der e-bass in der e-musik

Zitat:Original erstellt von: Metamorphose

"Wie hoch schätzen sie den Prozentsatz der Hörer, der die Texte der Gewaltmusiker versteht? Außer den gängigen Bezeichnungen wie „f***“, „Bitch“, „Motherf***er“ oder „Nigger“?

ah, es geht also ganz konkret um hiphop und diesen räpp. ja, alles klar. gewaltmusik. untermenschen. die sähen doch alle nur hass.

Zitat:Original erstellt von: Metamorphose

Wenn ich diese Musik höre, habe ich Symptome fast wie bei einer Panikattacke.

ist die mucke zu hart, bist du zu weich. armer irrer. wir packen ihm jetzt ein carepaket mit baldrian.

Zitat:Original erstellt von: Metamorphose

Es ist garnicht so lange her in Deutschland, da hat noch eine Behörde darüber entschieden wer Musiker sein durfte und wer nicht, wer auftreten darf und wer nicht.

genau. da gab es noch kategorien wie "entartete kunst" und diese ganzen kletzmer-kravallmacher, die hat man einfach vergast. so war das. da war die welt noch in ordnung.

mal ehrlich: diesem herrn würde ich gerne ganz gepflegt in die eier treten. bis das hirn aus dem schädel spritzt. ich weiß, das dauert ne weile, aber ich sehe das sportlich als konditionstraining fürs knie. damit ich richtig in stimmung komme, höre ich dabei beethoven wie alex und seine droogs...

die seite von dem kerl ist echt geil. faschistoider bullshit, verbreitet von einem "dr.". man fragt sich, was der promoviert hat. die negermusik ist schuld an der verrohung unserer gesellschaft. da wird darüber fabuliert, daß im 19. jahrhundert unter den schwarzen amerikas eine neue musik entstand, innerhalb eines absatzes wird da der bogen zwischen voodoo und heavy metal gespannt. "die musik des voodoo ist die quintessenz von vertontem bösen" uhuuuuu. eine halbe seite weiter schiebt er die kriminalität in bordellen und bars insbesondere zu zeiten der prohibition auf den jazz...
bei dem kerl ist mir nicht mehr zum lachen oder zum diskutieren zu mute. der kerl ist das personifizierte böse. erschlagt ihn. treibt ihm einen pflock durchs herz. opfert das blut seiner kinder euren plattenspielern und lieblingsbässen. löscht alles aus, was an ihn erinnern könnte.
 
Ich würde mich ja gerne mal mit einem so genannten Musikexperten in ein Zimmer setzen und ihm ein paar Songs meiner Sammlung zeigen. Danach würde er sich wohl umbringen, eine Kirche anzünden oder auf die dunkle Seite der Macht wechseln wollen...
 
boah... ich sollte ernsthaft die finger von der seite lassen. der kerl schürt mit jedem wort, daß er von sich gibt, den wunsch in mir, ihn umzubringen. gerade aktuell: seine ergüsse zu techno. das war in den 90er jahren mal in etwa so friedlich wie woodstock ohne pete townsend... der kerl ist ein lebendes beispiel dafür, was wertkonservativismus in verbindung mit unsaubersten wissenschaftlichen methoden anrichten kann. im vergleich zu dem hat thilo sarrazin echt gut recherchiert und das will echt was heißen.
 
Also erst mal: ich bin für Freiheit in der Musik. Wem es nicht gefällt, der kann ja gehen – oder ausschalten.

So ganz unrecht hat der Dr. allerdings nicht. Geht er in seinem Buch auch darauf ein, wer dahinter Steckt? Nur, Adolf H. liebte Wagner. Wie erklärt er sich das wohl?

Auf Rap stehe ich nicht: Und wenn dann noch einer darüber singt wie toll es ist eine Frau zu vergewaltigen, da hört bei mir die Toleranz auf. Allerdings habe ich neulich die deutsche Rap-Band Bandbreite gehört und die Texte haben mich fast umgehauen.

http://www.youtube.com/watch?v=no_Pv7McXVg

Diese Band hat Probleme wegen ihren (wohl wahren) Texten, oben genannter Rapper nicht. Und die Leute die das gut finden auch nicht.

Wie begann denn Musik? Doch wohl mit Rhythmus. Was ist denn Musik ohne Rhythmus? Da leert sich der Saal ganz schnell. Ich trommele auch gerne mal (aber nur wenn keiner zuhört) und das hat mit Gewalt nichts zu tun, eher mit fitness. Nachher ist mein Tshirt immer ganz nass.

Das hat sicher damit zu tun, mit welcher Musik man aufgewachsen ist. Meine Eltern mochten die Stones nicht, ich mag keine Operetten. Auch dieses heftige Metall Zeugs vertrage ich nicht. Da zieht sich was in mir zusammen und dann gehe ich. Ist halt nicht mein Ding.

Was Jazz mit Gewalt zu tun hat kapiere ich auch nicht. Das z.B. bedeutet für mich genau das Gegenteil

http://www.youtube.com/watch?v=FzSRemRHwZI&feature=related

oder das

http://www.youtube.com/watch?v=3CP3v4hZklg

Nur eines hat der gute Mann nicht kapiert: alles was unterdrückt und verboten wird, wird stärker.



 
der mann verkehrt ursache und wirkung. lies dir mal seine ergüsse zum jazz durch... sensationell. nach seiner meinung kommt erst die musik, die den leuten die köpfe verwirrt, nein ihr herz korrumpiert, danach die gewalt, die promiskuität, die drogen... er geht nicht darauf ein, daß erst einmal millieus und peergroups unseren wertekanon, unsere erziehung und unser verhalten bestimmen und musik am ende ausdruck unserer gefühle und stimmungen ist.
klassikhörer sind erwiesenermaßen in der schule besser als hiphop-hörer. das belegt er mit studien. alles klar, das unterschreibe ich auch. aber diese beiden gruppen kommen meistens aus verschiedenen millieus, der klassikhörer wird wahrscheinlich eltern haben, die sich dem bildungsbürgertum zuordnen würden, die ihren zögling behütet aufwachsen lassen und ihn zum geigen- oder klavirunterricht schicken. der zögling seinerseits wird das alles genießen und positiv beurteilen. der hiphopper ist wahrscheinlich nicht bildungsbürgerlich aufgewachsen oder er lehnt das rollenverständnis seiner eltern ab. es gibt studien, die musik als ausdruck und nicht als verursacher von lebensumständen definieren. das zählt bei ihm nicht. es gibt nur die fälle, in denen musik und gewalt verknüpft waren und in allen diesen fällen war die musik schuld. louis armstrong ist mal wegen marihuana verhaftet worden... geil. der mann hat die erste hälfte seines lebens in einer zeit verbracht, in der er vor einer texanischen polizeiwache kiffen konnte ohne ein problem wegen dem inhalt seiner pfeife fürchten zu müssen. die gewalt in bodellen und speakeasys zur zeit der prohibition wird dem jazz zugeschrieben. zeitgenössische sittenwächter werden mit ihren aussagen als quellen und beweise herangezogen. geil wird es da bei der auswahl seiner quellen: aussagen von bundestagsausschüssen aus zeiten der 68er-bewegung sind naturgemäß gegen bestimmte formen von musik, das hat keinerlei wissenschaftliche grundlage. er jedoch macht dieses einen satz lange pseudoargument zu einer zentralen grundlage seiner argumentation mit dem fazit, daß die politik den jazz schon als problem erkannt hätte... er will sein feindbild (alles, was nicht klassik ist) zementieren und er will es brennen sehen. wenn man sich mit dem mann und seinen zielen mal auseinander setzt, wird einem schlecht. der will allen ernstes daß seine "theorien" einfluß auf die erziehung und bildung bekommen. und dafür setzt er seinen titel und seinen pseudowissenschaftlichen schreibstil ein. dieser mann steht allem, woran ich glaube, allem wofür ich lebe und arbeite diametral gegenüber. mit diesem menschen würde ich allen ernstes und ohne jeden scherz nur mit meinem küchenmesser diskutieren. dieser mann ist gefährlich und böse. oder sehr, sehr krank. seine aufsätze auf der webseite halten keiner ernsthaften wissenschaftlichen überprüfung stand, darüber kann auch die menge der fußnoten nicht hinwegtäuschen. der mann hat seinen doktor mit der analyse von klassischer musik gemacht, qualifikationen in soziologie, entwicklungspsychologie, kriminalistik, statistik, pädagogik... hat er absolut keine. und das spricht aus jedem seiner sätze.
 
Zitat:Original erstellt von: Bartolo
Nur, Adolf H. liebte Wagner. Wie erklärt er sich das wohl?

"Ich kann nicht soviel Musik von Wagner anhören. Ich hätte sonst den Drang, Polen zu erobern." (woody allen)
 
Zitat:Original erstellt von: Bartolo

Also erst mal: ich bin für Freiheit in der Musik. Wem es nicht gefällt, der kann ja gehen – oder ausschalten.

So ganz unrecht hat der Dr. allerdings nicht. Geht er in seinem Buch auch darauf ein, wer dahinter Steckt? Nur, Adolf H. liebte Wagner. Wie erklärt er sich das wohl?

...

Nur eines hat der gute Mann nicht kapiert: alles was unterdrückt und verboten wird, wird stärker.

...Ich würde ihn gerne mal fragen, wie er die Jahrhunderte Krieg und Zerstörung begründet, die vor der Erfindung der "U-Musik" stattgefunden haben.
Die Könige und Kaiser dieser Zeiten haben ausschliesslich "klassische" (damals moderne) Musik gehört. [ooo]
 
sehr interessantes Thema [:-)]
wollte nur kurz anmerken, dass es sehr schade ist, dass Hr. Wagner durch seine ja doch zweifelhafte Gesinnung selbst dafür gesorgt hat, dass seine Musik dadurch manchmal weniger gewürdigt wird....dabei hat er wirklich bahnbrechende Kompositionen geschrieben (ok, man kann darüber streiten, ob man einige Werke lieber etwas runtergekürzt hätte [:D])
 
Vielleicht sollte dem guten Mann mal ein geiler E-Bass in die Hand gedrückt werden, angestöpselt an einen geeigneten B-Amp.

Vielleicht spürt er bei dem Sound dann mal, was einer als Bassist wirklich empfindet.

Gewalt durch Bassspielen - so ein Schrott.
 
Mal die E-/U-Diskussion beseite gelegt (auch Stockhausen ist unterhaltsam ...), gibt's da eigentlich ein Repertoire für E-Bassisten? Also, abgesehen vom notorischen 'Bach for Bass' oder sonstigen Transkriptionen.

Hat in den letzten 60 Jahren jemand was für E-Bass komponiert? Zeitgenössische Kammer- oder Orchestermusik ? Klar gibt's da Stücke, die man in jeder Besetzung spielen kann, aber spezifisch für E-Bass?

Habe jahrelang zeitgenössische Musik gespielt, und mich selten auch mal auf entsprechende Festivals gewagt ... E-Gitarren sieht man ja öfters, E-Bass ist mir selten bis gar nicht begegnet ....
 

das eben war, wonach ich gesucht hatte, als ich vor ein paar monaten diesen link gefunden habe. ich habe nichts dergleichen gefunden, kein klassik-e-bass-repertoire... deswegen spiele ich jetzt kontrabass :-)
 
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Naja gut, bzgl. 'Klassik' im Sinne der musikalischen Epoche, oder generell bzgl. des Zeitraums vor der Erfindung des elektrischen Basses wird man zwangsläufig ja nur Transkriptionen finden ...

Aber das es so wenig zeitgenössisches gibt ...

Ok, der Artikel in der englischen Wikipedia gibt auch noch ein paar Hinweise: [URL]http://en.wikipedia.org/wiki/Bass_guitar#Contemporary_classical_music[/url]

Hespos hat auch was geschrieben, lese ich gerade ... hehe ...

Den 'Electric Counterpoint' von Steve Reich ... das könnte man sich mal angucken ...
 
jetzt hatte ich schon "klassik" geschrieben, um nicht wieder über das "e" diskutieren zu müssen... sicher trifft "klassik" es noch weniger, aber wie zum kuckuck soll man es nun nennen?
 
Zitat:Original erstellt von: Malila

jetzt hatte ich schon "klassik" geschrieben, um nicht wieder über das "e" diskutieren zu müssen... sicher trifft "klassik" es noch weniger, aber wie zum kuckuck soll man es nun nennen?
Konserven-Musik
 
Zitat:Original erstellt von: Drop2

Zitat:Original erstellt von: Malila

jetzt hatte ich schon "klassik" geschrieben, um nicht wieder über das "e" diskutieren zu müssen... sicher trifft "klassik" es noch weniger, aber wie zum kuckuck soll man es nun nennen?
Konserven-Musik

Ja, da weiss ich auch nie so recht ... 'Neue Musik' ist auch blöd, die ist ja auch schon 80 Jahre alt ...

'Zeitgenössische Kammermusik' oder 'Zeitgenössische Orchestermusik'? Fänd' ich ok ...

Im anglophonen Raum scheint ja 'Contemporary Classical' verbreitet zu sein ...

Wobei, auch im deutschen Sprachgebrauch wird ja unter 'Klassik' (etwas schwammig) all das zusammengefasst, was nicht 'Pop' oder folkloristisch ist ... insofern könnte man vielleicht 'Zeitgenössische Klassik' als groben Überbegriff nehmen ...


 
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Nachtrag: wenn man sich den Artikel über 'Neue Musik' in der deutschen Wikipedia anguckt, kriegt man das Gefühl, das da (auch) keiner so richtig bescheid weiss ... nicht das die Wikipedia jetzt das Mass aller Dinge wäre, aber so lückenhafte Artikel laufen einem da selten über den Weg ...
 
Zitat:Original erstellt von: TriggerSneaker

'Zeitgenössische Kammermusik' oder 'Zeitgenössische Orchestermusik'? Fänd' ich ok ...

Im anglophonen Raum scheint ja 'Contemporary Classical' verbreitet zu sein ...

Wobei, auch im deutschen Sprachgebrauch wird ja unter 'Klassik' (etwas schwammig) all das zusammengefasst, was nicht 'Pop' oder folkloristisch ist ... insofern könnte man vielleicht 'Zeitgenössische Klassik' als groben Überbegriff nehmen ...
Claus Ogerman
http://www.youtube.com/watch?v=NdrJCI7llYs

Clare Fischer
http://www.youtube.com/watch?v=VcGO0Xr6wUk&playnext=1&list=PLC07361C0A4C27763&feature=results_main

Michael Brecker
http://www.amazon.de/gp/product/B001SPBPIW/ref=dm_mu_dp_trk1

Bob Brookmeyer
http://www.youtube.com/watch?v=e52y4zUOs2A

Wayne Shorter
http://www.youtube.com/watch?v=MCKCE7lljW0

Alles wunderbare Musik. Geschrieben und gespielt im 20. Jahrhundert
 
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Zitat:Original erstellt von: Drop2


Alles wunderbare Musik. Geschrieben und gespielt im 20. Jahrhundert

... zwei Links sind tot, in allen anderen kommt kein E-Bass vor ...
 
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