gibt es sowas schon (schnapsidee?)

mosbeats

mosbeats

EADG
Beiträge
859
Ort
DE
Bassix
ß2.417
Folgendes: Könnte man eine Box zum Musikhören so aufbauen, dass der Tiefbass nicht aus einer Langhubigen Chassis mit Gummisicke kommt, sondern aus einem Knochentrockenem Eminence z.B. 15 Zoll, der Rest aber aus höchst Hifi-tauglichen Komponenten besteht? Dann müsste man doch eigentlich, wenn die Frequenzweichen gut abgestimmt werden sehr schön klingenden Lautsprecher zum Beispiel für Jazz aufnahmen mit Kontrabass haben. Was meint ihr? Grüße
 
Ich kenne mich im Boxenbau nicht so gut aus, aber rein physikalisch dürften sich Defizite ergeben:

Hart aufgehängte Basspappen haben den Vorteil, dass sie sehr hohe Pegel vertragen, ohne dass der Polkern gegen die Schwingspule schlägt.
Der Nachteil, der sich daraus ergibt ist, dass sie eben auch hohe Pegel benötigen, um angemessen zu arbeiten. Weicher aufgehängte Pappan erreichen demzurfolge deutlich früher den Hub, den tiefe Frequenzen brauchen....müssen also weniger Leistung aufnehmen.

Ich nehme also an, dass eh schon tiefmittig und für hohe Pegel ausgelegte Eminence in einem HiFi Setting den Bass klar unterrepräsentiert wiedergeben dürften.

Wenn das jetzt Blödsinn war, bitte ich das zu korrigieren...[:D]
 
Zitat:Original erstellt von: pitsieben

Ich kenne mich im Boxenbau nicht so gut aus, aber rein physikalisch dürften sich Defizite ergeben:

Hart aufgehängte Basspappen haben den Vorteil, dass sie sehr hohe Pegel vertragen, ohne dass der Polkern gegen die Schwingspule schlägt.
Der Nachteil, der sich daraus ergibt ist, dass sie eben auch hohe Pegel benötigen, um angemessen zu arbeiten. Weicher aufgehängte Pappan erreichen demzurfolge deutlich früher den Hub, den tiefe Frequenzen brauchen....müssen also weniger Leistung aufnehmen.

Ich nehme also an, dass eh schon tiefmittig und für hohe Pegel ausgelegte Eminence in einem HiFi Setting den Bass klar unterrepräsentiert wiedergeben dürften.

Wenn das jetzt Blödsinn war, bitte ich das zu korrigieren...[:D]
Nee, da liegst Du bezüglich des Wirkungsgrades ein wenig daneben.
Die hart aufgehängten Chassis sind deutlich lauter (höherer Wirkungsgrad) als die HiFi-Flitschen, brauchen aber ein viel größeres Volumen (da liegt der Hase im Pfeffer [:!!]) um die Bässe adäquat wiedergeben zu können.
Dafür verformen sich die Membranen nicht so extrem, folglich ist der Ton bei gleicher Leistung durch den Lautsprecher weniger verzerrt.

Zum Thema Wirkungsgrad kannste ja mal Deinen HiFi-Verstärker (oder noch Besser: Ein Kofferradio) an Deine Bassbox anschließen, Deine Ohren werden Augen machen! [;-)]
 
Die Raumgrösse nicht vergessen. Ich habe, als Isophon in Pleite ritt,
etliche 12" er in hart und weich aufgekauft und verbaut. Rechnerisch
könnte ich 22 Hz - der Raum gibt aber nur 60 Hz her. Bei einer Vollwelle
mit 40 Hz (tiefes E) musst du schon knapp 9 Meter
vor den Brüllwürfeln sitzen.
 
Zitat:Original erstellt von: lowfreqMM5

Die hart aufgehängten Chassis sind deutlich lauter (höherer Wirkungsgrad) als die HiFi-Flitschen, brauchen aber ein viel größeres Volumen (da liegt der Hase im Pfeffer [:!!]) um die Bässe adäquat wiedergeben zu können.

Also weiche Chassis, geringer Wirkungsgrad -> kleine Kiste, harte Chassis, hoher Wirkungsgrad -> große Kiste?
Ich dachte immer, dass der Wirkungsgrad gerade durch die Kiste bestimmt wird und nicht durch die Aufhängung...[**/]
 
Zitat:Original erstellt von: pitsieben

Zitat:Original erstellt von: lowfreqMM5

Die hart aufgehängten Chassis sind deutlich lauter (höherer Wirkungsgrad) als die HiFi-Flitschen, brauchen aber ein viel größeres Volumen (da liegt der Hase im Pfeffer [:!!]) um die Bässe adäquat wiedergeben zu können.

Also weiche Chassis, geringer Wirkungsgrad -> kleine Kiste, harte Chassis, hoher Wirkungsgrad -> große Kiste?
Ich dachte immer, dass der Wirkungsgrad gerade durch die Kiste bestimmt wird und nicht durch die Aufhängung...[**/]
Die Aufhängung alleine ist es ja nicht.

Die Schwingspule ist bei den professionellen Chassis größer, der Magnet hat eine höhere Feldstärke, daher der bessere Wirkungsgrad.

Machst Du aber das Gehäuse zu klein, wird der mechanische Widerstand auf die Membran zu groß und 'untenrum' geht dann der Wikungsgrad in die Knie. In den Mitten hast Du dann volles Rohr, aber Bässe: Fehlanzeige!

Die harte Aufhängung steuert die Auslenkung der Membran besser und verringert so die mechnischen Verzerrungen besser als sone Schaumstoff- oder Gummisicke. Damit klingt der Lautsprecher auch bei höheren Lautstärken sauberer.
 
Zuletzt bearbeitet:
[:!!]

Danke!

Edit:
Zitat:Machst Du aber das Gehäuse zu klein, wird der mechanische Widerstand auf die Membran zu groß und 'untenrum' geht dann der Wikungsgrad in die Knie. In den Mitten hast Du dann volles Rohr, aber Bässe: Fehlanzeige!

Aah...OK...dann habe ich also nicht komplett daneben gelegen...sondern nur die falschen Schlüsse gezogen. Auch gut...[:-)]
Da wäre dann eher Bassreflex oder Transmission Line angezeigt, um diesen Widerstand zu verringern, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Rrööchtöööch! Sonst müssten wir armen Basserleins ja garagenartige Kisten auf die Bühne schieben, um gaanz tief runterzukommen. [;-)]
 
Ein weiterer Punkt ist die Resonanzfrequenz. Hifi-Chassis haben eine sehr niedrige um z.B. 22Hz, PA-Chassis wie der Eminence haben knapp 50Hz.
D.h. die niedrigste abstrahlbare Frequenz dieser Lautsprecher liegt doppelt so hoch. Oberhalb der Resonanzfrequenz kommt dann der enorme Wirkungsgrad der PA-Chassis zum tragen, was rein messtechnisch als Verzerrung beurteilt werden müsste.
Knapp: Die PA-Chassis in Boxen sind sehr viel lauter, kommen aber nicht so tief in den Keller.

Es gibt aber auch relativ weich aufgehängte PA-Chassis mit Gummisicke und sehr kleiner Resonanzfrequenz; ich glaube von BMS. Die sind preislich aber eine ganz andere Liga als Eminence.

Grüsse von der Ostsee
 
Jetzt wirds etwas kuddelmuddelig . . .
Resonanzfrequenz : die akustische Leistung ist oberhalb nicht mehr frequenzabhängig. Darum ist dies der eigentliche Arbeitsbereich eines Lautsprechers, der somit mit der Resonanzfrequenz beginnt und dort endet, wo der Strahlungswiderstand nicht mehr mit der Frequenz ansteigt. Die niedrigste absttrahlbare Frequenz ist oder liegt nahe bei der Resonanzfrequenz. Durch spezielle Maßnahmen können aber noch Frequenzen darunter wiedergegeben werden. Verzerrungen und Wirkungsgrad würde ich nicht gleichzeitig mit in die Suppe werfen.

 

ergo schnapsidee, danke für die klärung. :-) Wär ja auch komisch wenn ich der erste wär der darauf kommt.... grüße
 
Zitat:Original erstellt von: Schrotty

Jetzt wirds etwas kuddelmuddelig . . .
Resonanzfrequenz : die akustische Leistung ist oberhalb nicht mehr frequenzabhängig. Darum ist dies der eigentliche Arbeitsbereich eines Lautsprechers, der somit mit der Resonanzfrequenz beginnt und dort endet, wo der Strahlungswiderstand nicht mehr mit der Frequenz ansteigt. Die niedrigste absttrahlbare Frequenz ist oder liegt nahe bei der Resonanzfrequenz. Durch spezielle Maßnahmen können aber noch Frequenzen darunter wiedergegeben werden. Verzerrungen und Wirkungsgrad würde ich nicht gleichzeitig mit in die Suppe werfen.

Wenn Du genau liest, habe ich eigentlich das gleiche gesagt. Nur andere Worte.
mosbeats Frage habe ich damit wohl knapp und ausreichend genau beantwortet.
Wobei ein hart aufgehängter Speaker in einer geschlossenen Kammer durchaus recht tief herunterkommen kann (siehe Ampeg-Kühlschrank). Das liegt für heutige Bassisten allerdings eher im Tief-Mitten-Bereich und ist für Hifi-Zwecke völlig ungeeignet.
Der BMS-Treiber 12n630 wäre für Hifi-Anwendung schon eine ultimative Waffe (Fs=28Hz, 96dB, 600W), nur preislich sicherlich kein Schnäppchen.

Grüsse von der Ostsee
 
Sorry, ich hatte deinen dritten Satz falsch interpretiert,
aber den Zusammenhang von Wirkungsgrad und messtechnischer Verzerrung bekomme ich immer noch nicht ganz hin . . .
 
Zitat:Original erstellt von: Schrotty

Sorry, ich hatte deinen dritten Satz falsch interpretiert,
aber den Zusammenhang von Wirkungsgrad und messtechnischer Verzerrung bekomme ich immer noch nicht ganz hin . . .

Wenn ich ich mir einen Hifi-Mitteltöner mit 90dB zusammen mit einem PA-Bass von knapp 100dB zusammen vorstelle, dann muss ich die Kombination aktiv entzerren, weil meine Bässe einerseits nicht tief genug hinuntergehen, aber andererseits überproportional laut sind. Der Gesamtfrequenzgang einer solchen Box wäre unter Hifi-Gesichtspunkten stark nicht-linear, was ich als Verzerrung bezeichnet habe. Mit einem guten Equalizer und ausreichend Leistung bei gleichzeitig hoher Belastbarkeit des PA-Bass-Chassis könnte man das zwar hinbiegen, ich halte das aber für ein ziemlich unsinniges Vorgehen.

Grüsse von der Ostsee
 
Jetzt ist es klar,
aber könntest du bitte das nächste Mal auch lineare Verzerrung schreiben wenn du sie meinst.
Muss an der Menge der Beiträge im Forum liegen, aber ich hatte nur die nichtlinearen im Kopf. . . [:II]
 
Zitat:Original erstellt von: Schrotty

Jetzt ist es klar,
aber könntest du bitte das nächste Mal auch lineare Verzerrung schreiben wenn du sie meinst.
Muss an der Menge der Beiträge im Forum liegen, aber ich hatte nur die nichtlinearen im Kopf. . . [:II]

Ich versuch's!
Nur sind verzerrte Bass-Sounds für mich ein absolutes no-go! Das es so etwas überhaupt gibt !!![:O!]
 

Similar threads

EDE-WOLF
Antworten
48
Aufrufe
30K
schubi_neu_38615
schubi_neu_38615

Zurück
Oben Unten