Der saubere Lagenwechsel

[trustno1]

Moin,
mir ist gerade so eine Kleinigkeit aufgefallen, wahrscheinlich völlig bedeutungslos und absolut pingelig auf sowas zu achten. Aber nun gut.
Da der Lagenwechsel ja am besten so schnell wie möglich geschehen sollte, ist die Greifhand dabei ja auch recht zügig. Was ich nun bei mir festgestellt habe: Wenn ich mit der Hand den Hals abwärts schleudere ([]) also meinetwegen aus der sechsten Lage in die zweite, dann zieht sich der Ringfinger zum Mittelfinger ... der kleiner Finger zum Ringfinger, die Hand wird also gestaucht (das erinnert mich so ein bisschen an Crashdummies die in Airbags knallen und zurück geworfen werden). Sobald ich dann in der neuen Lage bin, versucht die Hand wieder ihre alte Haltung herzustellen. Ist das denn so ok? Oder sollte man besser versuchen die Hand während der Bewegung in der nötigen Position zu lassen? Mir ist das jetzt nur so bei Tonleiterübungen aufgefallen, die ich mal in der Lage spiele, dann in die nächste Wechsel, das Muster also immer gleich ist und die Hand deswegen in ihrer Haltung gleich bleiben könnte.

Wie trainiert ihr einen sauberen Lagenwechsel? Gibt es da bestimmte Übungen? =)

Gruß

 

[Scriptura]

Hallo trustno1!

Ich vermute, du verwendest zu viel Kraft beim Lagenwechsel und deine Finger haben zuviel unnötigen Saitenkontakt. Wie Du richtig festgestellt hast, sollte die Hand immer in der korrekten Haltung sein, das ist umso schwerer, wenn Du Dir das autoditaktisch beibringst, dann schleichen sich dann ziemlich böse Haltungsfehler ein. Ich spreche leider aus eigener Erfahrung...

Hier wird es ganz gut beschrieben:

http://www.justchords.de/bass/ortho.html

 

[trustno1]

Moin, danke für die Antwort!
Also ich habe beim Lagenwechsel schon noch einen Finger auf der Saite, bis ich in die neue Lage komme. Wie ein sehr schnelles Glissando. Aber das ist wohl falsch oder? Sollte man eher so spielen, dass man für die Zeit des Lagenwechsels keinerlei Kontakt mit den Saiten hat?
Ich habe auch festgestellt, dass mein Handgelenk viel stärker geknickt ist, als auf der Seite beschrieben. Na das kann ja was werden, das wieder wegzukriegen. xD

 

[alice d.]

falsch gibts nicht. das ist dein stil...
ob slide oder nicht, entscheidet alleine, was ich eigentlich will. im funk will ich meistens ruhe, und dann gibts kein slide, ich nehm den finger von der saite. ansonsten gibts keine probleme. irgendein finger (bei mir meistens der mittelfinger, der hat kraft, ist koordiniert, eher in der mitte (falls ich beim zweiten ton doch mal einen bund höher will) und schaut aus diesem gewirr namens hand am weitesten raus.) sollte auf der richtigen saite im richtigen bund landen und dann hast du einen ton zeit, dein fingerknäul sortiert zu bekommen und weiterzurocken.

 

[mainzel99]

Zitat:Original erstellt von: trustno1

Ich habe auch festgestellt, dass mein Handgelenk viel stärker geknickt ist, als auf der Seite beschrieben.

Da arbeit ich auch fortwhrend dran - is aber wichtig... das KANN Probleme geben die dir sonst erhalten bleiben können (http://de.wikipedia.org/wiki/Karpaltunnelsyndrom)

 

[trustno1]

Dauerhafte Schmerzen habe ich nicht. Nur mal bei längerem Spielen merkte ich was ... bzw. bei sehr monotonen Übungen verkrampfte die linke Hand schon mal. Ich habe jetzt mal darauf geachtet, dass das Handgelenk wenig geknickt ist, und ich finde es so deutlich einfacher. Auf eine stärkere Knickung des Handgelenks lasse ich mich jetzt nur noch ein wenn es erforderlich ist, also wenn eine weite Streckung nötig ist oder irgendwas auf B und E Saite in den tiefen Lagen nötig ist.

 

[mainzel99]

Zitat:Original erstellt von: trustno1

Dauerhafte Schmerzen habe ich nicht. Nur mal bei längerem Spielen merkte ich was

im Bereich Daumen-Grundgelenk?- so gings mir... meine Lösung: dicke breite Hälse... bei den dünnen krieg ich Krämpfe, egal ob BAss oder Gitte

 

[Scriptura]

Zitat:Original erstellt von: alice303

falsch gibts nicht. das ist dein stil...

Das seh' ich nicht so, gerade am Anfang sollte man auf eine korrekte unverkrampfte Haltung achten. Eine Ferndiagnose ist zudem immer sehr schwer. Ideal wäre es natürlich wenn Du jemand kennen würdest, der Dir ein paar Stunden gibt.[]

 

[pesche]

Zitat:Original erstellt von: Johannes.Oehl

[URL]http://www.youtube.com/watch?v=g3XKQ5DEnGs[/url]

Als Übung ganz gut: G-Moll über zwei Oktaven

(g-a-b-c-d-es-f)

Man hört hier eine sehr deutliche Unterbrechung im Moment des Lagenwechsels (besonders beim Abwärtsspielen der Tonleiter). Das kann ja noch nicht der Weisheit letzter Schluss sein ...

 

[pesche]

Zitat:Original erstellt von: Johannes.Oehl

Das ist eine slow-motion-version zum Nachvollziehen der Übung. Kein Show-Off.

Langsam wäre sehr gut zum Nachvollziehen. Aber auch, oder erst recht, wenn du es langsam spielst, sollte das Temp einigermassen gleichmässig sein. Sonst bringt das gar nichts.

 

[trustno1]

Also ganz am Anfang stehe ich schon ein paar Jahre nicht mehr Ich habe auch gelegentlich einen Lehrer, aber ich habe bisher nie gefragt und er hat nie was gesagt.
Ich wollte nur mal wissen, wie ihr das so macht. Das war jetzt einfach nur eine Sache die mir mal so beim beobachten im Spiegel aufgefallen ist.

Danke für das Video Johannes.

@mainzel99
Jop, aus dem Grund habe ich auch den Ibanez Peter Iwers Bass wieder verkauft, zu schmaler Hals ... habe jetzt nen Warwick Corvette im Auge, ist eigentlich ein ganz nettes Brett

 

[trustno1]

Schöne Antwort Jörg, danke dafür!

Ein Freund von mir, lässt die Finger während des "Slides" locker auf den Saiten, so dass er sie nur dämpft, ich hingege habe da noch etwas druck drauf, so dass schon dieser Glissando Effekt eintritt, aber ein wenig verkrampfend ist das schon, daher denke ich, werde ich zu seinem Ansatz wechseln.

Dann kann ich ja wieder beruhigt schlafen. []

 

[Metalfist]

nach der KLASSISCHEN gitarren-/streicherlehre belässt man einen finger (=führungsfinger = zeigefinger) beim lagewechsel auf der saite.

dazu musst man die kraft so dosieren, dass der finger ganz leicht berührt bzw. schon förmlcih über der saiten schwebt.
man hat aber trotzdem permanenten kontakt mit der saite aber nahezu geräuschlos.
die anderen finger berühren die saite dabei nicht!

natürlich kann man aber je nach stil auch gerade diese lagewechsel durch glissando betonen.

das bleibt geschmacksache...

den führungsfinger kann ich persönlich nur empfehlen, weil man dadurch besser die kontrolle über lage am griffbrett und saubere haltung behält.
man greift dadurch präziser.

 

[alice d.]

Zitat:Original erstellt von: Scriptura

Zitat:Original erstellt von: alice303

falsch gibts nicht. das ist dein stil...

Das seh' ich nicht so, gerade am Anfang sollte man auf eine korrekte unverkrampfte Haltung achten. Eine Ferndiagnose ist zudem immer sehr schwer. Ideal wäre es natürlich wenn Du jemand kennen würdest, der Dir ein paar Stunden gibt.[]

ich meinte das auch mit einem gehörigen augenzwinkern. ich benutze nur keine lächlies. und im ausgangspost ging es auch nicht um verkrampfen, sondern um eine (meiner meinung nach) banalität, die jeder machen kann, wie er will.
sein glissando ist sein stil. und da ist es egal, ob richtig oder falsch. er macht eben sein glissando. who cares?