Auftrittsstress, Hobby-Life Ballance

Spessarter

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Bassix
ß984
Hallo,
ich spiele als berufstätiger 50 jähriger Hobbymusiker mit Familie und anderen Hobbies ca. 20 Partyrockcovergigs im Jahr, 20.30 Uhr bis 01.00 Uhr plus Auf- und Abbau der Anlage. Aktuell die nächsten 9 Wochen jeden Samstag.
Unter der Woche stehe ich um 05: 30 Uhr auf und gehe zur Arbeit.
Bis ich nach den Gigs zu Hause im Bett bin wird es oft 04:00 Uhr. Ich habe verlernt, lange auszuschlafen, meine innere Uhr holt mich um spätestens 8.00 Uhr aus dem Bett und die Nacht ist vorbei. Sonntag und Montags nach den Gigs bin ich dann übernächtigt und schlecht gelaunt, das nervt, da habe ich keine Lust mehr drauf.... Früher habe ich das leichter weggesteckt, jetzt dauert meine Regenerationsphase immer länger.
Die Gigs und die Musik machen mir Spaß, in der Band sind meine besten Freunde - aus den vorgenannten Gründen denke ich aber immer öfter darüber nach auszusteigen.
Kürzere Auftritte sind nicht umsetzbar, wir suchen uns schon nur die regionalen "tollen" Gigs aus, die man nicht ausschlägt.
Kurz: Dem Spaß an meinem Hobby mit den tollen Auftritten folgen 2 schlechte Tage, weil ich anschliesend übermüdet bin. Wenn ich das nicht in den Griff bekomme, werde ich wohl aus der Band aussteigen und lieber den Sonntag genießen.
Kann mir jemand Tips geben ?
 

Wenn Dich das Hobby körperlich runterbringt, musst Du etwas ändern oder die Konsequenzen akzeptieren. Geht beides, ist halt eine grundsätzliche Entscheidung. Im Prinzip wie mit Rauchen, Alkoholkonsum, Sport, Ernährung usw.
 
Kann mir jemand Tips geben ?
Habe bis vor Kurzen (und seit 1989) fast jedes Wochenende heftig gefeiert (keine Gigs, aber ansonsten schon mit allem drum & dran) und mein Schlafverhalten ist totally destroyed...

Zum länger ausschlafen geht evtl das hier - ich nutze es selbst:

- bis zu 3mg Melatonin (nicht mehr!). Vorher Googeln, was das ist.
- Ich habe Soundcore A20 Sleepbuds. Die dämpfen keine Umweltgeräusche, aber man kann Sleepsounds (oder Hörbücher) abspielen. Sie sind so klein, dass sie auch für Seitenschläfer funktionieren. Da keiner der "eingebauten" Sleepsounds so richtig für mich funktionieren, nutze ich eigene:








Die 100er hat ein extremes links/rechts bild, die anderen werden immer mittiger (bis zu 70).
Ich nutze die 90er. Habe festgestellt, das mittige/mono sounds zu dominant sind zum Einschlafen. Links/rechts (100) nerven mich.

Die 90er wiegt einen schön in den Schlaf. Ist für mich perfekt!

Es kommt bald der A30 raus, der hat auch noise cancelling...
Den A20 kann man aber testen und zurück geben, wenn es für dich nicht funktioniert....

Ich spiele die via der Android PowerAmp App ab, im Einzel Repeat Modus mit sanften Crossfade (3-5s).
 
Der Sonntag wird in irgendeiner Form draufgehen, selbst wenn Du ausschlafen könntest, das wäre ja dann am Sonntag. Wie auch anders, dafür hast Du ja die Nacht vorher durchgemacht, wäre also ein Tag für eine Nacht. Soviel erstmal zum Erwartungsmanagement.
Wenn das für Dich auch nicht ok ist, weil andere Hobbies, Familie, dann finde Dich damit ab, Du wirst älter, da geht nicht mehr alles auf einmal, dann muss halt irgendwas über die Klinge springen. Und wenn Du denkst, das wär mit 50 schxxx, dann wart mal ab, bis Du 60 bist ;-)
Was verbessert werden könnte wäre der Montag, und am "Restsonntag" vielleicht die Laune.
Schon mal versucht, Sonntags den Tag über nochmal eine Stunde Schlaf nachzuholen? (Wahrscheinlich) Nicht mehr, sonst leidet der Nachtschlaf auf Montag, das wird dann auch nicht besser. Sonntags abends früh ins Bett muss ich Dir sicher nicht erzählen, das hat man mit regelmässig 05:30 aufstehen eh drauf.
Ansonsten, was @Bass-Fred schrieb. Zellgifte auf 0 (Alkohol und Nikotin), vor allem im Umfeld der Gigs wirklich auf 0. Ein Sekt zu Silvester, wenn der nächste Gig erst Fasching ist, ist eher unkritisch. Mit 9 Wochen jeden Samstag ist jede Rechnerei wo noch "ein Bierchen" doch geht Zeitverschwendung. Wenn das in Deiner Combo "einfach dazugehört", hast Du ein Problem.
Moderater Sport und Ernährung sind möglicherweise zusätzliche Ausbaureserven. Wenn eins der anderen Hobbies allerdings der jährliche Tripp nach Hawaii mit allem Zipp und Zapp ist, brennt da die Kerze am anderen Ende, moderat also so gelesen.

Das mit Audio aufs Ohr ist zwiespältig. Mir hat das zeitweise massiv geholfen, um aus der "ich kann nicht schlafen, aber ich muss doch" Schleife rauszukommen, also den Stressblock abzubauen. Die innere Uhr schaltet das, nach meiner Erfahrung, nicht aus. Mit Melatonin hab ich allerdings keine systematischen Erfahrungen. Ein-zwei Versuche bei Jetlag waren eher unspektakulär.
 
Wie steht denn die Band dazu, das auf ein für dich gutes Mass runterzufahren?
Guter Punkt, die werden ja auch nicht jünger ;-), wenn es aber daran scheitert:
Kürzere Auftritte sind nicht umsetzbar, wir suchen uns schon nur die regionalen "tollen" Gigs aus, die man nicht ausschlägt.
dann gibts natürlich noch die Möglichkeit Teile des Stress outzusourcen.
Abbau und Abtransport kann man machen lassen. Ist aber auch nur sozialverträglich, wenns da eine gemeinsame Linie in der Band gibt.
 
Guter Punkt, die werden ja auch nicht jünger
;-)
Ja, aber manche sind ohne Familie, ohne Job oder .. die können dann halt mal zwei Tage "Gig-Leg" ausschlafen



Hallo,
ich spiele als berufstätiger 50 jähriger Hobbymusiker mit Familie und anderen Hobbies ca. 20 Partyrockcovergigs im Jahr, 20.30 Uhr bis 01.00 Uhr plus Auf- und Abbau der Anlage. Aktuell die nächsten 9 Wochen jeden Samstag.
Unter der Woche stehe ich um 05: 30 Uhr auf und gehe zur Arbeit.
Bis ich nach den Gigs zu Hause im Bett bin wird es oft 04:00 Uhr. Ich habe verlernt, lange auszuschlafen, meine innere Uhr holt mich um spätestens 8.00 Uhr aus dem Bett und die Nacht ist vorbei. Sonntag und Montags nach den Gigs bin ich dann übernächtigt und schlecht gelaunt, das nervt, da habe ich keine Lust mehr drauf.... Früher habe ich das leichter weggesteckt, jetzt dauert meine Regenerationsphase immer länger.
Die Gigs und die Musik machen mir Spaß, in der Band sind meine besten Freunde - aus den vorgenannten Gründen denke ich aber immer öfter darüber nach auszusteigen.
Kürzere Auftritte sind nicht umsetzbar, wir suchen uns schon nur die regionalen "tollen" Gigs aus, die man nicht ausschlägt.
Kurz: Dem Spaß an meinem Hobby mit den tollen Auftritten folgen 2 schlechte Tage, weil ich anschliesend übermüdet bin. Wenn ich das nicht in den Griff bekomme, werde ich wohl aus der Band aussteigen und lieber den Sonntag genießen.
Kann mir jemand Tips geben ?


Wie Whitewater schrieb... willkommen im Club. Ich kenn auch niemanden, dem es beim Älter werden nicht so geht. Genauso wie die Bässe leichter werden wenn man älter wird, wird der "Gig-Leg" länger.
Es ist wie immer eine Sache deiner Priorität. Meine wäre lieber wach zu sein und was vom Wochenende zu haben. Ich hab das Glück deswegen aus keiner Band aussteigen zu müssen - ich würde deswegen aber in keine Band mehr einsteigen, die oft solche Gigs hat.

Ich würde aufhören - wenn du selbst schon dran gedacht hast, dann hast du dir die Frage schon beantwortet. Denn: mit jeder Band ist irgendwann eh Schluß, dann findet sich ein neuen Weg zum Musik machen.
Die Zeit mit deiner Familie ist das kostbarste was du hast - die rennt dir weg. Und das immer schneller, je älter du wirst. Und wenn du die wortwörtlich verschläfst, wird dich das irgendwann ärgern (also zumindest in intakten Familien ;-) )

Das wird dir weh tun. Aber vielleicht findest du eine andere Band, ggf andere Musik die weniger spielt?
 
...am Ende des Tages läuft es vermutlich auf ein Entgegenkommen deiner aktuellen Band oder eine neue Band hinaus. Bei mir war es letztes Jahr (bin 55 geworden) soweit: Ich habe Anfang 2024 der Band nach erfolglosen "Verhandlungen" über eine Reduktion der Anzahl der Gigs und vor allem der Entfernung - 2 Tage Festivals mit 300 km Anreise waren einfach zu kraftraubend - mitgeteilt, dass ich mit einem weichen Übergang aussteige. Das heißt, ich habe noch 4 Monate lang bei Auftritten ausgeholfen, bis mein Nachfolger die Kern-Setlist drauf hatte.
Dann habe ich mir eine neue Band gesucht - gleiches Genre, aber nur 5 bis 8 Auftritte im Jahr - ist jetzt altersgerecht für mich ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:

Nachdem ihr in der Band auch befreundet seid, würde ich einen kompletten Ausstieg nur als worst case Szenario hinten anstellen. Zunächst würde ich versuchen - nach Ansprache des Problems mit den Bandkollegen - gezielt und gemeinsam nach einer Zweitbesetzung am Bass suchen, mit der Du dir die Gigs aufteilst. Es gibt doch bestimmt Leute, die ihr kennt und hierzu anfragen könntet... das dürfte nicht zuletzt für die Freundschaften schonender sein, als ein Ausstieg. Außerdem dürfte es doch leichter sein, jemanden im Amateurbereich für 10 Gigs im Jahr zu finden, als für 20. Ich kenne eigentlich niemanden, der im Amateurbereich +/- 50 mit Job und Familie wesentlich mehr als 10 - 12 Gigs im Jahr spielt...
 

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