Halsprofil dünner schleifen - Erfahrungswerte?

[Sven Blau]

Inwiefern hat denn eigentlich dicker Polylack Einfluss auf das Schwungsverhalten (des Basses und des Halses^^)?

Ich habe bei all meine Bässen den Lack mit Ziehklinge abgezogen, und ich finde sie klangen danach alle durchweg besser.

 

[kiwibass]

Ich habe bei all meine Bässen den Lack mit Ziehklinge abgezogen, und ich finde sie klangen danach alle durchweg besser.

Absolut möglich.

Wahrscheinlich hat der Lack einen umso größeren Einfluss, je dünner bzw. flexibler der Hals ist…

(Edith sagt gerade, dass der Lack beim Korpus hingegen keine große Rolle spielt - und da stimme ich ihr zu.)

 

[Kalmar]

Und wie ist das mit Mondholz?

 

[bassilisk]

Und wie ist das mit Mondholz?

Der Mond ist nicht aus Holz, sondern aus Käse.

 

[Kalmar]

Ok, macht also nur Plopp.

 

[daphonque]

Ok, macht also nur Plopp.

kommt sehr auf den reifegrad an

 

[kiwibass]

Der Mond ist nicht aus Holz, sondern aus Käse.

Wir sollten diese Theorie nicht zu lange in aller Öffentlichkeit diskutieren, sonst beglückt uns der Fender Custom Shop am Ende noch mit einem „Wallace & Gromit“ Signature Model…

 

[rumblebird2]

Das wäre dann immerhin eines, das sogar mich interessieren könnte

 

[ErikSchaf]

Inwiefern hat denn eigentlich dicker Polylack Einfluss auf das Schwungsverhalten (des Basses und des Halses^^)?

Ich habe bei all meine Bässen den Lack mit Ziehklinge abgezogen, und ich finde sie klangen danach alle durchweg besser.

Ich hatte einmal zwei relativ baugleiche Fender Strats zum Vergleich. Beide mit denselben Mechaniken und dicken Hälsen. Die mit dem Nitrolack hatte ein signifikant längeres Sustain als die mit PU-Lack, wobei die mit Nitro einen massiven Korpus hatte und die mit Nitro einen gekammerten. Normal sollte die gekammerte Korpus weniger Sustain haben. Der Lack hat da schon einen ordentlichen Einfluss - wobei mir das beim Bass wurscht ist. Da brauch ich kein Sustain, das ist ein Rhythmusinstrument. Für die Soli nehm ich die Gitarren.

 

[ErikSchaf]

Das überraschendste an dem Beitrag ist für mich, dass es heute wieder Ibanez mit dicken Hälsen gibt. Ich dachte die dünnen, flachen Gurken wären sowas wie eine Corporate Identity, ist ja das gleiche bei den Gitarren. Gestern hatte ich einen Ibanez aus den 70ern in der Hand, der hatte etwas mehr zu Greifen, aber das Ding war sicher 50 Jahre alt. Da hatten die wohl noch nicht raus, wie man einen stabilen dünnen Hals baut. Weil das muss man Ibanez lassen - meine Ibanez aus Kindheitstagen mit einem mir viel zu dünnen Hals ist vollkommen unproblematisch. Da brauchst du praktisch nie was nachstellen und verzogen hat er sich in den letzten 33 Jahren kein bisschen. Die können das.

 

[ErikSchaf]

Ich habe günstig einen Ibanez ATK310 aus Indonesien bekommen, der mir klanglich sehr gefällt. Der Hals ist aber wirklich dick im Gegensatz zu den Japan und Korea Modellen. Gibt es Erfahrungen, wie weit man durch Schleifen ein dünneres Profil erzeugen kann? Der Aufbau des Halses ist dreistreifig, also recht stabil, er reagiert sehr wenig auf Jahreszeitenwechsel und könnte somit Reserven für so einen Eingriff haben.

Wegen dem Klang mache ich mir da nicht so viele Sorgen. Es gibt auch relativ dünnhälsige Instrumente, die einen fetten Klang mit viel Sustain produzieren. Das ist eher eine Frage des Holzes, vermute ich.
Die Attack könnte sich natürlich ändern, wenn weniger Material bewegt werden muss, schwingt sich ein System schneller ein.

Was mir eher Sorgen macht, ist die Stabilität des Halses. So ein Ding zu konstruieren ist ja keine Idiotenarbeit, da muss man sich auskennen. D.h. welche Holzqualität, in welchem Schnitt, in welcher Dicke und wo genau in dem Teil verbaue ich welchen Halsstab. Wenn du da viel wegnimmst, könnte der Halsstab überfordert sein und dein Hals hängt durch. Möglicherweise ist der Hals dann auch anfälliger für Verzug, speziell wenn du asymmetrisch schleifts.

 

[BassPapa]

Ich hatte einmal zwei relativ baugleiche Fender Strats zum Vergleich. Beide mit denselben Mechaniken und dicken Hälsen. Die mit dem Nitrolack hatte ein signifikant längeres Sustain als die mit PU-Lack, wobei die mit Nitro einen massiven Korpus hatte und die mit Nitro einen gekammerten. Normal sollte die gekammerte Korpus weniger Sustain haben. Der Lack hat da schon einen ordentlichen Einfluss - wobei mir das beim Bass wurscht ist. Da brauch ich kein Sustain, das ist ein Rhythmusinstrument. Für die Soli nehm ich die Gitarren.

Das kann man so nicht sagen. Dafür müsste man einen Korpus entlacken, als Refferenz, dann den einen Lack und dann den anderen. Holz wächst zu unterschiedlich, und hat somit auch unterschiedliche Eigenschaften.

 

[rumblebird2]

Das kann man so nicht sagen. Dafür müsste man einen Korpus entlacken, als Refferenz, dann den einen Lack und dann den anderen. Holz wächst zu unterschiedlich, und hat somit auch unterschiedliche Eigenschaften.

Genau so ist es! Das will nur keiner hören, für den sogar die Dicke der Nitro-Lackschicht einen hörbaren Unterschied macht.

 

[beate]

Dabei muss man schon mindestens den Lack verwenden, den seinerzeit Andrea Amati verwendet hatte. Sonst wird das alles nix

 

[boeb]

Das kann man so nicht sagen. Dafür müsste man einen Korpus entlacken, als Refferenz, dann den einen Lack und dann den anderen.

Und dann müsste man auch jedesmal den Hals mit genau dem gleichen Anpressdruck im genau gleichen Winkel und den Saiten genau gleich auf die Mechaniken und im genau gleichen Abstand zu den PUs und der exakt gleichen Brückeneinstellung und und und…

 

[rumblebird2]

Schön, dass ich nicht der einzige bin, der diese Vergleiche für völlig sinnlos hält

Neben dem schon erwähnten sollte man noch ergänzen:
- drei verschiedene Hörer werden die Unterschiede zwischen zwei Instrumenten immer unterschiedlich bewerten
- EIN Hörer wird abhängig von seiner Stimmung zwei Instrumente ebenfalls unterschiedlich bewerten.

Ergänzend zu Punkt 2: Wer lange genug Musik macht, kennt vermutlich die Situation, dass eine Band in vertrauter Umgebung (= eigener, nicht geteilter Proberaum) mal geil und mal scheiße klingt. Und dass obwohl weder am Raum noch an den Einstellungen der Anlage auch nur das kleinste geändert wurde.

Und das liegt auch nicht daran, dass ein Mitmusiker schlecht spielt. Das ist eine reine Kopf-/ Stimmungssache.

 

[ErikSchaf]

Dabei muss man schon mindestens den Lack verwenden, den seinerzeit Andrea Amati verwendet hatte. Sonst wird das alles nix

Das wichtigste sind immer noch Kabel mit Klinkensteckern aus Messing! Für den wahren Vintagesound.

 

[whitewater]

Das wichtigste sind immer noch SpiralKabel mit Klinkensteckern aus Messing! Für den wahren Vintagesound.

Hab mal ergänzt.

 

[liuto]

Hier ein paar gesammelte Tipps

 

[Bassphalanx]

Den Einfluß des Lackes kann man eigentlich nur prüfen, indem man ein Custom Fodera hernimmt, eine Aufnahme in ein gutes Audio-Interface einspielt, anschließend mit dem Bandschleifer schnell den Lack entfernt (bevor der Bassist seine Stimmung verliert und damit seine Spielweise ändert) und das Ganze dann zügig wiederholt....

Freiwillige vor