Nicht vorhandenes musikalisches Gehör entwickeln

Geist

Geist

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Hallo ihr,
lang nimmer hiergewesen :-)

Ich steh grad irgendwie an. Ich hab mich seit ich spiele mit Theorie und Noten und all dem auseinandergesetzt. Das Resultat: Wenn mir jemand eine Note sagt weiß ich theoretisch welche Noten dazupassen. Aber mir mangelt es total an musikalischem Gehör. Wenn ich höre wie ein Gitarrist was spielt oder wenn einer was singt hab ich keine Ahnung was das für eine Note ist und was ich dazu spielen kann.
Ich würd das gerne intuitiv können - wenn der Gitarrist was daherspielt intuitiv wissen wo am Bass ich die Töne finde die gut dazu klingen. Aber das kann ich ÜBERHAUPT NICHT. Spiel jetzt bissl über zwei Jahre aber der Teil ist bei mir völlig auf der Strecke geblieben, was mir jetzt bei der Bandsuche zum Verhängnis wird. Wurde schon ein paar mal abgelehnt. Die wollen mir nicht alle ständig sagen was für Noten sie spielen wenn sie spontan nach Gefühl was spielen. Aber ich hab dieses Gefühl nicht.
HILFE! Wie entwickel ich das? Wie kann ich das trainieren? Bin bereit harte Arbeitsstunden reinzustecken. Bin für jeden Tip dankbar!

Liebe Grüße!
 
play-along, play-along, play-along...
einfach cds in den player schieben, bass schnappen und zu den songs mitspielen. dann kommt das schon mit der zeit... [;-)]
greez
edel
 
Genau wie Edel schreibt: CD rein und die Grundtöne on the Fly schnappen. Es geht sehr schnell, wenn man die Übung hat.
2. Du kannst auch den Bass, so wie eine zweite Stimme mitsingen. Das Hilft wahnsinnig, um später Bassriffe und Skalas zu üben.
 
möchrte dazu 2 Dinge sagen:

1. Wenn die Kollegen nicht bereit sind Dir die Töne zu sagen die sie spielen, weil sie immer so nach Gefühl spielen - spiele einfach nicht mit ihnen, in meinen Augen verdecken sie nur ihre eigene Unfähigkeit als Teamplayer aufzutreten, und spielen in einer Band ist nunmal Teamwork!!!, ausserdem führt dieses Spiel nach Gefühl in den meisten Fällen früher oder später in eine Sackgasse.
2. Hören, Gehörbildung etc. ist eine sehr komplexe Sache, nach 2 Jahren Bassspiel auf Anhieb irgendwas nach Gehör mitspielen zu können ist meiner Meinung nach sehr viel verlangt. Der erste Schritt hier wurde schon geschrieben, versuche (zunächst ganz einfache!!!) Stücke zu einer CD mitzuspielen. Problematisch ist da sicher gerade am Anfang den Bass überhaupt differenziert herauszuhören. Helfen würde da sicherlich Unterricht, ein guter Lehrer kann mit Dir das Raushören üben sowie Dir bei der Auswahl der Stücke helfen. Grundsätzlich hilft oft schon der Versuch eine Bassstimme nachzusingen, da entwickelt man schon recht schnell ein Gefühl für Tonhöhen.

Viele Grüsse,

J.B.E.
 
Zitat:Original erstellt von: Achim_der_2te

Hi, da stehst Du nicht allein da [:-)]

[URL]https://www.bassic.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=14791408[/url]
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Na. Das hat sich jetzt doch gebessert. [;-)] Außerdem ging es mir hier ja um Kreation - nicht ums Nachspielen. Das ist eigentlich kein Problem.

Folgende Methoden:
1. Nachspielen, nachspielen, nachspielen
2. Tonleitern üben. Die meisten Songs bauen auf dem ionischen System (Dur, natürlich Moll) oder der Blues-Skala auf. Wenn Du die über das gesamte Griffbrett draufhast, flutscht es leichter.
Tipp: Skalenübungen parallel mitsingen
www.justchords.de
3. Systematisch Gehör bilden. Schau mal hier:
https://www.bassic.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=14793185

Viel Glück
 
dem gitarristen aufs griffbrett schauen... die akkorde auf der gitarre könne und kennen ist da sehr nützlich... das ergibt sich dann automatisch... wenn du wirklich nicht weißt was der kerl da spielt, einfach mal rüberschielen und schauen was er gerade greift (gitarristen sind ja meistens nicht die riesen-experimentierer,d.h. 7er,dur und moll akkorde sind so das gängige...)

ansonsten hat J.B. Ecker recht... das geht ja mal gar nicht was die kerle da abziehen... in einer band hat man kooperativ zu sein...
 
Zuletzt bearbeitet:
Es kommt natürlich darauf an, in wie weit du die Theorie drauf hast.
Ich würde jedenfalls versuchen am Anfang nicht so komplex zu denken und die eigenen Ansprüche nicht zu hoch anzusetzen.

Wenn du die grundlegende Dinge drauf hast (du weißt wo die Töne auf dem Griffbrett sind und wie Vierklänge aufgebaut sind), dann würde ich mir zunächst ein Repertoire erarbeiten. Damit kann man sich schon ganz gut durchschlagen. Wenn du keine zündende Idee hast, kannst du immer auf deinen "Bausatz" zurückgreifen. Da hilft es natürlich möglichst viele Stücke nachzuspielen.
Wie bei allem in der Musik hilft auch hier nur konsequentes üben.

Wenn dir die Leute nicht sagen wollen was die spielen ist das echt lächerlich. Wahrscheinlich wissen sie es oft selber gar nicht!

Wichtig ist, dass du keine Angst hast etwas falsches zu spielen und nicht gehemmt bist auch mal etwas auszuprobieren.

Ansonsten kann ich dir nur empfehlen, dich mit dem Walken zu beschäftigen. Wenn du das drauf hast, wirst du keine Probleme mehr haben, die richtigen Tone zu finden, dein Gefühl für "die richtigen Töne" wird sich automatisch verbessern und dein dein Ohr für das erkennen von Harmonien geschulter.
 
Ich vermute auch, dass diese Herren Gitarristen von der Lagerfeuerfraktion her abstammen und keinen blassen Schimmer haben, was sie da spielen. Und das gegenüber einem "Viersaiter" zuzugeben, das ist unter ihrer Würde.
Am Ende ist es schade um jede Minute, die man mit Solchen verplempert.

Andererseits - bevor man gar keine Mitmusiker hat . . .
 
Mal abgesehen davon ist das ja nicht das Problem, ob die Gitarren selbst wissen, was sie spielen. Das Problem von Geist (und vielen vielen anderen) ist doch:
Wie finde ich heraus, was ich dazugeben kann, ohne erst nachfragen zu müssen; was ja manchmal oder fast immer gehörig stören würde.
Ich persönlich bin da genau in der gleichen Lage (schlechtes Gehör) und helfe mir halt ganz dilletantisch durch (leises) Herumprobieren und anfängliches Beschränken der Linien auf Pentatonik. Ziemlich schnell ist man damit am Ziel, weil man (ich) doch recht deutlich hört, wenn man daneben liegt. Über den harmonischen Überbau, der die Wahrscheinlichkeit der Akkordfolgen mehr oder weniger vorgibt, sollte man sich vorbilden.
(die Schemata der gängigen Pop - Rock - Jazz - Strukturen, siehe BassBible).

Eigentlich sehe ich das Hineinfinden ohne Angaben sogar unter einem sportlichen Aspekt, und wenn die Mitspieler sich der gleichen Aufgabe auch umgekehrt stellen wird's interessant. Ärgerlich finde ich Keyboarder, die mit Vorliebe am Pitch-Rädchen kurbeln und ansonsten den notenfesten Fachmann raushängen lassen, da hilft nur Nachfragen.

@ j.b.ecker
Das mit der Sackgasse leuchtet mir so diagonal gelesen nicht so ganz ein.
 
Zitat:Original erstellt von: Moneyhead
Einfach irgendwas zu duddeln und dann zu erwarten, daß alle anderem dem automatisch folgen ist ziemlich sinnlos.
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Das ist mal klar! Genau das ist ja auch Geist's Problemchen, wenn ick dat richtig sehen tu.
Bei 'ner Session, auch wenn's um's gegenseitige Beschnuppern geht, wird selten vorher 'ne Stunde über die Spielregeln diskutiert.
Man geht davon aus, dass keiner einfach so rumdudelt ohne Plan.
Im Normalfall wird die Struktur auch so gehalten, dass jedem der Einstieg möglich ist, denn das ist ja der Sinn des Ganzen. Es bleibt an sich einzig und allein das angesprochene Problem, die Tonart zu erkennen, bzw. zu finden.
Stattdessen "smoke on the water" zu spieln, finde ich etwas phantasielos.
[ooo]

Ach so - - noch ein Einwand:
das mit dem mathematischen Ding mit relativ festen Regeln sehe ich im weitesten Sinne auch etwas anders.
Mir ist Motivation, Gefühl, Ausdruck und Energie wichtiger als Mathe, Hauptsache die Tonart stimmt.
[:-)]
 
Zuletzt bearbeitet:

Treffer, der saß![:D] Ist aber glaube leider wirklich so. Um 's Gehör zu entwickeln empfehle ich Dir singen, Intervalle, Tonleitern, Guidelines,...
Spiele einfach einen Ton auf dem Bass, z.B. ein C, danach versuchst Du, den Ton möglichst genau zu singen. Wenn das klappt, spielst Du wieder das C, Ton singen (Halten, kurzes Düpp bringt nichts[;-)]), dann die Oktave, das nächsthöhere C auf dem Bass spielen, gleichen Ton weitersingen. Wenn das klappt, beide Töne singen (Nicht gleichzeitig[:-)]), dann mal den tiefen spielen, darüber den hohen singen. Das alles wirklich so lange, bis Du das Singen im Schlaf beherrschst. Auf dem Bass auch immer nur lange, stehende Töne, der ist nur das Kontrollmedium. Dann an andere Intervalle rantasten, zunächst Quarte und Quinte, sind mit Abstand die leichtesten. Danach große und kleine Terz, dabe kannst Du Dich schon gut an Akkorde in Grundstellung ranwagen, dann Sechsten und Septimen und Akkordumkehrungen. Man lernt dabei ziemlich schnell und sicher, Dur und Moll auseinander zu halten und den Ruhepunkt, die Grundtonart mit dem Gehör festzustellen. Suche Dir für die Übungen, der Dir beim Singen entgegenkommt. Das oben ist schon Stoff für 'n paar Wochen, langsam und gründlich ist da das Zauberwort. Einfach jeden Tag 10 Minuten in den Übealltag einbauen und die erfolge werden kommen. Nur nichts über 's Knie brechen!
Zitat:Original erstellt von: JimmyZee

Ich vermute auch, dass diese Herren Gitarristen von der Lagerfeuerfraktion her abstammen und keinen blassen Schimmer haben, was sie da spielen. Und das gegenüber einem "Viersaiter" zuzugeben, das ist unter ihrer Würde.
Am Ende ist es schade um jede Minute, die man mit Solchen verplempert.

Andererseits - bevor man gar keine Mitmusiker hat . . .
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Ich habe am anfang immer Lieder 100 mal gehört bis ich die tonart raus hatte und dann kam noch die aufgabe dazu wenn man mal die tonart gefunden hat die akkorde drin zu finden :-)
Heute klappts bei einfachen liedern nach 10 sekunden, wobei ich das meiste durch bekannte kadenzen erkenne.
Gerade sowas wie Subdominante - Dominante - Tonika kommt in vielen Liedern vor und man kann damit sehr schnell die Tonart rausfinden.

Wenn ich nochmal anfangen müsste würde ich mir einfach meine komplette Ärzte-sammlung (oder andere bands die relativ einfache akkord-folgen haben) nehmen und nur versuchen mitzuspielen. Und dann jedes lied solange anhören bis die tonart und die grobe struktur des liedes (refrain und strophe) klar ist. Und dann zum nächsten :-)

ach ja, und du darfst nicht verzweifeln wenn du keinen fortschritt spürst. Er kommt ohne dass man es merkt, irgendwann wirst du einfach so feststellen dass alles irgendwie einfacher geworden ist.

falls es etwas wirr ist: liegt an der uhrzeit
 
Hab mich noch gar nicht für die vielen Tips bedankt :-)
Also: DANKE! :D
Werd das alles ausprobieren bzw. bin dabei. Schwer is ja schon! Das mit dem singen is ja so eine Sache*g* da muss ich selber mal den Ton treffen :-P
 
Wo bekomm ich das Earmaster Programm? Auf Amazon gibts es nimmer und im Internet ... äääh ....[ooo] sagt mein Antivir immer dass es nen Trojaner drin hat.
 
Zitat:Original erstellt von: Geist

Hallo ihr,
lang nimmer hiergewesen :-)

Ich steh grad irgendwie an. Ich hab mich seit ich spiele mit Theorie und Noten und all dem auseinandergesetzt. Das Resultat: Wenn mir jemand eine Note sagt weiß ich theoretisch welche Noten dazupassen. Aber mir mangelt es total an musikalischem Gehör. Wenn ich höre wie ein Gitarrist was spielt oder wenn einer was singt hab ich keine Ahnung was das für eine Note ist und was ich dazu spielen kann.
Ich würd das gerne intuitiv können - wenn der Gitarrist was daherspielt intuitiv wissen wo am Bass ich die Töne finde die gut dazu klingen. Aber das kann ich ÜBERHAUPT NICHT. Spiel jetzt bissl über zwei Jahre aber der Teil ist bei mir völlig auf der Strecke geblieben, was mir jetzt bei der Bandsuche zum Verhängnis wird. Wurde schon ein paar mal abgelehnt. Die wollen mir nicht alle ständig sagen was für Noten sie spielen wenn sie spontan nach Gefühl was spielen. Aber ich hab dieses Gefühl nicht.
HILFE! Wie entwickel ich das? Wie kann ich das trainieren? Bin bereit harte Arbeitsstunden reinzustecken. Bin für jeden Tip dankbar!

Liebe Grüße!
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Selbst im Jazz kennt man die Form. Ohne diese wäre es auch recht schwer, dass es sich halbwegs gut anhört. Damit es also mit dem Zusammenspiel klappt, MUSS die Kadenz feststehen.

Das wäre ja so, als ob man ständig das Tempo ändern würde ohne das jemand weiß, wann.

Ich hatte zwar auch schon mit Leuten völlig frei gejamt. Aber meist über EINE Tonart. Das macht Spaß, hört sich aber oft nicht wirklich gut an.

Ich würde mich auch von Bands fernhalten, denen es an einem grundlegenden Konzept mangelt. Das gibt nur Probleme.

Wenn du ein "musikalisches Gehör" entwickeln willst, solltest du dir erstmal einfache Musikstücke aus dem Rock/Pop - Bereich raussuchen.

Wir hatten hier kürzlich mal einen Thread über Coldplay. Die vielleicht nicht gerade ;-). Denn hier wird oft der Grundton verschleiert und das kann anfangs sehr nervenaufreibend sein. Eher ZZTop, ACDC, manche Sachen von Brian Adams doer so. Bei aktuellen Künstlern bin ich nicht so bewandert [V]

Ich mache es manchmal so, dass ich mir irgendetwas anhöre und einfach mal dazu spiele. Ganz ohne jegliche Erwartungshaltung. Manches hört sich gut, manches etwas schräg an. Daraus kann man aber auch wiederum ganz neue Ideen entwickeln.

Wichtig ist, dass du Spaß dabei hast und trotzdem eine gewisse Zähigkeit.

 
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