Wundervolle Basszerre - geschenkt ;)

[5Bässer]

Habe mir vor langer Zeit mal einen billigen Bausatz (Basscompressor, Nachbau Orange Squeezy) im Ebay für 39 EUR erstanden und kürzlich zusammengebaut.
Der Kompressor-Effekt ist deutlich hörbar (squashy...) und als Effekt sehr brauchbar einsetzbar. Der Hammer ist aber: aufgrund irgendeines nicht lokalisierbaren Bauteil oder Lötfehlers hat dieses Teil nicht nur eine gute Kompression, sondern je nach Reglerstellung eine herrlichen, sanft einsetzenden Overdrive, der gerade in Kombination - zusammen mit der Kompression von leichtem harmonischen Grid bis zu deutlichem tubelike Overdrive - einfach super klingt, noch etwas wärmer und harmonischer als mein geliebter Alfred. In Kombination mit dem Alfred ist der Sound einfach umwerfend, besser als alles, was ich bisher gehört habe.

Jetzt frage ich mich - nach einigen Wochen erfolgreichem weil störungsfreiem (oder besser gesagt: störungsvollem??) Einsatz - die ganze Zeit, wieso es nicht möglich ist, eine gute Zerre für diesen Preis zu bauen, und warum die wenigen wirklich guten (wie auch der Alfred) erst für ein vielfaches deutlich im dreistelligen Bereich zu haben sind ...

 

[Bremshebel]

Ganz einfach:
Weil die Leute, die die Dinger bauen auch noch etwas verdienen möchten!
viele Grüße
Norman

 

[5Bässer]

Genau das vermute ich auch. Vielleicht gibt es ja hier im Forum ein paar Spezialisten, die sich an ein BASSIC-DIY-PROJEKT herantrauen, in dem man z. B. verfügbare Billigbausätze modifiziert und entsprechende Ideen oder Vorschläge hier postet....!?

 

[cellkirk74]

Mehr als eine Zerre würde mich ein ordentliches Touchwah für sagen wir mal 70 € interessieren, dass vom Funktionsumfang und der BEdienbarkeit mit dem großen Q-tron und dem mxr 188 vergleichbar ist. Dr. Q und Bassballs sind eben wegen der geringen Regelmöglichkeiten nur eingeschränkt nutzbar.

 

[Axel]

Ich gratuliere dir erst mal zu deinem Traumsound.

Zitat:Original erstellt von: 5Bässer

Der Hammer ist aber: aufgrund irgendeines nicht lokalisierbaren Bauteil oder Lötfehlers hat dieses Teil nicht nur eine gute Kompression, sondern je nach Reglerstellung eine herrlichen, sanft einsetzenden Overdrive,...

Ich wäre mir nicht mal sicher, dass da ein Konstruktionsfehler vorliegt. Ich bin mir nicht mehr sicher wo das war aber glaube mal gelesen zu haben dass der Orange SqueezER bei kräftigem Input und richtiger Einstellung zum Übersteuern neigt. Bei einigen Orange Squeezer Clones (wie zB dem Mr. Squishy von Toadworks) weiß ich es sicher.
Wenn manche Bauteile (vor allem die Transistoren habe ich da in Verdacht) durch fabrikationsbedingte Streuungen (siehe auch nächstes Kommentar) die Schaltung gar nicht "optimal" laufen lassen, kann es natürlich sein, dass du nochmal zu mehr Zerre kommst.

Zitat:Jetzt frage ich mich - nach einigen Wochen erfolgreichem weil störungsfreiem (oder besser gesagt: störungsvollem??) Einsatz - die ganze Zeit, wieso es nicht möglich ist, eine gute Zerre für diesen Preis zu bauen, und warum die wenigen wirklich guten (wie auch der Alfred) erst für ein vielfaches deutlich im dreistelligen Bereich zu haben sind ...

Das ist für mich gar nicht so ungewöhnlich.
Bei der Herstellung Boutique-Pedalen (wie dem von dir erwähnten Alfred) muss man schon noch einiges Beachten:

Da steckt oft (auch bei Clones) eine nicht zu verachtende Entwicklungszeit dahinter, die sich (im Gegensatz zu Großserien) dann auf relativ wenige verkaufte Geräte "verteilt" sie sind meistens handverdrahtet, was auch schon wieder einen schönen Batzen Zeit kostet (Wie lange hast du für deinen Bausatz gebraucht?) meistens rühmen sich die Hersteller, ihre Bauteile (vor allem die Transistoren) sehr genau zu selektieren um eine möglichst gleichmäßige Qualität zu erreichen. Darauf verzichten die meisten Großhersteller aus Kostengründen und ich rate mal, dass du auch nicht die Bauteile deines Bausatzes nochmal durchgemessen hast. Ich glaube auch, dass ich mit dem Spielzeug-Voltmeter, das ich zuhause habe, gar nicht hinreichend genau arbeiten könnte.
Auf alle Fälle verursacht das (eher zu vernachlässigende) Materialkosten durch Ausschuss und vor allem wieder Arbeitszeit.

Ja, die Materialkosten liegen (inklusive Gehäuse und allem) wahrscheinlich unter 50€ aber es würde mich nicht wundern, wenn man pro Pedal 2-4 Stunden braucht. Jetzt denk dir, dass der Hersteller (meistens Einzelkämpfer) auch was verdienen wollen, Kranken- und Sozial-Versicherung zu zahlen haben (kurz: denk dir mal durch, wieviel so eine Handwerkerstunde kostet) und dann bist du ganz schnell in einem (IMHO gerechtfertigten) 3-stelligem Bereich.
Dazu kommt natürlich noch das der Großteil aller Bassisten glaubt, dass besondere Hexenkünste beherrschen muss um einen Lötkolben zu bedienen (viele trauen sich ja nicht mal zu, ihr Instrument selber einzustellen). Und wenn es dann noch an aktive Schaltungen geht, sind die meisten überhaupt verschreckt. Also haben wir da einen relativ großen Markt. Da es meines Wissens für den Alfred eine ganz ansehnliche Warteliste gibt, muss man nur noch grundlegende Gesetze der Marktwirtschaft anwenden (große Nachfrage + kleines Angebot = hoher Preis) und schon geht der Preis wieder weiter in die Höhe . . .

zum Abrunden noch ein kleiner Link-Tip: der Flipster ([url="http://diy.musikding.de/content/view/38/8/"]deutscher Baubericht auf musikding.de[/url]) ist ein FET-Clon der Portaflex Vorstufe . . . und an der orientiert sich (wenn ich mich nicht ganz irre) auch der Alfred. Also: Bastler aller Länder, vereinigt euch! []

 

[Bremshebel]

ich hab dem Peter (s. oberen Link im Post) seinen Flipster abgekauft und es ist mein ein und alles am Bass! Nur der schaffts mir diesen schönen leichten zerrenden Ton hinter den Bass zu setzen, wie es selbst das Valve-Drive von EBS nicht in der Lage ist (matscht mir persönlich im Vergleich zu sehr).

Was ich noch interessant finde, ist das Röhren-Treter projekt von Tube-Town (siehe DIY-Bereich), aber aus Zeitgründen musste es bisher immer noch warten..

 

[5Bässer]

Zitat:Original erstellt von: Bremshebel

ich hab dem Peter (s. oberen Link im Post) seinen Flipster abgekauft und es ist mein ein und alles am Bass! Nur der schaffts mir diesen schönen leichten zerrenden Ton hinter den Bass zu setzen, wie es selbst das Valve-Drive von EBS nicht in der Lage ist (matscht mir persönlich im Vergleich zu sehr)....

Genau... dieses matschen ist ja genau das Problem bei den meisten Overdrives und vor allem Distortions. Selbst der hochgelobte Sansamp BDDI, den ich länger hatte, bringt alles andere als diesen warmen, angerauten und griffigen Valve-Sound. Den fand ich im Vergleich zu den EBSen, TC's, Exars usw. diesbezüglich fast unbrauchbar, weil er den Eigenklang des Basses noch völlig zugedeckt hat.

P.S.: Einen DIY Flipster habe ich auch (Bausatz gabs mal billich im Ebay). Der ist klanglich dem exzellenten Alfred zum Verwechseln ähnlich, bringt allerdings eine stärkere Verzerrung bei gleichen Reglereinstellungen, den muss man also etwas vorsichtiger dosieren.

 

[Bremshebel]

Der Peter gab mir damals den Tip einfach ein paar unterschiedlichen Transistoren auszuprobieren, damit könne man ziemlich gut die maximale Verzerrung regulieren. Habe ich aber nie gebraucht

 

[Metalfist]

Zitat:Original erstellt von: Axel

Dazu kommt natürlich noch das der Großteil aller Bassisten glaubt, dass besondere Hexenkünste beherrschen muss um einen Lötkolben zu bedienen (viele trauen sich ja nicht mal zu, ihr Instrument selber einzustellen). Und wenn es dann noch an aktive Schaltungen geht, sind die meisten überhaupt verschreckt.

meinst du vielleicht mich axel???


[][][][]


aaaaaber, ich hab mir immerhin letzte woche schon 3kondensatoren und ein paar klinkenbuchsen gekauft für meine out-of-phase-mit-fetten-bass schaltung.

apropos:[:!!]
gehe ich da eigentlich eh richtig in der annahme, dass der kondensator seriell eingelötet wird???
ist eigentlich die richtung egal, in der der kondensator liegt (plus/minus)??

 

[Axel]

SORRY @ ALLE ANDEREN WEGEN DEM THREAD-JACKING []

Zitat:Original erstellt von: badmatafaka


meinst du vielleicht mich axel???

Nein, nein . . . du bist nur die Spitze des Eisberges []

Zitat:aaaaaber, ich hab mir immerhin letzte woche schon 3kondensatoren und ein paar klinkenbuchsen gekauft für meine out-of-phase-mit-fetten-bass schaltung.

Guter Mann!!! Musst mir dann unbedingt sagen, ob es gut funktioniert hat.

Zitat:
apropos:[:!!]
gehe ich da eigentlich eh richtig in der annahme, dass der kondensator seriell eingelötet wird???

jup genau. Der ersetzt einfach eine der beiden Drahtbrücken, mit denen du am Schalter - und + vertauscht.

Zitat:ist eigentlich die richtung egal, in der der kondensator liegt (plus/minus)??

falls du den Kondensator ansich meinst: das ist egal. der hat kein Minus oder Plus (außer du hast einen Elko! das sind kleine Zylinder . . . meine die geometrische Figur. Nicht den Hut []. Is aber sowieso unwahrscheinlich)

falls du meinst, wie der Kondensator eingebaut wird: klanglich sollte wurscht sein ob er (auf der Seite der Buchse) am heißen Draht oder der Masse endet. Intuitiv, würde ich ihn aber so einbauen, dass er zwischen (Ex-)Masse-Draht des PUs und heißem Draht der Buchse verläuft. Dann hast du freien Durchzug gegen Erde. Bin mir nicht sicher, aber das könnte was beim Nebengeräuschverhalten bringen.

 

[dighom]

Habe den Orange Squeezer auch gebaut und dachte erst es wäre ein Fehler, dass er zerrt, wenn ich den Bias zu hoch drehe. Traumhaft! Habe ihn im Moment vor einem Digitech Bad Monkey und dem reisst er gehörig den Arsch auf in Bezug auf Attack und Obertöne.

Werde ihn demnächst mal vor einem Alfred probieren - wenn ich denn mal einen habe...

 

[souladdicted]

Zitat:Original erstellt von: dighom

Habe den Orange Squeezer auch gebaut und dachte erst es wäre ein Fehler, dass er zerrt, wenn ich den Bias zu hoch drehe. Traumhaft! Habe ihn im Moment vor einem Digitech Bad Monkey und dem reisst er gehörig den Arsch auf in Bezug auf Attack und Obertöne.

Werde ihn demnächst mal vor einem Alfred probieren - wenn ich denn mal einen habe...

wenn der squeezer richtig verschaltet ist und 100% funktioniert, zerrt da nix. also nicht im sinne von verzerrer! der squeezer addiert ein bisschen growl, aber selbst das sollte man nur im kopfhörer und mit konzentration hören.

der bias lässt sich bis zum "sweet spot" regeln, danach kommt bei richtiger verschaltung "nüscht mehr". alles andere deutet auf einen fehler auf dem board hin. auch der tausch vom chip (4550, tl, etc) bringt nicht mehr zerrverhalten rein.

welches layout hast du denn verwendet und welche bauteile verändert, kai?

 

[dighom]

Zitat:Original erstellt von: souladdicted

Zitat:Original erstellt von: dighom

Habe den Orange Squeezer auch gebaut und dachte erst es wäre ein Fehler, dass er zerrt, wenn ich den Bias zu hoch drehe. Traumhaft! Habe ihn im Moment vor einem Digitech Bad Monkey und dem reisst er gehörig den Arsch auf in Bezug auf Attack und Obertöne.

Werde ihn demnächst mal vor einem Alfred probieren - wenn ich denn mal einen habe...

wenn der squeezer richtig verschaltet ist und 100% funktioniert, zerrt da nix. also nicht im sinne von verzerrer! der squeezer addiert ein bisschen growl, aber selbst das sollte man nur im kopfhörer und mit konzentration hören.

der bias lässt sich bis zum "sweet spot" regeln, danach kommt bei richtiger verschaltung "nüscht mehr". alles andere deutet auf einen fehler auf dem board hin. auch der tausch vom chip (4550, tl, etc) bringt nicht mehr zerrverhalten rein.

welches layout hast du denn verwendet und welche bauteile verändert, kai?

Sag' mal: Trackst du mich?

Wer sagt dir, dass du den Squeezer zu 100% "richtig" gebaut hast? Selbst die Originalen zerren, wenn sie über den Sweet Spot gezogen werden.

Ich habe ein Board irgendwo aus'm Netz verwendet und eines selber gezeichnet. Außerdem mit verschiedenen Transen und OpAmps probiert. Unterschiedliches Dynamikverhalten ist verifizierbar, aber zerren tun beide Versionen auf dem letzen Drittel des Bias-Reglers. Und das möchte ich auch nicht missen, denn es ist kein ekliger Distortion-Sound, sondern dreckiger Rotz.

Wenn du mir sagst welche Quelle du verwendest...?

 

[souladdicted]

Nimm doch mal wieder ein bisschen Fahrt raus.
Sobald man dir eine Frage stellt, die ein bisschen in Detail geht, kommt entweder garnix oder so ein leicht angezerrter Unterton. Das ist -imho- total unnötig.

Ich hab mir ein Original über's Woe geliehen und einfach nachgebaut.

 

[souladdicted]

..und zwar keins der ReIssues, sondern ein altes, vermocktes steck-in-die-gitarre teil von Armstrong. Das war meine Quelle.