Lackschäden Lackabsplitterungen bei Polyesterlack

[DWP]

Es dürfte ja bekannt sein, dass Polyesterlacke im Ggs. zu Nitrolacken sehr viel beständiger sind und sich auch nicht so schnell durch normalen Gebrauch "abschmirgeln".
Wenn Polyesterlack allerdings absplittert, tendiert er dazu, dies grossflächig zu tun. Dass kann man an vielen Fender Bässen aus den 70ern sehen: da ist nicht wie oft bei Nitrobässen dort wo die Spielhand sich jahrelang abgestützt u. geschwitzt hat, der Lack abgewetzt, stattdessen fehlt ein richtiges Stück Lack z.B. an der typischen Gürtelschnallenzone. Das sieht dann aus wie "weggebrochen".
Bei Polyesterlacken kann es einem auch passieren, dass der Lack durch blosses Lösen oder zu starkes Hereindrehen von Schlagbrettschrauben anfängt, abzusplittern.
Wie kann man solche Stellen behandeln, um ein weiteres Absplittern zu verhindern? Es muss nicht wie neu aussehen oder als sei da nie etwas gewesen, es soll bloss nicht weiter absplittern. Gefühlt - ich habe es nicht ausprobiert - könnte man den Lack an solchen Stellen mit dem blossen Fingernagel grossflächig vom Instrument "abpuhlen".
Und jetzt kommt mir nicht mit Relic- und Roadworn-Charme, vor allem nicht bei Polyester...

Viele Grüße,
Dirk

 

[W.A.S.P.chen]

Ich hab 'nen Gürtelschnallenplatzer (vom 1. Gig!) mit Klarlack aus'm Bastelladen "geflickt". Für €1,50 gibt's so'n kleines Fläschchen mit Pinsel, wie Nagellack. Sieht nicht doll aus, aber bislang ist das Lackloch nicht größer geworden.

 

[alice d.]

ich hab eine träne verdrückt und es so gelassen. das senkt den wert für langfinger...

 

[Metalfist]

Zitat:Original erstellt von: W.A.S.P.chen

Ich hab 'nen Gürtelschnallenplatzer (vom 1. Gig!) mit Klarlack aus'm Bastelladen "geflickt". Für €1,50 gibt's so'n kleines Fläschchen mit Pinsel, wie Nagellack. Sieht nicht doll aus, aber bislang ist das Lackloch nicht größer geworden.

Wenn dich das wirklich stört, dann würde ich es genau so machen.

ABER (!!!) wichtig: entweder hast du eine sehr ruhige Hand und schon Erfahrung bei Pinselarbeiten, ansonsten würde ich es auf jeden Fall abkleben mit Malerkrepp.

Das klebt nicht so fest, aber verhindert, dass du über die Ränder hinaus lackierst.

Die abgeplatzen Stellen auf meinen Bässen (vor allem mein Squierpreci hat schon einiges abbekommen) wurden bis jetzt noch nicht grösser. Vielleicht hängt das aber auch vom Lack ab.

 

[Armint]

Ich hatte mal meinen Fender Elite aus Doofheit fallen lassen und er hatte einen mächtigen Lackabplatzer an der Zarge.
Das habe ich überlackiert mit Bootslack, damit war Ruhe.

 

[mainzel99]

Zitat:Original erstellt von: badmatafaka
ansonsten würde ich es auf jeden Fall abkleben mit Malerkrepp.

noch besser: beim Modellbauladen "Linierband" kaufen: lässt sich sehr präzise kleben und man kann auch je nach Band Kurven nachbilden - und es geht wirklich rückstandsfrei wieder runter.

Zum Thema aging ...weiss jemand was die Sandberge für Lack verwenden? angeblich ist das n Polylack und drunter ne dünne Schicht Nitro bei den hca-Teilen (?)

 

[DWP]

Vielen Dank für eure Tipps.
Ich habe einen für mich sehr wertvollen Noel Redding Jazz Bass mit einem neuen Pickguard versehen, da ich vom originalen mit der Originalunterschrift von Noel Redding nicht letztere durch meinen Schweiss oder Ähnliches entfernen wollte. Die Schraubenlöcher des US-Vintage Pickguards waren halt nicht ganz millimetergenau und beim etwas schiefen Eindrehen der Schrauben begann schon ein wenig der Lack zu splittern und ich wollte das nicht unbedingt schlimmer werden lassen, wenn ich mal nackig - also ohne Pickguard spiele.
An einem ansonsten völlig un-relicten Instrument, finde ich das halt nicht so prickelnd...

LG,
Dirk