Akkord-Skalen-Theorie

Damokles

Damokles

Member
Beiträge
69
Ort
DE
Bassix
ß206
Moin,

Ich habe ein Problem mit der Akkord-Skalen-Theorie:
Nachdem ich diese beiden Seiten (http://www.justchords.de/theory/exmodes.html und http://de.wikipedia.org/wiki/Akkord-Skalen-Theorie) durchgegangen bin, weiß ich zwar, dass jedem Akkord innerhalb einer Tonleiter ein bestimmter Modus zugeordnet werden kann.

Aber was genau bringt mir das in spielerischer Hinsicht?
Darf ich dann z.B. bei einem Akkord, der dem dorischen Modus entspricht, auch die Töne aus diesem Modus verwenden?
 
Zitat:Original erstellt von: Joerg

zuerst mal solltest Du dir klar darüber werden, dass Du ein komplexes und ebenso hilfreiches Thema angehst. Es ist von daher nur natürlich, dass ein Verstehen seine Zeit braucht.

Deswegen frage ich ja ^^

Zitat:Original erstellt von: Joerg
Hier bin ich nicht sicher, was Du meinst. Ich setze im folgen mal voraus, dass wir uns nur im ionischen System bewegen, also als Grundlage die ionische Dur-Tonleiter diskutieren. Der Dorische Modus entspricht letztlich einer Skala. Wann denkst Du denn, dass ein Akkord einem Dorischen Modus entspricht?
Nur weil ein Akkord in Moll steht, ist er nicht im dorischen Modus. Es kann auch der Modus der beiden anderen Moll-Tonleitern angenommen werden: Phrygisch und Äolisch.

Ja, wir können von der normalen Dur-Tonleiter ausgehen.
Das der dorische Modus letztlich einer Tonlieter entspricht, ist mir auch klar, genauso, dass beispielsweise ein Moll-Akkord nicht automatisch dem dorischen Modus entspricht, da es halt darauf ankommt, auf welcher Stufe der Tonleiter dieser Akkord steht, wie du hier schon geschrieben hast.

Zitat:Original erstellt von: Joerg
Welcher Modus angewendet wird, hängt von der Stufe des Akkordes ab. Nehmen wir also an, wir sind in C-Dur und sprechen über den D-Moll Akkord. Dann handelt es sich nicht nur um einen Moll Akkord sondern zusätzlich um die II. Stufe, was der dorischen entspricht. Und: ja, dann ist es in jedem Fall passend, wenn man dorisch spielt.

Bingo, genau das meine ich.
Dorisch heißt also dann, dass ich eben für einen D-Moll-Akkord auch Töne aus der dorischen Tonleiter verwenden darf, richtig ?!

Falls ich es jetzt immer noch nicht verstanden haben sollte, Entschuldigung ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Joerg,

Keine Panik, so hatte ich das auch nicht aufgefasst.
Es ist also so, dass ich dieses "Mittel" nur anwenden darf, wenn Kadenzen, nicht aber andere Akkordfolgen vorliegen?!
 
*HMPF* So langsam stellt sich mir die Frage, ob es wirklich eine gute Idee war, das vom Schlagzeug zum Bass zu wechseln [;-)]

Wenn du vom tonalen Zentrum sprichst, dann meinst du ja die Tonika, wie kann sich denn die Tonika durch einen Akkordwechsel vollziehen?
Wenn es nur am Wechsel zur Zwischendominante liegt, dann ist mir das zwar schon verständlich, der Groschen ist aber noch lange nicht gefallen *g*.

Danke für die vielen Hinweise

EDIT: Gibts vielleicht irgendeinen Buchtipp, der einem gerade sowas wirklich Schritt für Schritt näher bringt, das Buch "Harmonielehre und Songwriting" von Fritsch, Kellert und Lonardoni habe ich schon, aber da steht das nicht drin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

Ja, das habe ich gemeint (mal wieder schneller geschrieben als gedacht *g*).

Und dein Beispiel hat jetzt insofern schon einiges erklärt, aber ich muss mir das wohl wirklich mal mit Noten und allem drumherum ansehen, sonst gewinne ich da keinen Blumentopf.

Ich werd mir dann wohl mal das Buch von Sikora zu Gemüte führen, da ich Band 1 von Haunschild hier rumliegen habe und mir dass nicht so wirklich weitergeholfen hat.

Nochmals Danke!
 
Das Book of Scales bei justchords.de reicht eigentlich auch schon fast aus.

Nochmal zur Frage: Dorischer Modus=dorische Tonleiter?
Die Bezeichnung "dorisch" bezieht sich rein auf eine Tonleiter (Tonleiter = Modus eines Tonsystems [ionisch/Kirchenton; Harmonsch Moll, Melodisch Moll) - nicht auf einen Akkord oder sonst was.
Also: Dorischer Modus = Dorische Tonleiter; Lydischer Modus = Lydische Tonleiter

Das Problem bei der Akkord-Skalen-Theorie ist ein anderes:
?Welcher Modus (=welche Tonleiter) passt zu welchem Akkord?

Und das ist eben eine Frage der Funktion des Akkords im Bezug auf das aktuelle tonale Zentrum (Tonika / Grundtonart).
Wie Joerg et al. schon erklärt haben:
ein Dm7 in B-Dur hat eine andere Funktion (III-7), als in C-Dur (II-7).
II-7 hat standardmäßig die dorische Tonleiter, III-7 die phrygische.

Tipp zur Vereinfachung: Wenn Du die aktuelle Grundtonart auf dem Schirm hast, kannst Du die ganzen Modi mit den kryptischen Namen auch erstmal getrost ausblenden. So lange Du in C-Dur bleibst, kannst Du auch immer in C-Dur (C-ionisch) rumnudeln, da die ganzen Modus-Tonleitern nichts anderes sind, als C-Dur (ionisch) vom jeweiligen Akkordgrundton aus (d-dorisch = c-ionisch vom d aus)...

Fundiert Bescheid wissen braucht man erst, wenn man - um das Solo interessanter, spannungsreicher zu machen - auch mal Modi aus anderen Tonsystemen verwendet - z.B. G-alteriert (= Melodisch Moll auf der 7. Stufe) über G7 - statt G-Mixolydisch (C-Dur vom g aus) - Oder: ganze Akkorde durch andere ersetzt, z.B. Tritonus-Substition V7 gegen bII7: G7 durch Db7 ersetzen - und Mixolydisch#11 (= Melodisch Moll - Mixolydisch mit erhöhter Quarte).
 

Zurück
Oben Unten