Setup Fender Mustang Bass

OSDrum

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Ich habe von einem Freund einen Fender Mustang Bass (MiM) von 2017 bei mir auf dem Tisch liegen, der wegen chronischer Nichtbenutzung verkauft werden soll. Da er aber nicht wirklich gut spielbar war, habe ich ihn zum Setup mitgenommen für ihn.
Der Hals war eine völlige Banane, die Wölbung nach vorne in Richtung Saiten war so groß, dass der Saitenabstand vom Griffbrett bei weit mehr als 5 mm lag. Die Oktavreinheit ließ sich so natürlich nicht richtig einstellen. Also hab ich erstmal den richtigen zölligen Schlüssel besorgt und den Halsspannstab in mehreren Schritten so angezogen, dass der Hals fast wieder gerade ist. Ganz leicht ist er noch zu den Saiten hin gekrümmt. Damit ist die Saitenlage schon viel besser als vorher, aber immer noch recht hoch für mein Gefühl. Das Problem ist jetzt, dass die Saiten scharren, wenn man oberhalb der 12. Bundes greift - die Saiten Reiter müssten also eigentlich noch höher.

Gibt es irgendein Rezept für das Schnarren in hohen Lagen, das ohne Investitionen zu einer Verbesserung führt? Bünde abrichten lassen oder Pleken ist weit über Ziel hinaus, dass Ding soll einfach nur spielbar weg gehen...
 
@OSDrum na ja, info und Videos zur Basseinstellung gibt ja genug in Netz, mal das Griffbrett / Hals in Augenmass mit Hilfe der gesponnen Seite als Referenz nehmen... jedoch wie Du es beschreibt scheint der Abstand Seiten zu Griffbrett nach dem ca. 12. Bund wieder kleiner zu werden, mal nachgemessen? IMHO scheint wohl der "Winkel" in der Halstasche bzw. Hals zu Body nicht zu stimmen, schau mal zum Thema 'shim' nach... - kleine Holzplatte zwischen Körper und Hals einfügen um diesen Winkel zu korrigieren...
 
Ich habe mir einige der Videos angeschaut und bei meinen Bässen bereits mehrfach ein Setup ohne Probleme durchgeführt - das Problem scheint hier beim Mustang an sich zu liegen. Ich habe keine Messlehren und mit einem Meßschieber komme ich nicht an die Stellen heran, die zu messen wären - aber rein optisch würde ich Dir recht geben, es wirkt so, als würde der Abstand vom 14. Bund (Beginn Halstasche) bis zum 19. Bund (Ende Griffbrett) wieder minimal kleiner.

Ich habe die Halsschrauben mal nachgezogen, aber dadurch hat sich nichts geändert. Sie waren auch keinesfalls locker und ließen sich nur ganz wenig bis fest weiterdrehen.

Shimmen wäre sicher eine Möglichkeit, aber so eine OP überlasse ich dann dem Besitzer (der wird es sicher selber nicht machen) oder dem Käufer des Basses. Ich werde den Hals jetzt soweit wie möglich gerade einstellen und dann die Saitenlage so einstellen, dass es nicht schnarrt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich verwirrt etwas "Die Wölbung nach vorne" oder "zu den Saiten hin gekrümmt"....
Ist er nun konvex oder konkav? Wie hoch sind denn die Abstände, von denen wir hier überhaupt sprechen? Wo soll er hin? Was versuchst Du einzustellen?

Mal ne andere blöde Frage: Gehen die Reiter am Sattel nicht mehr höher?!

Für mich hört sich das an, als wäre der Bass von Grund auf noch nicht sauber eingestellt. Nur am Trussrod drehen löst nicht immer alle Probleme...

Wenn es ab dem 12. Bund scheppert, dann müssen die Reiter am Sattel höher, da gibt es kein Vertun.
Wenn der Saitenabstand wieder zu hoch ist, braucht es evtl. einen Shim (das ist keine "OP" sondern unproblematisch) und der Trussrod muss dann noch mal justiert werden - vielleicht reicht es schon, den Hals dann gerader zu stellen, wenn nicht dann eben ein Shim.

Am besten ist Du misst noch mal genau...
Fender gibt zum Beispiel als groben Richtwert 2,4mm auf der Bass-Side und 2mm auf der Treble-Side an bei einem 9,5er Radius oder 2,8mm Bass/2,4mm Treble bei einem 7,25er. Die Messung sollte am 17. Bund erfolgen (ohne etwas zu drücken)....

Ich messe bei meinen Setups der Einfachheit halber den Abstand vom letzten Bund zu den Saiten und versuche zwischen 2mm und 2,5mm einzustellen (was schon recht flach ist)
 
Oh oh, da habe ich ja ein Fass aufgemacht - ist klar, wenn der Trommler an einem Bass rumschraubt, dann... :D
Nochmal systematisch - ich will den Bass nur wieder einigermaßen spielbar machen, dass war er nicht, als ich ihn mitnahm vom Freund.

Ist er nun konvex oder konkav?
Der Hals ist konkav. Er war extrem konkav, als ich den Bass bekam. Jetzt nach mehrmaligem Nachstellen des Trussrods (Nachstellen=anziehen) und ruhen lassen ist er immer noch leicht konkav. Es sieht für mich auch so aus, als wäre der Hals bei den hohen Saiten konkaver als bei den tiefen Saiten, er hat also einen leichten Twist.
Ich kann den Trussrod noch weiter nachstellen, aber es geht zunehmend schwerer (auch wenn ich die Saiten beim Nachstellen lockere und den Hals mit leichter Kraft etwas in die Richtung biege, wo er hin soll, während ich mit dem Innensechskant anziehe). Ich möchte hier auch nichts kaputt machen - daher höre ich auf, wenn ich das Gefühl habe, es geht an mechanische Grenzen.

Wie hoch sind denn die Abstände, von denen wir hier überhaupt sprechen?
Als ich den Bass bekam, hatte er einen Saitenabstand von mindestens 5 mm am 17. Bund und war deswegen nahezu unspielbar. Die Ursache für den großen Saitenabstand lag m.E. an den absurd hoch eingestellten Saitenreitern in Verbindung mit dem stark konkaven Hals.

Am besten ist Du misst noch mal genau...
Fender gibt zum Beispiel als groben Richtwert 2,4mm auf der Bass-Side und 2mm auf der Treble-Side an bei einem 9,5er Radius oder 2,8mm Bass/2,4mm Treble bei einem 7,25er. Die Messung sollte am 17. Bund erfolgen (ohne etwas zu drücken)....
Ich habe jetzt mit dem noch immer leicht konkaven Hals und einer Saitenraiter-Einstellung, die das schnarrfreie Spielen auf allen Saiten bis zum 15. Bund hinauf ermöglicht, folgende Saitenabstände:

E-Saite: 3,8 mm am 17. Bund (gemessen von Saitenunterkante bis auf Bund-Oberkante)
G-Saite: 3,4 mm (gemessen wie E-Saite)

Der Bass ist jetzt zumindest spielbar, aber nicht besonders leicht, weil die Saitenlage für mein Gefühl und auch objektiv nach den Messungen noch zu hoch ist.

Mal ne andere blöde Frage: Gehen die Reiter am Sattel nicht mehr höher?!
Doch, sie sind noch einstellbar - ich würde sagen, nach oben wären noch 2-3 mm mehr möglich. Bei E- und G-Saite ginge noch etwas mehr wegen der Griffbrettwölbung.
Nach unten sind bei E und G ca. 2,5 mm Luft im Sattel, bei A und D ca. 3,5 mm.

Wenn es ab dem 12. Bund scheppert, dann müssen die Reiter am Sattel höher, da gibt es kein Vertun.
Ja, habe ich begriffen und auch gemacht. Ich habe sie jetzt so eingestellt, dass sie dem Griffbrettradius folgen und die Saiten alle mindestens bis zum 15. Bund schnarrfrei spielbar sind (mm-Angaben dazu siehe oben). Die D- und G-Saite schnarren vor allem im 17. Bund gegriffen etwas, aber das ist denke ich hinnehmbar - da oben spielt auf diesem Bass eh keiner.
Ich messe bei meinen Setups der Einfachheit halber den Abstand vom letzten Bund zu den Saiten und versuche zwischen 2mm und 2,5mm einzustellen (was schon recht flach ist)
Da wird dieser Bass wohl nicht hinkommen, die Werte am letzten Bund gemessen sind mehr oder weniger identisch mit denen am 17. Bund, die ich oben aufgeführt habe.

Ich werden jetzt noch versuchen, den Hals etwas gerader zu bekommen durch vorsichtiges Anziehen des Trussrods, so dass er bei den Tiefen Saiten nahezu gerade ist und bei den hohen wird er dann wohl leicht konkav bleiben. Dadurch wird die Saitenlage im Spieltbereich bis etwa dem 9. Bund ja nochmal niedriger und die Bespielbarkeit damit besser.

Wenn ich mit dem Hals fertig bin, dann stelle ich die Saitenreiter wenn notwendig nochmal so nach, dass es oben nicht schnarrt und dann zum Schluss stelle ich die Oktavreinheit ein - und dann geht das Ding in die kleine Bucht!

Über die Qualität, die Fender da bei diesem Bass abgeliefert hat, könnte man einen neuen Thread füllen, aber es scheint auch keine Besonderheit bei dieser Firma und den günstigen Instrumenten zu sein. In den Bereich der Qualitätssicherung fällt ein völlig verbogenes Schlagbrettauf, dass im Bereich des Splitcoils konvex ist, wie der Arsch vom Rex! Der Pickup-Wahlschalter war defekt, weil sich zwischen den Kontaktblechen Dreck/Staub festgesetzt hatte, der im Elektronikfach noch reichlich vorhanden war. Das E-Fach habe ich ausgesaugt und den Schalter konnte ich durch mehrfaches Betätigen und Ausblasen wieder funktionsfähig machen. Über die Kanten der Bundstäbchen will ich gar nicht erst reden - wäre es meiner, hätte ich da schon lange eine Feile angesetzt, aber bei einem fremden Gerät möchte ich da nicht ran - mir fehlt auch das Können und das richtige Werkzeug dazu. Ich denke mal, die Saiten müssten dringend gewechselt werden, sie sind zwar nicht mechanisch verschlissen, aber doch durch die Jahre des Herumstehens sehr matt vom Klang her. Momentan klingt das Teil bestenfalls ok. Für einen Schüler / Kind / Jugendlichen mit kleinen Händen als Beginner-Instrument ist es wohl akzeptabel.
 
Da er bis ca. Bund 17 einigermassen ordentlich spielt, und der Mustang Bass doch 19 Bünde hat (?!), wenn Du das entsprechende tool nicht hast, nimm doch mal ein kleines Lineal oder sonsts was gerades um die 6-10cm und prüfe die letzten Bünde, ob da ein-zwei zu stark überstehen im Vergleich zu den anderen ... (dann wäre wohl eine kleine Bundabrichtung beim Meister nötig oder etwas Bundfeilen...)
 

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