Anschlag und Dämpfung / sauberer Ton

[Rhino]

Stellt auch mal einen Song vor wie „Missing You“ (John Wait) oder „Just The Way It Is“ (The Rembrandts). Bei Songs dieser Art spiele ich gerne kurze Achtel (ich habe schon Bezeichnungen von „gepumpt“ bis „gepunktet“ gehört; sagen wir mal „moderates Staccato“). Ohne Plek.

Dabei gilt es, die Saite angemessen abzudämpfen.

Lösung 1: Greifhand „zieht ab“ (der Druck wird weggenommen, der Finger bleibt auf der Saite liegen und dämpft daher)
Problem: Metallisches Geräusch beim Wiedergreifen. Das wird um so deutlicher/unangenehmer, je schneller ich spiele und infolgedesssen desto härter ich die Saite auf den Bundstab „draufhaue“. Das passiert mir auch, wenn ich schnelle Läufe (z.B. Tonleitern) versuche.

Lösung 2: Schlaghand dämpft.
Problem: ich mag das „Pfr“-Geräusch nicht, dass man kurz durch den/die Saite abstoppenden Finger erzeugt.

Lösung 3: EQ anpassen ("Draht-sound" wegregeln).
Dann mag ich aber den Ton nicht mehr, wenn derselbe Song eine langen Ton mit viel Sustain erfordert.


Kennt ihr das Problem, und wenn ja, wie habt ihr das gelöst?

(Und kann man so etwas überhaupt schriftlich diskutieren [])

 

[Jin]

ich übe lösung 1 kommt mittlerweile nich schlecht, aber bedarf noch weiterer übung^^

 

[Rhino]

Dass ich da üben muss, da wär ich fast nicht drauf gekommen []

Die Frage ist ja: wie? []
Gibt es eine Übung, mit der man das unerwünschte "Tapping" reduzieren kann?

 

[bauschi]

hi rhino.....hier ist mein vorschlag, den ich als ideale lösung für diese sache sehe:

bei der greifhand benutzt du den zeigefinger, um die entsprechende note zu greifen..d.h. du drückst die saite voll gegen das griffbrett.

um nun dem ganzen einen gedämpften charakter zu verleihen, legst du mittel-, ring-, und den kleinen finger gleichzeitig leicht auf die saite, während dein zeigefinger auf der note gedrückt bleibt.

jetzt schlage mal die saite an..ruhig in dem gewünschten 8-tel rhythmus.

durch wegnehmen und wieder auflegen der drei dämpfenden finger merkst du jetzt deutlich einen unterschied..ja..du kannst sogar in gewisser weise den dämpfungsgrad bestimmen.

mit dieser technik bekommst du selbst den aggressivesten bass sound schön muggelig gedämpft.

um nun auch andere töne zu spielen, muss man mit der ganzen greifhand die position verändern, damit der gedämpfte ton kontinuierlich gewährleistet ist.

diese technik stammt von rocco prestia (tower of power) bzw. hat er diese spielweise ständig im einsatz.
auch er variiert den dämpfungsgrad mit der linken hand, je nach song.

um trotzdem noch den druck und punch aufrechtzuerhalten bzw. etwas zu verstärken, lohnt es sich..mit der schlaghand etwas kräftiger in die saiten zu gehen...das ergibt dann diesen pumpenden charakter.

probier´s aus...have fun....[]

bauschi[^]

 

[W.A.S.P.chen]

Ich kenne jetzt die beiden Songs nicht, aber das was ich mir unter Deiner Beschreibung vorstelle, spiele ich so, daß ich nicht in der Mitte des Bundes greife, sondern halb auf dem Draht, der Finger wird auch nicht wirlich angehoben, eher abgerollt, dann ist der Weg zwischen gegriffen und gedämpft nicht so weit, eine flache Lage ist natürlich auch von Vorteil.

 

[Jin]

@rhino: wie übst du slappen? du tust es einfach so lange bis dus kannst :/

 

[Susanne]

Ich dämpfe meist mit rechts - störende Geräusche gibt's bei dabei nicht.
Und wenn ich von der tiefen zur hohen Saite staccato spiele, dämpft der Daumen.

 

[mschoeldgen]

Ich spiel sowas mit dem Daumen und dämpfe die Saite mit dem Handballen. Klingt knackig, ein bisschen dumpf und macht so gut wie keine Nebengeräusche.

 

[Rhino]

@Alle: Danke!

@bauschi: das klingt aber kompliziert []... nagut, das werd' ich mir mal ausdrucken und zu Gemüte führen, nachdem ich die Kids ins Bett gebracht habe. Vielleicht ist das gespielt einfacher als es geschrieben aussieht...



Vielleicht sollte ich auch nur nicht mehr mit Kopfhörer üben.
Das führt einem blos die ganzen eigenen Schlampereien viel deutlicher ins Gehör... [V][]

 

[bauschi]

rhino..probier es aus..es ist viel einfacher als hier beschrieben...

bauschi

 

[b.l.s.]

ich hab die beiden songs von dir (rhino) jetzt nicht "im ohr"; ich mache die art wie ich dämpfe bzw. abstoppe vom stück selbst abhängig (sound und spielbarkeit). bei manchen lines nehme ich bauschis methode, machmal gehts über die rechte hand besser, etc.
wenn ich bei einem song am anfang nicht gleich weiß, wie ich's am besten hinkriege probiere ich ein paar verschiedene arten aus, bis ich das finde, was mir soundmäßig am besten gefällt und gut zu spielen ist. aus dem grund finde ich es gut, wenn man sozusagen mehrere varianten drauf hat und nicht auf eine spieltechnik beschränkt ist. mein tipp ist einfach möglichst viel ausprobieren.
grüße,
stevie

 

[b.l.s.]

Zitat:Original erstellt von: Rhino

Gibt es eine Übung, mit der man das unerwünschte "Tapping" reduzieren kann?

eine spezielle übung kenn ich auch nicht. ich denke es ist am besten, du probierst solche sachen möglichst lange in zeitlupe aus. da kann man ganz gut am anpressdruck und abheben der linken und an der koordination rechts-links herumbasteln. das klingt jetzt vielleicht nicht besonders aufregend oder erleuchtend, aber meine erfahrung ist: es funktioniert []

 

[jogurt]

Mir gefaellt die Prestia Methode auch sehr gut. Wenn ich einen Ton moeglichst schnell und exakt daempfen will, mache ich das mit beiden Haenden gleichzeitig.

 

[sönke]

hey. dazu habe ich auch mal eine frage:
und zwar zu dämpfmethode die rhino in lösung 1 beschreibt.
mache ich das auf diese weise, erklingen bombastisch laut die entsprechenden obertöne .. fast lauter als würde ich sie gewollt spielen. das ist allerdings erst so, seit dem ich neuen sattel und DR High Beam Saiten habe ...
kann das am sattel + saiten liegen ?

 

[b.l.s.]

ich denk mir, dass dein bass wegen der neuen saiten und wahrscheinlich auch wegen des neuen sattels einfach die obertöne besser widergibt. und wenn man die dämpferei nicht ganz sauber macht entstehen leicht mal die einen oder anderen flageolett-töne, die du jetzt eben stärker raushörst. probier mal aus, ob sich das von lage zu lage ändert. wenn ja tippe ich auf "ungewollte" flageoletts. und wenn das so ist schlage ich vor, entweder daran zu üben, ob man die sache sauberer hinkriegt oder sonst eine andere methode zum saiten abstoppen auszuprobieren. auf alte, stumpfe saiten zurückgehen würd ich nicht machen

 

[Bassertom]

Die von Bauschi erwähnte Methode ist schon echt klasse, das schwierigeste daran ist, mit den anderen Fingern GERADE IN DER RICHTIGEN Stärke zu dämpfen, dass man nicht aus Versehen nen Ton greift. Ich benutze eigentlich meist für sowas die Palm-mute Technik, also das Dämpfen mit dem Handballen und Zupfen mit dem Daumen/Zeigefinger.

 

[bauschi]

bassertom.....an diese technik wirst du dich sehr schnell gewöhnen..im prinzip musst du die restlichen finger ja nur leicht auflegen, um den gewünschten gedämpften ton zu erzielen.

die saite nicht ganz runterzudrücken....das geht schnell in fleisch und blut über..denke ich.

die palm mute technik benutze ich auch...sie klingt etwas anders.

die von mir beschriebene "prestia-methode" hat den vorteil, dass der ton mehr "bumms" hat als die palm mute technik und man ungehindert mit seinem 2- oder dreifingeranschlag weiterspielen kann.

für ganz leise passagen...da benutze ich gerne die palm mute technik.

bauschi

 

[Addam]

Die von Bauschi erwähnte Methode spiele ich auch, erwische mich aber immer wieder, wie ich bei 1/4teln mit dem Mittelfinger eine Deadnote mit zupfe, die natürlich nur als leichtes "Plock" untergeht. Bei 1/8teln ziche ich das als Wechselschlag zwische Zeige- und Mittelfinger durch, hebe den Zeigefinger der Greifhand an, während die anderen Finger die Saite dämpfen. So ist auch ein versehentlich gegriffener Flageolett ausgeschlossen. Das pumpt kräftig angeschlagen ordentlich...

 

[jalisco]

Zitat:Original erstellt von: bauschi

bassertom.....an diese technik wirst du dich sehr schnell gewöhnen..im prinzip musst du die restlichen finger ja nur leicht auflegen, um den gewünschten gedämpften ton zu erzielen.

die saite nicht ganz runterzudrücken....das geht schnell in fleisch und blut über..denke ich.



bauschi

Hast du keine ungewollte Obertöne?

 

[bauschi]

nein..jalisco..überhaupt nicht.

liegt wohl daran, dass ich eben drei finger gleichzeitig auf die saite lege..da haben obertöne nicht die geringste chance.

bauschi