Trio: Bass Drums Posaune

herrpetermann

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Hallo Kollegen,
ich war lange nicht mehr hier. Dafür aber umso häufiger im Studio. Eine CD mit eigenen Stücken unter meinem Namen zu machen plane – und verwerfe ich regelmäßig seit 20 Jahren.
Jetzt ist aber gerade wieder Planungsphase und ich nehme fleißig auf.
Einige meiner Weggefährten sind in den letzten Wochen bei mir im Studio - oder bei Live-Aufnahmen auf der Bühne gewesen. Dabei sind auch einige ungewöhnliche Besetzungen zustande gekommen.
Hier ein Beweis:
http://www.youtube.com/user/herrpetermann#p/a/u/0/3awmwgS0yqw

Meine Mitmusiker hier sind: Andreas Jamin (pos) und Joe Bonica (dr) vom JHB-Trio. Das Stück heißt Hargreaves und stammt aus der Reihe „Krimimusik (ohne Krimi)“.

Der Ton ist der von meinem ersten Test- Mix . (Entschuldigt bitte das schlechte Bild).

Mir fällt das Mischen im Moment sehr schwer. Zum einen hab ich die Sachen geschrieben, gespielt und aufgenommen. Ausserdem fehlt mir ein bisschen die Referenz. Ausser der „Trilogue“ von Jaco und Mangelsdorf kenne ich nichts vergleichbares.
Soll ich doch eine Gitarre dazunehmen?
Habt Spaß beim Hören und schreibt mir Kommentare und Anregungen.
Peter
 
Hallo,
zu Aufnahmetechnik kann ich nicht viel sagen, da gibts wesentlich kompetentere Mitglieder.
Zur Besetzung, ich finde die Musik wirklich gut, auch die Besetzung ist super und lässt nichts zu wünsch übrig, fühl dich bestärkt, in dem was du machst.
Da fehlt keine Gitarre, der Sound ist schön voll (musikalisch, an der Aurnahme/dem Abmischen lässt sich noch einiges machen).
Schöne Spannung in dem Song und gute Abwechslung.

Grüße,
K
 
Gefällt mir im großen und ganzen schon ganz gut. Insgesamt könnte die Nummer und auch die Soli dynamischer gestaltet werden, das plätschert so ein bisschen vor sich hin. Die kleine Besetzung finde ich auch okay, das funktioniert schon auch so. Wenn dann würde ich vielleicht noch Piano oder Rhodes für ein paar Einwürfe dazu nehmen, eine Gitarre würde sich da eher mit Deinen Chords beißen.
Bei der Mischung finde ich das Drumset einen Tacken zu dominant und zu nah, könnte für meinen Geschmack auch etwas breiter sein. Bei der Bass-Drum bin ich mir auch nicht ganz sicher, klingt mir zu muffig. Welches Mikro war da am Start? D112?
Der Bass zerrt in meinen Ohren liegt das an der Komprimierung? Gefällt mir in der Form auf jeden Fall nicht so gut, ich vermute dass man da noch mehr Ton rausholen könnte (wenns auch ein cleanes Signal gibt).
Posaune könnte obenrum auch etwas offener klingen, ich bin mir auch nicht sicher ob mir der Reverb so gut gefällt. Vor allem fehlt mir da die Verbindung zum Drumset, die Posaune schwebt da so alleine sphärisch vor sich hin.

Aber wie gesagt, insgesamt finde ich die Mischung schon gut, kann man auf jeden Fall so machen. Mich würde interessieren wie die unkomprimierte Datei so klingen würde. Ansonsten bin ich auch immer für einen Remix zu haben...
 
Erst mal grosses Lob an herrpetermann, rein musikalisch gefällt mir das wieder sehr gut. Einige Punkte, die Charmaquest angesprochen hat, geisterten auch durch meinen Kopf, doch der Reihe nach.
Piano: Da schliesse ich mich einem Vorredner an, eine Pianopassage im Mittelpart käme ganz gut, ist aber nicht unbedingt notwendig für das Stück, d.h. im Zweifelsfall weglassen.
Posaune offener: Hier widerspreche ich, mir gefällt der "bedecktere" Sound, der gibt dem Ganzen ein wenig Patina. Hall darf da ruhig noch etwas mehr drauf.
Ich hätte das ganze dann aber ein wenig fortgeführt und die Instrumente etwas weiter im Panorama verteilt, gerne auch das Schlagzeug nur auf eine Seite geschoben (wie so in Dave Brubeck-Sachen).
Viel Schbass noch beim Aufnehmen und viel Erfolg.
 
Danke für eure Anregung,
damit habt ihr die Knackpunkte angesprochen.
1. die Besetzung:
wir haben schon häufiger Auftritte mit Gastmusikern gespielt. Am besten hat mir die Variante mit Fender Rhodes gefallen. Das ergänzt sozusagen meine Basschords noch oben hin und füllt das Frequenzloch in den Hochmitten was mir beim mischen so zu schaffen macht.
Klavier würde ich gerne mal ausprobieren.
Gitarre haben wir oft probiert. Das Problem ist, dass der typische Jazzgitarrensound, wie charmaquest bemerkt hat, sich mich mit meinen Chords deckt.
Wenn Gitarre, dann eher ein Strat/Telecaster/Bottleneck/Tremolo Typ. Da muß man einen finden, der da ein Gefühl für hat.
Und eigentlich wollten wir von Anfang an als Trio spielen.
2. Positionierung.
Drums zur Seite zu mischen mag ich grundsätzlich nicht so. Was sollte dann auf der anderen Seite sein? Weder Bass, noch Melodieinstrument würde ich ungern aus dem Focus rücken. Grundsätzlich hast du, Hobelhai aber Recht mit dem (60ger)Patina Ansatz.
Das Drum- Panorama ist schon weiter als ich es üblicherweise machen würde. Das Drum-panning war übrigens das einzige, was ich an den, -ansonsten hervorragenden, Jazzmixes von charmaquest nicht mochte.
Vielleicht wäre es im Trio Kontext aber hilfreich.
3. EQ
Die Posaune ist mit einem Neumann TLM 103 aufgenommen und klingt entsprechend offen. Aber:
Der Posaunist hat selber seine (Studio-erfahrene) Hand angelegt und alles über 8Khz gekappt. Zudem will er sein Instrument stark komprimiert haben. Mir gefällt dieser Ansatz sehr auch gut.
Der Bass ist ein Fodera, passiv, Single Coil mit zugedrehter Höhenblende über eine Universal Audio LA 610 in den PC gespielt. Der Kompressor greift nur minimal ein.
Eigentlich ist der UA einer der besten Bass- Preamps überhaupt. Mit dem Fodera will er sich aber nicht so richtig vertragen. Vielleicht muß ich da aber noch ein bisschen probieren.
4. Drums
Das Bassdrum Mic ist ein CAD E 350 ca. 20 cm vor dem Fell.
Die Overheads (KM 184) hatte ich so positioniert, dass ich recht wenig von den anderen Drum- mics brauche. Aber auch da muß ich noch dran schrauben.

@ charmaquest.
Wenn ich wieder etwas Zeit habe schicke ich dir mal die Dateien.
Deine Mixes haben mir richtig gut gefallen.
 
Ich stehe im Moment irgendwie total auf so 50er/60er Jazzsachen und bin stellenweise echt geplättet von den Sound- und Mixtechniken. In diesem speziellen Beispiel würde ich etwa die Drums nach links schieben, die Stereobreite des gesamten Kits etwas einengen und die Panpositionen der einzelnen Instrumente noch was anpassen, so das es wirkt, als stünde das Kit schräg im Raum, den Bass nach rechts und die Posaune als Hauptsolostimme in der Mitte lassen. Und noch was mit dem Hall experimentieren, so eine Triobesetzung lässt einem in dieser Hinsicht viel mehr Spielraum.
 
Sehr schöne Musik!!!!!!
Gerade die Besetzung macht in meinen Augen den Reiz aus.

Ich finde man könnte die Freiräume die diese Besetzung bietet evtl noch etwas mehr nutzen, z.B. beim Schlagzeug den Groove etwas mehr öffnen und beim Spielen noch mehr aufeinander eingehen (ich denke das geht in die Richtung was einer meiner Vorredner mit 'plätschern' meinte) Beim Basssolo (ein sehr gutes wie ich finde) vielleicht noch Begleitung von der Posaune, z.B. in Form von gelegentlichen Guide Notes, u.U. auch Grundtöne o. Zitate aus dem Thema.

Von Mangelsdorff gibt's noch ne Platte im Trio, mit Arild Andersen am Bass, weiss gerade nicht wie sie heisst.

Eine weitere Platte, welches Inspiration bringen könnte, eine meiner Lieblinge (allerdings mit Sax anstatt Posaune):
'Damaged In Transit ' mit Chris Potter, Adam Nussbaum und Steve Swallow.



viele Grüsse
 
122 MB sind ja schon mal ne Hausnummer.[:D]

Ist richtig gut geworden, ich weiss aber jetzt ehrlich nicht, welche Version mir besser gefällt. Bei deinem Mix ist mir ein Hauch zu viel Hall auf dem Bass, ab ca. 1:30 kommt er auch nicht mehr so prominent durch den Mix. Dafür drückt die Kick ganz herrlich, ich liebe sowas. Chapeau!

Edith möchte noch gerne wissen, welchen Hall Du benutzt hast.

Tipp an Alle: Crank it up!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist halt eine unkomprimierte Wavedatei, in DSL-Zeiten wollte ich nicht noch eine MP3 hochladen, wo ich die Wave eh online habe. Aber danke, ich bin mit dem Mix im Großen und Ganzen auch ganz zufrieden. Bass mischen ist ja immer so eine Sache, vor allem wenn man selber Basser ist und es gerne da natugemäß eher laut mag. Ich zügel mich da vielleicht auch manchmal zu stark, aber an sich finde ich den so schon okay. Bei den Chords ist halt noch ein Stereochorus drauf, der gibt natürlich gut was an Pegel dazu.

Hall ist ja auch immer Geschmacksache, Auflösung kommt später, geb doch mal nen Tipp ab. [;-)] Insgesamt könnt ihr ja auch mal ins Blaue raten was so zum Einsatz gekommen sein könnte. Also welche Plugins / Hardware, klingt es analog oder digital summiert etc., da haben wir z.T. ja schon viel drüber diskutiert.
 

Auf die Schnelle, ohne noch mal reingehört zu haben: Kompression auf Kick & Snare sowie auf der Drumgruppe (sehr gelungen!), digital summiert, warum auch nicht, Hall war vielleicht ein Plate 140 von einer UAD-Karte.
 
Der Reverb ist die "Medium Hall" aus einem Lexicon 960 L. Und nein, ich habe (leider) nicht im Lotto gewonnen sondern habe mich endlich mal wieder in der Hochschule ins Studio gesetzt. Die Spuren gingen über Kuhnle Wandler (Rosendahl Clock) in unsere alte SSL 4000 G+ Konsole. Die hat leider ein paar Altersschwächen (manche Kanäle tendieren nach rechts, Schalter knuspern...), aber das Schrauben an echten Knöppen macht da natürlich immer noch mehr Spaß als am Rechner.
Wie ich gefiltert habe kann ich gar nicht sagen, da schaue ich ehrlich gesagt nie hin. Einzeln komprimiert habe ich relativ wenig, auf jeden Fall Posaune und Overheads. Die Schlagzeugspuren habe ich dann auf ein Subgruppe geroutet, dort habe ich das Blech rausgefiltert und etwas stärker komprimiert. Die Gruppe ging dann noch durch den SPL Charisma, dieser lag auch auf der Posaune, da ein bisschen deftiger. Beim Bass kam ein älterer Neve EQ zum Einsatz, auch hier habe ich den Charisma ausprobiert, war aber zuviel des guten, daher flog der wieder raus. Der Chorus kam aus einem TC M-One. Zum Schluss lief die Summe natürlich noch durch den SSL Buskompressor, automatischer Release, langsamen Attack, insgesamt vielleicht sanfte 2-4 db Pegelreduktion. Dann wieder über Kuhnle Wandler in den Rechner.
Insgesamt wars mit ca. 11 Spuren sehr übersichtlich, die Spuren waren auch sehr gut aufgenommen. Einzig die Kick war ein bisschen das Sorgenkind, da war relativ schwierig Präsenz zu holen. Ich bin mir auch nicht sicher ob ich die mittlerweile noch doch etwas zu laut finde, auch der Posaune fehlt an sich an Ambience, die klingt schon sehr nah. Naja, insgesamt bin ich schon zufrieden, hat auf jeden Fall wieder Spaß gemacht ein bisschen rumzuschrauben.
 
Zitat:Original erstellt von: Charmaquest

Der Reverb ist die "Medium Hall" aus einem Lexicon 960 L.
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Danke.

Zitat:Einzig die Kick war ein bisschen das Sorgenkind, da war relativ schwierig Präsenz zu holen. Ich bin mir auch nicht sicher ob ich die mittlerweile noch doch etwas zu laut finde,
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Bloß nicht, eher den Bass in den leiseren Passagen mit der Spurautomation noch um die letzten dB hochholen.

Zitat:auch der Posaune fehlt an sich an Ambience, die klingt schon sehr nah.
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Für meinen Geschmack badet die schon fast im Hall.
 
Jo, der Reverb ist sehr deftig, mit Ambience meine ich mehr Predelay, dass die Posaune einfach einen halben Meter nach hinten rückt. Automation ist bei dem Pult auch so eine Sache, das geht zwar, habs aber noch nie ausprobiert da es wohl recht kompliziert ist. Die Pegel fahre ich da über die VCAs von Hand.
 
Zitat:Original erstellt von: Charmaquest

Automation ist bei dem Pult auch so eine Sache, das geht zwar, habs aber noch nie ausprobiert da es wohl recht kompliziert ist. Die Pegel fahre ich da über die VCAs von Hand.
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Dann mach es von Hand. Wie hieß denn noch der Produzent mit den "Riding Faders"?
 
Naja, in erster Linie wohl eher die Musiker, es gilt ja das "shit in, shit out" Prinzip. Aber klar, verhunzen kann man alles im Nachhinein, von daher thanx!

Dann noch mal zu den Fahrten, da mache ich definitiv noch zu wenig. Ist aber gut das Du den Punkt ansprichst, da muss ich auf jeden Fall gucken dass ich da noch hinkomme. Das ist aber auch eine Schnelligkeitssache, wenn man schnell zu einer allgemeinen Mixbalance kommt, hat man auch mehr Konzentration für die Feinheiten. Und so schnell bin ich da einfach noch nicht. Ich habe natürlich auch wieder einiges ausprobiert, dennoch habe ich den ersten Mixdown erst nach 5 Stunden gefahren. Dann habe ich doch noch ein paar Korrekturen gemacht, die ich vielleicht besser am Anfang gemacht hätte, das lenkt dann auch ab. Nach 7 Stunden habe ich dann glaube ich den letzten Mix gemacht, da bin ich dann auch einfach durch.
Aber passt ja schon, ich sehe das ja als Lernprozess, wäre ja blöd wenn das alles so einfach wäre...
 
An Charmaquest hatte ich das schon mal privat geschrieben:

"vielen Dank für die Mixaktion.
Erstmal bin ich begeistert von der Qualitität deiner Mixes. Was deine Lösungen angeht fällt mir beim ersten Hören auf, daß du Dinge getan hast die ich mich in dem Fall nicht getraut hätte: 1. Die Bassdrum so in den Vordergrund zu bringen. (weil ich weiß, daß der Drummer sie ganz bewusst nur sehr leise spielt).
2. Das Melodieinstrument auf die Seite zu rücken.
Beides finde ich beim Abhören aber sehr gut. Heute Abend werde ich mir das noch mal in Ruhe anhören, vergleichen etc.
Ich werde den Link mal an meine Musiker weiterleiten. Ich bin sehr gespannt und werde dir die Kommentare weiterleiten. „

Hier ein paar weitere Gedanken, nach mehrmaligem Hören und den Reaktionen der anderen Musiker:
Den Hall auf der Posaune finde ich sehr schön. Gerade die Tatsache, dass er das Instrument nicht nach hinten rückt gefällt mir. Im Moment ist allerdings das Instrument an meinem rechten Ohr und der Saal komplett links. Das ergibt ein recht surreales Klangbild.
Tatsächlich habe ich gerade auf der UAD die B-Platte von der Plate 140 für solche Anwendungen für mich entdeckt.
(Interessanterweise habe ich früher mal gedacht, dass eine Erhöhung des predelays das Instrument näher nach vorne bringt.)
Die laute Kick gefiel dem Drummer erwartungsgemäß nicht. Es ist eine sehr kleine Bassdrum, die er nur ganz dezent spielt.
Als Tonmann kann ich aber dazu sagen, dass gerade die laute BD dem Soundgefüge sehr geholfen hat.
Vielleicht braucht es da den Mittelweg. Zumal dadurch die Instrumente des Schlagzeugs weit auseinander gezogen werden. Gerade Jazzdrummer sehen, und spielen ihr Set als EIN Instrument. Im Moment höre ich eher die 3er Reihe Bass, Kick und Posaune mit dem Schlagzeug dahinter.
Der Basssound gefällt mir ausserordentlich gut. Ich wünschte ich könnte mich selber so gut mischen wie du. Der TC Chorus kommt meinem Live- Gerät, dem MXR sehr nahe. Ich wollte den nicht mit aufnehmen um den Stereo Effekt zu bekommen.
Hall benutze ich je nach Besetzung und Räumlichkeit auch live sehr gerne. Beim Solo könnte ich mir vorstellen den Hallanteil etwas zurückzunehmen und statt dessen ein kurzes Delay a´la Tony Grey hinzuzufügen.
Und eins noch zu den Knöppen:
ICH WILL EIN SSL- PULT (mit total recall)
Peter

 
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