dick und dünn klingende Precis

[wasabi 2.0]

Hallo,

seit meinem vorübergehenden ableben bei bassic habe ich mich weiter mit dem thema preci beschäftigt. mittlerweile habe ich einen sunn mustang fretless mit rosewood neck und la bella 760fl's drauf und einen Fender 57er RI made in Japan mit Maple Neck und Jamerson Flats drauf.

Der Sunn klingt unglaublich groß und warm und fett wie es nur geht. Zu Hause alleine gespielt im Moment mein Liebling. Der 57er klingt auch sehr rund aber wesentlich leiser und dünner als der Sunn. Auch gut, aber halt wesentlich weniger Schmackes...

Meine Preci-Tragödie war immer durch das Problem genährt das mir viele Precis (z.B. der Road Worm) im Bandkontext zu groß und für meinen Geschmack zu schwammig und unkontrolliert klangen. Da ich im Moment keine Band habe kann ich die beiden nicht im Einsatz an der Front testen. Dazu muss gesagt sein das meine letzte Band einen ziemlich fetten Sound fuhr, viel Gitarre, viel Klavier, Rhodes und Synthie, da musste ich zwangsläufig auf Jazz Bässe zurückgreifen um noch "klar" zu klingen. In einem Trio sieht das i.d.R. ganz anders aus.

Jetzt die Frage: welche Erfahrungen habt ihr mit diesem Sachverhalt? Bin ich für einen Preci zu sehr auf die Hörgewohnheiten und Spielweise von Jazz Bässen eingeschossen oder ist dieses "Problem" universal?

 

[ISI]

Das Problem sollte sich mit anderen PU´s ganz einfach beheben lassen.

57er Precis klingen meiner Erfahrung nach, generell etwas knackiger, was sicherlich auch am Maplegriffbrett liegt.

 

[wasabi 2.0]

die Frage ist eher: ist das ein Problem? Der Bass klingt ja super wie er ist. Der Sunn ist eher überlaut.

 

[Klanghammer]

Zitat:Original erstellt von: wasabi 2.0

die Frage ist eher: ist das ein Problem? Der Bass klingt ja super wie er ist. Der Sunn ist eher überlaut.

Ich verstehe Dich da irgendwie scheinbar nicht richtig: Was heißt überlaut?

 

[wasabi 2.0]

obwohl die Pickups nicht sonderlich nah an den SAiten sind, hat der Sunn einen Output eines Basses mit aktiven EMG's und aufgedrehter 18 Volt Elektronik. Laut halt

 

[ISI]

Gregor du musst wissen ob das ein Problem ist.
Wenn dir der Bass so gefällt, dann ist das doch super!!

Würden alle Precis gleich klingen, hätten die unterschiedlichen Baureihen keine Existenzberechtigung.

Ich mag für meinen Teil nur 70er Jazz Bässe, da diese anders klingen als alle anderen Baureihen... das ist in erster Linie auf die veränderte PU Position zurückzuführen.

 

[Gaestle]

Willkommen zurück, WASABI!!!
^^Das war die Hauptmessage []

Und weil ich ja jetzt noch was zum Thema schreiben muss:
Natürlich sind die Geschmäcker zum Teil grundverschieden, ich kann aber Deine Erfahrungen in Richtung "schwammig und unkontrolliert" aus den Erfahrungen aus einer Rotz-Rock'n'Roll-band und einer PopRock-Kapelle nicht so recht teilen. Ich habe aber nur einen (New) AmiStandard Preci mit RW-Griffbrett, das ist auch der erste Preci, den ich selbst besitze. Außerdem mag ich auch meinen MESA-Sound, während Du ja (soweit ich mich an meinen Ladenbesuch erinnere) eher der GloKla-Fraktion zuzurechnen bist. Hier kommt jetzt wieder die Sache mit dem Geschmack ins Spiel. Von daher konzentriere Dich lieber auf die Hauptmessage. []

 

[wasabi 2.0]

die aktuellen Ami Std Precis sind ja auch relativ brav, da schwimmt sicher nichts weg. Ging mir eher bei den Precis mit den großen Prügel-Hälsen so.

@IsI: geht mir ähnlich - wenn Jazz Bass, dann 70er!
@Grga: dann bin ich guter Dinge und der Sunn bleibt mein Homie (schreibt man das so?)

 

[Metalfist]

hello+welcome back, gregor!!

überlaut, so ein phänomen mir bei dem gerät auch aufgefallen:
https://www.thomann.de/de/fender_sq_vintage_modifiedprecisiontb.htm
es liegt natürlich an der platzierung und art des PUs, keine frage.
beim mustang wird es wahrscheinlich ähnlich sein.

schwer zu bändigen, aber mit schön bauchigem klang...

jeder bass hat seinen eigenen charakter. und das ist gut so!

 

[Mudskipper]

Moin,

hast Du keine Klangregeleung am Amp?

Ich habe einen alten Aria Preci, der den Splitcoil(+j an der bridge in 60`s Pos.) nach vorne versetzt hat+Chromes. Das Ding schiebt gewaltig über den NeckPu. In der Band regel ich dann die Tiefmitten ganz leicht raus, nehme den Vol.regler 20% zurück und schon habe ich einen warmen, gut ortbaren Ton der bestens durch 2Gitarren durchkommt.

Hör Dir mal die zweite Scheibe von Jamiroquai an, ein warmen Splitcoil sound kann geschickt eingesetzt sich wunderbar durch Instrumentmassen drücken[].
Ein JB funktioniert im Bandsound ganz anders - an den "dicken Sound" muss man sich rantasten und einfach mal ausprobieren.

 

[wasabi 2.0]

Zitat:Original erstellt von: Mudskipper

Moin,

hast Du keine Klangregeleung am Amp?

Ich habe einen alten Aria Preci, der den Splitcoil(+j an der bridge in 60`s Pos.) nach vorne versetzt hat+Chromes. Das Ding schiebt gewaltig über den NeckPu. In der Band regel ich dann die Tiefmitten ganz leicht raus, nehme den Vol.regler 20% zurück und schon habe ich einen warmen, gut ortbaren Ton der bestens durch 2Gitarren durchkommt.

Hör Dir mal die zweite Scheibe von Jamiroquai an, ein warmen Splitcoil sound kann geschickt eingesetzt sich wunderbar durch Instrumentmassen drücken[].
Ein JB funktioniert im Bandsound ganz anders - an den "dicken Sound" muss man sich rantasten und einfach mal ausprobieren.

klar hab ich nen EQ, aber ich einer von diesen kranken Typen die live gerne mal mit 3-4 Bässen auftauchen, zumindest bei meiner letzten Coverband...

i.d.R.

5er Le Fay Herr Schwarz für alle Standardnummern (quasi Jazz Bass)
6er BassCulture Fretless für alle Balladen und wenns sonst noch passt
irgendein anderer (meistens Jazz Bass) für Titel mit Eb Stimmung
Preci für Blues- und manche Soulnummern, wenn ein Jazz Bass einfach nicht klingt (bestes Beispiel: Black Velvet)

da wird es schwierig mit dem Amp EQ zu arbeiten. Ich habe z.B. auf allen Bässen die gleichen Saiten, so klappt das schon ganz gut, klar klingt so nicht jeder Bass perfekt, aber die Richtungen sind da und für jeden hörbar... Scheisse ich brauch halt eine gewissen Authentizität, mit einem Bass alleine kann ich zumindest in so einem Fall nichts oder nur wenig anfangen. Bei anderen Bands war das natürlich nicht so. In der Reggaeband war's immer der Bassculture, im Gospelprojekt immer ein Jazz Bass.

 

[wasabi 2.0]

Zitat:Original erstellt von: Bassmann135

Ach ja, und weil ein Bass alleine dünn klingt heisst das noch lange nicht dass er im Bandkontext dünn klingen soll. Das sollte eigentlich langsam bekannt sein, speziell beim Preci. Und PU richtig einstellen sollte Ehrensache sein. []

das ist meine Vermutung - zu Hause klingt er etwas zu dünn, in der Band klingt er wahrscheinlich genau richtig, nämlich nicht zu fett. Wegen Einstellarbeiten brauchst Du Dir bei mir keine Sorgen machen... []

 

[Gaestle]

Zitat:Original erstellt von: wasabi 2.0

die aktuellen Ami Std Precis sind ja auch relativ brav, da schwimmt sicher nichts weg. Ging mir eher bei den Precis mit den großen Prügel-Hälsen so.

Das kann ich jetzt so nicht auf meinem derzeitigen Liebling sitzen lassen... Meine sehr begrenzten Preci-Erfahrungen stammen nur vom gelegentlichen Preci-antesten in Läden (insgesamt ca. 10 Stück, Mexicaner bis Custom Shop) und da finde ich mein Exemplar eigentlich gar nicht "brav".

Aber ich habe da auch nicht wirklich Plan von...

 

[Mudskipper]

Zitat:Original erstellt von: wasabi 2.0

5er Le Fay Herr Schwarz für alle Standardnummern (quasi Jazz Bass)
6er BassCulture Fretless für alle Balladen und wenns sonst noch passt
irgendein anderer (meistens Jazz Bass) für Titel mit Eb Stimmung
Preci für Blues- und manche Soulnummern, wenn ein Jazz Bass einfach nicht klingt (bestes Beispiel: Black Velvet)

da wird es schwierig mit dem Amp EQ zu arbeiten.

Und warum?
Bass eingestöpselt, kurz zum Amp wackeln, einen Knopp drehen - bei nem anderen Bass das Gleiche wieder Retour - oder ein gutes EQ Pedal verwenden. Ich wechsel in der Band auch mal vom Preci zum Yamaha zum Jazzy - also von Vollfett bis Slimline alles dabei[].

EQ Neutral und von da aus leichte Korrekturen, wenn es mal nicht basst - that`s it.

 

[wasabi 2.0]

manche Precis neigen zum Peaks... der Overkill für jeden Tontechniker. Alles geht schön geradeaus, alles ist schön eingestellt und plötzlich lässt der basser kurz eine saiten knallen und die Zeiger der VU-Meter am Mischpult sind verbogen

Keine Ahnung woran es liegt, aber Preci's hauen manchmal Lautstärken raus die jeden Amp zum kotzen bringen, keine andere Gattung von Bässen tut das so... Vielleicht ein Indiz auf der Suche nach dem Mojo...

das war nicht abwertend gemeint, das ist eher etwas was ich den aktuellen Std's hoch anrechne. Brav heißt nicht das die Teile nicht um sich beissen können. Aber hau mal richtig in den Fender Ami Vintage und dann mit der gleichen Kraft in nen Ami Std, dann hörst Du was ich meine

 

[Gaestle]

Ich wollte eigentlich für die Zukunft die Finger von "nicht-eigenem-Gerät" lassen, wegen GAS und so.

Aber danke für Erklärung und Tipp.

Ich bleib jetzt mal lieber draußen mit meinem doch irgendwie Quergeposte...

 

[bauschi]

ich denke, dass evtl. an den amp einstellungen liegt bzw. dass die amp-boxen kombination vielleicht etwas zum wummern neigt.

normalerweise sollte es da mit einem preci keinerlei probleme geben, auch unter schwiergisten bedingungen immer definiert und gut hörbar zu sein.
das ist ja die wertvolle eigenschaft, die den preci so berühmt gemacht hat.
allerdings habe ich auch festgestellt, dass es unter precis viele unterschiede gibt, und manche eher wummern als andere.

ich hatte vor längerer zeit mal einen USA 57er RI. der schnitt in laden mit abstand am besten ab, war aber im bandmix für mich nicht das gelbe vom ei.
er hatte zuwenig mitten, und wenn ich die höhenblende fast zudrehte, kam nur noch mulm heraus.
nahm ich im direkten vergleich meinen mid 60s preci, war alles bässtens: noch satterer ton, bei gleichzeitig verbesserterter definition. selbst bei voll zugedrehter höhenblende.
die mitten sind hier entscheidend.

mit peaks hatte ich, bzw. die tontechniker beim preci nie probleme.

ein jazz bass setzt sich anders durch als ein preci.....habe auch einen 70s jazz bass (auch meine favoriten) der setzt sich deutlich durch, aber es fehlt mir bei jazz bässen generell das satte tiefmitten fundament.
hatte auch mel einen bleischweren 76er jazz bass, der hatte zuwenig mitten. alleine gespielt fantastisch, im bandkontext eine katastrophe.

natürlich gibt es genügend basser, denen prinzipiell ein preci zu satt klingt, sie möchten es lieber deutlich filigraner.


bauschi

 

[wasabi 2.0]

wie du schon schreibst kommen die precis halt sehr unterschiedlich. mein road worn damals war einfach zu dick. bei dem 57er jetzt hab ich was das angeht ein sehr gutes gefühl... naja mal schauen... nächste woche bin ich in frankfurt und werde mal ne kleine session anzetteln, danach weiß ich mehr...

 

[bauschi]

klingt dein 57er reissue dünner als der road worn? ich habe die nie direkt vergleichen. oder meintest du den hals?

bauschi

 

[wasabi 2.0]

meiner zumindest klingt bedeutend dünner, ist aber ein japaner mit einem minimal schlankeren hals als die ami vintage teile. das könnte u.U. ein grund sein. Nächste Woche werde ich mal nen Kloppmann Pickup einbauen, mal sehen was dann passiert...