Was sollte man als Bassist wenigsten's können ?

Catfish

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Hallo
Natürlich Bassspielen, ist klar. Aber was ? Es geht mir jetzt nicht um bestimmte Lieder sondern um das Now How. Also Tonleiterfest und solche Dinge. Wie was mitspielen. Ich möchte mich vorbereiten falls ich doch die Chance habe bei einer neuen Band vorzuspielen. Die jetzige ist auf Dauer nicht das richtige. Ok, die haben mich genommen aber ich komme dort nicht weiter. Daddel da so rum aber es merkt ja noch nicht mal jemand wenn ich vollkommen daneben spiele. Das bringt mich nicht weiter. Ich mache keine Fortschritte. Deshalb die Frage was man können sollte damit man fest im Sattel sitzt und sich nicht blamiert. Ich bedanke mich schon jetzt für eure Antworten.
Bässte Grüße
Cathy
 
Das kann man so pauschal nicht beantworten. Wenn du in eine Coverband einsteigst ist es das Wichtigste Basslinien aus Songs herauszuhören und nachzuspielen und / oder zusammen mit den Drums auf euren Stil anzupassen. Spielst du aber in einer Bigband dann musst du Notenfest sein, am Besten vom Blatt spielen können, um präzise 1:1 den notierten Bass zu spielen.

Bei eigenen Songs kommt hinzu, dass Du in der Lage sein solltest, auch im Zusammenspiel mit den Drums, eine eigene Basslinie auf Basis der vorhandenen Akkorde zu entwickeln.
 
Ich denke wenn man sicher improvisieren kann ist man mit der "soll" Arbeit ziemlich am Ende. Jan ich leider selber nicht. Könnte ich es doch, müsste ich sich nicht mehr alles auswendig lernen, könnte vergessene riffs/Linien improvisieren und würde mich automatisch weniger verspielen. Alles andere ist Luxus (für mich).
Beim letzten gig stand fast die ganze zeit ein Zuschauer fast genau vor mir und forderte nach jedem Song lautstark ein bass Solo. Das konnte ich Einfach aus den Handgelenk nicht provisorisch anbieten. Alle anderen Gäste haben das vermutlich eher bemerkt als er.
Da kam ich mir echt sch.. Vor.
Da war mir wieder einmal mehr klar - ich bin noch längst kein fertiger Bassist.
Zum Glück ist mir das so o. So bewusst und musste somit nicht gleich anfangen zu weinen.
Fakt ist, könnte ich improvisieren würde ich einen 100%igen Mehrwert fühlen.
Daran gilt es für mich also zu arbeiten. Harmonielehre,.....
 
Meiner Meinung nach gehört zur absoluten Grundausstattung eine genaue Kenntnis des Griffbretts, um auch aus einem groben Leadsheet erstmal sofort die Grundtöne ableiten und aufs Griffbrett übertragen zu können. Dann sollte Moll- und Dur Pentatonik sitzen und die rhythmische Kompetenz hoch sein, d.h. dein Spiel einen guten Puls haben und tempostabil sein. Taktarten 3/4, 6/8, 2/4 und 4/4 sollten "im Schlaf" geläufig sein. Wenn Du dann noch einige Stile und typische sinnvolle Basspattern zu der Stilistik anbieten kannst, kommt das auch gut an. Wenn das alles sitzt, wirst Du dich bei keiner Band blamieren. Das wichtigste aber ist ersteinmal gut zuhören, um den mit Basslinien zu füllenden Raum zu erfassen und etwas Sinnvolles zum Gesamtergebnis beizutragen:bier:
 
Hey Cathy, so gings mir auch.
Hatte erstes Blut in einer Death Metal Band geleckt, nach der Trennung aber erstmal aufn Bachelor konzentriert.
Bei der Bandneugründung wollte ich auch selbst Songs schreiben, nicht nur Lyrics oder am Keyboard, sondern auch am Bass.
Darum hab ich jetzt regelmäßig Bassunterricht und es klappt immer besser :-)
Ich würden sagen Tonleitern, Harmonielehre und Slappen, Poppen und normales Fingerpicking.
 
Also wenn wir hier eher von einem Anfängerniveau sprechen - dann würde ich sagen, von jedem Gitarrenakkord die 3-4 Töne kennen, aus denen er besteht und diese dann ad hoc auf dem Griffbrett finden. Damit kann man praktisch jedes Lied vom Blatt (wenn auf demselben die Akkorde draufstehen, klar;-)) sofort mitspielen und macht nix falsches (auch nix spannendes, natürlich. Aber das kann ja später kommen!:-)).
Wenn man dann anhand der Akkorde auch die Tonart des Stücks erkennt und die passende Tonleiter kann sind mehr oder weniger geschmackvollen Übergängen Tür und Tor geöffnet!:D
Oh, mir fällt gerade auf, daß ich hier gerade eben eine umfassende Auflistung meines Gesamtkönnens geschrieben habe....:II
 
Der Prepy hat es gut getroffen! Alles andere kommt quasi automatisch.
Das wichtigste ist hören und nochmals hören! Wer nicht das Zeugs anhört kann es auch nicht spielen! Was ich auch noch wichtig finde, man sollte eine gewisse Sicherheit ausstrahlen... so in der Art von "i know what i'm doing", trotzdem sollte man kritik einstecken können und sich dementsprechend verbessern oder zumindest etwas anpassen.
Zum vorspielen in einer Band ist es von Vorteil wenn man paar Klassiker oder Standarts jenes Genre drauf hat... das kommt immer gut an! Auch wenn die Sachen dann gar nicht gespielt werden.
 
Nüchtern bleiben, sich vorher auf 'ner Karte anschauen, wo der Gig ist, rechnen, Geld verwalten, Ersatzgaffa Batterien und Kaltgerätekabel versteckt haben, volltanken, löten, lostreten, festschrauben.
Sollte man als Bassist alles können, weil der Rest der Truppe meist zu voll, ignorant oder schlicht dumm ist.

Was Du für Deine nächste Band brauchst? Na, das was für die Band benötigt wird.
Wenn da breit 3 Stunden rumgejammt wird, helfen Dir Notenkenntnisse und 100 abgespeicherte Top-40-Songs nicht weiter.
Wenn original gecovert werden soll, brauchst Du nix theoretisches, da musste Dir den Kram nur merken können.
Wenn das aktuelle Songs sind, musst Du Dir den Kram schnell merken und evtl. auch selber online suchen, raushören und erarbeiten können.
 

... ganz wichtig ist auch die Fähigkeit, bestimmte Leute so mit dem Headstock Deines Basses zu treffen, dass die Nase beim ersten Schlag bricht...
Also sind Headlessspieler Pazifisten? Jetzt weiß ich endlich warum ich keine Headlessbässe von der Optik her mag xD

Ersatzgaffa Batterien und Kaltgerätekabel versteckt haben, volltanken, löten, lostreten, festschrauben.
Sollte man als Bassist alles können, weil der Rest der Truppe meist zu voll, ignorant oder schlicht dumm ist.
Ja das ist echt wichtig, ich weiß nicht wie oft mein Ex-Klampfer ne leere Batterie drin hatte...
Obwohl ich zu dem Zeitpunkt nur passiv gespielt hab, hatte ich immer min. eine Batterie für den Gig dabei.
 
...Beim letzten gig stand fast die ganze zeit ein Zuschauer fast genau vor mir und forderte nach jedem Song lautstark ein bass Solo. Das konnte ich Einfach aus den Handgelenk nicht provisorisch anbieten. Alle anderen Gäste haben das vermutlich eher bemerkt als er.
Da kam ich mir echt sch.. Vor. .....
;-)Mach Dir keinen Kopf - der Junge war nur durstig ... immerhin ist das Basssolo doch für 99% der Besucher der beste Zeitpunkt, sich noch ein frisches Bier zu holen :D

Ich finde ein gutes Gehör sehr wichtig.
Dazu auskennen aufm Griffbrett und dann soviel bekannte Songs raushören die dir Spass machen
bzw die du gut findest.
So lernt man recht viel :-)
+1
Das mit dem Gehör ist enorm wichtig ... die Noten und Bassläufe einzeln runterspulen ist nämlich das eine, das Feeling und die Dynamik eines Songs in Zusammenwirken mit dem Schlagzeuger zu interpretieren, das andere ...
 
Das mit dem Gehör ist enorm wichtig ... die Noten und Bassläufe einzeln runterspulen ist nämlich das eine, das Feeling und die Dynamik eines Songs in Zusammenwirken mit dem Schlagzeuger zu interpretieren, das andere ...

Aber machen wir uns nix vor. Irgendwann haben wir auch angefangen und da waren wir froh die Songs "unfallfrei" auf dem GIG zu spielen. Feeling, Dynamik und Zusammenspiel mit dem Drummer kommt durch die Routine und das kann dir auch ein Lehrer nur bedingt beibringen, das musst du schon selbst entwickeln.
 
Für den Hausgebrauch reicht es erst mal, wenn du an zwei, drei verschiedenen Stellen auf dem Griffbrett für die gebräuchlichsten Tonarten die Dur und Moll Pentatoniken findest...möglichst ohne Suchglissando.
Damit ist 98% aller populären Musik abgedeckt, ohne dass du jemandem auf den Sack gehst.

Viel mehr kann ich auch nicht. Viel wichtiger ist die rechte Hand...die Rhythmik. Man kann fünf Minuten lang ein A so spielen, dass sich ein Riesenhaufen Mädels wund tanzt und man kann fünf Minuten lang den exotischsten Kram spielen und der Saal ist leer.

Die Wahrheit liegt dann wie so oft in der Mitte...abhängig von der Musikrichtung. Eine Jazzkapelle würde mich nach drei Takten feuern, in meiner Krawalltruppe kommen sie nach Jahren noch vor Lachen nicht in den Schlaf, weil sie mich gefunden haben. Simple as that.
 
Aber machen wir uns nix vor. Irgendwann haben wir auch angefangen und da waren wir froh die Songs "unfallfrei" auf dem GIG zu spielen. Feeling, Dynamik und Zusammenspiel mit dem Drummer kommt durch die Routine und das kann dir auch ein Lehrer nur bedingt beibringen, das musst du schon selbst entwickeln.
Absolut richtig ... ich wollte darauf hinweisen, dass der Bassist als verbindendes Element zwischen Melodie und Rhythmus eben die Ohren in alle Richtungen aufhalten sollte ... es soll ja Bandkollegen geben, die sich nur für ihr Pedalboard oder ihre Tasten interessieren ;-)
 
Ich wage mal noch einen Ausblick....
Meiner Meinung nach sind wir Bassisten diejenigen, die "den Laden" zusammenhalten müssen (oder zumindest können). Und damit meine ich rhythmisch wie auch alle anderen musikalischen Bereiche. Nicht umsonst sind bei großen Bands die Bassisten oft auch "Musical Director".

Es hilft also ungemein, wenn man nicht nur auf seine eigene Bassline achtet, sondern wenn man gleichzeitig auf seine Bandkollegen hört und zumindest ansatzweise versteht, was die gerade auf ihrem Instrument so machen.

Die beste Bassline hilft nichts, wenn sie nicht zu den Drums und den anderen Instrumenten passt. Oder, noch schlimmer, wenn die Bassline super passen würde, aber ein Bandkollege nicht sauber oder sogar falsch spielt. (und dazu braucht man zumindest ein Basiswissen an Theorie)

Wenn man so etwas hört und erkennt und anspricht, ist das sicherlich ein großer Schritt in eine tolle musikalische Richtung.

(Aber ich gebe zu, das habe ich auch nicht von heute auf morgen gekonnt, immerhin spiele ich ja schon seit über 30 Jahren :D8D)

Ein Weg dorthin: anhören anhören anhören !
 
Das selbe, was jeden guten Musiker ausmacht.
Zumindest, wenn man es mit der gewissen Ernsthaftigkeit angeht, sollte man:
-standhaftes und gutes Timing und Feel besitzen (durch regelmäßiges Üben und durch das möglichst regelmäßige Zusammenspiel mit vielen unterschiedlichen, und auch besseren Musikern)
-alle wichtigen Techniken sicher beherrschen (Pizzicato, Plektrum, Slap)
-umfangreiche Kenntnisse über Harmonielehre besitzen (ionisches System, harmonisch & natürlich Moll mit den dazugehörigen Scales und Arpeggios, gängige Kadenzen und passende Licks dazu, Blues, Jazzblues, Turnarounds & Endings)
-Gehör bilden und trainieren (zum raushören von Songs, zum schnellen Auffassen und Reagieren im Bandgefüge)
-Typische Grooves und Licks für alle gängigen Stilistiken (Walking Bass, Wechselbass, Clave, Bossa, etc.) kennen und in allen Tempi beherrschen
-Chord Charts und Lead Sheets schreiben, lesen und interpretieren können.
-Sein Equipment kennen (Instrument einstellen, Bedienung der Elektronik verstehen und beherrschen) und damit seinen Ton ausbilden und trainieren
-Spaß haben, und andere begeistern können
-Personality entwickeln
Das sind, meiner Meinung nach die Dinge, die einen engagierten Musiker (professionell arbeitende ohnehin) ausmachen.
 

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