So, ne gute Woche ist rum und genauso lange hab ich den Amp nun hier getestet. Er musste sich insbesondere einem Vergleich mit meinem Main-Amp Gallien Krueger 800 Legacy stellen. Boxen sind ne FMC 210 Neo und ne FMC 1153 Neo L.
Vorab: Er geht zurück, er trifft letztlich nicht den von mir gewünschten/erwarteten Sound.
Eine allg. Ampvorstellung erspare ich mir und verweise auf den guten Artikel von @Jogi68, weiter oben.
Ich bin weder ein besonders guter Bass-Spieler oder Journalist, so erlaube ich mir hier auch nur meine persönlichen Erfahrungen darzulegen. Bestellt hab ich ihn bei "Justmusic" im Shop, dort ist er im Abverkauf und war als Aussteller außerdem auf 499,- runter im Preis. Ich fand insbesondere die Idee interessant, mit dem optionalen Fussschalter den Kompressor, Overdrive und Effektsektion, sowie die verschiedenen Voicings zu bedienen. Außerdem fand ich die verschiedenen Berichte zum Amp allgemein sehr interessant.
Der 1. Amp (der Aussteller) entpuppte sich nach Eingang bei mir allerdings als defekt, aus den Boxen kam kein Ton. Die übrigen Ausgänge funktionierten zwar, aber was will man damit. Auf Nachfrage beim Kundenservice habe ich den defekten Amp dann zurückgesandt und eine erneute Bestellung ausgelöst. Leider dann zum regulären Sale-Preis von 639,-, wobei ich lobend erwähnen muss, das mir im nachhinein vom Kundenservice doch noch eine Erstattung der Differenz zur Aussteller-Ware angeboten wurde. Während der telefonische Kundenservice zunächst eher überfordert schien, war der Kontakt per Mail mit dem Verkäufer-Team der Berliner justmusic-Filiale kompetent und Kundenlösungsorientiert, das möchte ich hier positiv erwähnen.
Der 2. Amp funktionierte dann auch tadellos und das Handling insbesondere mit dem otionalen Fusschalter finde ich wie erwartet super. Derr optionale Fussschalter F-12 erweitert und vereinfacht die Bedienung des Amp erheblich und macht ihn dadurch auch wesentlich bühnen- und praxistauglicher. Der Fusschalter besitzt daneben auch ein Stimmgerät, welches gut funktioniert und den Amp auch mutet. Leider hat GK sowas nicht für Ihre Amps im Angebot.
Der Grundsound ist eher modern und rockig, je nach Voicing und Gain sind auch schön verzerrte Fuzz möglich ala Muse oder Motörhead möglich. Derart extremer Sound ist allerdings eher nicht so meins. Aber auch der cleane Sound weiß grundsätzlich zu gefallen. Die Möglichkeiten zum finden seines Sounds sind so umfangreich, das es mir letztlich jedoch schwer viel, den "einen" Sound zu finden. Der Amp ist soundtechnisch sehr vielseitig, allerdings dadurch auch nicht geraden ein "OneTrickPony". Auch fallen leider die unterschiedlichen Lautstärken der Voicings und Drive-Schaltungen negativ auf. Da hilft nur ein ständiges nachregeln über den Vol-Poti am Bass.
Insbesondere den ChorusEffect fand ich sehr gelungen, der wäre bei mir "always on", den Octaver fand ich eher schlecht dosierbar und irgendwie immer etwas nervend. Der Kompressor wirkt unauffällig im Hintergrund, hat bei fortschreitendem Regelweg aber auch wiederum Lautstärkesprünge im On/Off-Betrieb. Die Overdrive/Distorsion/Fuzz-Schaltung funktionert grds. gut, die OD-Schaltung wäre bei mir auch "always on", Distorsion dazu je nach Notwendigkeit, den Fuzz brauch ich nicht. Leider lassen sich die 3 Drive-Varianten hier per Fusschalter nur On/off schalten, aber nicht auswählen. Das geht nur per Kippschalter am Amp.
Letztlich habe ich mich entschieden, den Amp zurückzugeben. Mir gefällt die Bedienung per Fussschalter zwar ausgesprochen gut, und der Sound ist je nach Bedarf sehr vielseitig, allerdings ist es mir jetzt auch ne Woche lang nicht gelungen, den für mich gewollten Sound ohne Probleme zu finden. Vielleicht lag es an meinen Boxen-Setup. Irgendwas war immer, entweder Lautstärkesprünge zw. den Schaltungen, Octaver im Grunde unbrauchbar, Drive-Schaltung per Fusschalter nur on/off möglich. Irgendwie war ich immer nur am Knöppe drücken, Rädchen drehen.
Mir gefällt das Voicing des GK 800 Legacy im Vergleich zum Blackstar deutlich besser. Im direkten Hör-Vergleich habe ich das Gefühl, als würde beim Blackstar immer ne Wolldecke auf den Boxen liegen und der Sound wirkt irgendwie immer leicht künstlich. Oder anders ausgedrückt: am GK höre ich jeden von mir genutzten Bass individuell heraus, fein aufgelöst und gut im Mix sitzend. Beim Blackstar gelingt mir das nicht, irgendwie ist der Sound bei jedem Bass nahezu gleich und im Mix eher dumpf mit ggf. zuviel Bass.
Für mich war das dann das Kritierium zur Rückgabe. Die Bedienung per Fussschalter finde ich praxistauglicher als beim GK, aber entscheidend ist doch für mich der Sound im Bandmix.
Falls Fragen sind, dann her damit, ich versuche sie gern zu beantworten.
PS: Wer einen Tipp bzgl. Amp mit praxistauglichem Chorus und Overdrive und Stimmgerät, bedienbar per Fusschalter hat, gerne her damit. Mehr brauch ich nicht. Ich bin kein Freund von Pedal-Boards.
So long, LG
debo