Leim um Decke aufzuleimen?

whitewater

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Moin,
ich muss mal langsam mit meinem Projekt weiterkommen, und die Zebradecke (10mm) auf den Cherrybody (30mm) aufleimen. Dazwischen sollen noch 1,6mm Akzentfurnier in Nussbaum.
Soweit so klar, erst die Decke im Spiegel verleimen, bevor das Sandwich dran ist, aber welchen Leim würdet Ihr nehmen?
Eigentlich wär ich bei Titebond, der wohl in der Version II oder III auch noch etwas weniger weich bleibt, als das gute alte Ponal.
Allerdings hatte ich für Spaß mal bei ChatGPT nachgeschaut, und der fängt an rumzulabern, das sei eher die nicht so gute Lösung, besser wären UF-Harzleime oder Laminier-Epoxy. Fisch/Hautleim zu pingelig in der Verarbeitung.
Problem dabei die UF Leime gibts primär in Halbzentnergebinden oder noch größeren Gebinden, da ist jetzt nicht unbedingt die Menge die ich in diesem Leben noch aufbrauche.
Bei Epoxy bin ich nicht wirklich sicher, ob das wirklich die Kerze ist, vor allem bei der Auswahl bin ich unsicher.
Ich verfüge nicht über eine Heißpresse, zum Pressen wollte ich Siebdruckplatte, so in 20mm und so etwa 8 Zwingen nehmen, hab aber schon mal mit Epoxy gearbeitet/laminiert (Surfbretter), und mein 85er ist mit schnödem Ponal geleimt, allerdings keine Decke, nur Flügel an einen durchgehenden Hals und Griffbrett aufgeleimt. Das hält bislang zufriedenstellend.

Also, Frage an die Amateure und Dilettanten hier: was nehmt Ihr so? Wie sind Eure Erfahrungen? Wie schlimm ist das mit den PVAc Leimen wirklich? Und wenn Epoxy, was nehm ich da?
 
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Ich baue gerade meinen 18. Bass. Jede Leimfuge an allen davon ist mit Titebond verleimt. Keine einzige davon hat sich jemals auch nur um einen Millimeterbruchteil geöffnet.

Aber es spricht natürlich auch nichts dagegen, den profunden Empfehlungen einer künstlichen "Intelligenz" zu folgen.
 
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Du nimmst Titebond Classic?
Wie gesagt, ich hätte jetzt nicht unbedingt Ponal genommen, obwohl es seit 40 Jahren hält. Daß die KI im Zweifel übertreibt ist klar, deshalb such ich ja noch nach vertrauenswürdigen Auskünften ;) Danke.
 

Ich habe meine ca. 12 Selbstbauten, teils auch mit Decke, alle mit Titebond III Ultimate verwirklicht und hatte nur ein einziges Mal Probleme mit einem Skunk Stripe. Der war aber insgesamt viel zu dünn (= zu wenig tief) und schlampig eingepasst. Das wäre mit anderen Leimen genauso passiert.

Ansonsten bin ich von dem eigentlich restlos begeistert.
 
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Und ich nutze für fast alles Fischleim. Natürlich immer sauber gefügt und mit vielen Zwingen.
 
Titebond Classic wird glashart, lässt sich gut verarbeiten und ist preisgünstig. Für Praktiker, Realisten und Profis ohne Voodoo die erste Wahl.
Wenn du richtig cool und authentisch sein willst, nimmst du Knochenleim.

Alles, was Epoxy, PU undsoweiter ist, ist übertrieben; außerdem Plastik.
Und: Ponal würde genauso funktionieren, ist aber uncool (und lass dir blos nix vom "Kriechen" erzählen; bei mir ist in den letzten 40 Jahren noch nix "gekrochen").
Hautleim ist zu weich.
Fischleim ist einfacher (kalt) zu verarbeiten als Knochenleim, m.E. aber nicht ganz so hart - nehme ich gerne für Möbelrestaurationen, wenn ich Zeit zum Spannen brauche.
 
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Ich nutze auch die KI - wohldosiert und kritisch hinterfragt.
Und genau dieses Hinterfragen geht nur mit dem nötigen Hintergrundwissen.

Man sollte sich eines klarmachen:
Der Schrott, der gepostet wird, fließt genauso in die Trainingsdaten ein wie die Fakten. Die KI kann das nicht unterscheiden, sie kann nur gewichten. Und wenn genügend Leute posten, dass sie ihre Gitarre mit Roggenmehl verleimt haben, wird die KI das so wiedergeben.
 
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  • #10
Es ist nicht mehr und nicht weniger als eine spezielle Art von Statistik. Und da man nicht annähernd genügend kuratierte Datenquellen hat, lutscht man halt das Internet durch. Mit den wenigen guten und den Unmengen miserablen Inhalten.
 
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  • #11
Ich nutze auch die KI - wohldosiert und kritisch hinterfragt.
Und genau dieses Hinterfragen geht nur mit dem nötigen Hintergrundwissen.

Man sollte sich eines klarmachen:
Der Schrott, der gepostet wird, fließt genauso in die Trainingsdaten ein wie die Fakten. Die KI kann das nicht unterscheiden, sie kann nur gewichten. Und wenn genügend Leute posten, dass sie ihre Gitarre mit Roggenmehl verleimt haben, wird die KI das so wiedergeben.
Dafür hab ich doch Euch ;)
 
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  • #13
Also mein IRL Erfahrungsschatz sagt Kartoffelstärkekleister. Damit und billig gedruckten Konzertpostern haben wir komplette T2 geflickt.
 
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  • #14
Ich habe drei Bässe gebaut, alle mit Titebond classic, einfach, weil es alle so machen.

In meiner Lehre hatten wir für Furnierarbeit Ponal, das Holz vorher ganz leicht befeuchtet und dann das Furnier mit einer Warm - (oder Heiß) Presse verleimt.
Die Verarbeitung ist schon irgendwie anders.
Aus meiner Sicht wird das Thema Leim zu heiß gekocht.

Ein Nachtrag noch.
Titbond ist... Formstabiler. Das merkt man vor allem, wenn man große Poren oder Löcher auf Oberflächen wegpfuschen will. Ich würde auch behaupten, dass der Leim an sich mehr Steifigkeit hat. Ob das jetzt Auswirkungen auf eine anständige Leimfuge hat, weiß ich nicht. Gehe aber nicht davon aus.
 
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  • #15
Ich
Ich habe drei Bässe gebaut, alle mit Titebond classic, einfach, weil es alle so machen.

Das ist der Grund.
Ich habe mir selbst kürzlich ein Fläschchen gekauft (Gruppenzwang) obwohl ich bisher immer mit Weissleim sehr gut gefahren bin.
Fazit: es ist ein Leim und er ist ok.
Zaubern kann er aber auch nicht. Wer gut vorbereitet und sauber anpresst, bekommt auch mit Ponal ein vergleichbares Ergebnis.

Klar eine Flasche kostet nicht viel, man kann den Leim ruhig verwenden. Aber ich hatte auch mit Ponal bisher nie Probleme. Unbedingt notwendig ist Titebond aber nicht.
 
  • #17
Und: Ponal würde genauso funktionieren, ist aber uncool (und lass dir blos nix vom "Kriechen" erzählen; bei mir ist in den letzten 40 Jahren noch nix "gekrochen").
Doch, kann schon passieren, hab ich schon erlebt.

Der 5-min-Ponal soll allerdings ebenfalls nicht merklich zum Kriechen neigen.
Und wenn genügend Leute posten, dass sie ihre Gitarre mit Roggenmehl verleimt haben, wird die KI das so wiedergeben.
Dabei nehme ich Roggenmehl nur zum Haare waschen. Wirklich!

Übrigens: Titebond wird u.a. auch von Gibson verwendet. Die werben sogar damit. Ob das jetzt ein Grund ist, ihn zu nehmen oder zu umgehen, muß jeder für sich herausfinden.

Wenn an ein Bauteil verleimt, das man irgendwann sinnvoll wieder lösen können soll oder muss, sind Fischleim und Knochenleim besser. Also z.B. für Griffbretter und für verleimte Halsverbindungen. Ansosnten sollte es weitgehend wurscht sein.
 
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  • #19
Die Begründung für Titebond, Knochenleim und Co. ist, dass die Übertragung von Schwingungen innerhalb der Korpus (Hals...) um so bässer sei, je härter der Leim ist. Weichere Leime (Ponal) könnten eine dämpfende Wirkung haben.
Ich bin nicht sicher, ob das tatsächlich einen Einfluss hat - bei Vollholzgitarren eher nicht, wenn ihr mich fragt. Aber schaden kann's ja nicht. Und irgendwie verarbeite ich die auch lieber; das ist aber subjektiv.

Ein guter Grund ist, dass man die o.g. Leime problemlos mit Wärme und Feuchtigkeit wieder lösen kann. Das ist ein Vorteil bei akustischen Instrumenten wie auch bei Griffbrettern oder eingeleimten Hälsen.
Für eine laminierte Decke ist das egal.

Und das mit dem Kriechen... @beate ...
Du hast das schon öfter erwähnt. Ich kann und will das Gegenteil nicht beweisen. Es öffentlich anzuzweifeln steht mir nicht zu.
Aber all die Dinge, die ich seit meiner Lehrzeit mit PVAC verleimt habe, hatten dieses Phänomen nicht. Auch keine Stücke von allen mir bekannten Schreinern; dabei sind auch Dinge, die permanent unter Zug stehen, Hängeregale, Meisterstücke, Küchenmöbel, Stühle... das heißt nicht, dass diese Verbindungen grundsätzlich immer ewig halten - aber das tun Verbindungen mit Knochenleim auch nicht.
 
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