Auf Effekte möglichst verzichten?

[5Bässer]

Habe sehr viel mit Effekten in der Vergangenheit experimentiert, sowohl mit Prozessoren als auch mit einzelnen Pedalen.
Langsam entwickle ich mich zum Puristen, so dass ich immer mehr davon abkomme, die Dinger einzusetzen. Im ersten Moment war ich oft vom Effekt fasziniert, aber irgendwie mag ich den direkten ehrlichen Klang mit all seinen Nuancen am meisten, würde am liebsten die PU's direkt an die Endstufe hängen...
Gelegentlich nutze ich mal den Sansamp, selten mal den Chorus und sonst gar nix mehr.
Ich habe einfach das Gefühl, das jedes Bauteil im Signalweg was vom Originalsound wegnimmt und was verlorengeht. Einbildung?
Wie denkt Ihr darüber und sind denn noch mehr Basser hier im Bord, denen es genau so oder sogar umgekehrt geht, und die sich ein Leben ohne Effekte gar nicht mehr vorstellen können?

 

[Oli Wan]

nur einen kompressor und einen line-booster, um die lautstärke verschiedender bässe anzugleichen, sonst nur schalter, um zu rooten.
ich hab früher auch effekte probiert, aber allgemein machen die den sound nur verwaschen und sind in der band sowieso nicht mehr hörbar, bzw. machen den sound kaputt. wenn effekte dann nur dynamik-effekte, wie kompressor oder overdrive, alles sparsam.

 

[Axel]

Zitat:Original erstellt von: Oli Wan

. . . und sind in der band sowieso nicht mehr hörbar

doch doch. Meinen Big Muff merkt man schon []

aber mal ernsthaft: ich verwende Effekte (außer Kompressor u.ä.) eigentlich nur selten aber dann brachial. Ein wenig Schwebung hier und eine Schuss Raumhall da ist bei Gitarren oft wirklich das geilste überhaupt. Auch beim Bass kann das manchmal ein wenig bringen aber da sind die Verbesserungen meistens nicht so dramatisch, dass ich mir den Schaltstress antun würde . . . und richtig deftige Effekte passen halt nicht oft. Außer man spielt P-Funk []

 

[Tracii]

Eine Zeit lang hab ich mich auch mit Pedalen aller Art rumgeschlagen und hatte auch mal drei verschiedene Zerren aufm Board, mittlerweile hab ich nur noch einen Kompressor, einen Boost, einen Flanger und ein Delay: der Kompressor ist immer an, den zähl ich nicht als Effekt; das Delay brauch ich für ein Lied, ansonsten ist es Spielerei, aber man kann lustigen Spuk erzeugen; den Flanger nehm ich hauptsächlich für Soli oder hervorzuhebende Stellen; der Boost kommt ins Spiel, wenn der Gitarrist zum Solo ansetzt (ham nur eine Gitarre in der Band, da muss ich dann Schub bringen).

Mit diesen vier Tretern komm ich ganz gut klar und kann mir ehrlich gesagt zur Zeit auch nicht vorstellen, auf einen davon zu verzichten (aufs Delay vielleicht), denn ich empfinde sie nicht als Störung, sondern als Bereicherung. Und falls sie wirklich was vom Sound schlucken, dann ist es für mich nicht hörbar.

Greetz,
Fabse

 

[Struppi]

ich bin ja generell der meinung, dass es der job des bassisten in der band ist das direkte, gut hörbare fundament unter den sound zu legen, die basis auf der alles steht.

da sind (jedenfalls bei meiner mukke) effekte im bass absolut fehl am platz, denn sobald du irgendetwas drauf hast geht oft das fundament verloren und fügt sich in die restliche matsche ein

 

[SirusP]

Für Soloparts sind Effekte schon ne feine Sache!! Im Bandgefüge gehen die häufig jedoch unter, das sagte ja aber bereits Oli Wan...

 

[AGO-E]

Effekte?
Hab ich mir ein paar wenige zugelegt (Chorus/Flanger, weil ich diesen shwebenden Sound so mag; ein Autowah - feddisch) dann hab ich noch nen Compressor zur Hand, äh zu Fuß [], das is aber kein Effekt, finde ich).
Benutze ich die? Eigentlich nur wenig. Vielleicht probier ich noch ein wenig mit ´nem Delay herum.
Ich finde auch, dass nur vielleicht bei Solopassagen solche Effekte überhaupt interessant sind, sonst ist der Klang der Instrumente schon "Effekt" genug, vor allem wenn ich mit dem Rick losböllere []

 

[rabarvek]

Der Weg der meist zu unbrauchbaren Resultaten führt ist der, erst einen Effekt zu nehmen und sich dann zu überlegen, was man wohl damit machen könnte.
Wenn man einen bestimmten Sound im Kopf hat und es sich erweist, dass zu dessen Realisierung ein bestimmter Effekt nötig ist, dann ist m.E. der Effekt richtig eingesetzt.

P.S. Ich selbst setzt für Herbie Hancocks "Chameleon" eine Basssyntiemulation ein, um dem Originalsound möglichst nahe zu kommen, aber sonst gar keine Effekte.
Die weitverbreitete Ansicht, dass ein Fretlesssound zwingend einen Chorus bräuchte hat sich für mich nicht bestätigt.

 

[jam_bass]

Ja, dito. Keine Effekte mehr. Manchmal ein Comp.

 

[ISI]

Auf meinen Kompressor kann ich nicht verzichten, beim Overdrive würde es mir schwer fallen... sonst setzte ich nichts weiter an Effekten ein...

 

[Mudskipper]

Zitatie weitverbreitete Ansicht, dass ein Fretlesssound zwingend einen Chorus bräuchte hat sich für mich nicht bestätigt.

Moin,

um Jottes willen, das klingt so klischeebeladen.

Ansonsten:

Wenn ich in "normalen" Bands spiele bleibe ich sparsam, hier mal ein bisschen nen Enevelope, etwas Kompression.
Bei Elektronischer Musik setze ich einige Treter ein, aber dann auch nur für Parts wo ich kein Fundament mehr bilde, sondern eher Flächen/Atmosphären - dann kann man mit Zerren, nen schönen fetten Analogdelay, Phaser lustige sachen machen

 

[victor9000]

Für den normalen Band-Einsatz halte ich Bass-Effekte für vollkommen verzichtbar. Sie zerstören nur den Sound des Basses.
Bei Solo-Sachen sind Effekte m.E. besser einzusetzen und können auch gut für ein Stück sein.

Zitat:Original erstellt von: rabarvekDie weitverbreitete Ansicht, dass ein Fretlesssound zwingend einen Chorus bräuchte hat sich für mich nicht bestätigt.

Das ist absoluter Unsinn und dient m.E. nur dazu, mangelnde Intonation zu vertuschen.
Ein Fretless hat doch schon einen natürlichen 'Chorus' eingebaut.

 

[victor9000]

Zitat:Original erstellt von: Fantobass

Jetz mal vielleicht etwas hart formuliert. Aber kanns sein, dass grad wegn Effektfaulheit wir Basser immer in der Ecke landen? Warum solln wir ned auch innovativ sein?

Das versteh ich nicht. Wieso landen wir in der Ecke? Ohne uns geht nicht wirklich viel in der Band.
Innovativ kann man doch problemlos auch ohne Effekte sein. Du hast alleine schon durch die Art und Position des Anschlages mehr Sound-möglichkeiten als ein Gitarrist, der nur mit Plek spielt.
Die meisten Bass-Effekte zerstören m.E. den Sound, weil sie den Bass beschneiden und die Dynamik begrenzen.
Besser eine groovige Basslinie, die klar definiert rüberkommt als ein nur vom Effekt lebendes aber ansonsten langweiliges Riff, das in den Effektorgien der Eiershcneider sang und klanglos untergeht.

 

[knaxl]

Zitat:Original erstellt von: Fantobass

Jetz mal vielleicht etwas hart formuliert. Aber kanns sein, dass grad wegn Effektfaulheit wir Basser immer in der Ecke landen? Warum solln wir ned auch innovativ sein?

Genau: öfter mal was neues! Und wenn das mit dem Effekt dann matschig wird und im Bandsound untergeht kann man auch noch am Bandsound was ändern! (Wenn denn die Gitarristen damit einverstanden sind...)

Ich benutze Verzerrer und Octaver, hauptsächlich um Gas zu geben wenn mein einsamer Gitarrist anfängt zu solieren.

Gruß
Max

 

[Mike`adelic]

Boss Flanger und EHX Q-tron. Benutz es aber nicht mehr. Eher so richtig selten. So wie Weihnachten.

Guter Groove ist wichtiger. Wer viel mit Effekten spielt ist entweder ein Gitarrist oder kaschiert seine Fehler [][][]

 

[cellkirk74]

Ich hab immer ganz ohne Effekte gespielt. Seit ein paar Wochen benutz ich den Sansamp, um in meiner Hauptband ein bisschen Röhrenzerre auf meinen Tranisitoramp zu zaubern. Das hört sich nach einhelliger Meinung besser an als vorher. Den gleichen Effekt hätte ich sicher auch mit ner Röhrenvorstufe hinbekommen, aber die wäre auch teurer gewesen.

Den Kompressor kann ich beim Mark IV ohnehin nicht ausschalten. Sonst hab ich keinen Bedarf für Effekte, allenfalls irgendwann für nen MyWatt, wenn das Geld mal über sein sollte....

 

[johnnywalker]

ich hab meine drei treter gefunden die mir spaß machen: trex bassjuice, ehx bassballs (modded) und ein chorus, im moment boss, bin aber nicht so zufrieden mit dem. wrsl irgendwann ebs oder exar mal schauen. aber gerade die kombination von effekten, z.b. zerre und bassballs macht ordentlich spaß.

 

[redliner]

War immer ohne Effekte unterwegs. Hab dann mal verschiedene Kompressoren (Boss Tretmine, Behringer Rack und DBX) ausprobiert. Konnte aber wahrscheinlich nicht richtig damit umgehen, somit bin ich jetzt wieder ohne alles! Hatte mir gedacht ich könnte dadurch ein bisschen fehlende Leistung ersetzen; dem war aber nicht so.

 

[nemcon]

Ich experimentiere gerne mit unkonventionellen Sounds, gerade wenn ich Solo-Sachen aufnehme. Beim Bass nutze ich ab und an den Synth-Bass-Sound eines alten Korg A4 Mulieffekts. Ab und an nutze ich auch mal den Danelectro Cool Cat Chorus (die alte 18V-Version) und einen MXR Supercomp Kompressor für 80s Dark-Wave-Sounds - und in kurzen Passagen auch mal den kleinen Danelectro Octaver zum anfetten. Aber das sind ganz wenige Ausnahmen - im Normalfall reicht mir der Sound meines BB614F absolut aus - der ist je nach Spielweise und EQ-Einstellung schon so vielseitig, dass ich dafür eigentlich eher ein Pedal bräuchte, dass ihn bei Bedarf auch mal schroffer und trockener klingen lässt. Aber da such ichlieber nach nem zusätzlichen Bass

Auf meinem Wunschzettel stehen momentan: EHX Bassballs für spassig-käsige Funksounds (@johnnywalker: Was für ein Modding hast Du bei Deinem Exemplar?) und ein Splitpedal für eine Kobi aus Distortion und Basssignal.

 

[johnnywalker]

hab die beiden trimmer für die filterfrequenzen durch potis ersetzt und nach außen verlagert.