Cali76 V2 vs. Empress Bass Compressor

chrisie

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Liebe Basser-Gemeinde!

Als simples Gemüt mit klarer Tendenz zu ebenso simplen aber dennoch guten Lösungen hatte ich - wenn überhaupt - bislang nur simple 1,2, max. 3-Poti Kompressoren a´la EBS Multicomp in der Signalkette. Seit ich Trickfish und Aguilar Amps verwende, hatte ich eigentlich gar kein größeres Verlangen nach extra Kompression. Da ich in letzter Zeit aber mehr und mehr übers Pult spiele, möchte ich mir wieder einen Compressor zulegen und diesmal ins Volle greifen. Nach etwas Recherche kommen aufgrund der Dimensionen und der Regelmöglichkeiten zwei in die engste Wahl - beides keine Unbekannten, wobei der Zweitere seit kurzem in einer neuen - angeblich noch besseren - Version vorliegt, womit sich beiden noch ein Stück ähnlicher geworden sind. Es geht um den Empress Bass Compressor und den Cali76 in der neuen Version 2 nun auch mit Lichterkette.

Ganz konkret geht es um diese beiden Kollegen:
Empress Effects Bass Compressor (seit 2020/21 auf dem Markt)
Origin Effects Cali76 V2 Bass Compressor (in der Version brandneu)

Was die schon erwähnten Dimensionen betrifft, schenken sich die beiden nichts - praktisch idente, sehr kompakte Geräte mit sämtlichen Buchsen stirnseitig. Beide bieten 6 Regler, von den 4 idente bzw. zumindest sehr ähnliche Einstellmöglichkeiten bieten - IN, OUT, MIX, SIDE-CHAIN/HI-PASS. Der wesentliche Unterschied liegt in den beiden verbleibenden Reglern - während man beim Empress ATACK und RELEASE getrennt einstellen kann, sieht der Cali76 hier einen Regler und damit fixe Kombinationen vor. Dafür bietet der Cali76 die Möglichkeit die Kompressionsrate von 4:1 bis 20:1 stufenlos zu regeln, während der Empress hier lediglich 3 Auswahlmöglichkeiten (2:1, 4:1, 10:1) über einen Miniswitch bietet. Last but not least bietet der Empress, der ja als äußerst clean gilt, noch zwei, über einen weiteren Miniswitch schaltbare Tone/Colour-Presets (Badewanne und Hi-mid Boost). Was die Lichtorgel betrifft, so bietet der Empress nicht nur eine Visualisierung der Kompression, sondern auch des Eingangssignals - da freut sich nicht nur Disco Stu. Der neue Cali76 bietet jetzt eine 10-stufige LED-Kette in dezentem Weiß gehalten.

Ich bin sicher, dass man mit keinem der beiden Teile ins Klo greift, tu mich aber ein bisschen schwer zu entscheiden was das Bessere für mich ist. Ich bin jedenfalls eher der Typ, der den Kompressor mehr oder weniger permanent in der Kette laufen hat um den Ton gefälliger zu machen, v.a. wenn ich direkt in ein Pult spiele, sei es für Aufnahmen oder beim Üben. Freilich kann ich mir auch beide schicken lassen und eines retournieren - zuvor möchte ich aber gerne mal eure kundige Meinung einholen, vielleicht ergibt sich ja ein wesentlicher Aspekt, den ich noch nicht am Schirm habe.

Was meint ihr? Ich bin freudig gespannt auf eure Meinungen, Erfahrungen & Tipps!

Bassige Grüße,
chrisie

PS: Mir ist klar dass die Welt wahrscheinlich keine weiteren Compressor-Threads braucht, aber konkret zu diesen Geräten habe ich nicht viel gefunden ;-)
 
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Eigentlich kann man es auf eine Frage reduzieren: Magst bzw suchst du die Eigenfärbung des Cali76?
Dann nimm ihn. Gerade, weil du ihn vor dem Pult einsetzen willst.

Willst du eine neutralere Kompression ist der Empress vermutlich der geeignetere.
Qualitativ sind beide Top.
 
Sind beide klasse, am Ende des Tages reine Geschmackssache. Hatte sie zur Ansicht bestellt und den Empress behalten.
 
Danke für die raschen Rückmeldungen, die dann doch für einen A/B-Vergleich sprechen. Dass der Empress als sehr clean gilt war mit bewusst, dachte nur, dass die Tone/Colour-Presets neben EQ auch Farbe mit ins Spiel bringen und man von daher die Wahl zwischen Clean und Färbung hat, während man beim Cali76 die Farbe fix dabei hat.
 
Ich verwende den Kompressor i.d.R. auch als 'always ON', d.h. er ist permanent aktiviert, soll meinen Sound dynamisch verdichten und bandtauglicher machen. Für mich ist dabei sehr wichtig, dass er nicht rauscht und bei der Kompression keine Artefakte oder Verzerrungen z.B. bei Peaks erzeugt. Das würde mich beim A/B Vergleich als erstes interessieren.
 
[...] dachte nur, dass die Tone/Colour-Presets neben EQ auch Farbe mit ins Spiel bringen und man von daher die Wahl zwischen Clean und Färbung hat, während man beim Cali76 die Farbe fix dabei hat.
Das siehst Du genau richtig. Der Empress ist in meinen Augen relativ wandelbar, auch wenn immer irgendwas von "Sterilität" verbreitet wird. Ich habe das Gefühl, da schreibt nur einer vom anderen ab. Beim Empress MkII hätte man einen Tilt Tone Regler, wenn Dir beim Sound eine gewisse Formbarkeit wichtig ist. Dafür hat die Sidechain Grenzfrequenz nur drei Settings, aber man kann nicht alles haben. Ich habe benutze das Tone Feature gar nicht und forme erst nach dem Kompressor, aber das hängt immer vom individuellen Setup ab.
 
LED Kette in weiß wäre für mich ein Ausschlusskriterium. Dann lieber die V1-Version und hören.
Ich würde mich auch nicht so sehr auf die Reglungsmöglichkeiten versteifen. Es gibt gute One-Knob Kompressoren und viele unbrauchbare Flugzeug-Cockpit-Geräte.
Also, ausprobieren ist Pflicht.

Alternativ wäre vielleicht noch der Caveman BC1, ab und zu gebraucht hier in den Anzeigen zu finden.
 
Als Alternative würde ich dir gerne den Darkglass Hyper Luminal empfehlen.

Der kann beides, Cali und Empress.
Und noch mehr wenn wenn man sich die Zeit nimmt ihn vollständig auszuprobieren.

Er lässt sich m.M.n. einfach bedienen.
 
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Würde mir sofort die Zeit nehmen und einige Kompressoren direkt zu vergleichen. Habe nur leider keinen Musikhändler in der Nähe, der die Geräte lagernd hat und ich möchte mir keine 5-6 Geräte bestellen, wenn ich vorab weiß, dass ich alle bis auf eines wieder zurückschicke. Am Board war mir wichtig, dass der Kompressor möglichst simpel ist, wenn er sich meine Aufmerksamkeit mit 3-4 anderen Tretminen teilt. Für meinen künftigen Einsatzzweck setze ich mich gerne mit ihm auseinander und da darf er dann auch viele Einstellmöglichkeiten bieten - war mit ein Grund die beiden auf die Shortlist zu setzen.

Eine Frage an jene, die den Empress und vielleicht sogar auch den Cali76 im Vergleich kennen. Wie wirken sich die beiden Colour-Presets beim Empress aus - nur EQ oder doch auch hörbare Färbung und wenn ja in welche Richtung? Wie lässt sich im Vergleich die Färbung vom Cali76 beschreiben? Ich weiß es ist nicht einfach solche individuellen Eindrücke niederzuschreiben, aber vielleicht gelingt's doch wem?
 
Ich hab beide.
Wie Bassbernd99 schon schrub, hat der Cali mehr Färbung.
Und da kommt's dann auch ein bisschen drauf an, was man sucht und welche Musik man macht und wie man seinen Sound darin interpretiert.
Und vielleicht auch, was sonst noch so in der Kette hängt. Geil sind beide.
Für mich (und vielleicht nur für mich) stellt sich das so dar:
Wir spielen so Rockpopzeugs. Der Cali bringt bei den Rocknummern einen smoothen leicht Vintage gefärbten Sound raus, der die Band ganz prima
beschmust. So schmusig ist der Empress nicht.
Bei den Popnummern bekomme ich mit nem Jazzbass überm Stegpup ordentlich feste gefingert einen sooo geilen Knurrsound aus dem
Empress, das geht dem Cali ab.
Ihren Kompressorjob erledigen beide souverän.
Die Soundoptionen beim Empress hab ich nie genutzt. Die Badewannenversion klingt schon geil, wird aber auch leiser.
Live für mich dann ein no go.
Vielleicht noch interessant: ich spiele passiv Preci und Jazz V in Mesa Subway 800 in zwo Glockenklang Double. Comp ist immer an.
Und: im Moment ist der Cali on board.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kenne Kollegen die die Badewanne beim Empress lieben, würde aber beide Presets eher als EQ und nicht als Färbung bezeichnen. Ich verwende live keine davon und vertraue da auf unseren Toni.
Ob die stufenlose Ratio ein Vorteil ist 🤔. Keine Ahnung habe dies nie beim Empress vermisst.
Wenn Du die CaliFärbung geil findest nimm diesen, wenn Du lieber einen neutraleren Comp haben möchtest ist der Empress die Wahl. Mir war letzteres wichtiger, Deshalb hab ich den Empress.
Beide Comps sind sehr gut und man macht weder mit dem einen noch mit dem anderen etwas verkehrt.
Beide sind hochpreisig so das die ca. 80€ mehr für den Cali den Kohl auch nicht mehr Fett machen.
 

Ich hab beide.
Wie Bassbernd99 schon schrub, hat der Cali mehr Färbung.
Und da kommt's dann auch ein bisschen drauf an, was man sucht und welche Musik man macht und wie man seinen Sound darin interpretiert.
Und vielleicht auch, was sonst noch so in der Kette hängt. Geil sind beide.
Für mich (und vielleicht nur für mich) stellt sich das so dar:
Wir spielen so Rockpopzeugs. Der Cali bringt bei den Rocknummern einen smoothen leicht Vintage gefärbten Sound raus, der die Band ganz prima
beschmust. So schmusig ist der Empress nicht.
Bei den Popnummern bekomme ich mit nem Jazzbass überm Stegpup ordentlich feste gefingert einen sooo geilen Knurrsound aus dem
Empress, das geht dem Cali ab.
Ihren Kompressorjob erledigen beide souverän.
Die Soundoptionen beim Empress hab ich nie genutzt. Die Badewannenversion klingt schon geil, wird aber auch leiser.
Live für mich dann ein no go.
Vielleicht noch interessant: ich spiele passiv Preci und Jazz V in Mesa Subway 800 in zwo Glockenklang Double. Comp ist immer an.
Und: im Moment ist der Cali on board.
Ich denk ich hab eine Vorstellung wie ich mir das mit der Färbung vorstellen kann :great:

Kenne Kollegen die die Badewanne beim Empress lieben, würde aber beide Presets eher als EQ und nicht als Färbung bezeichnen. Ich verwende live keine davon und vertraue da auf unseren Toni.
Ob die stufenlose Ratio ein Vorteil ist 🤔. Keine Ahnung habe dies nie beim Empress vermisst.
Wenn Du die CaliFärbung geil findest nimm diesen, wenn Du lieber einen neutraleren Comp haben möchtest ist der Empress die Wahl. Mir war letzteres wichtiger, Deshalb hab ich den Empress.
Beide Comps sind sehr gut und man macht weder mit dem einen noch mit dem anderen etwas verkehrt.
Beide sind hochpreisig so das die ca. 80€ mehr für den Cali den Kohl auch nicht mehr Fett machen.
Reine EQ-Presets werde ich wohl auch nicht benötigen, da ich ohnehin vom Compressor in einen Preamp gehe... 🤔

DANKE für eine Eindrücke!
 
Du meinst getrennte Einstellung für Attack/Release....das hat mir beim Cali gefehlt, hab mich aber inzwischen damit abgefunden.
Ja freilich, meinte Release - hab das auch rasch korrigiert, aber offenbar sehe nur ich diese Korrektur 🤔
 
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@chrisie :
Hast Du Dir den Cali76 jetzt schon gekauft? ... ich überlege auch noch hin und her bzw. ob ich mir erstmal die V1-Version gebraucht holen soll? .... wenn ich es richtig verstanden habe, ist der einzige Unterschied eigentlich die "Lichterkette"? ....

Bislang spiele ich den EBS Multicomp, wollte aber mal was Neues ausprobieren ... mit dem TLC von Aguilar bin ich nicht so gut zurecht gekommen - der ist wohl für aktive Bässe bzw. häufige Instrumentenwechsel nicht so optimal ...
 
Ich hab mir tatsächlich einen bestellt, ist aber noch auf dem Weg zu mir - hatte auch kurz überlegt mir eine gebrauchten V1 zu holen, mich aber dann doch für die neue V2 entschieden. Neben der Lichterkette (:claphands:) ist der neue Cali76 auch noch etwas kompakter in seinen Dimensionen und wird nun fix mit 9V gespeist, die intern auf 24V transformiert werden. Den V1 konnte man wohl variabel von 9 bis 18 Volt speisen und damit lief er dann aber auch. Ob sich die Teile klanglich tatsächlich was schenken kann ich ich nicht beurteilen. Vielleicht hat mal jemand die Möglichkeit die beiden Generationen A/B zu vergleichen und postet hier seine Eindrücke... und wenn mir mal ein gebrauchter Empress über den Weg läuft, schnapp ich vielleicht auch zu... ;-)
 
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Jetzt hatte ich über einen neuen V2 nachgedacht - da sind die überall ausverkauft :O! ... doch erstmal einen gebrauchten V1 ausprobieren? :gruebel:
 
Hab meinen vorgestern bei MP geordert, die scheinen zwischenzeitlich aber auch ausverkauft zu sein. Dafür sind aktuell einige gebrauchte V1 am Markt - scheint irgendwie zusammenzuhängen... :kaffee:
 

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