struppis traurigkeit =(

Struppi

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ich muss mir hier gerade mal etwas von der seele schreiben, hier bin ich weitesgehend anonym und ihr konntet mich schon oft aufmuntern.

vor einer woche habe ich erfahren dass meine freundin schwanger ist, der letzte gummiunfall war offenbar ein volltreffer. ich war zunächst total geschockt, ich bin 20, stecke mitten im studium, ich hatte eine scheißangst wie ich jetzt eine familie ernähren und verantwortung für so etwas übernehmen kann. ich hab mir einen riesigen kopf um geld und weitere jobs gemacht, überlegt das studium abzubrechen und erstmal ne schnelle ausbildung einzuschieben um eine grundlage zu haben, wie gesagt, eine scheißangst. aber gleichzeitig habe ich mich irgendwie unglaublich gefreut und immer im hinterkopf gehabt dass egal wie, wir das schon alles meistern würden.
jedesmal wenn ich sie angesehen oder an sie gedacht habe hat mein herz einen kleinen hüpfer gemacht, der gedanke bald ein kleines würmchen bei uns zu haben das uns zu einer richtigen liebevollen familie macht, einfach großartig. (für diejenigen die es nicht wissen, ich studiere pädagogik und arbeite seit einem jahr in einem kindergarten, vor dem gedanken an sich ein kind großziehen zu können hatte ich also keine sekunde angst, abgesehen von der materiellen seite).

naja, vorgestern hatte sie leichte blutungen (hab einen befreundeten arzt angerufen der meinte leichte blutungen sind kein problem und kommen häufig vor, solange es nicht mehr wird absolut ungefährlich).
gestern abend kamen die krämpfe, unterleibsschmerzen, starke blutung, bin mit ihr sofort in die klinik gefahren. das ende vom lied:
das kind wurde abgestoßen und ist in blut und brockenform in der binde gelandet.

wir sind gerade einfach nur fertig und traurig, ich fühl mich auf einmal so leer. es war nur eine woche mit sämtlichen gefühlshöhen und tiefen und auf einmal ist alles vorbei und weg und wir stehen da und schauen dem zug sprichwörtlich hinterher...
ich weiß dass mir hier niemand helfen kann und es die meisten sowieso nicht interessiert aber ich wollte es nur mal irgendwie runterschreiben und mit irgendjemandem reden der uns nicht als allererstes vorhällt das wir es sowieso nie geschafft hätten nur mit ihrem festen einkommen und meinem zuarbeiten eine richtige familie zu sein.

liebe grüße
struppi
 
Hey Lukas,

traurig das zu lesen. Manchmal ist es halt (leider) so das es anders kommt wie man sich wünscht. Ich hoffe für euch zwei das ihr über den Verlust bald hinweg seit.
Ich bin in solch einer Situation noch nicht gewesen und kann euch nur Mut zusprechen es bei gegebener (richtiger) Zeit nochmal zu versuchen.

Kopfhoch!

Gruß Alexandros
 

Struppi, hier spricht ein Grossvater der vielleicht Euch beiden etwas nachfühlen kann...
und auch wenn's nicht ein Bassistenthema ist, ich äussere mich trotzdem kurz.

Die Natur ist stark und sie waltet oft nach strengen biologischen Regeln.
Bei uns war es seinerzeit so, dass der abgestossene Embryo in seinem Leben übermenschlichen Schwierigkeiten begegnet wäre (nicht materiellen, sondern physischen). Wir waren zuerst stark betroffen, später erleichtert und noch später hatten wir ein ein gesundes Mädchen, das heute selber Mutter eines Buben ist.

Kopf bitte nicht hängen lassen!

 
Schön, dass du "uns" es erzählst. Und gut, dass du es dir von der Seele geschrieben hast. Mir ist etwas ähnliches passiert und ich hatte jemand, mit dem ich drüber reden konnte. In gewisser Weise kann ichs nachvollziehen. Zwar glaub ich nicht, die richtigen Worte zu finden, aber der gute Wille ist da.
 
Eigentlich wollte ich dir jetzt gerne etwas positives, Lebenshilfemäßiges, aus dem Seelsorge Seminar wiedergeben, aber am angemessensten finde ich das:

Das tut mir aus tiefster Seele leid für euch und ich denke an euch.

 
mh, wie ich dich jetzt aufmuntern kann, weiss ich auch nicht gerade, dazu fehlen mir gerade die worte, kann dir aber mein beileid aussprechen. ich wünsch euch beiden nun ganz viel kraft und gute freunde die euch jetzt in eurer trauer unterstützen und nicht noch runterziehen.
ich hoffe, dass eure beziehung dadurch gestärkt wird und ihr nicht den plan verwerft doch eine familie zu gründen....
 
mir tut es für euch auch sehr leid.....aber so ist numal das leben, es steckt voller überraschungen.
da ist ´ne schreckliche sache, und sie kommt relativ häufig vor.

aber ihr habt ja noch alles vor euch.. 20 jahre alt und noch keine beruf und kein regelmässiges einkommen...eine denkbar schlechte voraussetzung für ein kind....lasst euch bloss zeit bzw. achtet auf eine bessere verhütung......es ist oftmals zu früh für nachwuchs und verläuft nicht selten tragisch.

bauschi
 
Zuletzt bearbeitet:
vielen dank für eure anteilnahme, ich geb mein bestes für sie stark zu sein und nach vorne zu gucken.

geschafft hätten wir es deffinitiv, im stich gelassen hätten uns unsere eltern deffinitiv nicht, sie ist 25 (KEIN kommentar zum altersunterschied, wir sind seit zwei jahren ein paar und es passt einfach), hätte im mutterschaftsurlaub weiterhin geld bekommen. klar hatte ich panik, aber funktioniert hätte es irgendwie.

liebe grüße
struppi
 

ach ja, abtreibung wäre für uns beide nie eine option gewesen ...
es ist trotz allem unser kind, egal wann, egal wie.
 
Zitat:zu den äußerungen bzgl. eures alters und der einkommensverhältnisse/beruflichen situation sag ich nur: man wächst mit seinen aufgaben. familienplanung gut und schön. aber familien könne auch mit wenig geld glücklich sein. ein kind ist zwar stressig und verändert dein leben, das leben hört aber damit nicht auf. alles eine frage der organisation.

man wächst mit seinen aufgaben? alles eine frage der organisation?.........oha......weisst du eigentlich, WIEVIELE junge verhältnisse und liebschaften so ganz salopp und flugs wieder in die brüche gehen, wenn der stress losgeht usw...und es sind meistens gerade die, die sich die grössten verbundenheit schwören? oder bei denen (meist ungeplant) ein kind unterwegs ist??

wer ist dann der leidtragende?

bauschi
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Struppi, tut mir leid für euch! Wie einige Andere hier kann ich es ungefähr nachfühlen, auch ich habe mit Anfang 20 was Ähnliches erlebt. Meine damalige Freundin hat die Schwangerschaft psychisch nicht verkraftet und wir haben erst das Kind verloren (wäre ein Mädchen geworden) und dann uns.

Als Sofortmaßnahme habe ich mich wochenlang fast nur von Kaffe und Zigaretten ernährt - geholfen hat das bei gar nix, aber damals neigte ich zu sowas... Nach längerem Durchhängen habe ich es irgendwann geschafft, das Ganze als Teil des/meines Lebens zu akzeptieren und ich bin hoffentlich auch etwas daran gewachsen. Denk dran: die besten Zeiten liegen immer vor dir!
 
Meine Anteilnahme zu Euch Beiden, Struppi, auch wenn es wahrscheinlich unmöglich ist, in so einer Situation echten Trost zu spenden.

Vor ca. 15 Jahren hatten unsere damaligen Nachbarn mal ihr 5 Mon. altes Baby verloren. Plötzlicher Kindstod. Sowas ist dann wahrscheinlich noch 'ne Nummer härter ...
 
Good vibes an Euch beide und versucht, es zu verarbeiten und nicht zu verdrängen. Guten Freuden von uns ist vor Kurzem das selbe passiert, allerdings im 5. Monat.
Steht zueinander und gebt Euch Zeit. Ihr habt doch noch alles vor Euch.
 
Zitat:Original erstellt von: bauschi

man wächst mit seinen aufgaben? alles eine frage der organisation?.........oha......weisst du eigentlich, WIEVIELE junge verhältnisse und liebschaften so ganz salopp und flugs wieder in die brüche gehen, wenn der stress losgeht usw...und es sind meistens gerade die, die sich die grössten verbundenheit schwören? oder bei denen (meist ungeplant) ein kind unterwegs ist??
Das hat nichts mit mangelnder Organisation, sondern mit zu großem Egoismus zu tun. Ich habe selber drei Kinder, von denen es nur der mittlere junge (Mann) es geschafft hat, planmäßig zu kommen... [;-)]

Ich weiß also, wovon ich rede. Es geht, aber man muss bereit sein, für so ein kleines Würstchen zurückzustecken. Und dazu - ich nehme an, das meintest Du - gehört eine gewisse geistige Reife, die viele junge Menschen heute leider nicht mehr mitbringen, oder wesentlich später als wir seinerzeit.

@struppi: es tut mir unheimlich leid für Euch! [:-(]
Vielleicht tröstet es Euch ein wenig, dass Mutter Natur die Kleinen nicht ohne Grund wieder zu sich nimmt. Wer weiß, was dem Mäuschen erspart geblieben ist...

 
Das tut mir unendlich Leid für euch.
Es ist sehr schwer Trost zu spenden vor allem wenn man sich hier im Forum schreibt und sich eigentlich gar nicht kennt.

Meine Schwester mußte das leider auch erleben wie es ist ein Kind zu verlieren.
Versuch nach vorne zu denken und nimm dir mit deiner Freundin die Zeit (wie calo schreibt) in irgendeiner Form Abschied zu nehmen.vergessen wird man es zwar nie,aber ich hoffe das ihr euren inneren Frieden findet.

Ich selbst kann in diesen Tagen jederzeit Vater werden und kann daher sehr nachfühlen wie es dir geht.Der Gedanke ein Kind zu verlieren ist furchtbar.Man fängt sowieso automatisch an anders zu denken.

Ich wünsche dir und deiner Freundin alles Gute und das ihr das erlebte schnell verarbeitet und weiter in eure (gemeinsame) Zukunft schaut.
 
Zitat:manche beziehung zerbricht am kinderstress. bei ungewollten schwangerschaften vermutlich öfter als bei geplanten. ich würde das aber nicht abhängig vom alter oder dem sozialen status machen wollen.

ich schon....alter und sozialer status spielen in jedem fall eine rolle.

Zitat:aber daraus den schluss zu ziehen, dass so junge ungeplante schwangerschaften eh nicht gutgehen oder im regelfall das kind leidtragend ist, finde ich etwas schwarzmalerisch.

das gilt ja nicht für alle jungen, ungeplanten schwangerschaften, das habe ich ja auch nicht behauptet. jedoch trifft dies bei der mehrzahl zu und somit nicht schwarzmalerisch sondern schlicht und ergreifend als realistisch betrachtet werden....leider, leider.

Zitat:grundsätzlich bin ich aber der ansicht, dass kinder kriegen und großziehen wohl eines der sinnstiftenderen dinge ist, die man erleben kann.

nun, darüber kann man sicherlich geteilter meinung sein, das muss jeder für sich alleine entscheiden und das ist auch verdammt gut so.
aber ich denke, dass eine diskussion hierüber den rahmen sprengt und momentan auch einfcah nicht herpasst.

Zitat:der idealfall wäre natürlich ein das gewollte kind, gezeugt von fest im leben stehenden und finanziell gut versorgten eltern. aber wie oft sind es dann genau die fälle, in denen plötzlich kindsmissbrauch, häusliche gewalt, drogenabusus des zöglings usw vorkommt?

jedenfals bei weitem nicht so häufig wie bei sozial niederen schichten, ohne dies abwertend zu meinen, aber das umfeld und der damit verbundene stetige frust bringt das,was du erwähnst, automatisch mit sich, was natürlich sehr bedauerlich ist.

Zitat: wenn man kinder in die welt setzt, gehört ein wenig optimismus und urvertrauen dazu, denke ich.

ein "wenig"....ja....bin ich vollkommen deiner meinung...nur wenn´s wie bei vielen "blauäugig", dann finde ich das absolut nicht i.o.

bauschi

 
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