Wie kommt man weiter?

Spockerl

Spockerl

Member
Beiträge
71
Ort
--
Bassix
ß1.592
Hallo zusammen!

Ich spiele jetzt seit knapp 1 1/2 Jahren Bass und bin soweit auch ganz zufrieden mit dem was ich bisher kann und kann auch Bandtechnisch schon Einfälle mit beisteuern.

Tatsächlich dauert es aber sehr lange bis mir vernünftige Läufe einfallen, improvisieren fällt mir recht schwer, da ich mich einfach noch nicht gut und spontan genug auf dem Griffbrett auskenne.

Habe mir jetzt zwar das Bass Unlimited Buch zugelegt, allerdings stehe ich bei den Übungen ohne Vorspiel( also die mit reinem Notenlesen) meistens erstmal doof da.

Daher meine Frage:

Gibt es Lieder die einem besonders helfen ? Die einem unter die Arme greifen ,was das improvisieren und "solieren" angeht? Die mir diverse Eindrücke von möglichen Rythmen geben und mir zeigen wie ich simple BAsslinien verzieren kann?


Danke schonmal im Vorraus,

Spockerl
 
harmonisch ist es eigentlich ganz nett, schrittweise vorzugehen. mir hilft es im moment ungemein, mich ewigkeiten mit der dämlichen pentatonik beschaftigt zu haben. beim spielen ind er band gehe ich quasi evolutionär vor. früher habe ich vor alllem den grundton gespielt oder das, ws eben aufgeschrieben war. das ist halt recht passiv, was kreativität angeht. aber wenn die songs dann sitzen ist man bereit für den nächsten sprung. der hieß für mich, die begleitung mit quinten ein wenig aufzupeppen. mit der zeit lernt man, was man da machen kann und was doof ist. und dann kam bei mir die zeit der terz....
wenn mein gitarrist seine soli abfeuert, bin ich in der pentatonik am rumgrooven in den unteren registern, da ich die so lange geübt habe, bin ich da jetzt recht firm, mir irgendwelche läufe aus dem handgelenk zu dudeln. das ist jetzt alles noch nicht sonderlich innovativ und spannungsbögen reichen auch nur über zwei takte, aber es wird. das ist bei mir sozusagen eine frage der sozialisation.
was verzierungen angeht, horche ich auf, wenn ich in einer aufnahme etwas höre, was mir gefällt. dann suche ich dazu tabs und spiele das lick nach. oder, was in letzter zeit vor allem mit hendrix vorkommt: ich versuche, das lick, was mir so gut gefällt, einfach irgendwie auf dem bass umzusetzen. das ist selten original, aber bringt das gleiche feeling rüber und macht viel spaß.

rhythmisch ist das einfach so, daß ich viel blues höre und man den auch bei mir deutlich raushört. gerades durchachteln leiste ich mir selten, häufig wird geshuffelt. und wenn ich alleine spiele, wurde es schon immer recht funky, noten wurden fast immer abgestoppt, die eins betont... das hört sich alleine einfach schicker an und vor allem grooviger. also fließt das auch in meine art und weise, in der band zu spielen ein.

theorethisch runtergebrochen kann man sagen, ich habe meine lieblingsmusik genommen, zu ihren anfängen verfolgt, das ein wenig analysiert und auf meine fähigkeiten und vorlieben runtergebrochen. und jetzt spiele ich in der coverband halt songs von green day im blues-funk-style... in der stonerband kommt auch viel bluesfeeling auf oder es wird mal eine funkline unter einem rocksolo gespielt... erlaubt ist, was gefällt.

man muß aber vielleicht ein paar dinge dazu sagen: ich bin autodidakt, ich definiere die rolle des basses als rhythmusinstrument und nicht als soloinstrument und bewundere leute, die mit einem einzigen ton grooven können wie die hölle.
 
HEy Alice,
erstmal Danke für die schnelle Antwort, muss zugeben ich würde eure Umsetzung gerne mal hören ,klingt gut.
Aus Zeitgründen bin ich auch "nur" Autodidakt unterwegs.
Zu der Pentatonik, hast du da zufällig ne gute Internetseite?( Ansonsten wird google es wohl tun ;-) )

Grüße
 
Ich kann Dir leider nicht sagen was ich mache und schon gar nicht, wie ich es mache. Ich bin ein reiner "Bauchmucker" - ich brauche andere Musiker, die mich "mitnehmen". Wenn ich alleine irgendetwas üben soll, fällt mir nix ein.

Das ist auch immer doof, wenn wir uns mit ein paar Bassern treffen: die anderen dengeln rum, bis einem die Ohren weh tun, und ich sitz' dazwischen und trinke vor lauter Einfallslosigkeit lieber noch 'n Bier... [¦)]

Aber wenn mehrere Musiker oder gar eine Band zusammenkommen, dann kommt das irgendwie von selber - wie gesagt, ohne dass ich benennen könnte, was ich da mache, warum nun gerade an dieser Stelle und - noch kruder - wie ich das mache. Ich mache einfach irgendwas und irgendwie passt es. Natürlich manchmal auch nicht, aber dafür probt man ja schließlich vorher, nä? Was nicht passt, macht man eben nicht wieder - negative Auslese, nennt man das, glaube ich. Also: mach' einfach! [;-)]
Zitat:Original erstellt von: alice303

man muß aber vielleicht ein paar dinge dazu sagen: ich bin autodidakt, ich definiere die rolle des basses als rhythmusinstrument und nicht als soloinstrument und bewundere leute, die mit einem einzigen ton grooven können wie die hölle.
Zum Vergrößern anklicken....
Das unterschreibe ich so!

 
Also ich kann dir einen guten Tipp weitergeben (ist aber auch kein Geheimnis):

Höre so viel Musik wie du kannst.
Natürlich oft deine Lieblingsmusik, aber schau auch über den Tellerrand hinaus. Ich habe z.B. einige interessante Muster für Deathmetal im Reggae gefunden.
Natürlich solltest du dich dabei ein wenig auf den Bass konzentrieren. Wenn dir etwas gefällt, merk dir die Stelle, und versuch es später einmal ähnlich nachzuspielen.
 
Hör und spiel soviel Du kannst und klau alles, was Dir gefällt.
Such Dir nen gut gemischten Internet-Radio-Sender ohne Elektro und Geballer (und Gelaber) und jam mit den Songs mit.
Wo's nicht klappt, solltest Du dann halt mal genauer hinschauen.
 
Zitat:Original erstellt von: Spockerl



Habe mir jetzt zwar das Bass Unlimited Buch zugelegt, allerdings stehe ich bei den Übungen ohne Vorspiel( also die mit reinem Notenlesen) meistens erstmal doof da.
Zum Vergrößern anklicken....

Falsches Buch...

Ich hab den Schinken seinerzeit auch mit der Erfurcht vor dem Unmöglichen, in die letzte Ecke vom Bücherregal verbannt. Der Satz "..auch für Anfänger geeignet" weckt falsche Vorstellungen.

Aber..., nen bissel Theorie sollte schon sein, oder besser ausgedrückt, kann helfen. (Viel hilft viel, trifft hier leider auch zu).. muss aber nicht von heute auf morgen stattfinden.

Es gibt massig Songs, die es Wert sind nachgespielt, auseinandergenommen oder interpretiert zu werden. Welche das sind hängt von Dir ab. Deine Mucke ist Dein Acker und je mehr Zeit Du damit verbringst ihn zu erforschen, desto größer wird er Dir erscheinen.

Also, auch kein Songtipp von mir aber immerhin einen Literaturhinweis. Member Tieftöner hat bereits ein paar sehr sinnvolle Bücher geschrieben, die den Leser genau da abholen, wo man normalerweise anfängt sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Parallel dazu ist ein Basslehrer bestimmt eine nochmalige Bereicherung (..es sei denn du möchtest das Thema innerhalb von 2 Wochen abgehandelt wissen).

hier der Buchtipp:
http://www.amazon.de/E-Bass-Praxis-Akkordsymbol-perfekten-Basslinie/dp/3866420269





 
ich bin auch auf einem ähnlichen weg wie alice es gemacht hat. grundton, quinte, terz (dur/moll), vierklänge, pentas... dazwischen bluestonleiter und natürlich bissl harmonielehre, um zu verstehen, warum jetzt etwas passt... mit vielen geziehlten übungen. und je länger ich spiele um so freier werde ich und dann 'passiert' das spielen zwischendurch einfach mal...

von selbst wäre ich natürlich nie drauf gekommen und bin natürlich sehr froh, meinen lehrer zu haben.

edit: ähm... vergessen, zum grundton gehört natürlich noch die oktave dazu.
 
Zuletzt bearbeitet:
In der Phase bin ich jetzt auch. 1 1/2 Jahre schön Lieder gelernt. Aber ich kam nicht weg von den Noten TABs.[):] Improvisieren Fehlanzeige.
Nun spiele ich gerne Blues und genau der hilft mir jetzt. Clapton reinlegn und dann dazu spielen. Das Schema hat man schnell drauf: 12 Takte, Akkordfolge. Dann noch als Grundmuster den Grundton, Terz, Quinte (1, 3, 5).
1. Schritt: 1 1, 3, 3, 5, 5, 3, 3 in 8tel
2. Schritt: im Shuffel (am besten einen schönen langsamen Blues z.b.
http://www.youtube.com/watch?v=Tkm3UOhGN-A )
3. So und jetzt versuchen Triolen an den richtigen Stellen einzubauen, einen Slide, nur den Grundton spielen (Reduzierung) u.s.w. Das Tempo ist schön slow und man hat Zeit während des Spielens Variationen einzubauen, auszuprobieren. Und bei Fehlern findet man/frau schnell zurück ins Schema.
 
Zitat:Original erstellt von: Nymi

Ich kann Dir leider nicht sagen was ich mache und schon gar nicht, wie ich es mache. Ich bin ein reiner "Bauchmucker" - ich brauche andere Musiker, die mich "mitnehmen". Wenn ich alleine irgendetwas üben soll, fällt mir nix ein.
Zum Vergrößern anklicken....

Dito!

Zitat:Original erstellt von: Nivi

1 1/2 Jahre schön Lieder gelernt. Aber ich kam nicht weg von den Noten TABs.[)
Zum Vergrößern anklicken....

Üben: Ich habe mich vor einer Weile dazu gezwungen, Lieder grundsätzlich über die Akkorde auszuarbeiten (und zusammen mit Liedtext aufzuschreiben) und greife nur bei extremer Faulheit und komplexen Licks auf Tabs zurück. Nach ca. einem halben Jahr Gewöhungszeit hatte ich da so Routine drin, dass ich pro 0815-Song maximal ne Stunde zum ausarbeiten brauche. Und da ich den Song nie 1:1 gelernt habe spiele ich ihn auch jedesmal ein klein wenig anders. Das ist sozusagen meine Improvisation. Ich habe dadurch echt viel musikalische Routine entwickelt und kann es nur jedem empfehlen.

Solieren: Ich persönlich finde nur wenige Bassolos wirklich geschmackvoll. Prinzipiell lässt sich zwar alles andwenden was auch für Gitarristen gilt, klingt aber wie ich finde immer doof...Die einzigen Bassolos die mir spontan einfallen die meinen Ansprüchen genügen sind:
1. Rush in Rio - Geddys Solo in "Driven"
2. Jethro Tull - Bourrée
Und Dinge in dieser Form wird wohl kaum jemand improvisieren können...
Long Story short:
Weil Basssolos ne heikle Sache sind, überleg dir, wie deine Solos klingen sollen. Wenn dir der Gitarren-Stil adaptiert zusagt, hör dir Gitarrensolos an und spiel sie nach. Ich spiele aufgrund meiner Ansprüche jedenfalls nur extrem ungerne Solos. Und wenn, dann spiel ich am liebsten Bourrée nach ^^
 

Wie heisst es so schön: Wenn der Bass Solo spielt hat das Publikum Zeit zum Bierholen.
Ich habe mich nie mit Pentatonik (im Sinne von Skalen) beschäftigt. Ich bin eigentlich gelernter Klassikgitarrist und hatte deshalb als ich mit dem Bass anfing (Anno 1981) gar keine Ahnung was ich mit dem Bass machen sollte - man bemerke: Damals gab es sowas wie Internet und Wiki oder Google noch lange nicht.
Ich schlug seinerzeit einen Band des 24-bändigen Brockhauses meiner Eltern auf um überhaupt rauszufinden, wie ein E-Bass gestimmt ist.
Deshalb ließ ich mir die Akkorde vom Gitarristen der Band nennen (eigene Stücke - nix mit raushören der Bass-Spur) und bastelte mir meine eigenen Bassläufe dazu.

Bei Coversongs benutze ich nach wie vor nie Tabs sondern höre mir lieber meine Parts selbst raus - dass geht meist sowieso schneller (große Ausnahme: Under the Bridge von RHCP - da höre ich heute noch ständig neue Nuancen und Möglichkeiten).
Alleine durch das selbständige Raushören der Basslinien lernt man m.E. eine ganze Menge über sein Instrument, da man sich ja selbst Gedanken macht was man wann, wo, wie spielt und sich nicht etwas aufzwängen lässt das aus motorischen oder anatomischen Gründen überhaupt nicht funktioniert oder unangenehm zu spielen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundton, Quinte, Terz, Oktave wurde alles schon genannt, nur nicht die Septe! Und die finde ich gerade extrem wichtig, da sie in Basslinien häufig gut klingt, auch wenn der Rest der Band was dazu spielt. Ob die große oder kleine Septe passt, hängt vom gerade gespielten Akkord ab, im Rock und Blues wird wahrscheinlich die kleine Septe häufiger passen.

Was die Verzierungen angeht, haben es mir Slides, Vibratos und der sogenannte Shake, eine Art Triller, angetan. Zu Verzierungen findest du einiges im Buch "Funk Bass" von Jon Liebman. Wenn du dich auch für das Slappen interessierst, könnte das Buch was für dich sein.

Auch hilfreich ist es, sich mit Riffs zu befassen, die es schon gibt und sich so ein gewisses Repertoire aufzubauen, welches man dan in den Bau eigener Linien einfließen lassen kann. Da wäre z.B. die "Bass Bible" von Paul Westwood zu empfehlen, die eine umfangreiche Riffsammlung, sortiert nach verschiedenen Stilrichtungen, darstellt.
 
Zitat:Original erstellt von: schtul

Solieren: Ich persönlich finde nur wenige Bassolos wirklich geschmackvoll.
Zum Vergrößern anklicken....

das allerbeste basssolo der welt findet sich bei led zeppelins "good times bad times". maximal zwei takte und dann wieder alles auf go. alles andere is fürn arsch.

wenn du bass spielen lernen willst, ist es wichtig, sich bestimmte sachen NICHT anzuhören: victor wooten oder markus miller sind solche fälle.

dringend anhören solltest du dir dagegen bob babbit, billy cox oder willie weeks. und natürlich willie dixon. das ist solide arbeit mit einem groove, der süchtig macht. und von den typen kann man echt was lernen.
 
Zitat:Original erstellt von: Spockerl

Hallo zusammen!
Tatsächlich dauert es aber sehr lange bis mir vernünftige Läufe einfallen, improvisieren fällt mir recht schwer, da ich mich einfach noch nicht gut und spontan genug auf dem Griffbrett auskenne.
Spockerl
Zum Vergrößern anklicken....

ich hab mir damals ein grosses blatt papier genommen und das griffbrett mit all seinen tönen und in verschiedenen farben gezeichnet.


also : E,F,Fis,G,Gis,A Ais,B,C,Cis,D,Dis und nix anderes.
(4 saiter,versteht sich)
kein Bb kein H und auch kein Ees. [:-PP]

das dann im proberaum oder zuhause ,aufgehängt und jeder konnte nun da gleich zeigen was zu spielen ist und jeder sieht gleich wo ne abkürzung ist,oder die oktave usw.usw.

hatte mir echt geholfen.
vor über 20 jahren [:-)]

ansonsten :++ für nymi und alice
 
Zitat:Original erstellt von: schletzi

ich hab mir damals ein grosses blatt papier genommen und das griffbrett mit all seinen tönen und in verschiedenen farben gezeichnet.


also : E,F,Fis,G,Gis,A Ais,B,C,Cis,D,Dis und nix anderes.
(4 saiter,versteht sich)
kein Bb kein H und auch kein Ees. [:-PP]
Zum Vergrößern anklicken....

So habe ich das auch vor 20Jahren gemacht[:D].
Dann als kleine Übung dazu zum Kennenlernen des Griffbretts:
sogenannte one-String Übungen, sprich Tonleitern oder einfache Basslines nur auf einer Saite spielen.
das hat mir geholfen auf dem Griffbrett spontaner und sicherer zu werden, wenn man z.B. coole slides spielen will.

Ich bin auch ein Bauch und Ohr-Spieler und habe Vieles als Autodidakt gelernt, aber irgendwann holt einen dann doch die Realität ein und man sollte sich zumindest ein wenig mit der Theorie auseinandersetzen, wenn man nicht irgendwann auf einem Level stehenbleiben will.

Es ist schon geil, wenn man genau weiß was man macht.Ich weiß es noch lange nicht, aber habe zumindest kleine Fenster wodurch ich das Licht sehe[;-)].
 
Erstmal Danke für die reichlichen ANtworten.

werde mir die Webseite mal zu Herzen nehmen und nebenher mal einige Lieder nachspielen, über die ich stolpere.

WAs solieren angeht, meine ich das auch eher kurz, zB wie in "My Generation" von the Who
 
Du musst dich einloggen oder registrieren, um hier zu antworten.

Zurück
Oben Unten