet. Mit der Software kann man jeden erdenklichen Gitarren und Basssound nachbauen, wenn einem die Presets in der Datenbank nicht ausreichen, die im übrigen ständig von Usern erweitert wird. Auch das "Capturen" von Sounds ist möglich, habe ich aber nicht probiert.
Alles in allem eine super Sache, wenn man seine Sounds abspeichert und ausschliesslich mit Computer editieren will, DENN ein "schnelles Editieren" ist aufgrund des einzeiligen Displays und der Laufschrift nur sehr schwer möglich. "Mal eben" am EQ drehen oder "eben mal" die Reverb oder Distortion zurücknehmen ist leider absolut umständlich und dauert ewig, bis man am passenden Regler drehen kann. Die vorhandenen Potis suggerieren eine schnelle Änderung, aber aufgrund vieler Parameter, die man nur über die andere Ebenen erreichen kann, wird das eine komplizierte Angelegenheit. Im Livebetrieb hat man daher leider kaum Möglichkeiten was z ändern, außer man nimm einen Laptop mit und fängt dann an rumzuschrauben.
Trotzdem eine interessante Möglichkeit, wenn das Display größer wäre, "mehr und schnellere Infos" liefern würde und ein paar mehr "direkte Änderungsmöglichkeiten" bestehen würden. Mir persönlich ist das zu umständlich.
Aber vielleicht gibt es noch andere Erfahrungen mit dem ToneX-Pedal. Die Idee dahinter ist einfach klasse!
 

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