Dill-Tanten

Naja... Du sprichst vom "Was soll ich spielen?"... mein Hinweis bezog sich auf das Thema "Kondition"... und da kann es tatsächlich sinnvoll sein, mit Hilfe solcher Unterlagen alle möglichen Fingersätze und Abläufe zu trainieren (!) - einfach weil man sonst eh immer nur das spielt, was man immer spielt, und Bewegungen meidet, die man nicht so drauf hat...
Dadurch wirst Du bestimmt nicht musikalisch fitter... aber körperlich ...!

Ja, das stimmt ... andererseits entwickelt man ja durchaus auch Kondition, wenn man musikalisch sinnvolle Abläufe "trainiert" und dabei auf eine technisch korrekte Ausführung achtet (was auch immer "musikalisch sinnvoll" heisst, das muss ja auch jeder selbst entdecken).

Von daher glaube ich, das es durchaus Übungen gibt, die einen musikalisch UND technisch weiterbringen, was halt wesentlich effizienter wäre als der stumpfe, rein kombinatorische Ansatz.

Tonleitern rauf und runter spielen ist ja an sich schon stumpf genug, hat aber immer noch einen musikalischen Hintergrund. Und wenn man regelmässig alle Tonleitern incl. Kirchen- und Jazz-Skalen
trainiert, gewinnt man sicher auch technisch hinzu und gewinnt an Kondition.

Wobei ich mich an der Stelle revidieren muss, denn "Bass Aerobics" (von Jon Liebman) setzt das ganze durchaus in einen musikalischen Kontext. Das Buch, das ich im Kopf hatte, war "Bass Fitness" von Josquin des Pres, das wirklich nur stumpf-kombinatorisches Training ist.

EDIT: Hab "Bass Aerobics" mal wieder rausgeholt gerade, und muss sagen, das erfüllt genau das Kriterium, das ich oben angeführt habe. Also musikalisch sinnvolle Übungen, die gleichzeitig technisches Training sind. Tatsächlich sind die Übungen eingeleitet mit "The goal is to make every example sound like a piece of music". Also, dicke Entschuldigung an den Autor, hatte das falsche Buch im Kopf ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt ein Buch "Bass Fitness". Zusammenmit der App "Inner Puls Trainer" nehm' ich das zum Warm spielen.
Sowohl Buch als auch App fangen ganz einfach an, Schwierigkeitsgrad nach oben offen.
 
Hey @alice303

Ich habe nicht alle Kommentare gelesen, weil es zwischendurch schien Offtopic zu werden.
Das Thema, dass du beschreibst, klingt tatsächlich nach Autodidakt. Ich erlebe solche und ähnliche Probleme tatsächlich immer wieder bei Leuten, die noch nie (oder nur kurz) einen Lehrer hatten.

Kennst du den Spruch "Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen mit denen du dich am meisten umgibst"
Was der Satz besagt ist, dass man sich automatisch die Verhaltensweisen von Menschen abguckt mit denen man regelmäßig zu tun hat.

Stell dir vor du hast nur Sportler als Freunde. Das dauert ein paar Wochen und du hast ähnliche Ziele und Ambitionen und fängst an ins Gym zu gehen. Jemand der nur Freunde hat, die viel trinken, läuft Gefahr nach einer Weile auch immer mal wieder ein Bierchen mehr zu trinken als er ursprünglich wollte.

Bei Kindern kennen wir das, da ist das nicht der Rede wert. Dass wir das aber als Erwachsene weiterhin fast genau so machen, liest man nicht so oft.

Was hat das jetzt mit dir zu tun?
Wenn du während deiner primären Lernphasen (in denen du dir 80% deines jetzigen Wissens angeeignet hast) regelmäßig mit anderen, besseren Bassisten zu tun gehabt hättest, hättest du dir völlig ohne bewusstes Zutun eine sehr gute Haltung angewöhnt. Man kann sich an guten Vorbildern nichts schlechtes abgucken.

Die Möglichkeit hättest du gehabt, wenn du regelmäßigen Unterricht gehabt oder dich privat oft mit anderen Bassisten getroffen/mit ihnen gespielt hättest. Klar, das zweite kommt unter uns Basseinzelgängern eher seltener vor.

Was kannst du jetzt machen, da der Zug abgefahren ist?
Bassunterricht zu nehmen finde ich auch einen guten Tipp. Achte dabei penibel genau darauf einen super Lehrer abzubekommen, für dich ist nur das Beste gut genug.
Ein anderer Tipp klingt vielleicht ein wenig spirituell, ist aber eine total handfeste Angelegenheit.

Hol dir mehr richtige Handhaltung in dein Leben. Was das heißen soll, ist Folgendes:
Du kannst dir Einflüsse suchen, die du auf dich abfärben lassen willst. Angenommen du würdest jeden Tag mit 3 guten Bassisten zusammen jammen, deine Handhaltung würde sich innerhalb von vier Wochen automatisch regulieren. Weil du schreibst, dass du wenig Zeit hast, ist das natürlich eher unwahrscheinlich, dass du das machen wirst, klar.

Was du aber tun kannst, ist dir Videos von Bassisten reinzuziehen, die du geil findest und speziell auf die Handhaltung zu achten. Wie machen die großen Stars das mit der Haltung? Was ist die Gemeinsamkeit bei den richtig geilen Bassisten? Du kannst auch Sachen von Videos nachspielen und versuchen dabei die Handhaltung zu kopieren.
Wenn du das regelmäßig machst, wirkt es ähnlich, wie das jammen mit Mitbassisten. Es ist quasi "Jammen mit Profis". Wen du nicht so straight und konsequent an die Sache ran gehen willst, reicht es evtl. auch schon dir Videos anzuschauen. Wenn du das regelmäßig machst wird es bestimmt bald besser.

Einen guten Schritt in die richtige Richtung bist du ja schon gegangen. Du hast dir die Sache bewusst gemacht und mit uns geteilt.

Viel Erfolg dabei.
 
Kennst du den Spruch "Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen mit denen du dich am meisten umgibst"

Hmm auch bekannt als "Association Programming" oder, im negativen Sinne, "Krabbenkorbeffekt".

Mir (ebenfalls konsequenter Autodidakt) hat es eigentlich eher geholfen, in mich zu gehen, statt mir andere Leute anzugucken. Ich wage zu behaupten, das ich (und sicher auch manch anderer) aufmerksam genug bin, um ineffiziente Bewegungen zu erkennen. Und wenn ich darüber ein wenig "meditiert" habe, habe ich meistens auch eine effizientere, eher zielführende Bewegung gefunden.
 
Hmm auch bekannt als "Association Programming" oder, im negativen Sinne, "Krabbenkorbeffekt".

Mir (ebenfalls konsequenter Autodidakt) hat es eigentlich eher geholfen, in mich zu gehen, statt mir andere Leute anzugucken. Ich wage zu behaupten, das ich (und sicher auch manch anderer) aufmerksam genug bin, um ineffiziente Bewegungen zu erkennen. Und wenn ich darüber ein wenig "meditiert" habe, habe ich meistens auch eine effizientere, eher zielführende Bewegung gefunden.
Das Erkennen der Ineffizienz ist ja nicht das Problem, aber das davon weg kommen. Es ist sicher möglich, eigene Wege da raus zu finden, aber unter Anleitung eines guten Lehrers kann das u.U. wesentlich schneller (oder 'effizienter') passieren.
Ich denke, es sollte eine Mischung sein. Der Lehrer gibt dir Hilfe und Denkanstöße und man selbst greift das auf und entwickelt das weiter.
Und nur weil ICH der Meinung bin, dass die Bewegung effizienter ist, heisst das noch nicht, dass es tatsächlich besser ist oder auch nachhaltig gut ist.
 
Und nur weil ICH der Meinung bin, dass die Bewegung effizienter ist, heisst das noch nicht, dass es tatsächlich besser ist oder auch nachhaltig gut ist.
Naja, aber gut ist, was funktioniert, oder ? D.h. wenn man dadurch schneller, bequemer oder auch eleganter spielt, weniger schnell an die Grenzen der Ausdauer kommt, und das alles ohne Schmerzen, dann kann es schonmal nicht schlecht sein. Es gibt ja ohnehin nicht die eine Technik/Haltung/Bewegungsart, die für alle passt.

Es stimmt, wahrscheinlich kann man das unter erfahrener Anleitung schneller entwickeln. Allerdings kann ich da nicht aus Erfahrung sprechen, da ich nach der musikalischen Früherziehung auf der Melodica keinen Unterricht mehr hatte.
 
Naja, aber gut ist, was funktioniert, oder ? D.h. wenn man dadurch schneller, bequemer oder auch eleganter spielt, weniger schnell an die Grenzen der Ausdauer kommt, und das alles ohne Schmerzen, dann kann es schonmal nicht schlecht sein. Es gibt ja ohnehin nicht die eine Technik/Haltung/Bewegungsart, die für alle passt.

Jaaaeeein...
Klar, die eine 100% genau perfekte Haltung für alle gibt es nicht. Es ist ja jeder unterschiedlich, hat unterschiedlich lange Arme, Finger etc... Das ist schon logisch.
Es gibt aber eine klare Tendenz, wie die perfekte Haltung (das heißt effizienteste und gesündeste) Haltung im Großen und Ganzen aussehen würde, wenn wir alle gleich wären. Die perfekte individuelle Haltung wird sich davon im Normalfall nicht groß unterscheiden.

Solange du die Arme nicht da hast, wo die Beine eigentlich hingehören oder linke und rechte Hand vertauscht sind, kann man davon ausgehen, dass wir uns zu 99,8% ähnlich sind. Daher werden auch die Haltungen die individuell die besten für uns sind zu 99,8% ähnlich aussehen.

Das heißt: Hand parallel zum Hals, Finger beugen, Daumen in die Mitte des Halses, Handgelenk nicht zu sehr knicken etc... Die altbekannten Regeln sind mit 99,8% Wahrscheinlichkeit für uns alle geeignet.

Ausnahmen sind natürlich Verletzungen oder außerdurchschnittlich gebildete Gliedmaßen.
 
Hand parallel zum Hals
Klappt in der ersten Lage (ersten 4 Bünde) eher verkrampfter als wenn ich einen leichten Winkel zum Hals habe... wäre aber vermutlich bei Short Scale Instrumenten eher perfekt...
Das funktioniert;-)
Daumen in die Mitte des Halses
Da hab ich seit beginn meiner Basserzeit sehr genau darauf geachtet! Funktioniert jetzt ohne Probleme bis auf paar wenige Ausnahmen wo ich dann doch den Daumen eher im oberen Bereich des Halses habe.
Handgelenk nicht zu sehr knicken
Hier ist wieder der gleiche Fall wie beim "Hand parallel zum Hals", in der ersten Lage neigt das Handgelenk zum knicken... tatsächlich sind für mich meistens diese Disco Linien (Grundton & Oktave) welche oft noch in "F" oder "Bb" sind fühlbar anstrengender als die wildesten Basslinien sonst wo auf dem Griffbrett... vermutlich etwas durch den Knick im Handgelenk und der monotonen und doch schnellen Bewegung verursacht.

Habe mal deine Webseite etwas angeschaut, sieht echt sehr professionell und gutgemacht aus! Coole Sache!
 
Klappt in der ersten Lage (ersten 4 Bünde) eher verkrampfter als wenn ich einen leichten Winkel zum Hals habe... wäre aber vermutlich bei Short Scale Instrumenten eher perfekt...
Verstehe. In dem Fall würde ich mir mal die Gurtlänge anschauen. Wie hoch/tief hast du denn deinen Bass hängen? Wenn der Bass in der richtigen Höhe hängt, kannst du zusätzlich noch am Halswinkel was machen. Das heißt, wenn du den Hals ein Stück schräger hältst, kommst du vielleicht noch etwas besser dran.

Hier ist wieder der gleiche Fall wie beim "Hand parallel zum Hals", in der ersten Lage neigt das Handgelenk zum knicken... tatsächlich sind für mich meistens diese Disco Linien (Grundton & Oktave) welche oft noch in "F" oder "Bb" sind fühlbar anstrengender als die wildesten Basslinien sonst wo auf dem Griffbrett... vermutlich etwas durch den Knick im Handgelenk und der monotonen und doch schnellen Bewegung verursacht.
Ja, je tiefer desto schwieriger zu greifen. Da könnte auch Gurtlänge und Halswinkel helfen.

Ich geb hier die ganze Zeit Ratschläge ohne dass du mich danach gefragt hättest. Ich hoffe ich komm damit nicht besserwisserisch rüber. Wenn du das alles garnicht willst, bitte ignorieren :-).

Habe mal deine Webseite etwas angeschaut, sieht echt sehr professionell und gutgemacht aus! Coole Sache!
Vielen Dank. Ich freu mich sehr!
 

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